Einige Autofahrer nutzen ihre Fahrzeuge nicht das ganze Jahr über und fahren beispielsweise nur im Sommer mit dem Cabrio oder nutzen den Oldtimer in den Veranstaltungszeiträumen. Für diese Fälle bietet sich ein Saisonkennzeichen an.
Mit einem Saisonkennzeichen hast du die Möglichkeit, dein Fahrzeug nur für bestimmte Zeiträume pro Jahr im Straßenverkehr zu nutzen und dadurch die Kosten für Kfz-Steuer und Kfz-Versicherung zu reduzieren.
Wir erklären dir in diesem Artikel, was ein Saisonkennzeichen ist, welche Kosten auf dich zukommen, wie man ein Saisonkennzeichen beantragt und ob es sinnvolle Alternativen dazu gibt.
1. Was ist ein Saisonkennzeichen?
Fahrzeuge, welche mit einem Saisonkennzeichen zugelassen sind, wird der Versicherungsschutz nur für eine vorher definierten Zeitraum gewährt. Der Gültigkeitszeitraum ist auf dem Kennzeichen und im Versicherungsvertrag eingetragen.
Die Versicherungsbeiträge und Kfz-Steuer fallen dementsprechend auch nur für die tatsächlich genutzte Zeit an.
Beachte allerdings, dass du die gesetzlichen Bestimmungen und Auflagen einhältst und das Fahrzeug außerhalb des definierten Zeitraums nicht im öffentlichen Straßenverkehr nutzt und abstellst.
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2. Für wen lohnt sich ein Saisonkennzeichen? – Auto, Wohnmobil und Motorrad
Dadurch hat die Zulassungsbehörde ebenfalls weniger Verwaltungsaufwand und profitiert von den Saisonkennzeichen.
Ein Saisonkennzeichen ist nicht nur für Autos wählbar, sondern auch für verschiedene weitere Fahrzeuge:
Saisonkennzeichen für Oldtimer
In den Monaten, in denen dein Oldtimer nicht genutzt wird, kann das Fahrzeug geschützt untergestellt und dementsprechend auch gepflegt werden. Der Schutz des Fahrzeugs ist besonders bei Oldtimern wichtig. Zudem erlauben Saisonkennzeichen, dass das Fahrzeug gezielt während der besten Witterungsbedingungen oder für spezielle Veranstaltungszeiträume genutzt werden kann. Auch das optimiert die Pflege und den Erhalt des Fahrzeugs.
Durch die begrenzte Nutzung sparst du Steuern und Versicherungsbeiträge, da du nur für die tatsächlich genutzte Zeit zahlen musst.
Allerdings kannst du das Fahrzeug nicht außerhalb des festgelegten Zeitraums im öffentlichen Straßenverkehr nutzen. Das schränkt die Flexibilität in Bezug auf spontane Ausfahrten oder Veranstaltungen ein.
Saisonkennzeichen für Motorräder
Ähnlich wie bei Oldtimer und Autos hast du bei einem Saisonkennzeichen für Motorräder den Vorteil der Kostenersparnis in Bezug auf Steuern und Versicherungsbeiträge.
Über den Winter wird das Motorrad meistens nicht genutzt, daher sind Saisonkennzeichen bei Motorradfahrern beliebt. Außerhalb der Motorradsaison kann dein Fahrzeug besser vor den Witterungseinflüssen geschützt und sicher untergestellt werden, da das Fahrzeug nicht mehr gefahren wird.
Allerdings bist du durch den vorher definierten Zeitraum eingeschränkt und verpasst womöglich ein paar Ausfahrten an warmen Herbsttagen.
Saisonkennzeichen für Wohnmobile
Neben schon genannten Vorteilen der Kosteneffizienz und gezielten Nutzung des Fahrzeugs, hast du auch eine bessere Möglichkeit das Fahrzeug während der Nicht-Nutzungszeiten zu warten und pflegen, um den Zustand zu erhalten.
Das Fahrzeug steht allerdings außerhalb des festgelegten Zeitraums nicht für spontane Reisen zur Verfügung. Daher solltest du vorher festlegen, zu welchen Jahreszeiten du verreisen möchtest.
3. Saisonkennzeichen Betriebszeitraum – von wann bis wann?
»Wie lange kann ich ein Saisonkennzeichen eigentlich nutzen?« – Die Nutzungsdauer beträgt mindestens zwei bis maximal elf Monate. Allerdings kann jeder Fahrzeughalter den gewünschten Zeitraum für die Nutzung des Fahrzeugs selbst festlegen.
