Streaming-Aktien: Vergleich der besten Streaming-Anbieter
Mit der Netflix-Aktie künftig dein Netflix-Abo bezahlen? In unserem Artikel zeigen wir dir, wieso sich ein Investment in Streaming Aktien lohnen kann und wie sich deine Streaming-Abos so vielleicht sogar von selbst bezahlen.
Wir stellen dir die wichtigsten Streaming-Aktien genauer vor und gehen auf die Chancen und Risiken ein. Außerdem erfährst du, wie sich der Streaming-Markt aktuell entwickelt und welche Trends hier zu erwarten sind.
1. Die besten Streaming-Aktien im Überblick
In der folgenden Tabelle geben wir dir einen Überblick über die zehn spannendsten Streaming Aktien. Möchtest du eine dieser Aktien kaufen, benötigst du ein Depot. In unserem Vergleich der besten Aktiendepots findest du heraus, welches Depot am besten zu dir passt. Schau hier gerne einmal rein.
Aktie | ISIN | Land | Marktkapitalisierung |
---|---|---|---|
Netflix | US64110L1061 | USA | 173 Mrd. EUR |
Walt Disney | US2546871060 | USA | 148 Mrd. EUR |
Apple | US0378331005 | USA | 2.690 Mrd. EUR |
Amazon | US0231351067 | USA | 1.220 Mrd. EUR |
ProSiebenSat. 1 | DE000PSM7770 | Deutschland | 1,93 Mrd. EUR |
RTL | LU0061462528 | Deutschland | 5,7 Mrd. EUR |
Roku | US77543R1023 | USA | 8,1 Mrd. EUR |
Warner Bros. Discovery | US9344231041 | USA | 26 Mrd. EUR |
Iqiyi | US46267X1081 | China | 2,3 Mrd. EUR |
FuboTV | US35953D1046 | USA | 500 Mio. EUR |
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Netflix (ISIN: US64110L1061)
Netflix gilt als das größte Unternehmen im Bereich Streaming, das seine Umsätze ausschließlich in diesem Segment erwirtschaftet. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1997. Damals fokussierte sich das Geschäft noch auf den Verleih von DVDs und deren Versand per Post. Das Streaming von Serien und Filmen, wie wir es heute kennen, wurde erst im Jahr 2007 eingeführt.
An die Börse ging Netflix im Mai 2002. Der Ausgabekurs je Aktie belief sich damals auf 1 USD. Aktuell notiert die Netflix Aktie bei rund 425 USD. Seit dem Börsengang konnte Netflix damit eine jährliche Rendite von durchschnittlich 33 % erwirtschaften.
Insbesondere die jüngere Vergangenheit zeigt allerdings, dass Netflix zuletzt mit einigen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatte. Vom Allzeithoch bei rund 700 USD ist die Aktie im Sommer 2022 in der Spitze um über 75 % eingebrochen.
Grund für diese schwache Entwicklung des Aktienkurses war ein nicht zufriedenstellendes Nutzerwachstum und die Veröffentlichung einiger Quartalsberichte, die die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnten. Allein im ersten Halbjahr 2022 hat Netflix sogar fast 1,2 Millionen Abonnenten verloren.
Dennoch war Netflix in der Lage Umsatz und Gewinn in den letzten Jahren deutlich zu steigern. In den vergangenen zehn Jahren lag das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum bei 24 % und das Gewinnwachstum bei jährlich 35 %.
Im Geschäftsjahr 2022 ist der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr allerdings um -12 % zurückgegangen. Das erklärt auch noch mal den Kurseinbruch im Jahr 2022. Gerade bei Growth Aktien wie Netflix wird bereits ein geringeres Wachstum kritisch gesehen. Ist der Gewinn jedoch rückläufig, macht sich das in einem stark fallenden Aktienkurs bemerkbar.
Seit einigen Monaten ist Netflix aber wieder auf einem Erholungskurs. Ein KGV von aktuell 45 erscheint zwar nicht günstig, damit ist die Aktie im Branchenvergleich aber äußerst fair bewertet. Auf eine Dividende musst du allerdings verzichten.
Walt Disney (ISIN: US2546871060)
Mit der Walt Disney Company schauen wir uns als Nächstes ein Unternehmen an, das erst seit einigen Jahren im Streaming Markt Fuß gefasst hat. Gegründet wurde die Walt Disney Company bereits im Jahr 1923, damals unter dem Namen Disney Brothers Cartoon Studios. Walt Disney wurde damals bekannt für seine Cartoons und Filme mit Micky Maus, Donald Duck oder auch Schneewittchen.
