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Diese ETF-Fehler solltest du vermeiden – So gelingt der langfristige Vermögensaufbau

Lesezeit 10 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchChristian Musanke
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

ETF sind eine einfache und beliebte Anlageform, um deine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen und an der Börse zu investieren. Dennoch gibt es häufige ETF-Fehler, welche immer wieder anzutreffen sind.

Um dich optimal beim Start in das Investieren mit ETF zu unterstützen, haben wir die wichtigsten Fehler zusammengefasst. Alle Tipps sind in der Praxis einfach umzusetzen. Egal ob Anfänger, fortgeschritten oder erfahrener Investor – Fehler beim ETF Kauf lassen sich vermeiden.

ETF-Fehler - das Wichtigste in Kürze
  • Warum sind ETF so beliebt? Ein ETF-Portfolio ist ideal zum effizienten und einfachen Vermögensaufbau auf langfristiger Sicht. Sie ermöglichen hohe Diversifikation bei niedrigen Kosten.
  • Kann man mit ETF Fehler überhaupt machen? Trotz ihrer Vorteile und Einfachheit gibt es gängige Fehler, die ETF-Anleger begehen. Diese passieren vor allem Neulingen im ETF-Investieren.
  • Warum Fehler vermeiden? ETF-Fehler solltest du unbedingt vermeiden, denn sie erhöhen entweder dein Risiko, deine Kosten oder reduzieren deine Rendite.
  • Welche Fehler gibt es? Wir betrachten Fehler wie eine zu geringe Diversifikation, den aktiven Handel mit ETF, ausbleibendes Rebalancing, Klumpenrisiken, teure ETF und den Heimatmarkt-Fokus in diesem Artikel.
  • Wo kann ich ETF günstig kaufen? An inländischen Börsen und bei günstigen Brokern wie Scalable CapitalTrade Republic und Finanzen.net ZERO hältst du deine Kosten besonders niedrig.

1. ETF-Vermögensaufbau: Darum geht es wirklich

ETF sind eine der kostengünstigsten und einfachsten Investments. Der ETF-Markt ist stetig am Wachsen und sie sind eine der gefragtesten Anlageformen.

Das ist auch den vielen Vorteilen der ETF zu verdanken. Zu diesen gehören ihre niedrigen Kosten, Transparenz und die Möglichkeit, auch mit kleinen Investmentbeträgen in eine Vielzahl von Unternehmen investiert zu sein.

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(ggf. fallen Produktkosten, Spreads, Zuwendungen und Crypto-Gebühren an)

Außerdem sind sie als passive Investments wenig verwaltungsaufwendig. So bleibt mehr Zeit für andere Bereiche deines Lebens. Immerhin musst du keine Unternehmen bewerten, Bilanzen prüfen und Quartalsberichte verfolgen. Du entscheidest dich für ein breites Investment in den Markt und gegen das aktive, opportunistische Investieren.

ETF sind daher sehr sinnvoll für den langfristigen Vermögensaufbau. Das erfordert trotzdem Geduld und Disziplin. Denn etwas Aufwand musst du für das regelmäßige Rebalancing aufbringen. Oder auch dabei, deine Investmentstrategie festzulegen, und die richtigen ETF auszuwählen.

Schneller Reichtum mit ETF – eine Wunschvorstellung

Willst du schnell reich werden, dann sind Kapitalanlagen wie ETF schlicht und ergreifend das falsche Anlagevehikel. Mit Indexfonds wirst du langfristig Vermögen aufbauen.

Oft stoßt man auf Finanzgurus, die Wege zum schnellen Reichtum anpreisen und Produkte verkaufen wollen. Das Ziel des schnellen Reichtums ist mit ETF schwer erreichbar und darum soll es auch nicht gehen.

Viel mehr sind sie eine Anlageform, die viele Vorteile im Vergleich zu anderen Anlagen bietet. Sie überzeugen durchschnittlich auch durch besseres Rendite-Risiko-Verhältnis als Einzelaktien. Das bestätigte unter anderem die moderne Portfoliotheorie von Markowitz.

