
Zahlung per Nachnahme: Was du über die Zahlungsart wissen solltest
Wenn du heute online etwas kaufst, hast du fast immer eine größere Auswahl an verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten. Neben den vielen Online-Zahlungsdiensten gibt es mit der Zahlung per Nachnahme einen Klassiker, der schon in Zeiten des Katalog-Versandhandels sehr beliebt war. Doch was macht diese Zahlungsoption aus? Hier findest du alle wichtigen Fakten rund um die Zahlung per Nachnahme.
Das Wichtigste in Kürze zur Zahlung per Nachnahme
- Bei der Zahlung per Nachnahme schicken Händler die Ware sofort los und du bezahlst die Sendung beim Zusteller in bar oder per EC-Karte.
- Versandunternehmen berechnen eine Nachnahmegebühr zwischen 5 und 10 Euro für diese Zahlungsoption.
- Oft lohnen sich Zahlungsarten wie der Kauf auf Rechnung oder Buy Now, Pay Later mehr, weil sie bei gleichen Vorteilen kostengünstiger sind.
1. Was bedeutet per Nachnahme bezahlen?
Bei der Nachnahme zahlst du die Ware erst, wenn der Paketdienst sie dir zustellt. Der Zusteller selbst kassiert den Rechnungsbetrag nebst einer Nachnahmegebühr (meist bar oder per EC-Karte) an der Haustür und leitet das Geld anschließend an den Händler weiter.
Bestellablauf in drei Schritten:
- Schritt 1: Du wählst „Nachnahme“ als Zahlungsart im Check-out des entsprechenden Online-Shops.
- Schritt 2: Der Händler übergibt das Paket samt Nachnahmeauftrag an einen Paketdienst wie DHL, Hermes oder DPD.
- Schritt 3: Beim Empfang an der Haustür zahlst du den offenen Betrag plus die Nachnahmegebühr und bekommst im Gegenzug vom Zusteller das Paket ausgehändigt.
Welche alternativen Zahlungsarten gibt es?
Neben der Zahlung per Nachnahme sind heute vor allem PayPal, Lastschrift, Kreditkarte, Sofortüberweisung, GiroPay, Wallet-Lösungen wie Apple Pay oder auch der Kauf auf Rechnung üblich.
Wie verbreitet ist die Zahlung per Nachnahme heute?
Laut der EHI‑Studie „Online‑Payment 2023“ entfielen auf Nachnahme weniger als 0,5 % des deutschen E‑Commerce‑Umsatzes. Das bedeutet Platz 11 und damit Schlusslicht der Rangliste. Eine Statista‑Auswertung zeigt, dass nur rund sechs Prozent der Online‑Shopper diese Zahlungsart überhaupt noch nutzen.
Damit ist das Bezahlen per Nachnahme heute eine Nischenlösung, die vor allem bei Käufen ohne andere Vorauszahlungsmöglichkeit zum Einsatz kommt.
2. Zahlung per Nachnahme: Alle Vorteile und Nachteile
Mit der Zahlung per Nachnahme musst du nicht erst bezahlen, bevor die Ware überhaupt losgeschickt wird. Die Zahlung erfolgt bei der Paketübergabe. Schauen wir uns nun die Vor- und Nachteile dieser Lösung genauer an.
Vorteile und Nachteile für Nutzer
Vorteile Nachnahme
- Bezahlung erst bei Übergabe – kein Vorleistungsrisiko
- Keine Eingabe von Bank‑ oder Kartendaten
- Auch ohne Konto oder Kreditkarte nutzbar
- Paket kann bei Nichtannahme kostenfrei zum Absender zurückgehen
Nachteile Nachnahme
- Zusatzkosten durch Nachnahme‑ und Zustellgebühr
- Bar‑ oder EC‑Zahlung beim Boten erforderlich (kein PayPal etc.)
- Keine sofortige Prüfmöglichkeit der Ware vor Zahlung
- Paketannahmepflicht: Verpasst du den Boten, musst du zur Filiale und trotzdem bar bezahlen
Vorteile und Nachteile für Händler
Nachnahme Vorteile
- Zahlungsausfall nahezu ausgeschlossen – Geld wird bei Zustellung eingezogen
- Kein Handling sensibler Zahlungsdaten nötig
- Attraktive Option für Käuferinnen und Käufer ohne Online-Payment
Nachnahme Nachteile
- Höhere Versandkosten und Nachnahmegebühr mindern die Marge
- Rücksendequote steigt, weil Kunden Annahme verweigern können
- Längere Liquiditätsbindung: Geld fließt erst nach Auslieferung
- Nachnahme wird von manchen Logistikdiensten nicht mehr standardmäßig angeboten
3. Per Nachnahme bezahlen: Was sind die besten Alternativen?
Die Zahlung per Nachnahme zeichnet sich also vor allem durch zwei Aspekte aus:
- Du musst bei einer Bestellung nicht in Vorleistung gehen
- Der Händler kann die Sendung sofort losschicken, weil er nicht erst auf deine Zahlung wartet
Trotzdem ist die Barzahlung an der Haustür für alle Seiten etwas umständlich und erfordert zudem, dass du bei einem Zustellversuch auch anwesend bist. Aus diesem Grund existieren heute einige sinnvolle Alternativen, die zumindest einen oder sogar beide Merkmale der Zahlung per Nachnahme aufweisen.
Hier ein Überblick:
1. Sofortüberweisung (Klarna Sofort)
Der Händler erhält in Sekunden eine Zahlungsbestätigung und verschickt die Ware sofort. Du überweist über dein Online‑Banking.
Check auf wichtige Merkmale der Nachnahme:
Keine Vorleistung nötig | nein |
Sofortige Lieferung | ja |
Bei der Sofortüberweisung zahlst du gewissermaßen sofort. Klarna sendet dabei nach deiner Bezahlung sofort eine Bestätigung an den Händler, der daraufhin die Sendung verschicken kann.
2. Kauf auf Rechnung
Das Paket kommt zuerst, die Zahlung folgt meist in 14–30 Tagen. Du kannst die Ware prüfen, bevor Geld fließt, und zahlst bequem per Überweisung oder App.
Check auf wichtige Merkmale der Nachnahme:
Keine Vorleistung nötig | ja |
Sofortige Lieferung | ja |
Diese Variante bietet alles, was auch die Zahlung per Nachnahme zur Verfügung stellt – nur besser. Du kannst dir mit dem Bezahlen nämlich länger Zeit lassen, musst bei einem Zustellversuch nicht zwingend anwesend sein und zahlst keine Nachnahmegebühr.
3. Buy Now, Pay Later (BNPL)
Buy Now, Pay Later ist quasi eine Variante des Kaufs auf Rechnung. Anbieter wie Klarna, PayPal „Später zahlen“ oder Ratepay splitten den Betrag in eine 30-Tage-Frist oder wahlweise auch kleine Raten. Die Ware geht sofort raus und du bekommst einen Zahlungsaufschub ohne Kreditkartengebühr.
Check auf wichtige Merkmale der Nachnahme:
Keine Vorleistung nötig | ja |
Sofortige Lieferung | ja |