Finanzen für Gründer: Alles was du wissen musst
Wer ein Unternehmen gründet, muss auch seine Finanzen organisieren. Erfahrungsgemäß sind die Finanzen eine der größten Herausforderungen für Gründer. Es stellt sich oftmals die Frage, welche Zahlungsmittel überhaupt benötigt werden. Viele Erstgründer fragen sich zudem, welche Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer es gibt.
In diesem Beitrag lernst du die wichtigsten Aspekte der Unternehmensfinanzen kennen.
1. Darum entscheiden die Finanzen über den Erfolg bei der Gründung
Entscheidest du dich dazu, ein Unternehmen zu gründen, wirst du dich auch mit dem Thema der Finanzen auseinandersetzen müssen. Egal, wie gut deine Geschäftsidee ist, ohne passende Finanzierung wirst du scheitern.
Allerdings zeigt unsere Erfahrung auch, dass die Finanzen viele Gründer schlichtweg überfordern. Immerhin musst du im Gründungsprozess nicht nur auf die Finanzierung achten, sondern auch die richtige Rechtsform wählen, das Gewerbe anmelden und alles Notwendige für den operativen Betrieb vorbereiten.
Der Ausgangspunkt deiner Unternehmensgründung ist dein individueller Finanzplan. Mit dem Finanzplan ermittelst du den Kapitalbedarf deiner Unternehmung. In deinem Finanzplan hältst du den Kapitalbedarf für folgende Aspekte fest:
- Gründungskosten: Hierunter fallen die Kosten für die Unternehmensgründung, etwa Gewerbeanmeldung, Beratungs- und Notarkosten sowie weitere Kosten.
- Investitionen: Zu Beginn wirst du in dein Unternehmen investieren müssen. Diesen Kapitalbedarf solltest du ermitteln.
- Laufender Betrieb: Sobald du mit deinem Unternehmen startest, fallen direkt laufende Kosten an. Seien es Miete, Nebenkosten oder Mitarbeiterkosten. Diese Ausgaben solltest du im Blick behalten und im Rahmen der Kapitalbedarfsplanung berücksichtigen.
- Reserve: Viele Gründer vergessen sie, die Reserve. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass es sinnvoll ist, stets ausreichend Liquidität vorzuhalten. Berechne ausreichend Kapital als Reserve ein, um unvorhergesehene Ausgaben zu decken.
2. Auf die Kapitalbeschaffung kommt es bei der Unternehmensgründung an
An dieser Stelle solltest du bereits eine konkrete Geschäftsidee haben, denn aus dieser leitet sich dein Kapitalbedarf ab. Um erfolgreich mit dem Unternehmen zu starten, musst du deinen Kapitalbedarf decken. Zur Deckung deines Kapitalbedarfs kannst du auf Eigenkapital oder Fremdkapital setzen. Nachfolgend möchte ich kurz auf die beiden Kapitalarten eingehen.
Eigenkapital ist eine Beteiligung am Unternehmen
Beim Eigenkapital handelt es sich um Kapital, welches direkt dem Unternehmen zuzuordnen ist. Dementsprechend muss dieses auch nicht zurückbezahlt oder verzinst werden. Im Gegenzug erhalten Gesellschafter einen Anteil am Unternehmen und sie profitieren von der Wertentwicklung des Unternehmens und partizipieren an Gewinnausschüttungen.
Fremdkapital erfordert Bonität
Die Alternative zur Eigenkapitalbeschaffung ist die Aufnahme eines Darlehens. Hierbei handelt es sich um das klassische Fremdkapital, welches du verzinst und an den Kapitalgeber zurückbezahlst.
Vergleichen von Finanzierungsmöglichkeiten lohnt sich
Als Gründer solltest du stets die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten miteinander vergleichen. So solltest du als Gründer auch prüfen, ob du einen Anspruch auf Fördermittel hast.
Möchtest du Fördermittel beantragen, musst du die formalen Kriterien hierfür einhalten. Den Antrag kannst du anschließend bei deiner Geschäftsbank einreichen. Hier ist es wichtig, dass du dich auf dein Bankgespräch vorbereitest.
3. Das richtige Geschäftskonto für deine Gründung
Neben der Kapitalbeschaffung spielt auch die Wahl des richtigen Geschäftskontos eine wichtige Rolle bei der Unternehmensgründung. Die Wahl des Geschäfts- oder Firmenkontos entscheidet schlussendlich über die Wahl deiner Hausbank.
Das Geschäftskonto definiert für die Zukunft wichtige Rahmenbedingungen, wie:
- - Möglichkeit von Bargeldeinzahlungen
- - Anzahl der monatlichen Buchungsposten
- - Finanzierungsmöglichkeiten
- - Integration in Buchhaltungstools
Mit unserem Geschäftskontovergleich bieten wir dir ein Tool, um das für dich beste Geschäftskonto zu finden.
