Dow Jones ETF: In den bekanntesten Index der USA mit ETF investieren?
Der Dow Jones ist das Aushängeschild der US-amerikanischen Börse und allen Menschen, die an der Börse handeln, ein Begriff. Als bekanntester und ältester Index wird der Dow Jones häufig zur Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage der USA herangezogen. Entsprechend gibt es auch einige Dow Jones ETF.
Doch gerade dieser Index hat so seine Tücken: Er enthält nur wenige Unternehmen des ansonsten riesigen Aktienmarktes in den USA. Die Kriterien, um in den Dow Jones aufgenommen zu werden, sind ebenfalls nicht klar definiert. Wie genau der Dow Jones funktioniert und ob sich ein ETF-Investment lohnt, klären wir in diesem Artikel.
Dow Jones ETF – Das Wichtigste in Kürze
- Was ist ein Dow Jones ETF? Ein ETF auf den Dow Jones versucht so genau wie möglich den Index abzubilden. Beim Dow Jones würde der ETF also im Optimalfall die 30 Unternehmen enthalten, die auch im Dow Jones sind.
- Welche Dow Jones ETF gibt es? Insgesamt sind vier Dow Jones ETF in Deutschland verfügbar. Zwei von dem ETF-Anbieter iShares, einer von Lyxor und einer von Amundi.
- Was spricht für ein Investment in einen Dow Jones ETF? Der Dow Jones ist der bekannteste amerikanische Index und gilt als Vorreiter für den gesamten Markt. Der Index ist jedoch mit nur 30 Werten sehr gering diversifiziert.
- Welcher ist der beste Dow Jones ETF? Der iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (Acc) hat das größte Fondsvolumen und gleichzeitig die geringsten Kosten. Deshalb könnte man den ETF als den besten der vier verfügbaren bezeichnen.
- Wo kann man Dow Jones ETF kaufen? Dow Jones ETF kannst du bei allen gängigen Brokern wie Finanzen.net Zero, Scalable Capital, Trade Republic oder Comdirect kaufen.
1. Was ist ein Dow Jones-ETF?
Der Dow Jones wurde 1884 erstellt. Der Name stammt von den beiden Gründern des Index: Charles Dow und Edward Jones. Die beiden haben ebenfalls das Wall Street Journal ins Leben gerufen. Ziel war es schon damals einen Index zur Messung der Performance des amerikanischen Aktienmarktes zu erstellen. Der Dow Jones soll stets die 30 größten amerikanischen Aktiengesellschaften beinhalten.
So werden die Einzelwerte im Dow Jones Industrial Average Index festgelegt
Noch heute bestimmt ein Komitee, das sich aus Vertretern des Wall Street Journals und des S&P Dow Jones Indices zusammensetzt, darüber, welche 30 Unternehmen im Dow Jones vertreten sind. Wer in den Index kommt, hängt nicht von Faktoren wie der Marktkapitalisierung oder dem Kurs ab, sondern wird vom Komitee bestimmt. Nach Marktkapitalisierung sind daher oft nicht wirklich die 30 größten enthalten.
Neben dem Dow Jones Industrial Average ist auch der Dow Jones Utilities und Transportation Index sehr bekannt in den USA. Dieser ist deshalb relevant, weil der klassische Dow Jones alle GICS Industriezweige aus dem S&P 500 abbildet, außer Transport und Utilities.
GICS steht für Global Industry Classification Standard und ist eine Gliederung der Wirtschaft in verschiedene Sektoren. Die Einordnung wurde 1999 von S&P und MSCI vorgenommen. Insgesamt wird die Wirtschaft in 11 Sektoren und 24 Industrien aufgeteilt.
Dow Jones ist ein Kursindex und preisgewichtet
Der Index selbst ist ein Kursindex, was bedeutet, dass die Dividenden oder andere Zahlungen nicht einberechnet werden. Es gibt zwar Varianten des Dow Jones, die dies tun, der klassische Dow Jones tut dies jedoch nicht. Der Kurs des Index wird berechnet, indem die Kurse der 30 Werte addiert und durch einen variablen Divisor geteilt werden. Der Divisor unterscheidet sich je nachdem, ob es Aktiensplits gab oder ob Unternehmen in dem Index ausgetauscht wurden.
