Mann freut sich über sicheres Online-Banking
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Online-Banking: Funktionen, Sicherheit und Vorteile

Lesezeit 7 min.

Dennis Groß
Redakteur
Lektoriert vonDaniel Wenz
Überprüft durchSebastian Rau
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Online-Banking ist schnell, kostengünstig und längst Standard. Dennoch bieten Banken ihren Kunden oft weitaus mehr Funktionen an als nur Überweisungen. Wir werfen in diesem Beitrag einen Blick auf die Möglichkeiten des Internetbankings, erklären, wie die Anmeldung funktioniert und nennen konkrete Maßnahmen, mit denen du die Sicherheit erhöhen und deine Haftung für Schäden durch Cyberkriminalität minimieren kannst.

Online-Banking: Das Wichtigste in Kürze

  • Wie verbreitet ist das Online-Banking? 2020 nutzten 65 % der Internetnutzer Online-Banking
  • Welche Funktionen bietet ein modernes Online-Banking? Neben Überweisungen und Kontoauszügen gehören dazu z. B. Limit- und Kartenverwaltung.
  • Wie sicher ist Online-Banking? Sicherheitsrisiken lassen sich durch Verschlüsselung und Anti-Viren-Software minimieren.
  • Seit wann gibt es Online-Banking? Der Vorläufer des Online-Bankings in Deutschland startete 1980.
  • Was muss ich sonst noch beachten? Ein modernes und sicheres Online-Banking ist wichtig, allerdings gibt es weitere Aspekte, die du bei der Wahl deines Girokontos berücksichtigen solltest. In unserem Girokonto-Vergleich findest du die besten Anbieter.

1. Was ist Online-Banking?

Online-Banking bezeichnet die Möglichkeit des Kontozugriffs via Internet: Banking von zu Hause und überall aus also. Nutzer können via Online-Banking Konten so verwalten, wie es früher nur mittels Telefon, Brief, Fax oder durch persönliches Erscheinen in einer Filiale möglich war. Online-Banking ermöglicht die Erteilung von Aufträgen an die Bank rund um die Uhr vom heimischen Rechner und vom Smartphone aus.

Historie des Online-Bankings

Die Historie des Online-Bankings reicht weit zurück – und beginnt in Deutschland. Die damalige Verbraucherbank AG (1984 durch die norisbank übernommen) hatte Mitte der 1970er-Jahre ein Selbstbedienungssystem mit Terminals in ihren Filialen errichtet und ihren Kunden damit Bankgeschäfte auch außerhalb der Öffnungszeiten ermöglicht. Das System fußte auf Kundenkarten, die im Zusammenhang mit einem PIN/TAN-Verfahren eingesetzt wurden. Diese Verfahren werden im Online-Banking bis heute eingesetzt.

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Am 12. November 1980 startete die Verbraucherbank zusammen mit der Bundespost und weiteren Akteuren einen BTX (Bildschirmtext)-Versuch mit fünf Rechnern. Teilnehmer konnten damit erstmals Bankaufträge von zu Hause aus erteilen. Offiziell eingeführt wurde das BTX-basierte Online-Banking 1983. Notwendig für die Teilnahme waren damals ein BTX-Terminal, ein Lesegerät, eine Liste mit Transaktionsnummern (TANs), ein Log-in mit Passwort und eine BTX-Leitung.

In den 1990er-Jahren kam zunehmend das heutige Online-Banking auf, das über Internetleitungen abgewickelt wird. Die Volksbanken etwa nutzen diese bereits seit 1995. Bereits 2005 nutzten rund 30 % aller Bankkunden weltweit diese Möglichkeit. In Deutschland stieg der Anteil der Bevölkerung, der das Internet für Bankgeschäfte nutzte, bis zum Jahr 2020 auf 65 %. Smartphones gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. So nutzten im Jahr 2015 noch 34 % der Online-Banking-Nutzer das Smartphone, 2023 waren es bereits 79 %.

