
Die Biotechnologie ist eine der Schlüsseltechnologien im digitalen Zeitalter. Durch Fortschritte in der Digitalisierung sowie Informationstechnologie eröffnen sich neue Türen für die Medizin, Forschung und Pharmaindustrie.
Die Biotechnologie-Branche ist relativ jung, hat sich jedoch bereits zu einem bestehenden Wirtschaftszweig entwickelt und generiert hohe Umsätze. Mithilfe von Biotech-ETF kannst du in das Themenfeld Biotechnologie investieren.
Was für das Investment spricht und welche Risiken es mit sich bringt, erfährst du hier.
- Worum handelt es sich? Biotechnologie-ETFs replizieren Biotech-Indizes wie den Nasdaq Biotechnology und den Solactive Genomics Index .
- Was machen Biotech-Firmen? Biotech-Firmen arbeiten an neuen und effizienteren Methoden zur Diagnose und Behandlung mit mRNA-Technologie, 3D-Bioprinting (Züchtung lebendiger Zellen) und Gentechnik.
- Was sind Unternehmen aus der Branche? Bekannte Biotech-Unternehmen sind Novo Nordisk (Pharma), Biogen (Biotechnologien), Gilead Sciences (Pharma), BioNTech (Impfstoffe), MxT Biotech (Gentherapien) und Vertex (Pharma).
- Warum interessant? Mit Biotech-ETFs kannst du in einen Zukunftsmarkt investieren und langfristig von der alternden Gesellschaft profitieren.
- Wo kaufen? Erhältlich sind sie bei allen gängigen Brokern und besonders günstig bei Trade Republic, Finanzen.net ZERO oder Scalable Capital.
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1. Was ist ein Biotech-ETF?
Biotech ist eine Abkürzung, die für Biotechnologie steht. Biotech-ETFs sind Exchange Traded Funds, die ein Portfolio aus Biotechnologie-Unternehmen abdecken.
Die Biotechnologiebranche ist zwar erst circa 40 Jahre alt, hat sich in dieser Zeit aber als Wirtschaftszweig etabliert. In Deutschland allein generierte sie 2023 Umsätze von über 11 Milliarden Euro.
Was machen Biotech-Firmen?
Biotech-Firmen verfolgen etwa das Ziel, KI-gestützte Methoden zur Diagnose von Krankheiten zu entwickeln. Auch suchen sie nach neuen Einsatzmöglichkeiten bei der Genom-Sequenzierung oder -editierung und arbeiten an neuen Impfstoffen, Therapien und Medikamenten.
Das Produkt- und Leistungsspektrum der Biotech-Unternehmen ist somit vielfältig, wie auch ihre Einsatzfelder in unserem täglichen Leben.
Welche Biotech-Indizes gibt es?
Biotech-ETFs replizieren spezielle Biotech-Indizes. Einer dieser Indizes ist der Nasdaq Biotechnology Index. Er enthält Firmen, die direkt in der Biotechnologie aktiv sind, wie auch Firmen, die die nötige Infrastruktur bereitstellen. Derzeit sind 244 Aktien Teil des Nasdaq Biotechnology.
Weitere Biotechnologie-Indizes sind:
- NYSE Arca Biotechnology Index
- Biorevolution ESG Screened Index
- Solactive Genomics Index
Was sind beispielhafte Biotech-Unternehmen?
Die bekanntesten und größten Biotech-Unternehmen sind:
- Eli Lilly: Pharmaunternehmen mit Fokus auf Therapien und Medikamente gegen Alzheimer, Krebs und Diabetes
- AbbVie – US-Konzern, der unter anderem Medikamente gegen Krebs und psychische Krankheiten entwickelt.
- Novo Nordisk : Dänisches Unternehmen, das neben seinem Hauptfokus auf Diabetes auch Medikamente und Hormonpräparaten auch an Impfstoffen forscht und Enzyme entwickelt. Zu den erfolgreichsten Medikamenten der letzten Jahre zählt die "Abnehmspritze" Ozempic.
- Gilead Sciences : Der amerikanische Konzern ist das größte Biotech-Unternehmen. Hauptfokus ist die Erforschung von Therapien für HIV und weitere Viruserkrankungen.