Jahrzehntelang lag der Fokus von Walt Disney auf der Produktion von Filmen sowie dem Betrieb der zahlreichen Disney Lands. Zum Unternehmen gehören u. a. Marvel Studios, Pixar, 20th Century Studios, National Geographic und abc.
Erst im November 2018 startete das Unternehmen mit Disney+ seinen eigenen Streamingdienst. Die Streamingdienste Disney+, Hulu & ESPN+ brachten es im Jahr 2022 auf einen Umsatz bei Abonnementdiensten von 15,3 Mrd. USD. Gemessen am Konzernumsatz von 82,6 Mrd. USD entspricht das einem Umsatzanteil von 18,5 %. Daran ist zu erkennen, dass das Streaminggeschäft nach wie vor nur einen kleinen Teil ausmacht.
Entscheidest du dich dafür in Walt Disney zu investieren, beteiligst du dich also nicht an einer reinen Videostreaming-Aktie, sondern eher an einem Unterhaltungsunternehmen. Interessierst du dich für weitere Unterhaltungsaktien, schau gerne auch mal in unseren Artikel zum Thema Gaming Aktien.
An die Börse ging Walt Disney im Jahr 1940. Kursdaten liegen uns für die letzten 50 Jahre vor. Seitdem hat die Aktie eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,5 % verzeichnet.
Vor allem die letzten Jahre ist die Aktie von Walt Disney allerdings unter Druck geraten. Aktuell notiert die Aktie über 50 % unter ihrem Allzeithoch. Von Rekordgewinnen von über 10 Mrd. USD in den Jahren 2018 und 2019 ist das Unternehmen aktuell weit entfernt. Nach einem Verlust von -2,8 Mrd. USD im Jahr 2020 lag der Gewinn im Geschäftsjahr 2022 zuletzt bei nur 3,2 Mrd. USD.
Aufgrund der schwachen Gewinnentwicklung wurde die Dividende Ende 2020 bereits gekürzt. Im Jahr 2021 wurde sie dann komplett gestrichen.
Amazon (ISIN: US0231351067)
Du fragst dich nun vielleicht, wieso wir Amazon als Streaming Aktie vorstellen. Sicherlich ist Amazon keine reine Streaming-Aktie. Dazu müssen wir aber auch sagen, dass es ohnehin nur wenige Unternehmen gibt, die ihre Umsätze zu 100 % mit Streamingdiensten erwirtschaften.
Mit seinem Streamingdienst Amazon Prime Video ist Amazon allerdings eine ernst zu nehmende Konkurrenz für reine Streaminganbieter wie Netflix. Daher lohnt es sich, einen Blick auf die Aktie zu werfen.
Gegründet wurde Amazon im Jahr 1994, damals lag der Fokus auf dem Buchversand. Mit der Zeit weitete Amazon sein Angebot auf den Verkauf diverser Produkte aus und expandierte auch in komplett neue Geschäftsfelder. Hierzu gehörte u. a. die Übernahme des Video-on-Demand Anbieters Lovefilm im Jahr 2011. Dieser bildete die Grundlage für den Anfang 2014 vorgestellten Streaming-Dienst Amazon Prime Video.
Amazon hat im Jahr 2021 die Marke von 200 Millionen Prime-Nutzern weltweit überschritten. Wie viele davon das Prime-Abo für den Zugang zu Amazon Prime Video abgeschlossen haben, oder einfach nur in die Versandvorteile von Prime-Mitgliedern kommen wollten, ist allerdings unklar.
RTL Group (ISIN: LU0061462528)
Fällt der Name RTL, denkst du zunächst vermutlich an den Fernsehsender RTL und weitere zum Unternehmen zugehörige Sender wie VOX oder n-tv. In den letzten Jahren ist der RTL Konzern mit seinem Video-on-Demand Angebot RTL+ (vormals TVNOW) aber auch in den Streaming-Markt eingetreten.
Auf Sicht der letzten zehn Jahre konnte die Aktie der RTL Group allerdings nicht überzeugen. Über diesen Zeitraum hat die RTL-Aktie einen Kursrückgang von über 40 % verzeichnet. An dieser Entwicklung ist bereits zu erkennen, dass der Markt für Fernsehunterhaltung im Wandel ist.
