Junges Paar, welches mit einer Karte vor dem Laptop sitzt und den Zugang zum Basiskonto prüft
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Basiskonto: das Jedermann-Konto

Lesezeit 5 min.

Lektoriert vonDaniel Wenz
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Wir führen dich Schritt für Schritt an das passende Basiskonto für dich heran. Du fragst dich, was das Basiskonto beim Banking bedeutet, welche Unterschiede zum Girokonto existieren, oder was du bei einem abgelehnten Antrag tun kannst? Finde heraus, was ein gutes Basiskonto bieten muss und wie du von den Vorteilen profitieren kannst. Wir begleiten dich mit wertvollen Tipps.

1. Was ist ein Basiskonto?

Ein Basiskonto ist ein Bankkonto, das jeder unabhängig von Einkommen, Bonität oder Beschäftigungsstand eröffnen kann. Für das Basiskonto gelten besondere Schutzvorschriften, damit jeder die grundlegenden Bankdienstleistungen in Anspruch nehmen kann. Banken dürfen etwa neue Kunden nicht einfach ablehnen und bestehende Basiskonten ohne Grund kündigen.

Grundlage für das Basiskonto ist das Zahlungskontengesetz. Darin wird geregelt, dass jeder Verbraucher am wirtschaftlichen Leben teilnehmen kann. Ein Zahlungskonto auf Guthabenbasis fällt unter diese Definition. So ist es auch sozial benachteiligten Menschen möglich, am elektronischen Zahlungsverkehr teilzunehmen.

Denn ohne ein funktionierendes Konto ist man enorm eingeschränkt und Chancen auf eine Wohnung oder einen Arbeitsplatz minimieren sich. Heutzutage laufen Lohn- und Gehaltszahlungen, Verträge für Miete, Strom und Wasser oder finanzielle Leistungen des Staates elektronisch ab.

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2. Welche Funktionen bietet das Konto für jedermann?

Das Basiskonto ist ein Guthabenkonto, das heißt, es wird auf Guthabenbasis geführt. Du kannst also nur den Betrag benutzen, der tatsächlich auf deinem Konto liegt. Bevor du Geld ausgeben kannst, musst du Geld auf das Konto einzahlen.  Eine Überziehung des Limits (Dispositionskredit) ist nicht möglich. Da dieser mit hohen Kosten verbunden ist, empfehlen wir dir aber ohnehin nie, einen Dispositionskredit in Anspruch zu nehmen.

Alle grundlegenden Funktionen eines Girokontos sind im Basiskonto vorhanden:

  • Überweisungen
  • Lastschriften
  • Bargeldtransaktionen (Ein- und Auszahlung)
  • Per Karte zahlen

Eine Kreditkarte gehört nicht zu den Leistungen. Diese läuft nicht auf Guthabenbasis, sondern muss am Ende des Monats von dir per Rechnung beglichen werden. Begleichst du die Rechnung nicht fristgerecht, fallen hohe Zinsen an, die einem Dispositionskredit ähneln.

3. Kostenloses oder günstiges Basiskonto: Wie teuer ist das Guthabenkonto?

Jetzt werfen wir einen Blick auf die Kosten des Basiskontos – denn das ist leider nicht ganz umsonst. Du musst für die Bereitstellung des Kontos und die damit verbundenen Dienstleistungen bezahlen. Die Basiskonto-Kosten sind von Bank zu Bank unterschiedlich und können erheblich variieren.

Welche Kosten können beim Basiskonto anfallen?

  • Kontoführung: Oft musst du monatliche oder jährliche Gebühren bezahlen.
  • Überweisungen: Kosten für Überweisungen können anfallen, insbesondere wenn du ins Ausland überweist.
  • Bargeldabhebungen: Wenn du an Geldautomaten anderer Banken dein Bargeld abhebst, kann eine kleine Gebühr fällig werden.
  • Karten- oder Ersatzkarten: Die Ausstellung von neuen Bankkarten ist mit Kosten verbunden.
  • Extra Dienstleistungen: Zusätzliche Services wie Kontoauszüge per Post oder telefonische Hotline können kostenpflichtig sein.

Sind Filialbanken oder Onlinebanken besser für ein Basiskonto?

Bei den Kosten kommt es auch zu Unterschieden, je nachdem, ob du dich für eine Filialbank oder Onlinebank entscheidest. In der Regel können Onlinebanken ein Basiskonto zu günstigeren Konditionen bieten, da sie keine Kosten für eine Filiale haben. Das gilt auch für Smartphone Banken. Dafür musst du jedoch auf direkten Support vor Ort verzichten.

Bei der ING ist das Basiskonto erst einmal kostenfrei. Die Direktbank verlangt keine monatlichen Kontoführungsgebühren. Eine Überweisung per Telefon berechnet die Bank mit 2,50 Euro. Auch die hier geduldete Überziehung des Kontos wird mit 9,99 Prozent Zinsen schnell richtig teuer.

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4. Wo und wie eröffne ich ein Basiskonto?