- Biogen : Konzentriert sich auf Therapiemöglichkeiten für Erkrankungen des Nervensystems und Gehirns (darunter Alzheimer und Multiple Skerose).
Weitere wichtige Namen sind Moderna, Amgen, Merck, Astrazeneca und Vertex.
2. Welche Biotechnology-ETF gibt es?
Für ein ETF-Themeninvestment in die Biotech-Industrie gibt es mittlerweile eine Auswahl an circa 6 ETF. Die 4 wichtigsten haben wir unten aufgelistet. Sie sind alle an deutschen Börsen handelbar.
| Name | ISIN | Volumen | TER | Ertragsverwendung | Domizil | Replikationsmethod e |
|---|---|---|---|---|---|---|
| iShares Nasdaq US Biotechnology UCITS ETF | IE00BYXG2H39 | 740 Mio. Euro | 0,35% p.a. | Thesaurierend | Irland | Physisch (Sampling) |
| Invesco Nasdaq Biotech UCITS ETF | IE00BQ70R696 | 366 Mio. Euro | 0,40% p.a. | Thesaurierend | Irland | Synthetisch |
| iShares Nasdaq US Biotechnology UCITS ETF USD (Dist) | IE00BDZVHG35 | 43 Mio. Euro | 0,35% p.a. | Ausschüttend | Irland | Physisch (Sampling) |
| Global X Genomics & Biotechnology UCITS ETF | IE00BM8R0N95 | 18 Mio. Euro | 0,50% p.a. | Thesaurierend | Irland | Physisch |
3. Der beste Biotechnologie-ETF
Nun kommen wir zu der Frage, welcher der beste ETF für ein Biotechnologie-Investment ist.
Der iShares Nasdaq US Biotechnology UCITS ETF mit der ISIN IE00BYXG2H39 sticht als der günstigste und größte ETF heraus, und ist damit am empfehlenswertesten. Seine jährliche Total-Expense-Ratio beläuft sich auf 0,35 %, was für einen Themen-ETF günstig ist. Mit 740 Millionen Euro hat er auch das höchste Fondsvolumen. Er ist ein thesaurierender ETF.
Dies schützt dich vor ungewollten Fondsschließungen, wenn die ETF-Emittenten entscheiden, dass sich ein ETF wegen seines kleinen Fondsvolumens nicht mehr rentiert.
Vor allem bei den kleinen Biotechnologie-ETFs besteht diese Gefahr. Daher empfehlen sich die ausschüttende Variante des iShares Biotechnology ETF, der Global X Genomics & Biotechnology ETF und der WisdomTree BioRevolution ETF nicht – auch wenn sie relativ günstige Kosten haben.
Fondsvolumen bei der Wahl eines Biotech-ETF beachten
Auf das Fondsvolumen solltest du immer achten. Darüber kannst du einschätzen, ob eine Schließung des Fonds aufgrund von Unwirtschaftlichkeit in der Zukunft wahrscheinlich sein kann. Dies kann bei ETFs, die es schon länger gibt, aber die trotzdem ein kleines Fondsvolumen haben, ein Risiko sein.
Der iShares Nasdaq US Biotechnology ETF repliziert den Nasdaq Biotechnology Index. Er enthält 249 Titel aus der Branche. Zum Portfolio des iShares US Biotechnology ETF lässt sich Folgendes sagen:
- Enthalten sind vorrangig US-Firmen mit einem Portfolioanteil von über 77 %.
- Die Top 5 Positionen sind: Amgen Inc, Vertex Pharmaceuticals, Regeneron Pharmaceuticals, Gilead Sciences und Astrazeneca. Sie nehmen alle jeweils weniger als 10 % ein.
- Die Top-10-Aktien nehmen insgesamt 46 % des ETF-Portfolios ein.
In Bezug auf die hohe US-Lastigkeit des Portfolios lässt sich anmerken, dass diese Firmen oft geografisch diversifiziert und international tätig sind.