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Was den Dow Jones ebenfalls besonders macht, ist, dass dieser ein preisgewichteter Index ist. Das bedeutet, dass alle Werte in der gleichen Stückzahl vertreten sind und damit Unternehmen mit einem hohen Kurs, einen größeren Einfluss auf den Index haben. Das bedeutet aber auch, dass in dem Index nicht die größten 30 nach Marktkapitalisierung enthalten sind.
So sind beispielsweise Stand März 2024 Google oder Nvidia nicht in dem Dow Jones enthalten, obwohl sie der Marktkapitalisierung nach zu den 30 größten amerikanischen Unternehmen gehören. Dem Index unterliegt daher eine gewisse Unberechenbarkeit, da die Kriterien nicht klar ersichtlich sind.
Dow-Jones-Index enthält lediglich 30 große US-Aktien
Auch wenn der Dow Jones das Aushängeschild der Wall Street ist, ist dieser mit nur 30 Positionen nicht wirklich aussagekräftig für den amerikanischen Aktienmarkt. Dieser enthält immerhin über 5000 börsennotierte Unternehmen. Ein Index wie der S&P 500, der immerhin die 500 größten Aktien abdeckt, kann da schon eher eine Aussage über den Markt treffen.
Dennoch ist der Dow Jones vor allem in den amerikanischen Medien häufig der erstgenannte Index, wenn es um die Börse geht und wird zurate gezogen, um die wirtschaftliche Entwicklung zu bewerten.
Der Dow Jones ist damit ähnlich wie der DAX 40, der die 40 größten deutschen Aktiengesellschaften enthält und ebenfalls als Repräsentant der deutschen Börse verwendet wird. Der DAX ist dabei ebenfalls nicht wirklich repräsentativ für die deutsche Wirtschaft und ist zudem noch ein Performanceindex – die Dividenden werden also eingerechnet. Im Gegensatz zum Dow Jones ist der DAX jedoch nicht preisgewichtet, sondern nach Streubesitz-Marktkapitalisierung.
Bekannte Dow Jones Einzelwerte
Der Dow Jones wird zwischen 9 und 16 Uhr Ortszeit in New York gehandelt, was zwischen 15:30 und 22 Uhr europäischer Zeit entspricht. Nachfolgend siehst du einige der bekanntesten Unternehmen, die im Dow Jones vertreten sind:
- UnitedHealth Group – ein großes Versicherungsunternehmen.
- Microsoft – einflussreichster IT-Konzern der Welt.
- Goldman Sachs – eine der größten amerikanischen Banken.
- AMGEN INC – ein Bio-Tech unternehmen.
- Home Depot – betreibt eine Reihe von Baumärkten und gilt als weltweit größtes Baumarktunternehmen.
Weitere bekannte Namen und Marken im Dow Jones sind Walt Disney, McDonalds, Apple oder Visa.
Soviel an allgemeinen Information zu dem bekanntesten amerikanischen Index. Im weiteren Verlauf wollen wir nun einmal die verfügbaren Exchange-Traded Funds (ETF) auf den Dow Jones genauer betrachten.
2. Welche Dow Jones-ETF gibt es?
Wie schon erwähnt, gibt es in Deutschland nur vier ETF auf den Dow Jones. Dabei bietet nur iShares Dow Jones ETF sowohl als ausschüttende als auch als thesaurierende Variante an. Die anderen zwei ETF-Anbieter haben diesen nur als Ausschüttenden im Angebot.
Dow Jones ETF gehören zudem zu den Aktien-ETF. Generell gibt es verschiedene Arten von Indexfonds, darunter Anleihen-ETF, Rohstoff-ETF, Immobilien-ETF oder Faktor-ETF.
Dow Jones ETF im Überblick
| ETF | ISIN | Index | Volumen | Gesamtkostenquote | Ertragsverwendung | Domizil | Replikationsmethode |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (Acc) | IE00B53L4350 | Dow Jones | 1.034 Mio. Euro | 0,33 % p.a. | Thesaurierend | Irland | Physisch |
| Lyxor Dow Jones Industrial Average UCITS ETF Dist | FR0007056841 | Dow Jones | 299 Mio. Euro | 0,50 % p.a. | Ausschüttend | Frankreich | Synthetisch (Unfunded Swap) |
| iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (DE) | DE0006289390 | Dow Jones | 266 Mio. Euro | 0,51 % p.a. | Ausschüttend | Deutschland | Physisch |
| Amundi PEA Dow Jones Industrial Average UCITS ETF Dist | LU2572256662 | Dow Jones | 100 Mio. Euro | 0,45 % p.a. | Ausschüttend | Luxemburg | Synthetisch (Unfunded Swap) |
Was das Fondsvolumen anbelangt, haben alle vier Indexfonds auf den Dow Jones genügend, um vor einer ETF-Liquidation sicher zu sein. Daneben sind die beiden ETF von Lyxor und Amundi synthetisch. Sie halten die Werte also nicht selbst, sondern gehen ein Tauschgeschäft mit einem Partner ein, der die Werte hält. Die beiden ETF von iShares bilden den Index physisch, also eins zu eins nach.