Lange Zeit und auch heute noch fokussiert sich der Konzern auf seine TV-Sparte. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz zahlreicher Streaminganbieter stagnieren die Umsätze und Gewinne bei RTL bereits seit Jahren.
Das Umsatzwachstum der letzten zehn Jahre beträgt gerade einmal 2 %, der Gewinn wuchs um nur 1,2 % pro Jahr. Im Geschäftsjahr 2022 ist der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr sogar um fast 50 % eingebrochen.
Mit seinem Streaming-Dienst RTL+ versucht der Konzern im Streamingmarkt Fuß zu fassen. Immerhin wächst dieses Segment rasant. In den vergangenen drei Jahren wuchs der Umsatz im Streamingsegment um jährlich durchschnittlich 23 %. Mit einem Umsatz von 267 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2022 ist der Anteil mit nicht einmal 4 % am Gesamtumsatz aber äußerst gering.
Roku (ISIN: US77543R1023)
Roku ist anders als die bisher vorgestellten Unternehmen nicht in der Produktion von Streaminginhalten tätig. Stattdessen beschäftigt sich das Unternehmen mit der Fertigung von Streaming-Geräten und bietet mit Roku OS ein eigenes Betriebssystem an, das das Streaming auf TV-Geräten ermöglicht.
Gegründet wurde Roku im Jahr 2002. An die Börse ging das Unternehmen im September 2017. Seitdem blickt die Aktie auf einen turbulenten Kursverlauf zurück. Bis zu ihrem Hoch Anfang 2021 konnte die Roku Aktie von 23 auf 440 USD steigen. Mit einem aktuellen Aktienkurs von rund 63 USD liegt sie allerdings 85 % unter ihrem Allzeithoch.
Grund für diese Entwicklung ist sicherlich, dass die Wachstumsfantasien so nicht bestätigt werden konnten. Außerdem ist das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 wieder deutlich in die Verlustzone gerutscht. Nachdem im Jahr 2021 noch ein Gewinn von 242 Mio. USD erzielt wurde, stand 2022 ein Verlust von fast 500 Mio. USD zu Buche.
Der Umsatz konnte seit 2015 zwar um jährlich 38 % steigen, im letzten Geschäftsjahr fiel das Wachstum mit +13 % aber deutlich geringer aus als die Jahre zuvor.
Bei Roku handelt es sich im Bereich der Streaming-Aktien also um eine sehr risikoreiche und schwankungsfreudige Aktie.
2. Warum in Aktien aus dem Streaming-Markt investieren?
Der Streaming-Markt gilt als äußerst wachstumsstark. Im Jahr 2023 wird mit einem Umsatz von 100 Mrd. USD gerechnet. Bis 2030 soll der Markt sogar eine Größe von über 400 Milliarden USD erreichen. Das entspricht einem jährlichen erwarteten Wachstum von 21,5 %.
Nach wie vor ist Netflix der weltweit größte Streaminganbieter mit einem Marktanteil von aktuell 44 %. Auffällig ist aber, dass der Marktanteil in den letzten Jahren deutlich zurückgeht. Weitere Streamingdienste wie HBO Max und Disney+ verzeichnen ein starkes Wachstum und beanspruchen einen wachsenden Anteil des Marktes für sich.
Vor allem die TV-Industrie leidet unter den aktuellen Trends der Streamingbranche. Das hast du bereits bei der Aktienvorstellung der RTL Group gesehen. Im Vergleich zum klassischen TV haben Streamingdienste den großen Vorteil, dass die Inhalte für Nutzer jederzeit abrufbar sind und die Anbieter individuelle Empfehlungen erstellen können.
Lediglich im Bereich von Live-Veranstaltungen haben Streaminganbieter noch einen Nachteil. Verzögerungen bei der Übertragung werden von Nutzern nicht akzeptiert. Dass der Nachbar bereits über ein Tor jubelt, während auf dem eigenen Stream der Angriff gerade läuft, ist ein klassisches Problem des Online-TVs.
Laut einer Studie von Deloitte gibt es unterschiedliche Szenarien, wie sich die Streaminganbieter künftig im Markt für TV und Unterhaltung durchsetzen können.