4. Die Investmentthese: Warum in einen Biotech-ETF investieren?
Biotech-ETFs ermöglichen es dir, mit nur einem kostengünstigen und einfachen Investment in mehrere Biotech-Aktien investiert zu sein und an der Zukunftsentwicklung der ganzen Branche teilzuhaben. Der Vorteil, wenn du in Biotech per ETF anstatt in Einzelaktien investierst, ist, dass du über mehrere Unternehmen diversifiziert bist und die Kaufkosten sehr niedrig sind.
Die Biotechnologie ist bereits ein wichtiger Markt. In Deutschland alleine generierte die Biotechnologie-Branche 2024 Umsätze von über 11 Milliarden Euro und man kann erwarten, dass diese Umsätze stetig wachsen werden.
Ferner sind das Produkt- und Leistungsspektrum der Biotech-Unternehmen, wie auch mögliche Einsatzfelder in unserem täglichen Leben, sehr vielfältig.
Die Branche deckt nämlich mehr ab als die Forschung nach Impfstoffen und Medikamenten. Ein wichtiger Teil der Branche ist die Diagnostik. Sie ermöglicht Ärzten, Krankheiten früher und genauer zu erkennen. Angewandte Tests sind hier genetische Tests, Biomarker-Analysen und bildgebende Verfahren (Positronen-Emissions-Tomografie und Magnetresonanztomografie).
Biotech-ETFs sind in sich gesehen diversifiziert
Oftmals sind die Unternehmen keine direkten Konkurrenten, sondern jedes hat sein eigenes Leistungsspektrum. Manche Biotech-Unternehmen entwickeln Technologien, um Medikamente herzustellen oder Therapien voranzubringen. Andere widmen sich der wissenschaftlichen Forschung im Bereich Genetik und Stammzellen. Dann gibt es auch Biotech-Firmen, die medizinische Geräte oder Produktionsstätten im Fokus haben.
Eine zentrale These, die für ein Investment in Biotech-ETFs spricht, ist die alternde Gesellschaft. Durch diesen Trend zur alternden Gesellschaft im Westen steigt die Nachfrage nach Pharmaerzeugnissen und Therapiemöglichkeiten bestimmter Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes und Alzheimer.
Als Anleger kannst du also mit Biotechnologie ETF am steigenden Bedarf nach Biotechnologieprodukten, die für diese Probleme zugeschnitten sind, profitieren.
Biotech-ETFs bieten Zukunftspotenzial bei höherer Diversifikation
Wie bei den meisten zukunftsorientierten Themeninvestments gibt es auch die Möglichkeit, dass bestimmte Anwendungsfelder, Produkte oder biotechnische Innovationen uns noch nicht bekannt sind und sich erst durch die Forschung erschließen. Die Biotechnologie bietet also ein großes Potenzial. Auf der anderen Seite stehen einige kritische Aspekte.
Diese hat man insbesondere während der COVID-19-Pandemie gesehen. Die Pandemie und die Impfstoffbeschaffung haben zur Überbewertung von Biotech-Unternehmen wie Curevac, BioNTech und Moderna geführt. Nach der Kurs-Rallye kam es zur Konsolidierung und einer starken Kurskorrektur. Branchen-ETFs wie auf die Biotechnologie sind im Vergleich zu anderen ETF-Typen sehr volatil.

Ein weiteres Beispiel ist der Hype um die aus der Biotechnologie stammende Abnehmspritze. Seitdem herauskam, dass die Diabetes-Medikamente Ozempic und Wegovy auch beim Abnehmen helfen, schossen die Aktien von Novo Nordisk in die Höhe, der beide Produkte herstellt.
Ab Mitte 2024 kam es jedoch zu einer Kurskorrektur. Zum einen brachte die Konkurrenz günstigere Medikamente auf den Markt. Zum anderen stellte sich heraus, dass die Erwartungen an die Abnehmspritze übertrieben waren. So verlangsamt sie nicht laut neuesten Studienergebnissen die Krankheit Alzheimer wie zunächst vermutet.