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Online-Banking wird als Zahlungsinstrument angesehen

Rechtlich gesehen ist Online-Banking auch ein Zahlungsinstrument. Als solches definiert § 1 Abs. 20 Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG). Hier heißt es: „Zahlungsinstrument ist jedes personalisierte Instrument oder Verfahren, dessen Verwendung zwischen dem Zahlungsdienstnutzer und dem Zahlungsdienstleister vereinbart wurde und das zur Erteilung eines Zahlungsauftrags verwendet wird.“

Darunter fallen laut der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) „insbesondere personalisierte Instrumente oder Verfahren wie, Telefonbanking mit Passwort, Online-Banking mit SMS-TAN oder TAN-Generator, der Einsatz von Karten mit PIN oder Unterschrift(…)“.

Online-Banking ermöglicht nicht nur die Verwaltung von Girokonten bzw. Konten, die für den Zahlungsverkehr genutzt werden. Auch Wertpapierdepots, Tagesgeld- und Sparkonten, Bausparverträge und weitere Produkte können auf diesem Weg genutzt werden.

2. Wofür benötige ich Online-Banking? – Funktionen im Überblick

Im Online-Banking gibt es eine Vielzahl von Funktionen, die weit über den Zahlungsverkehr im engeren Sinne hinausgehen. Wichtig zu beachten: Nicht alle der nachfolgend genannten Funktionen stehen bei jeder Bank tatsächlich zur Verfügung.

Zahlungsverkehr über das Online-Banking verwalten

Im Online-Banking können Überweisungsaufträge für ein Girokonto erteilt und Daueraufträge eingerichtet werden. Klassische SEPA-Überweisungen sind im Online-Banking ebenso möglich wie Auslandsüberweisungen (inkl. solchen in Fremdwährung) und Echtzeitüberweisungen. Ferner stehen Terminüberweisungen zur Verfügung. Werden mehrere Konten geführt, ist auch eine Überweisung zugunsten von Unterkonten möglich. Ein einmal erteilter Dauerauftrag lässt sich zudem jederzeit ändern oder löschen.

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Ausgehende Lastschriften werden im Online-Banking häufig einige Tage vor dem tatsächlichen Abbuchungsdatum angezeigt. Außerdem können Bankkunden einer Lastschrift online widersprechen.

Online-Banking ermöglicht Vertragsübersicht und Einblick in die Umsätze

Direkt nach dem Log-in ist zumeist eine Übersicht über alle bei der Bank geführten Konten und Depots zu sehen. Integriert sind dann z. B. Giro- und Tagesgeldkonten, Sparkonten, Kreditkartenkonten und Wertpapierdepots.

Umsätze von Giro- und anderen Konten inkl. Kreditkarten lassen sich für bestimmte Zeiträume über eine einfache Abfrage aufrufen. Auch der Export von Umsatzdaten als CRV ist möglich.

Kontoauszüge werden in der elektronischen Postbox zur Verfügung gestellt und können dauerhaft in einem „Safe“ abgespeichert werden. Zudem lassen sich Kontoauszüge für unterschiedliche Zeiträume erstellen. Auch Gebührenmitteilungen wie die Entgeltabrechnung der Sparkasse landen in der Postbox.

Multi-Banking und Mobile-Banking

Beim Multi-Banking werden Konten und Depots anderer Banken mit dem Online-Banking einer Bank verknüpft. Dann sind z. B. Konto- und Depotstände bankübergreifend zu sehen.

Mobile Banking bezeichnet den Zugriff auf das Online-Banking über ein mobiles Endgerät – entweder über den Browser oder eine App. Bei einigen Banken ist der Funktionsumfang am Mobilgerät eingeschränkt, auch der Log-in kann sich unterscheiden (z. B. kommt bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung keine SMS-TAN zum Einsatz).

Home-Banking Funktionen: Neue Konten eröffnen, Daten verwalten, Freistellungsaufträge und Vollmachten hinterlegen

Eingeloggte Kunden sind bereits weitreichend legitimiert und können neue Verträge abschließen sowie Änderungen an bestehenden Verträgen vornehmen. So ist z. B. der Wechsel des Kontomodells im Online-Banking ebenso möglich wie die Eröffnung weiterer Unterkonten oder Depots, die Neu- oder Abbestellung von Kreditkarten etc.