Ein Basiskonto heißt nicht umsonst „Konto für jedermann“. Dennoch richtet sich die Eröffnung nach ein paar Bedingungen, die wir uns im Folgenden anschauen.

Wer darf ein Basiskonto eröffnen?

Generell darf jede volljährige Person, die sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält, ein Basiskonto eröffnen. Dabei spielt es auch erst einmal keine Rolle, ob du eine positive Bonität aufweist, einen festen Arbeitsplatz hast oder Sozialleistungen beziehst. Du kannst das Konto trotz Schufa eröffnen. Die Banken fragen zwar bei der Schufa deine Daten ab, können dir aufgrund dessen aber keine Eröffnung verweigern.

Wo kann man ein Basiskonto eröffnen?

Du kannst ein Basiskonto sowohl bei Filialbanken, als auch bei Onlinebanken eröffnen. Im Zahlungskontengesetz ist festgelegt, dass alle Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken dazu verpflichtet sind, dir ein Basiskonto zu stellen. Die Banken müssen lediglich Zahlungskonten anbieten, um unter diese Verpflichtung zu fallen.

Wie eröffnet man ein Basiskonto?

Um ein Basiskonto zu eröffnen, gibt es ein paar Schritte zu beachten. Wir führen dich Schritt für Schritt durch den Prozess, wenn du dein Basiskonto online eröffnen möchtest und Hilfe brauchst.

  • Finde eine Bank, die ein Basiskonto anbietet, das deinen Anforderungen entspricht und im angemessenen Preisrahmen liegt. Schau dir hierzu auch unseren Basiskonto-Vergleich an.
  • Rufe die Seite zur Basiskontoeröffnung auf.
  • Fülle das Online-Formular aus und gib alle Daten, wie zum Beispiel deine Adresse, korrekt an.
  • Checke die Angaben nochmal und sende den Antrag dann ab.
  • In der Regel wirst du dazu aufgefordert, deine Identität zu bestätigen. Das geschieht entweder per VideoIdent- oder Postident-Verfahren.
  • Nach erfolgreicher Prüfung erhältst du von der Bank deine Kontodaten.

Darf die Bank ein Basiskonto ablehnen?

Im Zahlungskontengesetz ist geregelt, in welchen Fällen die Bank eine Basiskontoeröffnung ablehnen darf. Du hast zum Beispiel nur das Recht auf ein einziges Basiskonto. Findet die Bank heraus, dass du schon ein Basiskonto oder Girokonto hast, darf sie den Antrag zurückweisen.

Außerdem muss eine Bank keinen Antrag von Personen bewilligen, die in den vergangenen Jahren eine Straftat begangen haben. Zum Beispiel, wenn jemand bei der gleichen Bank schon mal gekündigt wurde, weil das Konto für illegale Zwecke genutzt wurde.

Welche Möglichkeiten habe ich, wenn mir die Bank ein Basiskonto verweigert?

Wird dein Antrag auf ein Basiskonto abgelehnt, muss dir die Bank die Gründe offenlegen. Das gilt nicht, wenn sie damit den Kampf gegen Geldwäsche oder Terrorfinanzierung gefährdet. Wenn du gegen die Ablehnung vergehen willst, hast du folgende Möglichkeiten.

So kannst du ein Verwaltungsverfahren bei der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) beantragen. Die BaFin kann anordnen, dass du dein Basiskonto eröffnen darfst.

Zusätzlich kannst du eine Klage auf Basiskontoeröffnung bei den Zivilgerichten erheben.

5. Welche Unterschiede haben Basiskonto, P-Konto oder Girokonto?

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Unterschiede zwischen dem Basiskonto, dem P-Konto und dem Girokonto. Jedes dieser Konten hat spezifische Merkmale. Dieser Vergleich soll dir helfen, das passende Konto zu finden. Beachte hierbei, dass die genauen Konditionen von Bank zu Bank variieren können. Schau dir für eine größere Übersicht auch unseren Girokonto-Vergleich an.

BasiskontoP-KontoGirokonto
Geeignet fürPersonen mit geringem Einkommen, schwacher Bonität, keinem regelmäßigen Einkommen oder ohne BeschäftigungsverhältnisPersonen mit Pfändungen oder drohender KontopfändungPersonen mit regelmäßigem Einkommen und stabiler finanzieller Situation
GebührenVariiert je nach BankVariiert je nach BankVariiert je nach Bank
LeistungenÜberweisungen, Lastschriften, Bargeldtransaktionen, per Karte zahlen (nur auf Guthabenbasis)Überweisungen, Lastschriften, Bargeldtransaktionen, Kartenzahlungen (nur auf Guthabenbasis)Überweisungen, Lastschriften, Bargeldtransaktionen, Kartenzahlungen, Kreditkarten, Dispositionskredite
VorteileZugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen, finanzielle Teilhabe für jedermannSchutz vor Kontopfändungen, Zugang zu einem pfändungsfreien BetragBreite Palette an Bankdienstleistungen
NachteileKeine Nutzung von Dispositionskrediten oder KreditkartenSchufa-Eintrag, keine Kreditkarte oder DispositionskreditMögliche Gebühren und Bonitätsabhängigkeit
Unterschiede eines Basiskontos im Vergleich zum P-Konto und Girokonto

6. In welchen Fällen darf die Bank das Basiskonto kündigen?

Die kurze Antwort lautet hier: Nein, aber. Denn die Möglichkeiten der Bank ein Basiskonto zu kündigen sind recht begrenzt. Alle Kündigungsgründe sind im Zahlungskontengesetz geregelt, ein anderer Grund ist nicht zulässig.