So ist es im Biotech-Sektor oft: Wenn die Forschung, Entwicklung und Zulassung wie geplant klappen, gibt es hohe Gewinne und Wachstumsmöglichkeiten für das Unternehmen. Sollte das Forschungs- oder Entwicklungsprojekt aber scheitern, kann der Wert der Firma stark sinken, insbesondere wenn es ihre einzige Kernkompetenz ist. Es kann auch zu Insolvenzen kommen.
Auch fraglich ist, ob im Falle einer erfolgreichen Entwicklung und eines Markteintritts die Firma nicht das Produkt mit Patenten absichert und es somit anderen Biotechfirmen unmöglich macht, von dieser Innovation zu profitieren und sie auch an den Markt zu bringen.
5. Wo kann ich Biotech-ETF kaufen?
Biotech-ETF werden typisch wie andere Wertpapiere beim Broker gekauft.
Hast du bisher noch keinen passenden Broker? Dann wirf gerne einen Blick in unseren Broker Vergleich. Dort stellen wir die besten Anbieter und ihre Konditionen gegenüber und zeigen dir, worauf du bei der Auswahl achten solltest.
Solltest du bisher noch keinen ETF gekauft haben, dann hilft dir unser Leitfaden ETFs kaufen für Anfänger weiter. Dort erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du beim ETF Kauf an der Börse vorgehen solltest.
Es gibt die Möglichkeit, in einen Biotech-ETF per Einmalkauf oder Sparplan zu investieren. Ein Sparplan macht Sinn, wenn du monatlich regelmäßig eine bestimmte Summe investieren möchtest. Je nach Broker kannst du mit monatlichen Sparplanbeiträgen von bereits 1 Euro einsteigen. Mit der Auswahl eines günstigen Sparplananbieters kannst du Transaktionskosten sparen. Hier hilft dir ein Blick in unseren ETF-Sparplanvergleich weiter.
Achte bei Themen-ETF ebenfalls darauf, dass du nur an inländischen Börsen kaufst. Oft gibt es in den USA Themen-ETF mit größeren Fondsvolumen oder günstigeren Kosten. Allerdings bedeutet das für dich als deutscher Anleger höhere Börsenentgelte.
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6. Chancen und Risiken von Biotechnologie-ETFs
Fassen wir nun Chancen und Risiken der Biotechnologie-ETF kompakt zusammen.
Vorteile der Biotech-ETF
- Kostengünstiger und einfacher Zugang zu mehreren Biotech Unternehmen
- Höhere Diversifikation als Einzelaktien aus der Branche
- Biotechnologie ist bereits heute ein wichtiger Markt und wächst weiter
- Trends wie die alternde Gesellschaft erhöhen Nachfrage nach Pharmaerzeugnissen und Innovationen
Nachteile der Biotech-ETF
- Volatile Kurse
- Gesetzliche Regulierungen und Zulassungsbestimmungen als mögliche Hürden für Biotech-Firmen und deren Produkte
- Eintrittsbarrieren: Die Forschung, Entwicklung und Zulassung von biotechnischen Produkten kann erfolgreich oder erfolglos verlaufen
- Patente können zu Monopolmacht einzelner Firmen führen und Wettbewerb einschränken
- Schlechte Sektor-Diversifikation der ETF
7. Unser Fazit zu Biotechnology-ETFs
Zusammenfassend finden wir, dass ein Investment in Biotech-ETFs sinnvoll ist. Es gibt einleuchtende Gründe dafür, von dieser Branche langfristig hohe Wachstumsaussichten zu erwarten. Bereits heute ist die Biotechnologie in Deutschland eine Milliarden-Industrie. Risiken sind allerdings die hohe Volatilität der Branche, gesetzliche Regulierungen und Zulassungsbestimmungen für pharmazeutische und medizinische Produkte, und eine stärkere Win-Or-Fail Einteilung innerhalb der Branche.
Wie bei allen Themen-ETF empfehlen wir sie daher nur als Ergänzung im ETF-Portfolio. Denn sie sind weiterhin mit Risiken verbunden. Nicht zuletzt liegt das daran, dass die ETF sektormäßig sehr schlecht diversifiziert sind.
Unser Leitfaden zum ETF-Portfolioaufbau hilft dir weiter, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen.
8. Häufige Fragen zum Investieren in Biotechnologie-ETFs
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