Damit du von diesen Vorteilen der ETF auch wirklich profitieren kannst, ist es wichtig keine der Einsteigerfehler zu machen. Im Folgenden gehen wir genauer auf die häufigsten Fehler ein, die Anleger beim ETF-Investieren machen und wie du diese vermeidest.

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2. ETF-Fehler #1: Zu geringe Diversifikation

Einer der Vorteile von ETF ist die Möglichkeit zur einfachen und effizienten Diversifikation bei gleichzeitig niedrigen Kosten. Doch oftmals passiert es Einsteigern, dass das Portfolio zu gering diversifiziert ist. Wie kann das sein? Dafür kann es mehrere Gründe geben.

Ein Anleger kann unter Umständen nicht ausreichend darauf geachtet haben, welche Unternehmen denn letztlich im ETF enthalten sind.

Wirf aus diesem Grund immer einen Blick auf die Portfoliozusammensetzung bei ETF. Diese kannst du immer über das Fact Sheet einsehen. Manchmal reicht es nicht nur den Namen eines ETF oder Index zu interpretieren, ohne die genauen Holdings des ETF-Portfolios anzusehen.

Unterschiedliche Indizes aber gleiche Top-Unternehmen

Manchmal investierst du mit unterschiedlichen ETF in die identischen Unternehmen. So entstehen Klumpenrisiken in deinem Portfolio. Achte daher darauf, welche ETF du kaufst und welche Unternehmen sich in diesen ETF befinden.

Sowohl im S&P 500 und im MSCI World sind Unternehmen wie Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet am stärksten gewichtet. Hast du beide ETF im Portfolio, fokussierst du deinen USA-Anteil und es entsteht ein Klumpenrisiko um diese Unternehmen.

Auch der MSCI World könnte aufgrund seines Namens den Eindruck geben, dass die ganze Weltwirtschaft enthalten ist. Obwohl der Index sehr breit gestreut ist, enthält er dennoch keine Small Cap Unternehmen und beschränkt sich ausschließlich auf entwickelte Industrieländer.

Eine zu geringe Diversifikation kann auch entstehen, wenn ein Anleger zu wenige ETF im Portfolio hält. In unserem Artikel zur richtigen Anzahl an ETFs im Portfolio beschäftigen wir uns genauer mit diesem Thema.

3. ETF-Fehler #2: Zu viele ähnliche ETF

Oft ist der Fehler der zu geringen Diversifikation eng verbunden mit einer Übergewichtung von bestimmten Unternehmen, Regionen oder Sektoren.

Bilden ETF gleiche oder ähnliche Sektoren ab, ist ein Anleger gleichzeitig zu gering diversifiziert, mit einer Übergewichtung von einzelnen Unternehmen. Ein Beispiel dafür wäre die Kombination eines MSCI World-ETF mit einem S&P 500-ETF oder NASDAQ-100 ETF.

Der MSCI World ist mit über 60 % USA im Portfolio bereits relativ USA-lastig und enthält die größten amerikanischen Techkonzerne wie Amazon, Microsoft oder Meta. Der S&P 500, als der bekannteste Mega- und Large Cap Index für die USA, würde diese hohe Gewichtung der gleichen Tech-Konzerne nochmals verstärken.

Oftmals kann man in der Praxis beobachten, dass Anleger also zu viele ähnliche ETF kaufen. Wenn sich die Portfolio-Holdings aber überschneiden, entstehen kaum zusätzliche Diversifikationseffekte. Stattdessen steigen deine Transaktionskosten durch die hohe Anzahl an ETF in deinem Portfolio. Wiederum wird auch das Rebalancing komplexer und der Aufwand des Portfoliomanagements steigt.

Zu viele ETF im Portfolio sind ein beliebter Fehler

Dein ETF-Portfolio kann sowohl zu viele als auch zu wenige ETF enthalten. Vermeide unbedingt inhaltliche Überschneidungen. Investierst du vermehrt in identische Unternehmen, wird das deine Diversifikation vermindern.

Ein 70/30-Portfolio ist ein perfektes Beispiel für ausbleibende Überschneidungen. Natürlich ist es nicht prinzipiell falsch, mehrere ETF zu halten. Hier solltest du aber abklären, dass es keine Überschneidungen in ihrem Investmentfokus gibt.