Wegen folgender Gründe darf die Bank dein Basiskonto kündigen:

  • Du hast in den letzten 24 Monaten keinen Zahlungsvorgang über dein Basiskonto abgewickelt.
  • Du erfüllst nicht mehr die Voraussetzungen zum Eröffnen eines Basiskontos.
  • Du hast ein zweites Konto eröffnet, mit dem du am Zahlungsverkehr teilnehmen kannst.
  • Du hast eine angekündigte Änderung der Bank zu deinem Basiskontovertrag abgelehnt.

Dabei gilt eine Kündigungsfrist von zwei Monaten. Außer, das Basiskonto wird für illegale Zwecke genutzt – dann fällt die Frist weg.

7. Welche Vorteile und Nachteile gibt es beim Basiskonto?

Im Folgenden analysieren wir die Vor- und Nachteile, die ein Basiskonto hat.

Was sind die Basiskonto Vorteile?

  • Konto für jedermann: Du kannst ein Basiskonto unabhängig von Einkommen und Bonität eröffnen. Besonders Personen, denen sonst oft ein normales Girokonto verwehrt wird, kommt das zugute.

  • Schutz vor Ablehnung: Banken dürfen die Eröffnung eines Basiskontos nur bei ganz bestimmten Gründen ablehnen oder einen bestehenden Vertrag kündigen.

  • Geregelt durch das Zahlungskontengesetz: Für mehr Transparenz und Verbraucherschutz sind die Grundlagen des Basiskontos gesetzlich reguliert. Das betrifft unter anderem die Funktionen, die jedes Basiskonto vorweisen muss.

  • Eröffnung ohne Schufa: Die Bank darf bei der Eröffnung zwar eine Schufa-Auskunft einholen, aber nicht anhand dessen über eine Zulassung entscheiden. Die Auskunft ist oft nur ein Mittel zum Zweck, um zu prüfen, ob du woanders schon ein Konto hast.

 Was sind die Basiskonto Nachteile?

  • Begrenzte Kontofunktionen: In deinem Basiskonto hast du keine Möglichkeit auf eine Kreditkarte oder Dispositionskredite. Das muss aber nicht zwangsweise ein Nachteil sein, da dieser oft mit hohen Kosten verbunden ist.

  • Nur auf Guthabenbasis: Bevor du Geld ausgeben kannst, musst du das Konto aufladen. Auch das muss nicht direkt einen Nachteil darstellen, wenn du deinen Kontostand gerne im Blick behältst.

  • Eingeschränkte Beratungsdienstleistung: Besonders, wenn du dein Basiskonto bei einer Onlinebank eröffnest, sind echte Kundengespräche mit Bankberatern wahrscheinlich nur eingeschränkt möglich. Bei Filialbanken sind das noch etwas anders aus.

  • Kündigung bei Nichtbeachtung von Bedingungen möglich: Die Bank darf unter bestimmten Umständen dein Basiskonto kündigen. Zum Beispiel, wenn du in den letzten 24 Stunden keine Zahlung über das Konto abgewickelt hast.

8. Fazit: Darauf solltest du beim Basiskonto achten

Jetzt weißt du alles über das Basiskonto. Damit du bei der Wahl eines Anbieters optimal vorbereitet bist, wollen wir dir noch ein paar abschließende Tipps mit auf den Weg geben:

  • Vergleiche so viele Angebote wie möglich: Je mehr Möglichkeiten du dir anschaust, desto wahrscheinlicher ist es, dass du das richtige Basiskonto für dich findest.
  • Achte auf alle Kosten: Manche Banken werben mit einem vermeintlich kostenlosem Basiskonto. Jedoch lauern dann beträchtliche Mehrkosten für andere Funktionen.
  • Prüfe die Bedingungen: Sei im Bilde, was du zur Eröffnung erfüllen und vorweisen musst. Halte alle erforderlichen Dokumente parat und achte auch nach Vertragsabschluss auf deine Konditionen.
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9. Häufige Fragen zum Basiskonto

Julian Pimat
Julian Pimat
Autor
Über den Autor
Ich beschäftige mich schon seit meiner Jugend mit Themen rund um die private Geldanlage. Dabei lese ich mich neugierig in neue Wissensgebiete ein und freue mich, das Erlernte mit anderen zu teilen. Als Student der Wirtschaftspsychologie interessieren mich vor allem auch kognitive Prozesse und psychologische Faktoren in Bezug zum Umgang mit Geld.

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