Im Online-Banking können persönliche Informationen z. B. zum Familienstand, zur Wohnanschrift oder zur Berufstätigkeit geändert werden.

Freistellungsaufträge für Kapitalerträge (bei Ledigen 1.000 EUR pro Jahr) können erteilt, neu aufgeteilt und widerrufen werden.

Die meisten Banken nehmen via Online-Banking keine neuen Vollmachten entgegen (stellen dort oft aber das dazu benötigte Formular zur Verfügung). Die Löschung bestehender Vollmachten ist jedoch häufig möglich.

Über die Postbox werden Dokumente und Nachrichten zur Verfügung gestellt. Ebenso können Bankkunden darüber Nachrichten an das Institut senden, die durch das Online-Banking als sicheren Kommunikationskanal hinreichend legitimiert sind.

Verwaltung von Krediten, Dokumenten und Sicherheitseinstellungen mit Electronic Banking

Häufig ist auch die Einrichtung eines Dispositionskredits im Online-Banking möglich. Dieser steht dann im Idealfall binnen weniger Minuten zur Verfügung. Banken prüfen dabei im Hintergrund die Kontoumsätze und fragen auch bei der SCHUFA an.

Im Online-Banking können Limits für Karten (z. B. Barverfügungs- oder Kartenzahlungslimit, Auslandslimit) sowie für den Überweisungsverkehr (Überweisungslimit) eingerichtet und geändert werden.

Kontoinhaber können die PIN für das Online-Banking, aber auch für Karten ändern bzw. sich neue PINs zusenden lassen.

In der TAN-Verwaltung lassen sich z. B. bestimmte TAN-Verfahren, wie Photo-APP für ein Konto freischalten.

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Über eine Schnittstelle zum Online-Banking können Kontoinformations- und Zahlungsauslösedienste verwendet werden. Diese eignen sich z. B. für Echtzeitzahlungen und zur Identitätsprüfung. Speziell für den Dienst Giropay gibt es bei vielen Banken eine eigene Umsatzabfrage.

Via Online-Banking können verschiedene Dokumente wie Kontoauszüge, Ertragsaufstellungen oder Verlustbescheinigungen bestellt werden.

Genannt wird es meist Online-Brokerage: Depotinhaber können Wertpapiere online kaufen und verkaufen, Bruchstücke ausbuchen lassen, Sparpläne einrichten etc.

Für laufende Ratenkredite lassen sich z. B. das Abbuchungskonto ändern oder vertraglich mögliche Zahlpausen in Anspruch nehmen.

3. Online-Banking-Anmeldung: Wie funktioniert der Login?

Nicht jedes Konto ist nach der Eröffnung automatisch auch für die Teilnahme am Online-Banking freigeschaltet. Oftmals ist eine Anmeldung erforderlich.

Beispiel für Registrierung im Online-Banking

Ein Beispiel für die erstmalige Anmeldung eines Kontos zum Online-Banking findet sich etwa bei der Sparkasse München. Hier benötigen Kontoinhaber die Kontokarte und ein Smartphone zur erstmaligen Anmeldung.

Online-Banking bei einer Sparkasse beantragen
Beantragung Online-Banking
Quelle: www.sskm.de

Auch bei der Deutschen Bank gibt es einen solchen Prozess. Hier sind ausschließlich Daten erforderlich, die auf den Kontoauszügen bzw. der Bankkarte vermerkt sind.

Online-Banking bei der Deutschen Bank freischalten
Freischaltung Online-Banking
Quelle: www.deutsche-bank.de

Wichtig zu beachten: Die Registrierung eines Kontos zum Online-Banking funktioniert bei Einzelkonten unproblematisch. Bei Gemeinschaftskonten muss jeder Kontoinhaber ein separates Formular (online) einreichen. Die Anmeldung von Konten durch Bevollmächtigte oder gesetzliche Vertreter ist online häufig nicht möglich.