3. Welcher ist der beste Dow Jones-ETF?
Aufgrund des hohen Fondsvolumens und der geringen Kosten kann der iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (Acc) als bester Dow Jones ETF bezeichnet werden. Mit über einer Milliarde investiertem Kapital ist der ETF vor einer Schließung sicher und mit jährlichen Kosten von nur 0,33 % auch mit Abstand der günstigste aus dem Quartett.
Was die Performance angeht, unterscheiden sich die ETF nicht merklich. Für den ETF von Amundi gibt es noch keine langfristigen Daten. Ansonsten sieht die Performance der ETF in den vergangenen fünf Jahren folgendermaßen aus:
Der iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (Acc) überzeugt also nicht nur durch die geringsten Kosten und das höchste Volumen, er hat auch die beste Performance in den vergangenen fünf Jahren gehabt. Die Unterschiede sind aber eher minimal – der ETF von Amundi liegt aufgrund der fehlenden Datenlage so weit unten.
Was die Zusammensetzung des Indexfonds angeht, ist diese ähnlich wie im Dow Jones und die größten Werte sind die oben bereits aufgelisteten. Insgesamt machen die 10 größten Unternehmen in dem ETF bereits etwa 57 % des gesamten Volumens aus.
Die Sektoren sind da etwas gleichmäßiger verteilt. Derzeit sind die drei größten Sektoren: Technologie, Gesundheitswesen und Finanzen. Je nachdem, welche Unternehmen in den Index aufgenommen werden, können sich die Sektoren jedoch schnell ändern.
| ETF | Index | KGV | Value/Growth-Orientierung | Länder | Region | Size-Orientierung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (Acc) | Dow Jones Industrial Average Index | 26.46 | Neutral | 1 | USA | Large Cap |
4. Die Investmentthese: Ist ein Dow Jones-ETF sinnvoll?
Ein Investment in den Dow Jones ist vor allem wegen der geringen Anzahl der Unternehmen meines Erachtens weniger sinnvoll. Ein ETF auf den Index hat ein erhebliches Risiko, beschränkt auf einige wenige Unternehmen. Zudem sind Dow Jones ETF logischerweise Regionen-ETF mit den USA als Anlageziel. Damit besteht zudem ein Fokus auf Amerika allein. Ein zu großer Fokus auf eine Region oder einige wenige Unternehmen ist ein typischer Anfängerfehler mit ETF. Generell sollte man auf genügend Diversifikation im ETF-Portfolio achten.
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Die Gewichtung der Top 10 Unternehmen in dem Index sagt schon einiges über das Risiko aus. Mit circa 57 % machen die größten schon einen erheblichen Teil des ohnehin gering diversifizierten ETF aus. Sollte eine oder mehrere dieser Aktiengesellschaften in Schwierigkeiten geraten, hat dies direkt enorme Auswirkungen auf den Kurs des ETF.
Dennoch sind die 30 im Dow Jones enthaltenen Werte an sich alle sehr solide und nicht umsonst in den Top 30. Man sollte diese also nicht komplett außer Acht lassen. Doch kann man in diese ebenfalls mittels eines breiteren Index, der die 500 größten amerikanischen Unternehmen enthält, investieren – dem S&P 500.
Neben dem S&P 500 ist der bekannteste Index, welcher die 100 größten amerikanischen Nicht-Finanzunternehmen enthält – der Nasdaq 100 ebenfalls eine Option. Dieser ist jedoch mit 100 Werten ebenfalls nicht genügend diversifiziert und hat dazu ein Klumpenrisiko auf den Tech-Sektor.
