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Was ist eine virtuelle Kreditkarte?

Lesezeit 7 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchChristian Musanke
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Wer kein festes Einkommen hat, wird es traditionell schwer haben, an eine herkömmliche Kreditkarte zu kommen. Eine virtuelle Kreditkarte schafft hier Abhilfe: Keine SCHUFA-Prüfung, kein lästiges Plastik, keine Sorgen um den Verlust oder Diebstahl – einfach nur bequemes und sicheres Einkaufen.

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über virtuelle Kreditkarten wissen musst, von ihrer Funktionsweise über die Vor- und Nachteile bis hin zur Beantragung.

1. Was ist eigentlich eine virtuelle Kreditkarte?

Eine virtuelle Kreditkarte ist im Grunde eine elektronische Version einer normalen Kreditkarte. Statt einer physischen Karte erhältst du nur die Daten zur Kreditkarte, die du für deine Einkäufe verwenden kannst. Diese Daten bestehen in der Regel aus:

  • Kreditkartennummer
  • Ablaufdatum
  • Sicherheitscode (CVV oder CVC)

Mit dieser virtuellen Kreditkarte kannst du im Internet sicher und unkompliziert einkaufen.

Virtuelle Kreditkarten unterscheiden sich von physischen Kreditkarten dadurch, dass sie ohne physische Karte daherkommen – sie sind also rein virtuell verfügbar. In der Regel handelt es sich zudem um Prepaid-Karten, die du mit einem festen Betrag aufladen und zum Einkaufen verwenden kannst. Einige Anbieter stellen auch virtuelle Debitkarten zur Verfügung – diese buchen direkt von deinem Referenzkonto ab.

Der Vorteil virtueller Kreditkarten besteht darin, dass bei der Beantragung keine SCHUFA-Abfrage erforderlich ist. Das macht sie für diejenigen attraktiv, die nicht kreditwürdig sind oder ihren Score nicht beeinträchtigen wollen.

Virtuelle Karten bieten auch einen besseren Zugang für Online-Einkäufe. So kannst du sicher und bequem Einkäufe tätigen, Abonnements abschließen oder weitere digitale Dienste nutzen. Laut einer Klarna-Studie hat etwa jeder Fünfte in Deutschland schon mal eine virtuelle Kreditkarte zum Einkaufen genutzt und die Popularität steigt weiter.

Virtuelle Kreditkarten sind mit Payment-Services auch alltagstauglich

Eine virtuelle Kreditkarte lässt sich hervorragend in eine Wallet wie Apple Pay oder Google Pay integrieren. Hierdurch kann die virtuelle Kreditkarte auch im Alltag zur Bezahlung im Supermarkt oder von Einkäufen verwendet werden.

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2. Welche Funktionen bieten virtuelle Kreditkarten?

Virtuelle Kreditkarten bieten eine Reihe von Funktionen, die sie zu einer effizienten Zahlungsoption im digitalen Zeitalter machen. Mit diesen Karten kannst du ganz einfach online einkaufen, wie mit einer physischen Karte – gib einfach die Daten ein, wenn du an der Kasse dazu aufgefordert wirst.

Virtuelle Kreditkarten bieten mehr Sicherheit und Kontrolle, da sie nicht zwingend mit deinem Bankkonto verbunden sind. Außerdem kannst du den verfügbaren Betrag auf der Karte begrenzen. Das hilft dir, dein Budget im Griff zu behalten und unerwartete Ausgaben auf ein Minimum zu beschränken.

Zusätzlich lassen sich virtuelle Kreditkarten in digitale Wallets wie Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay integrieren, um kontaktlose Zahlungen zu ermöglichen.

Es ist jedoch zu beachten, dass sie in der Regel nicht für Bargeldabhebungen an Geldautomaten geeignet sind, da es keine physische Karte gibt, die in einen Geldautomaten gesteckt werden kann. Nur NFC-fähige Geldautomaten sind dazu in der Lage, sodass andere Zahlungsmethoden zum Abheben von Bargeld erforderlich sein können.