Unser Tipp lautet daher wieder: Recherchiere jeden ETF vor dem Kauf ausreichend. Wirf einen Blick in das Fact Sheet des Anbieters. Dort findest du die genauen Angaben über die enthaltenen Unternehmen, Regionen und Branchen. Stelle dann sicher, dass du keine übermäßigen Überschneidungen hast.

4. ETF-Fehler #3: Aktiver Handel mit ETF

Die Idee hinter traditionellen ETF ist der passive Investmentansatz. Während du beim aktiven Investieren opportunistisch handelst und Aktien selektierst, setzt du beim passiven Investieren auf die langfristige Entwicklung der gesamten Börse.

Mittlerweile haben sich zwar als Reaktion auf die steigende Nachfrage nach ETF neue ETF-Typen herausgebildet haben, darunter Smart-Beta-ETF und aktive ETF. Diese rücken näher in Richtung aktives Investieren.

Einordnung von Strategic-Beta-Ansätzen in die aktive und passive Investmentphilosophie
Einordnung von Strategic-Beta-Ansätzen in die aktive und passive Investmentphilosophie

Bei passiven und hybriden ETF geht es darum, einen bestimmten Index abzubilden. Sie sind computergesteuert und einen aktiven Eingriff durch Fondsmanager gibt es nicht. Sie werden an der Börse gehandelt und haben gegenüber den herkömmlichen Investmentfonds viele Vorteile, wie:

  • Tägliche Veröffentlichung und Berechnung des NAV
  • Portfoliotransparenz
  • Liquide aufgrund der Börsenhandelbarkeit
  • Niedrige Kosten ohne Ausgabeaufschläge oder Performancegebühren für Fondsmanager

Das sollte dich aber nicht dazu verleiten, mit ETF zu traden und zu versuchen, durch häufige Käufe und Verkäufe Gewinne zu erzielen.

Die Idee beim ETF-Investieren ist es, die Kosten möglichst gering zu halten. Zu diesen Kosten gehören neben den laufenden Kosten des ETF auch die Transaktionskosten durch den Kauf beim Broker. Wenn du häufig kaufst und verkaufst, verringerst du deine Rendite, denn Transaktionskosten fallen bei jedem Kauf an.

Keine Panikverkäufe in Krisenzeiten

Beim passiven Investieren geht es auch darum, in Krisenzeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und der ursprünglichen Asset-Allokation und Investmentstrategie treu zu bleiben. Aktives Handeln, insbesondere Panikverkäufe in Zeiten sinkender Kurse, solltest du besser unterlassen.

Die Theorie der Regression zum Mittelwert bekräftigt diesen Ansatz auch. Der Begriff aus der Statistiktheorie besagt, dass der Markt sich langfristig und tendenziell dem Renditemittelwert annähert. In einfacheren Worten: Wertpapiere, die zuletzt gut performt haben, werden zukünftig wieder schlechter performen, und andersherum.

Hier hilft es auch, wenn du über die Funktionsweise eines ETF informiert bist. Mit diesem Grundwissen weißt du auch, dass es fast unmöglich ist, dass ein diversifizierter ETF komplett an Wert verliert.

Keine häufigen ETF-Wechsel ohne triftigen Grund

Sogenanntes ETF-Hopping empfiehlt sich ebenfalls nicht. Das ist die Bezeichnung dafür, wenn Anleger oft ETF wechseln, die sie besparen. Gründe können sein, dass sich laufend ETF mit besseren Konditionen am Markt finden lassen. Eine um 0,01 % niedrigere TER gegenüber deinem jetzigen ETF im Sparplan sollte aber nicht dazu führen, ETF zu wechseln.

5. ETF-Fehler #4: Kein Rebalancing

Der nächste Fehler betrifft das ausbleibende Rebalancing.

Was ist Rebalancing?

Beim Rebalancing, zu Deutsch etwa „ausbalancieren“, wird das Portfolio so umgeschichtet, dass es wieder der ursprünglichen Aufteilung entspricht. Diese verändert sich stets aufgrund der Kursveränderungen an den Börsen.