Möchte man in den amerikanischen Markt investieren, bietet sich also der S&P 500 an. Mit diesem hat man die größten Unternehmen des Landes abgedeckt und eine relativ gute Differenzierung erreicht. Man ist dennoch sehr an die wirtschaftliche Lage der USA gebunden. Möchtest du weltweit in Unternehmen investieren, bietet sich ein ETF auf den breit diversifizierten MSCI World an. Dieser Index hat zwar immer noch einen hohen Anteil an US-Werten, ist aber ebenfalls in 23 anderen Industrienationen investiert.
Ebenfalls zu kritisieren am Dow Jones ist die Unklarheit in der Auswahl der Top 30. Diese geschieht nach dem Ermessen des Wall Street Journals und nicht nach festgelegten Kriterien wie der Marktkapitalisierung wie beim MSCI World.
Vergleicht man die drei bekanntesten amerikanischen Indizes miteinander, zeigt sich folgendes Bild:
Der Dow Jones hat damit in den vergangenen 10 Jahren am schlechtesten von den Dreien performt, auch wenn die Unterschiede nicht so gravierend sind und die Verläufe ähnlich aussehen. Generell hat der amerikanische Aktienmarkt in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt, was vorwiegend auf einen sehr starken Tech-Sektor zurückzuführen ist.
5. Chancen und Risiken von Dow Jones-ETF
Die größte Chance von Dow Jones ETF besteht in der positiven Kursentwicklung und einer generell guten Stimmung am US-Aktienmarkt. Das Hauptrisiko ist jedoch die geringe Anzahl an Werten und das Klumpenrisiko auf dem amerikanischen Markt.
Chancen von Dow Jones ETF
- Verzeichnete in den vergangenen Jahren eine gute Kursentwicklung.
- Ist der älteste US-Index und hat sich in der Vergangenheit immer wieder von Krisen erholt.
- Mit dem iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (Acc) gibt es einen guten ETF auf den Index.
Risiken von Dow Jones ETF
- Beinhaltet nur 30 Aktien und ist damit zu gering diversifiziert.
- Der S&P 500 verzeichnete zuletzt ein besseres Kurswachstum und enthält deutlich mehr Werte.
- In Dow Jones ETF machen die Top 10 bereits 57 % des Fondsvolumens aus, was noch mal ein zusätzliches Risiko darstellt.
6. Dow Jones-ETF kaufen: So geht es
Der Kauf von Dow Jones ETF erfolgt ebenso wie bei allen anderen ETF über einen Broker. Hast du damit noch keine Erfahrung, haben wir eine Kaufanleitung für den ETF-Kauf. Da der Dow Jones einer der bekanntesten Indizes der Welt ist, wirst du ETF auf diesen bei allen gängigen Brokern erwerben können.
Hast du noch kein Depot, empfiehlt sich unser Depotvergleich, um das am besten zu dir passende ausfindig zu machen. Dort findest du ebenfalls das beste Sparplan Depot, falls du mittels eines Sparplans investieren möchtest. Mit einem Sparplan kannst du bereits ab 20 Euro monatlich in einen gewünschten ETF investieren und so schon früh mit dem Vermögensaufbau beginnen.
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7. Fazit: Dow Jones-ETF sind für ein USA-Investment eher weniger empfehlenswert
Der Index enthält zu wenige Positionen und hat damit ein zu hohes Klumpenrisiko. Dazu kommt, dass andere große amerikanische Indizes wie der S&P 500 besser diversifiziert sind und trotzdem eine höhere Rendite erwirtschaftet haben.
Ein weiteres Problem mit Dow Jones ETF ist, dass diese nicht in kleinere, aufstrebende Unternehmen investiert sind, sondern nur in die Großen. Diese sind zwar allesamt sehr solide und erwirtschaften schon länger hohe Gewinne, haben aber auch weniger Potenzial zu wachsen.
Möchtest du daher in den amerikanischen Markt investieren, empfiehlt sich eher der S&P 500. Ebenfalls wärst du auch mit einem Investment in den MSCI-World in die Unternehmen aus dem Dow Jones investiert, hättest aber gleichzeitig eine gute Diversifikation.
Der Dow Jones selbst ist eher als Aushängeschild der Wall Street zu sehen und nicht unbedingt als ein Index, der den amerikanischen Aktienmarkt genau widerspiegelt. Für ein Investment über einen ETF ist der Index daher weniger geeignet.
8. Häufig gestellte Fragen zu Dow Jones-ETF
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.