Nachfolgend siehst du eine kurze Auflistung der Funktionen virtueller Kreditkarten:

  • Integration in Wallets für kontaktloses Bezahlen
  • Einfache Bezahlung im Internet
  • Kostenlose Nutzung oftmals möglich
  • Übersicht über Transaktionen
  • Festlegung von Budgets
  • Auch für Minderjährige geeignet

3. Virtuelle oder echte Kreditkarte, diese Unterschiede gibt es

Virtuelle und traditionelle Kreditkarten haben einige entscheidende Unterschiede. In diesem Abschnitt wollen wir einen Vergleich ziehen und dir die Unterschiede der beiden Kreditkartenvarianten aufzeigen.

Besonders auffällig ist die unterschiedliche Nutzung im stationären Einzelhandel. Hier kannst du mit einer physischen Kreditkarte kontaktlos bezahlen oder die Karte in ein entsprechendes Kartenlesegerät einstecken. Bei beiden Ansätzen wird die PIN bei Beträgen über 50 € abgefragt oder eine Unterschrift angefordert. Auch eine virtuelle Kreditkarte lässt sich im lokalen Geschäft verwenden. Allerdings musst du hierfür eine digitale Wallet verwenden. Eine Angabe der PIN ist zudem nicht notwendig, da die Authentifizierung über die Sicherungsmechanismen deines Smartphones erfolgen.

Ein NFC-fähiges Endgerät ist für lokale Zahlungen mit der virtuellen Kreditkarte erforderlich

Um mit einer virtuellen Kreditkarte im Einzelhandel bezahlen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. So muss das Unternehmen grundsätzlich Kreditkarte akzeptieren – Hier bieten sich die Kreditkarten von Visa oder Mastercard an. Außerdem muss das Terminal auch NFC unterstützen, um dein Smartphone zu erkennen. Schlussendlich muss auch dein Smartphone über einen NFC-Chip verfügen.

Unabhängig von der Form der Kreditkarte spielt natürlich auch das Kreditkartennetzwerk eine Rolle. So ist American Express oftmals teurer für die Händler. Visa und Mastercard erfreuen sich global einer hohen Akzeptanz und werden als virtuelle und physische Kreditkarte oftmals akzeptiert.

Beim Online-Zahlungsverkehr sind virtuelle Kreditkarten die komfortablere Lösung. Hier kannst du oftmals einfach direkt auf die Wallet zugreifen und die Bezahlung veranlassen. Alternativ gibst du die Daten der Kreditkarte ein. Bei einer rein physischen Kreditkarte ist das erfahrungsgemäß etwas aufwendiger.

Weiterhin zeigt sich, dass gerade bei physischen Kreditkarten Premium-Modelle vorhanden sind. So gibt es Kreditkarten mit Versicherungen – diese sind oftmals mit einer Jahresgebühr verbunden. Folgende Versicherungen sind hier oftmals anzutreffen.

  • Reiseversicherung bei Gepäckverlust oder Reiserücktritt
  • Haftpflichtversicherung
  • Auslandskrankenversicherung
  • Mietwagenvollkaskoversicherung

Einen solchen Versicherungsschutz bietet die virtuelle Kreditkarte in der Regel nicht.

Beim Thema Reisen sind auch Mietwagen- und Hotelbuchungen ein wichtiger Punkt. Bei solchen Buchungen können virtuelle Kreditkarten normalerweise nicht akzeptiert werden, da hierfür eine Charge- oder Debitkarte benötigt wird – somit gibt das Problem auch für andere physische Prepaid-Kreditkarten. Anbieter bevorzugen traditionelle Kreditkarten, insbesondere Charge- oder Revolving-Kreditkarten.

Viele traditionelle Kreditkarten bieten einen zusätzlichen Anreiz, um Transaktionen zu tätigen. Die Rede ist von Bonus- oder Cashback-Programmen. In unserem Cashback-Kreditkarten Vergleich stellen wir dir eine Auswahl der besten Angebote vor. Mit Bonusprogrammen sammelst du automatisch Meilen, Cashback oder Punkte für deine Transaktionen – diese kannst du später einlösen.