Handelt es sich um spezielle Konten wie z. B. Nachlasskonten, kann die Anmeldung zum Online-Banking ebenfalls abgelehnt werden.

Anmeldung im Online-Banking mit Kontonummer, PIN und TAN

Ist das Online-Banking einmal eingerichtet, reicht fortan ein Log-in. Bei der Sparkasse München etwa sieht dieser für länger bestehende Konten standardmäßig die Eingabe von Kontonummer und PIN sowie die Eingabe einer TAN (zu generieren mit einem TAN-Generator) vor. Es ist jedoch möglich, die TAN-Eingabe an bekannten Geräten zu deaktivieren (dazu ist eine einmalige TAN notwendig).

Anmeldung im Online-Banking
Log-In Online-Banking
Quelle: www.sskm.de

Wird zum Log-in eine TAN benötigt, wird diese mit dem ausgewählten TAN-Verfahren generiert – etwa ChipTAN oder PushTAN beim Sparkassen Online-Banking.

Die Deutsche Bank verlangt zunächst Kontodaten und PIN und anschließend eine TAN. Hier kann zwischen photoTAN push, photoTAN und mobile TAN gewählt werden.

Log-In im Online-Banking der Deutschen Bank mit PIN und TAN
Im Online-Banking der Deutschen Bank anmelden
Quelle: www.deutsche-bank.de

Beim Log-in ins Online-Banking mit dem Smartphone (Mobile Banking) kann es Unterschiede im Vergleich zum Log-in am Desktop geben. Der Log-in am Smartphone ist prinzipiell via Browser und App möglich. Falls du deinen Desktop als sicheres Gerät angemeldet hast, musst du am Smartphone ggf. trotzdem eine TAN für den Log-in eingeben. Für das Mobile Banking muss häufig ein eigenes TAN-Verfahren freigeschaltet werden.

4. Grundlegende Tipps für mehr Sicherheit im Online-Banking

Sicherheit im Online-Banking ist ein sensibles Thema, wächst doch das Risiko, Opfer von Cyberkriminalität zu werden gefühlt ständig. Die gute Nachricht: Wenn du nicht grob fahrlässig handelst, muss die Bank bei Betrugsfällen haften. Kann dir grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen werden, musst du jedoch evtl. selbst für mögliche Verluste haften.

Grobe Fahrlässigkeit in Bezug auf Online-Banking liegt insbesondere vor, wenn du PIN/TAN gegenüber anderen Personen bekannt gibst bzw. die Daten nicht sicher aufbewahrst und wenn du darauf verzichtest, dein Endgerät für das Online-Banking mit einer aktuellen Antiviren-Software auszustatten.

Für mehr Sicherheit im Online-Banking solltest du diese Punkte beachten:

  • Gehe sorgfältig mit deinen Zugangsdaten um und teile sie niemandem mit.
  • Gib deine Bankverbindung nur dort an, wo es nötig ist – und poste sie nicht in sozialen Netzwerken.
  • Nutze nur verschlüsselte Verbindungen – achte im Browser also auf https://, nutze im WLAN eine WPA3-Verschlüsselung und verwende in ungesicherten öffentlichen Netzwerken unbedingt ein VPN.
  • Suche die Website deiner Bank direkt über den Browser auf. Klicke nicht auf Links in E-Mails.
  • Logge dich am besten nur mit eigenen Geräten ins Online-Banking ein.
  • Richte Limits für Überweisungen ein.
  • Prüfe deine Kontobewegungen regelmäßig.
  • Du glaubst, etwas stimmt nicht? Sperre dein Konto – das geht auch telefonisch.

5. Häufige Fragen zum Online-Banking

Dennis Groß
Dennis Groß
Redakteur
Über den Autor
Ich bin gelernter Bankkaufmann und leidenschaftlicher Privatinvestor. Meine ersten Aktien habe ich im Alter von 14 gekauft und dabei die Börse kennengelernt. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem Geschehen an den Finanzmärkten und den unterschiedlichen Anlageklassen. Getreu dem Motto "man lernt nie aus" möchte ich mir ständig neues Wissen aneignen und so viel wie möglich an andere weitergeben.

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