Mit Produkttests Geld verdienen: Aufwand und Vergütung im Überblick
Kosmetik, Elektrogeräte oder neue Getränke kostenlos ausprobieren und dafür auch noch bezahlt werden? Ein Nebenjob als Produkttester klingt auf den ersten Blick interessant. Wir verraten, wie hoch die Vergütung ausfällt und ob man mit Produkttests wirklich Geld verdienen kann.
1. Was muss ich als Produkttester machen?
Unternehmen suchen stets auf Marktforschungsportalen nach Testern, die ihre Waren ausprobieren. Damit sammeln sie vor der Markteinführung Rückmeldungen, optimieren das Design oder die Funktionen und verhindern hohe Kosten, die entstehen, wenn sie aufgrund von Fehlern Produkte zurückrufen müssen.
Als Produkttester besteht deine Aufgabe darin, das jeweilige Produkt auszuprobieren und deinem Auftraggeber ein detailliertes Feedback zukommen zu lassen. Je nach Test musst du beispielsweise:
- Einen Fragebogen ausfüllen.
- Eine Rezension verfassen und posten.
- Eine Bewertung abgeben, die die Kategorien Optik, Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit umfasst.
- Fotos schießen und hochladen.
2. Wie viel Geld kann man mit Produkttests verdienen?
Möchtest du bei einem Test mitmachen, musst du dich zunächst bewerben. Da die Unternehmen eine bestimmte Zielgruppe im Auge haben, hast du keine Garantie, den Auftrag zu bekommen. Bist du auf Social Media unterwegs, liegen deine Chancen höher.
Keine hohe Vergütung mit Produkttests
Auch wenn du den Zuschlag bekommst: Üblich ist auf den meisten Portalen eine Vergütung von 10 bis 30 Euro pro Test. Dafür musst du, wie bereits erklärt, nicht nur das Produkt testen, sondern auch Fragen beantworten und eine Rezension schreiben. Rechnest du den Aufwand sowie die Zeit, die du in ins Leere laufende Bewerbungen investierst, verdienst du oft weniger als den Mindestlohn.
- Behalte den Überblick über deine Finanzen
- Optimiere deine Sparquote
- Finde günstigere Verträge im Alltag
Manchmal liegen die Verdienstchancen sogar bei null: Nachdem du den Fragebogen ausgefüllt hast, darfst du das Produkt behalten. Handelt es sich um teure Elektronik, lohnt sich der Deal womöglich trotzdem. Bei einer Creme oder einer Zahnbürste ist das eher nicht der Fall.
Eine Ausnahme bilden sehr bekannte Blogger und Influencer, die Produkte testen und mit Sponsoring oder Affiliate Marketing auf TikTok oder auf Instagram Geld verdienen. Makroinfluencer ab 100.000 Follower verlangen pro Test drei- bis vierstellige Summen. Es dauert allerdings lange, bis du so viel Reichweite aufgebaut und so viel Geld verdienen kannst.
Affiliate Marketing oft die bessere Lösung
Startest du gerade mit einem Blog oder mit einem Social-Media-Kanal, hast du mit Affiliate-Marketing mehr Freiheit bei der Gestaltung deiner Inhalte und weniger Aufwand als mit herkömmlichen Produkttests. Läuft es gut, bekommst du nicht nur einmalig Geld, sondern immer wieder, wenn Menschen auf den Link klicken und Produkte bestellen. Damit kannst du mit der Zeit passiv Geld verdienen.
3. Wo finde ich Aufträge als Produkttester?
Willst du als Produkttester dein Glück versuchen, gibt es einige Möglichkeiten, an Aufträge zu kommen.
Markforschungsportale
Auf Plattformen wie Swagbucks, Freecash, Mingle und Testerheld findest du ein großes Angebot an Produkttests und viele Produktarten. Dabei fungiert die jeweilige Plattform nur als Vermittler, hat also keinen Einfluss auf das Angebot.
Jenseits der Versprechung ist die Vergütung oft dürftig: Pro Test gibt es nicht selten unter 10 Euro. Dennoch kannst du Glück haben und einen besser bezahlten Auftrag ergattern, der 50 Euro und mehr bringt.
Ebenfalls kannst du auf solchen Portalen mit Spielen Geld verdienen, indem du neue Spiele durchspielst. Pro Auftrag gibt es manchmal mehr als 100 Euro. Allerdings musst du bereit sein, über 10 Stunden am Rechner oder am Handy zu verbringen.
Initiativbewerbung
Betreibst du schon lange einen Blog oder eine Social Media Präsenz in einem Nischenbereich, kannst du gezielt Unternehmen kontaktieren, zum Beispiel auf Instagram, auf LinkedIn oder auf Facebook, und dich als Tester bewerben.