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Insgesamt können wir an dieser Stelle festhalten, dass virtuelle Kreditkarten einige Vor- aber auch Nachteile aufweisen. In erster Linie sind sie günstiger und dank der Wallet-Integration besser im Online-Zahlungsverkehr zu verwenden.

4. Was kostet eine virtuelle Kreditkarte?

Bei der Nutzung einer virtuellen Kreditkarte gibt es einige relevante Kosten und Gebühren, die du beachten solltest. Hierzu gehören:

  • Ausstellungsgebühr
  • Jahres- oder Monatsgebühr
  • Transaktionsgebühren (in der Regel für Fremdwährungen)
  • Gebühren für Einzahlungen / Aufladungen

Der Betrag, den du zahlst, hängt vom Anbieter und den mit der Karte verbundenen Leistungen ab. Einige Anbieter erheben eine einmalige Gebühr für die Ausstellung einer virtuellen Kreditkarte oder eine regelmäßig anfallende Jahresgebühr.

Für bestimmte Transaktionen, wie internationale Zahlungen oder Währungsumrechnungen, können Transaktionsgebühren anfallen. Außerdem können die Gebühren für Aufladungen je nach Auflademethode variieren.

Es ist wichtig, dass du dich vor der Nutzung einer virtuellen Kreditkarte über die Gebührenstruktur deines Anbieters informierst, damit du alle damit verbundenen Kosten kennst. Eine gute Übersicht über die besten Kreditkarten findest du in unserem Vergleich.

5. Die Vor- und Nachteile von virtuellen Kreditkarten

Der Markt für virtuelle Kreditkarten ist fast nicht mehr überschaubar. So gibt es verschiedene Kreditkartenanbieter und Herausgeber, welche Karten mit unterschiedlichen Gebührenmodellen und Funktionsumfängen zur Verfügung stellen.

Allerdings gibt es einige Vor- und Nachteile, welche alle Karten gemeinsam haben. Die Vor- und Nachteile von digitalen Kreditkarten betrachten wir im Folgenden.

Virtuelle Kreditkarten bieten viele Vorteile

Gesamtheitlich betrachtet sind virtuelle Kreditkarten eine großartige Lösung für alle, die sofortigen Zugriff auf eine Kreditkarte benötigen und auf lange Wartezeiten verzichten wollen. Außerdem ist oft keine SCHUFA-Prüfung erforderlich, sodass sie auch für Menschen mit eingeschränkter Kreditwürdigkeit oder schlechter Bonität zugänglich sind.

Virtuelle Kreditkarten eignen sich auch für Nutzer, die eine schlechte Bonität haben. Da es sich oftmals um eine Prepaid-Kreditkarte handelt, ist eine Überziehung der Karte nicht möglich.

Ein weiterer Pluspunkt ist die volle Kontrolle über deine Ausgaben, da virtuelle Karten in der Regel mit Guthaben funktionieren. Willst du etwa monatlich nicht mehr als 500 € ausgeben, kannst du dies mit einer solchen Kreditkarte realisieren.

Zusätzlich überzeugen virtuelle Kreditkarten im digitalen Zahlungsverkehr. Verknüpfe einfach deine Kreditkarte mit einem Kundenkonto und bezahl schnell und komfortabel. Durch die Nutzung von Wallets lassen sich die digitalen Kreditkarten auch im stationären Handel verwenden. Hier benötigst du auch keinen PIN, da die Authentifizierung bereits über das Smartphone sichergestellt wird.

Verwendest du ein iPhone, sorgen FaceID oder TouchID für die Feststellung deiner Person. Somit ist keine zusätzliche Eingabe einer PIN erforderlich.

Auch digitale Kreditkarten haben Nachteile

Wie du dir sicherlich denken kannst, sich auch virtuelle Kreditkarten nicht perfekt. Vielmehr gibt es hier einige Nachteile, die du berücksichtigen solltest.

So sind virtuelle Kreditkarten auf Reisen nicht unbedingt die beste Wahl. Diese bieten in der Regel keine Möglichkeit, um Bargeld abzuheben. Auch bist du darauf angewiesen, dass der Handel eine Bezahlmethode wie Apple Pay oder Google Pay akzeptiert. Das Terminalgerät und das Smartphone müssen NFC unterstützen.