Der definierte Zeitraum wird im Fahrzeugschein und auf dem Kennzeichen vermerkt. Auf den Saisonkennzeichen findest du rechts neben der Zahlenreihe den Gültigkeitszeitraum, wie beispielsweise 04/10: Das bedeutet, dass das Fahrzeug legal von April bis Oktober im Straßenverkehr genutzt werden darf. Dementsprechend darfst du, solange dein Fahrzeug zugelassen und versichert ist, jedes Jahr in diesem Zeitraum das Fahrzeug verwenden. Außerhalb dieses Zeitraums darf es nicht betrieben werden.
Nutzt du das Fahrzeug außerhalb des Zulassungszeitraums im Straßenverkehr oder stellst es im öffentlichen Raum ab, droht dir ein Bußgeld. In der Zeit außerhalb der Saison muss das Fahrzeug daher ordnungsgemäß abgestellt und darf nicht im Straßenverkehr genutzt werden.
4. Saisonkennzeichen beantragen: Welche Unterlagen benötige ich dafür?
Du hast die Möglichkeit ein Saisonkennzeichen entweder online oder persönlich bei einer Zulassungsbehörde zu beantragen.
Für die Beantragung werden verschiedene Dokumente benötigt. Die genauen Anforderungen können jedoch je nach Region variieren. Falls du unsicher bist, welche Unterlagen genau benötigt werden, kannst du das auch telefonisch bei der zuständigen Zulassungsbehörde nachfragen.
In der Regel benötigst du folgende Dokumente:
- Personalausweis
- Elektronische Versicherungsbestätigung der Versicherung (eVB-Nummer)
- Fahrzeugschein
- Fahrzeugbrief
- Bestätigung einer gültigen Hauptuntersuchung
5. Kosten für ein Saisonkennzeichen im Überblick
Die Kosten für die Beantragung eines Saisonkennzeichens variieren deutschlandweit, je nach Ort und Zulassungsbehörde. Durchschnittlich wird eine Gebühr von circa 30 € erhoben. Dazu kommen noch die Kosten für die Prägung der Saisonkennzeichen, welche bei circa 20 € liegen. Hast du dir im Vorfeld ein Wunschkennzeichen zusammengestellt, musst du dafür noch einmal eine extra Gebühr zahlen.
Neben den Kosten für Nummernschilder und Zulassungsgebühren kommen noch möglicherweise Kosten für einen Stellplatz oder eine Garage hinzu. Da du dein Fahrzeug in den Zeiträumen außerhalb der Saison nicht auf der Straße parken darfst, musst du dir anderweitig eine Unterstellmöglichkeit suchen. Andernfalls drohen dir Bußgelder oder das Fahrzeug wird abgeschleppt.
Kläre am besten im Vorfeld, ob du einen Abstellplatz für die Zeit außerhalb der Saison hast oder einen Stellplatz kostenpflichtig anmieten müsstest. Falls ein großer Teil der finanziellen Ersparnis auf die Anmietung eines Abstellplatzes aufgewendet werden muss, kann ein Saisonkennzeichen möglicherweise eher nachteilig sein. Berücksichtige dabei auch die Ruhepause, in der du das Fahrzeug nicht nutzen darfst.
6. Alternativen zum Saisonkennzeichen
Eine Alternative zu einem Saisonkennzeichen wäre das sogenannte Wechselkennzeichen. Besitzt eine Person mehrere Fahrzeuge, nutzt im alltäglichen Gebrauch jedoch nur eines davon regelmäßig, hast du mit dem Wechselkennzeichen die Möglichkeit, dass sich zwei Fahrzeuge ein Kennzeichen teilen.
Bedenke allerdings, dass das Kennzeichen nur für zwei Fahrzeuge derselben Klasse verwendet und dann jeweils auch nur eins am Straßenverkehr teilnehmen darf.
Auch in diesem Fall muss das nicht genutzte Fahrzeug ordnungsgemäß abgestellt werden, was wiederum zusätzliche Kosten bedeuten kann. Zusätzlich fallen die Kosten für die Kfz-Steuer in vollem Umfang an. Dagegen hast du jedoch die Möglichkeit bei der Kfz-Versicherung zu sparen, da einige Versicherungsunternehmen günstigere Versicherungstarife anbieten.
Eine weitere Alternative zum Saisonkennzeichen ist das regelmäßige Ab- und Anmelden des Fahrzeugs.
Dadurch entfallen die Kfz-Steuer und Versicherungsbeiträge für die Zeit, in der dein Fahrzeug abgemeldet ist.
Allerdings erfordert der Prozess der Ab- und Anmeldung eines Fahrzeugs viel Zeit und einen hohen Verwaltungsaufwand, da du jedes Mal zu einer Zulassungsstelle musst. Daher lohnt sich eine regelmäßige Abmeldung in der Regel nur, wenn du das Fahrzeug für längere Zeiträume nicht nutzt.
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