Nachfolgend findest du eine Auswahl der besten Geschäftskonten:
4. Weitere Bezahlmethoden zur Optimierung deiner Liquidität
Neben deinem Geschäftskonto musst du auch prüfen, welche weiteren Bezahldienste du benötigst. Hierzu gehört etwa eine Kreditkarte, ein Kartenterminal oder digitale Bezahldienste wie Klarna oder PayPal.
Firmenkreditkarten optimieren deinen Zahlungsverkehr
Die meisten modernen Geschäftskonten bieten auch eine Visa- oder Mastercard-Debitkarte. Wer seinen Zahlungsverkehr allerdings optimieren möchte, sollte stattdessen auf eine richtige Kreditkarte für Unternehmen mit Zahlungszielen setzen.
So schonst du nicht nur deine Liquidität, sondern profitierst auch von einigen Vorteilen. So bieten viele Firmenkreditkarten attraktive Cashbacks oder Vorteilsprogramme. Andere Anbieter spezialisieren sich dahingegen auf eine zentralisierte und einfache Abrechnung.
In unserem Firmenkreditkarten Vergleich haben wir die unterschiedlichen Angebote analysiert und zeigen dir, welche Angebote aus unserer Sicht wirklich gut sind.
Zusätzlich ist eine Firmenkreditkarte wichtig, wenn du Mitarbeiter beschäftigst und das Ausgabenmanagement standardisieren möchtest. Hier gibt es mitunter gute Programme, die dich bei der Buchhaltung unterstützen und die Komplexität der Buchhaltung im Unternehmen reduzieren.
Das Kartenterminal für Kartenzahlungen
Gründest du ein Unternehmen mit Kundenverkehr, wirst du zwangsläufig auch ein Kartenterminal benötigen. Zwar gibt es auch heute noch Unternehmen, die nur Bargeld akzeptieren, doch davon kann ich dir nur abraten.
Ein Blick auf aktuelle Statistiken zeigt, dass Bargeld an Relevanz im Zahlungsverkehr verliert.
Wähle am besten ein Terminal mit geringen Kosten für Kartenzahlungen und einer einfachen Bedienung. Aufgrund der zunehmenden Marktdurchdringung von Visa und Mastercard lohnt es sich zudem, wenn du diese Bezahlsysteme freischaltest.
PayPal, Klarna und Co.
Abschließend wollen wir auch noch einen Blick auf Bezahlsysteme wie PayPal oder Klarna werfen. Insbesondere im digitalen Zahlungsverkehr spielen diese Bezahlmethoden eine große Rolle.
Zwar ist PayPal für Unternehmen nicht gerade günstig. Dafür wird jedoch der Umsatz deines Unternehmens steigen. Prüfe am besten, basierend auf deinem Geschäftsmodell, welche Services du benötigst und beantrage diese.
5. Die Buchführung für Gründer
Nicht selten fallen bereits vor der Firmengründung einige Kosten an. Diese kannst du als vorweggenommene Betriebsausgaben steuerlich in dem Jahr, in dem sie angefallen sind, absetzen. Somit beginnt die Buchführung oftmals bereits vor der Unternehmensgründung.
Anschließend leitet sich deine Buchführung aus der gewählten Rechtsform und der Unternehmensgröße ab. So gibt es die einfache Buchführung nach EÜR oder die doppelte Buchführung mitsamt der Erfordernis zur Bilanzstellung. Im Ratgeber zur Buchführung erfährst du, welche Art der Buchführung für dich relevant ist.
6. Steuern als Unternehmer
Abschließend musst du als Unternehmer auch Steuern bezahlen. Dieses Kapital ist bei den meisten Gründern besonders unbeliebt, doch ein Verständnis für deine Steuerlast erleichtert dir den Alltag als Unternehmer.
Die Art der zu zahlenden Steuern hängt von der gewählten Rechtsform ab. Zusätzlich zahlst du einige Steuern erst, wenn du Gewinne erzielst. Andere Steuern, etwa die Umsatzsteuer, sind direkt bei Unternehmensgründung relevant. Doch auch hier gibt es eine Ausnahme, denn wer die Kleinunternehmerregelung nutzt, muss keine Umsatzsteuer berechnen.
Eine Übersicht der unterschiedlichen Steuern für Unternehmen und Steuern für Selbstständige findest du in den verlinkten Beiträgen. Wie du mit einer frühzeitigen und cleveren Planung deiner Altersvorsorge als Selbstständiger nicht nur für den Ruhestand vorsorgst, sondern auch von einer geringeren Steuerlast profitierst, erfährst du in unserem separaten Ratgeber.