Wandelanleihen – welche Vorteile bringt die Mischung aus Anleihen und Aktien?
Was bringen Anleihen, die sich in Aktien umtauschen lassen? Wir erklären, wie Wandelanleihen sich von Standardanleihen unterscheiden, und klären über Chancen und Risiken auf.
1. Was sind Wandelanleihen?
Auf den ersten Blick ähnelt eine Wandelanleihe (auch Wandelschuldverschreibung genannt) einer herkömmlichen Anleihe: Die Anleihegläubiger erhalten fixe Zinsen (Zinscoupon) und eine Rückzahlung am Ende der Laufzeit in Höhe des Nennwerts.
Allerdings besteht ein Unterschied: Sie können die Wertpapiere innerhalb einer bestimmten Frist gegen eine festgelegte Anzahl an Aktien des herausgebenden Unternehmens umtauschen. Wie viele Aktien sie dafür bekommen, legt der Wandlungspreis fest.
Funktionsweise von Wandelanleihen: Ein Beispiel
Maria kauft eine Wandelanleihe mit einem Nominalwert von 1.000 €, einem Zinscoupon von 2 Prozent bei halbjährlicher Zinszahlung und einer Laufzeit von 2 Jahren. Der Wandlungspreis beträgt 10 €. Das Umtauschverhältnis ist damit 1:100, also 100 Aktien für eine Anleihe. Kurz vor dem Ende der Wandlungsfrist steigt der Kurs der zugrundeliegenden Aktie auf 11 €.
Maria macht von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch und bekommt die 100 Aktien, die jetzt 1.100 € wert sind. Ferner hat sie in der Zeit, in der sie die Anleihe hatte, dreimal Zinsen für insgesamt 30 € bekommen. Ihre Gesamtrendite beträgt daher:
(1.100 € -1.000 €) + 30 €/1.000 € = 13 %
2. Vor- und Nachteile von Wandelanleihen
Legst du dein Geld in Wandelanleihen, kannst du von den Wertschwankungen des Aktienkurses profitieren und eine hohe Rendite erwirtschaften, wenn er steigt. Auch erwirbst du in diesem Fall Aktien des Unternehmens zu einem günstigeren Preis als dem aktuellen Börsenwert.
Das ist zwar auch gegeben, wenn du direkt Aktien kaufst. Wandelanleihen bieten jedoch einen zusätzlichen Schutz vor Kapitalverlusten aufgrund von Kurseinbrüchen: Entwickelt sich die Aktie schlecht, behältst du die Anleihe und bekommst Zinsen sowie den Nennwert am Ende der Laufzeit.
Allerdings handelt es sich um komplexe Wertpapiere. Anfänger können nur schwer abschätzen, ob der Wandlungspreis angemessen ist, weswegen Experten sie von einer Investition abraten. Bleibt es bei der Anleihe, beträgt die Verzinsung oft unter 2 Prozent. Hier bieten viele Staats- und Unternehmensanleihen eine höhere Rendite.
Weiterhin ist die Auswahl begrenzt. Hast du ein Depot bei einem Online-Broker, findest du schnell heraus, dass nur wenige Unternehmen Wandelschuldverschreibungen herausgeben. Ein weiteres Problem beim Handel mit Wandelanleihen ist die hohe Mindestanlage: Häufig ist diese sechsstellig, daher kommen Wandelanleihen für private Investoren meist nicht infrage.
Nachteile von Wandelanleihen
- Niedrige Verzinsung
- Komplexes Finanzprodukt
- Geringe Auswahl
- Hohe Mindestanlage
3. Alternative zu Wandelanleihen
Willst du innerhalb einer 60/40 Strategie dein Portfolio diversifizieren und auf sichere Anleihen setzen, bieten klassische Staatsanleihen wie US-Anleihen und Bundesanleihen eine interessante Investition: Je nach Staat und Laufzeit sind bei guter Bonität Zinsen von 4 bis 5 Prozent drin.
Möchtest du trotzdem auf Wandelanleihen setzen, hast du mit Wandelanleihen-Fonds, auch Convertible Fonds genannt, eine einfachere Möglichkeit, die auch geringe Investitionen ermöglicht. Je nach Management (aktiv oder passiv) handelt es sich um echte Fonds oder um ETF. In der unterstehenden Tabelle listen wir einige interessante Wertpapiere, weiter unten findest du eine Liste der besten Anleihen-Anbieter.
Anlage | Art | Währung | Performance* | ISIN |
SPDR Refinitiv Global Convertible Bond UCITS ETF - USD DIS | ETF | USD | +37,8 % | IE00BNH72088 |
AMUNDI FUNDS MONTPENSIER GLOBAL CONVERTIBLE BOND - H EUR ACC | Fonds | EUR | + 19,69% | LU2036674344 |
iShares Convertible Bond ETF | ETF | USD | +44,9 % | US46435G1022 |
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4. Häufige Fragen zu Wandelanleihen
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.
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