Anders als bei Produkttests auf Portalen kannst du die Konditionen verhandeln. Je höher deine Reichweite, desto größer die Aussicht auf Erfolg mit dieser Strategie.
Freelancer-Plattformen und Jobportale
Schreibst du gerne und traust du dir mehr zu, als nur einen Fragebogen auszufüllen, kannst du für Online-Magazine oder Fachzeitschriften schreiben und dir mit der Zeit einen Ruf als Software-, Restaurant- oder Elektroniktester erarbeiten. Dementsprechende Aufträge findest du auf Freelancer-Plattformen oder auf Online-Jobportalen wie Stepstone oder LinkedIn.
Willst du auf diese Weise als Freelancer Geld verdienen, solltest du allerdings sowohl Fachwissen in dem jeweiligen Bereich als auch journalistische Erfahrung mitbringen. Reich wirst du als Rezensent nicht: Für einen Artikel bekommst du am Anfang oft unter 100 Euro. Schaffst du es jedoch in die Expertenliga, kannst du mit der Zeit bessere Bedingungen aushandeln.
Beim Unternehmen selbst
Reiseanbieter wie Tchibo oder Trivago suchen immer wieder nach Reisetestern, die Hotels oder All-Inclusive-Pakete ausprobieren. Eine spezifische Ausbildung brauchst du dafür nicht, allerdings viel Zeit, um verreisen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden, ist nicht besonders groß, da ein solches Angebot viele Menschen anzieht.
Auf der anderen Seite suchen auch Unternehmen wie dm, Aldi oder REWE nach Kunden, die neue Produkte testen. Bist du daran interessiert, solltest du immer wieder auf der jeweiligen Webseite vorbeischauen und dich bewerben. Allerdings gibt es meist kein Geld, sondern nur Gutscheine für das eigene Produktsortiment.
4. Mit Produkttests Geld verdienen: 6 Tipps
Damit der Nebenjob als Produkttester sich lohnt, solltest du diese Ratschläge befolgen:
Melde dich auf mehreren Portalen an
Da die Ablehnungsquote hoch ist, spricht nichts dagegen, sich auf mehreren Plattformen zu registrieren und auf mehrere Aufträge gleichzeitig zu bewerben. Damit erhöhst du die Chancen, einen Test zugewiesen zu bekommen.
Arbeite gewissenhaft
Unternehmen legen viel Wert auf seriöse Tester. Daher:
- Musst du einen Text verfassen, achte auf Rechtschreibung und Grammatik.
- Sollst du Bilder bereitstellen, liefere Qualität und keine verwackelten Fotos.
- Gibt es eine Frist, solltest du den Auftrag pünktlich einreichen.
Überzeugst du unter diesen Aspekten nicht, sinkt die Wahrscheinlichkeit, für weitere Tests ausgewählt zu werden.
Teste Produkte, die zu dir passen
Die Auswahl an Testprodukten ist auf Testportalen groß. Sich wahllos überall zu bewerben, ist dennoch keine gute Idee. Kochst du nie, bist du nicht in der Lage, ein Küchengerät sinnvoll zu bewerten, da du nicht weißt, worauf Nutzer achten. Schminkst du dich nie, bringt es aus dem gleichen Grund wenig, sich als Lippenstifttesterin zu bewerben.
Wähle lieber Produkte, mit denen du vertraut bist. Damit fällt es leichter, eine gute Bewertung abzugeben.
Sei auf Social Media aktiv
Wie bereits erklärt, schätzen Unternehmer Tester, die eine große Followerschaft mitbringen, um ihr Produkt bekannter zu machen. Positionierst du dich als Experte in deiner Nische auf YouTube, Instagram oder Pinterest, steigen die Chancen, für Tests ausgewählt zu werden.
Hüte dich vor Betrug
Neben seriösen Tests tummeln sich im Netz viele Betrüger, die keineswegs die Absicht haben, dich zu bezahlen. Meist geht es darum, dass du das Produkt kaufst, um es angeblich zu testen. Reichst du die Bewertung ein, bleibt deine Vergütung aus und du erreichst niemanden. Sei daher vorsichtig, wenn du etwas kaufen oder ein Probeabo abschließen solltest.
Bleib realistisch
Du hast gerade eine neue Wohnung bezogen und benötigst Geld für die Einrichtung? Du willst etwas zur Seite legen, um dein Auslandssemester zu finanzieren? Aufgrund der geringen Vergütung zählt Produkttester nicht zu den Jobs, die ein sicheres Nebeneinkommen versprechen.
Hast du eine Leidenschaft und geht es dir darum, in diesem Bereich kostenlos Produkte auszuprobieren, spricht nichts dagegen, sich als Tester zu bewerben. Musst du aber nebenbei Geld verdienen, eignen sich eher klassische Jobs in der Gastronomie, im Verkauf oder als Zeitungsausträger.