Zusätzlich macht ihr Prepaid-Charakter sie ungeeignet für Impulskäufe, die gerade auf Urlaubsreisen vorkommen können. Ist nicht ausreichend Guthaben auf der Karte, dann ist eine Transaktion nicht möglich – die Einzahlung dauert oftmals einige Tage.

Außerdem solltest du berücksichtigen, dass du mit einer Prepaid-Kreditkarte keine Bonität vor der Bank aufbaust. Ist dies dein Ziel, dann verwende stattdessen liebe eine Charge- oder Revolving-Kreditkarte.

Zusammenfassend können wir folgende Vor- und Nachteile für virtuelle Kreditkarten festhalten:

Vorteile virtueller Kreditkarten

  • Oftmals kostenlos
  • Beantragung ohne SCHUFA möglich
  • Visa und Mastercard als Anbieter mit hoher Akzeptanz
  • Einfache Nutzung im Online-Zahlungsverkehr
  • Gute Kontrolle über Ausgaben

Nachteile virtueller Kreditkarten

  • Stationär nur mit Wallet nutzbar
  • Kein Relevanz für Bonität
  • Nicht für Auslandseinsatz geeignet
  • Bargeld nur über NFC-Automaten

6. Wie du eine virtuelle Kreditkarte beantragst

Im Folgenden wollen wir dir zeigen, wie die Beantragung einer virtuellen Kreditkarte funktioniert. Dabei gehen wir Schritt-für-Schritt vor:

  • Vergleichen: Suche nach einem vertrauenswürdigen Anbieter für eine virtuelle Kreditkarte, die deinen Bedürfnissen und Anforderungen entspricht. Vergleiche verschiedene Anbieter in Bezug auf ihre Konditionen, Gebühren und Funktionen.
  • Beantragen: Gehe auf die Website des Anbieters und melde dich an. Fülle das Anmeldeformular mit all deinen persönlichen Daten aus, einschließlich Name, Adresse, Geburtsdatum und E-Mail-Adresse.
  • Legitimieren: Einige Anbieter müssen deine Identität bestätigen. Dies kann durch die Vorlage von Ausweisdokumenten wie Personalausweis oder Reisepass oder durch andere Methoden wie z. B. Videoverifizierung erfolgen. Anschließend erfolgt die Bestätigung, der Erhalt und die Freischaltung der Karteninformationen.
  • Guthaben aufladen: Wenn du eine Prepaid-Version der Karte hast, musst du sie mit Guthaben aufladen. Das kannst du in der Regel mit verschiedenen Zahlungsmethoden wie einer Banküberweisung machen.
  • Auf Smartphone einrichten: Nach erfolgreicher Registrierung und Aufladung der Karte erhältst du die Karteninformationen wie Kartennummer, Ablaufdatum und Sicherheitscode. Du kannst die Kartendaten für Online-Zahlungen verwenden, indem du sie in digitale Wallets oder bei Online-Händlern eingibst.

7. Fazit: Virtuelle Kreditkarten sind eine gute Ergänzung

Es ist keine Überraschung, dass virtuelle Kreditkarten in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden sind. Sie bieten eine sichere und bequeme Möglichkeit, online einzukaufen.

Das Beste daran ist, dass sie unglaublich einfach zu benutzen sind: Du musst nur deine Kartendaten eingeben und schon kannst du loslegen. Außerdem kannst du ganz einfach Ausgabenlimits festlegen und wirst benachrichtigt, wenn du dich ihnen näherst. Letztlich sind virtuelle Kreditkarten eine vielversprechende Möglichkeit, die Kontrolle über deine Finanzen zu behalten und gleichzeitig den Komfort des Online-Shoppings zu genießen.

Aber obwohl sie viele Vorteile haben, gibt es auch einige Einschränkungen, wie, dass man sie nicht für Reisen oder zum Abheben von Bargeld am Geldautomaten verwenden kann. Für wen diese Aspekte zweitrangig sind, kann die Vorzüge der virtuellen Kreditkarte genießen.

8. Häufige Fragen zu virtuellen Kreditkarten

Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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