Das Rebalancing ist eng verbunden mit dem passiven Investieren. Beim passiven Investieren geht es natürlich darum, häufige Umschichtungen zu vermeiden und eine bestimmte Asset Allocation und Strategie über Jahre hinweg zu verfolgen. Aber genau aus diesem Grund, dass man eine Strategie langfristig verfolgen möchte, ist diese Anpassung mithilfe des Rebalancing wichtig. Durch Schwankungen an den Kapitalmärkten kann sich die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen oder Positionen im Portfolio nämlich ändern.

Es gibt verschiedene Wege ein Rebalancing zu machen, darunter das Rebalancing per Nachkauf/Einmalinvestment, Rebalancing per Sparplan, oder Rebalancing durch Umschichtung.

Nachfolgend stellen wir die Vor- und Nachteile des Rebalancing gegenüber. Als Fazit lässt sich sagen, dass die Vorteile eindeutig die Nachteile überwiegen.

Vorteile des Rebalancing

  • Optimieren der Rendite durch antizyklisches Handeln
  • Reduzierung von Klumpenrisiken und Kursübertreibungen
  • Beibehaltung des ursprünglich gewählten Risikos

Nachteile des Rebalancing

  • Transaktionskosten bei Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen
  • Administrativer Aufwand

6. ETF-Fehler #5: Klumpenrisiken

Eng verbunden mit Fehler #3 sind Klumpenrisiken. Diese können auf unterschiedliche Art entstehen.

Wie vorhin erwähnt, empfehlen wir, dir bei der Auswahl von ETF und der ETF-Portfoliozusammenstellung Zeit zu nehmen. Denn hast du deine Strategie einmal definiert, fällt außer einem jährlichen Rebalancing kein weiterer Zeitaufwand an. Du kannst dich zurücklehnen und deinem Portfolio die Arbeit überlassen.

Es passiert oft aber, dass ETF-Anleger ihre ETF vor dem Kauf nicht genug recherchieren. Am Ende befinden sich überschneidende ETF im Portfolio. So entstehen Klumpenrisiken in Bezug auf Unternehmen, Anlageklassen, Regionen oder Sektoren.

Klumpenrisiken entstehen auch, wenn ein ETF thematisch sehr fokussiert ist und nur wenige Unternehmen im Portfolio hält. Häufig ist das der Fall bei Themen-ETF. Diese enthalten oft Unternehmen aus nur einer Nischenbranche, und dazu noch sehr wenige (teilweise nur 30 Titel oder weniger).

Klumpenrisiken entstehen also innerhalb eines einzelnen ETF oder durch die Kombination der verschiedenen ETF in deinem Portfolio.

7. ETF-Fehler #6: Zu teure ETF kaufen

Dass ETF eines der günstigsten Anlageinstrumente sind, ist allgemein bekannt. Anders als bei gemanagten Fonds, den traditionellen Mutual Funds, fallen beim ETF-Kauf keine Ausgabeaufschläge an. Auch die TER ist um einiges niedriger und es gibt keine Performancegebühren. Trotzdem solltest du nicht beliebig einen ETF auswählen, ohne auf die Kosten zu schauen. Denn auch innerhalb des ETF-Markts gibt es teure und günstige ETF.

Die wahren Kosten eines ETF

Die wahren Kosten eines ETF sind nicht nur die TER. Auch wenn die TER eines von dir ausgewählten ETF niedriger ist als die eines Konkurrenzprodukt, kann dieser am Ende des Tages doch teurer sein.

Warum? Hier kommt die Tracking Difference ins Spiel. Sie gibt die Abweichung des ETF zum Index wieder. Eine hohe Tracking Difference kostet dich Rendite und steigert somit effektiv die Kosten des ETF.

Die laufenden Kosten für zwei ETF, die den gleichen Index tracken (etwa einen Standardindex wie MSCI World) und auch in allen anderen Aspekten fast identisch sind, können unterschiedlich hoch sein. Bei einem langfristigen Anlagehorizont kann sich dieser Unterschied mit der Zeit deutlich bemerkbar machen.