- In einem Extremszenario setzen sich Streaminganbieter durch, bieten eine für den Nutzer überfordernde Fülle an Inhalten an und machen klassische TV-Sender überflüssig.
- Ein weiteres Szenario könnte aber auch sein, dass Streaminganbieter ihr Wachstum weiter fortsetzen und traditionelle TV-Sender vor allem mit lokalen Inhalten weiterhin bestehen.
- Eine weitere Möglichkeit ist allerdings auch, dass die bisherigen TV-Anbieter den Streaming-Markt für sich einnehmen. Gerade hierzulande ist angesichts der Größe etablierter Sender verglichen mit der Marktmacht von Anbietern wie Netflix und Amazon Prime Video allerdings fraglich, wie dieses Szenario eintreten sollte.
3. Streaming Aktie kaufen: Chancen und Risiken der Streaming-Anbieter
Chancen der Streaming Aktien
- Der Markt für Streamingdienste wird auch in den kommenden Jahren ein großes Wachstum verzeichnen.
- Sind einzelne Streaminganbieter in der Lage ein überlegenes Angebot (insb. auch mit eigens erstellten Inhalten) zu schaffen, können sie eine Monopolstellung einnehmen.
- Verglichen mit dem klassischen TV gehört dem Streaming die Zukunft.
Risiken der Streaming Aktien
- In den letzten zwei bis drei Jahren existiert ein großer Kampf zwischen den Streaminganbietern in der Kundengewinnung. Es gibt zwar nur wenige Marktteilnehmer, hier herrscht aber eine große Konkurrenz.
- Können Unternehmen der Streaming Branche das bisher starke Wachstum nicht fortsetzen, besteht die Gefahr, dass die Aktienkurse dieser Aktien deutlich einbrechen.
- Einige Streaming Unternehmen sind aktuell bereits teuer bewertet.
Bewertung von Streaming Aktien
Für die Fundamentalanalyse von Streaming Aktien gelten dieselben Grundsätze wie bei der Bewertung von Aktien der meisten anderen Branchen. Möchtest du Aktien bewerten, solltest du auf ein stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum in der Vergangenheit achten.
Unternehmen, die in der Vergangenheit bereits stabil gewachsen sind, setzen diesen Trend häufig fort. Außerdem lohnt sich ein Blick auf gängige Bewertungskennzahlen wie das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) oder auch das KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis).
Streaming Aktien sind für gewöhnlich aber nicht günstig bewertet. Du wirst hier selten eine Aktie mit einem KGV von 10 finden. Auch die Dividendenrenditen sind bei Streaming Aktien, die einen starken Wachstumskurs verfolgen, in der Regel niedrig. Ggf. schütten die Unternehmen sogar gar keine Dividende aus.
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4. Fazit: Wettbewerb im Streaming-Markt nimmt zu
Der Markt für Streaming dürfte auch nach einem starken Wachstum in den letzten Jahren künftig weiterhin hohe Wachstumsraten verzeichnen. Innerhalb des Marktes gibt es nur wenige große Marktteilnehmer, zwischen diesen ist der Konkurrenzkampf allerdings groß.
Für gewöhnlich sind Streaming Aktien sehr wachstumsintensiv. Folglich weisen diese Aktien hohe Bewertungen auf und schütten keine oder nur eine sehr geringe Dividende aus. Tritt das erwartete Wachstum einmal nicht so ein, wie erwartet, kann das beim Aktienkurs des betroffenen Unternehmens kurzfristig zu großen Verlusten führen. Streaming Aktien gelten daher als sehr schwankungsintensiv und risikoreicher.
Es ist davon auszugehen, dass Streaming Anbieter für klassische TV-Anbieter eine immer größere Konkurrenz werden. Daher versuchen viele TV-Sender aktuell ihren eigenen Streamingdienst ins Laufen zu bringen.
Allein die Tatsache, dass sich Tech Aktien wie Amazon und Apple in den letzten Jahren eigene Streamingdienste aufgebaut haben, zeigt, wie wichtig der Markt künftig sein wird. Bei einem Investment in Streaming Aktien gilt es zu unterscheiden, ob du eine reine Streaming-Aktie wie Netflix bevorzugst, oder ein breiter aufgestelltes Unternehmen wie Apple oder Amazon, bei dem das Streaminggeschäft nur einen kleinen Anteil ausmacht.
5. Häufig gestellte Fragen zu Streaming Aktien
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
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Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.