Vergleiche also immer die Kosten zwischen den ETF und wähle keinen ETF aus, ohne einen Blick auf die TER geworfen zu haben. Insbesondere aktive ETF oder Smart-Beta-ETF haben oft höhere TER. Als Orientierung sollte ein passiver ETF aber auf keinen Fall eine TER von 1 % übersteigen. Die meisten passiven ETF bewegen sich im Bereich von 0,04 % bis 0,50 %.

Beachte beim Kauf eines ETF zudem die Tracking Difference (TD) eines ETF. Die TD ist das genauere Maß, um die echten Kosten eines ETF zu bewerten.

Höhere Kosten entstehen auch durch die ungünstige Auswahl der Börse und des Brokers. Durch einen ETF-Depotanbieter mit guten Konditionen und einer Börse mit niedrigen Börsenentgelten kannst du Kosten sparen.

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8. ETF-Fehler #7: Fokus auf Heimatmarkt (Home Bias)

Ein häufiger Fehler den Anleger begehen ist ein zu starker Fokus auf den Heimatmarkt, auch Home Bias genannt.

Dieser Begriff kommt aus der Behavioral Finance, einem Forschungsfeld, das die unterbewussten, psychologischen Einflüsse auf unser Anlegeverhalten untersucht. Der Home Bias bezeichnet das Phänomen, dass Anleger sich zu stark auf Investments innerhalb ihres Heimatlandes konzentrieren. Dadurch gehen sie ein Klumpenrisiko ein und erhöhen die generelle Abhängigkeit von ihrem Heimatland.

Es ist oft der Fall, dass wir regionale Firmen wie Siemens, Volkswagen oder Daimler in unserem Heimatmarkt besser kennen und leichter ins Gedächtnis rufen können. Das Gleiche gilt für den deutschen Leitindex DAX. Dieser ist aber mit nur 40 deutschen Firmen, vorrangig in der Automobilbranche, eher schlecht diversifiziert.

Achte also bei deinem ETF-Portfolio darauf, geografisch gut diversifiziert zu sein und außerhalb des Heimatmarkts zu denken.

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9. ETF-Fehler #8: Den richtigen Zeitpunkt treffen wollen

Oft versuchen Anleger den richtigen Einstiegszeitpunkt zu treffen. Dies wird auch Market Timing genannt. Es ist ein integraler Bestandteil des aktiven Investierens, sollte aber beim passiven Investieren mit ETF nicht im Fokus sein. Beim aktiven Investieren geht es darum, die Rendite des Markts zu schlagen – eben auch durch den richtigen Einstiegszeitpunkt. Beim passiven Investieren dagegen ist das Ziel, die Rendite des Markets abzubilden.

Time in the market beats timing the market.

Das Problem beim Market Timing ist auch, dass sich die Richtung der Börse nicht oder nur schwer vorhersagen lässt. Oft hinken Anleger beim richtigen Kauf- und Verkaufszeitpunkt hinterher. Größtenteils wird verkauft, nachdem die Kurse schon gefallen sind. Gekauft dahingegen erst, wenn die Kurse bereits gestiegen sind.

Als ETF-Anleger solltest du also kein Market Timing betreiben. Dein Ziel sollte es nicht sein, kurzfristige Kursgewinne zu erzielen oder häufig ETF zu verkaufen oder kaufen. Da die Märkte langfristig steigen, ist der Einstiegszeitpunkt kein allzu wichtiger Faktor für deinen langfristigen Vermögensaufbau.

Solltest du doch besorgt darüber sein, dass der Einstiegszeitpunkt gerade nicht optimal ist, gibt es Methoden wie das Dollar-Cost-Averaging, auch Durchschnittskosteneffekt genannt.

Bei dieser Strategie werden Anlagepositionen so aufgebaut, dass in regelmäßigen Intervallen immer die gleichen Geldbeträge investiert werden. Dadurch gleicht sich die Volatilität bei den Kursschwankungen über die Zeit aus. Hierfür eignen sich ETF-Sparpläne mit monatlichen Sparraten.

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10. Häufige Fragen zu ETF-Fehlern

Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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