Trader und Investoren nutzen die Fundamentalanalyse, um den wahren Wert bzw. den inneren Wert von Aktien und anderen Trading-Assets zu bestimmen. Hierfür werten sie wirtschaftliche und finanzielle Indikatoren aus, die einen Einfluss auf das Wertpapier besitzen. Anschließend wird der ermittelte innere Wert mit der aktuellen Bewertung verglichen.
Doch wie genau funktioniert die Wertbestimmung mit der Fundamentalanalyse eigentlich? Auf welche Informationen solltest du beim Trading mit Fundamentalanalyse achten? Und ist es überhaupt sinnvoll, Aktien und Co. fundamental zu bewerten?
In diesem Artikel erklären wir dir, ob du dich als Trader auf die Fundamentalanalyse oder lieber auf die technische Analyse konzentrieren solltest und wie du in der Praxis vorgehen kannst.
1. Was ist eine Fundamentalanalyse?
Die Fundamentalanalyse ist eine Methode zur Bestimmung des realen oder „fairen“ Marktwerts eines Wertpapiers. Wie genau das funktioniert, welche Indikatoren und Methoden hierfür verwendet werden und worin die wesentlichen Unterschiede gegenüber der technischen Analyse bestehen, schauen wir uns in diesem Abschnitt an.
Grundannahmen der Fundamentalanalyse
- Der Wert, der sich aus den Fundamentaldaten ergibt, entspricht dem wahren Wert der Aktie.
- Der aktuelle Kurs zeigt im Vergleich zu den öffentlich verfügbaren Daten nicht immer den wahren Wert.
- Langfristig wird der Markt die Fundamentaldaten widerspiegeln und den fairen Wert auch im Preis bzw. Kurs zeigen (die Märkte sind effizient).

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Fundamentalanalyse als Methode zur Wertbestimmung
Das Ziel der Fundamentalanalyse ist die Ermittlung des inneren oder wahren Werts. Dabei handelt es sich um eine konkrete Zahl, die der Analyst mit dem aktuellen Kurs vergleichen kann, um eine Überbewertung (Verkaufssignal) oder Unterbewertung (Kaufsignal) festzustellen.
- Liegt der wahre Wert über der aktuellen Börsenbewertung, gilt das Wertpapier als unterbewertet und empfiehlt sich zum Kauf.
- Liegt der wahre Wert unter dem aktuellen Kurs, ist das Wertpapier überbewertet und sollte nicht gekauft bzw. verkauft werden.
Was heißt innerer Wert bei Aktien?
Als innerer Wert einer Aktie wird ein bestimmter Geldbetrag bezeichnet, der sich auf Grundlage der individuellen Finanzsituation des Unternehmens sowie der aktuellen wirtschaftlichen Lage ergibt. Der innere Wert gilt in der Regel als fairer Preis. Liegt der Kurs unter dem inneren Wert, ist die Aktie unterbewertet. Liegt der Kurs über dem inneren Wert, ist die Aktie überbewertet.
Fundamentalanalysen für seine eigene Trading Strategie verwenden
Die Fundamentalanalyse von Aktien erfordert ein tiefes Verständnis für den Gesamtmarkt und das Geschäftsmodell eines Unternehmens. Doch nicht nur Aktien können fundamental analysiert werden. Auch Rohstoffe, Devisen oder ganze Branchen können im Rahmen einer Fundamentalanalyse tiefgreifend untersucht und darauf aufbauend Szenarien und Trading Strategien formuliert werden.
Wer die Abhängigkeiten verschiedener Branchen, Länder und Nachrichten zueinander ins Verhältnis stellen kann, stellt darauf aufbauend mittel- bis langfristige Prognosen auf.
Innerer Wert – Aktien vs. Optionen
Der Begriff „innerer Wert“ hat bei Optionen eine andere Bedeutung als in der Fundamentalanalyse. Für die Bewertung von Optionen wird eine Standardberechnung verwendet, um den inneren Wert zu ermitteln. Den inneren Wert einer Aktie zu bestimmen, ist hingegen eine Kunst und kann auf unterschiedliche Arten erfolgen.
Unterschied zwischen Fundamentalanalyse vs. Technische Analyse
Die Fundamentalanalyse fokussiert sich auf die Auswertung wertorientierter Indikatoren wie Finanzdaten oder Managementaussagen. Sie stellt das Gegenstück zur technischen Analyse dar.
Worin aber unterscheidet sich die Fundamentalanalyse von der technischen Analyse?
Technische Analyse | Fundamentalanalyse |
---|---|
Die technische Analyse basiert auf der historischen Preisentwicklung und den Chartbewegungen eines Wertpapiers. | Die Fundamentalanalyse rückt wertorientierte Indikatoren in den Vordergrund. Historische Preisentwicklungen spielen keine wesentliche Rolle. |
Wer technische Analyse betreibt, geht davon aus, dass sich historische Muster auch in Zukunft wiederholen. Erfolgreiche Trader studieren daher regelmäßig historische Marktbewegungen und Chartmuster, um darauf aufbauend Prognosen für die Zukunft abzuleiten.
Was für die technische Analyse gilt, trifft in Teilen auch auf die fundamentale Analyse zu. Damit ist gemeint, dass die Analyse von historischen Quartalsberichten, Jahresabschlüssen, Sektor- und Branchenbewegungen, Marktphasen und Bewertungszyklen Rückschlüsse zulassen soll, mit denen die Bewertung des zukünftigen Werts eines Wertpapiers bestimmt werden kann.
Sowohl die Fundamentalanalyse als auch die technische Analyse verfolgen das übergeordnete Ziel, mit einer fundierten Auswertung den Markt zu schlagen. Wer weiß, wie sich einzelne fundamentale und technische Indikatoren in der Vergangenheit auf den Kurs eines Wertpapiers ausgewirkt haben, kann dies in seine Zukunftserwartungen einfließen lassen.
Damit dies gelingt, muss auf Grundlage historischer Daten eine Prognose über künftige Entwicklungen aufgestellt werden, um einen günstigen Einstiegspunkt zu finden und die Gewinnwahrscheinlichkeit einzuschätzen.
Außerdem wird die Fundamentalanalyse genutzt, um rechtzeitig geeignete Ausstiegszeitpunkte zu erkennen. Hierfür können die Investmentthesen beispielsweise quartalsweise überprüft werden und darauf aufbauend die Position aufgestockt, gehalten oder verkauft werden.
2. Wie funktioniert die Fundamentalanalyse?
Welche Faktoren haben einen Einfluss auf die künftige Kursentwicklung eines Wertpapiers? Das ist eine ziemlich gute Frage. Im folgenden Abschnitt haben wir zusammengetragen, welche Faktoren wir in der Fundamentalanalyse von Aktien und weiteren Wertpapieren analysiert werden, um das zukünftige Kurspotential unserer Positionen zu bestimmen.
Makroökonomische oder mikroökonomische Faktoren beachten?
Grundsätzlich wird in der Fundamentalanalyse zwischen makroökonomischen und mikroökonomischen Faktoren unterschieden.
makroökonomischen Faktoren | mikroökonomischen Faktoren |
---|---|
Zustand der Wirtschaft, Bedingungen in der Branche, etc. | Effektivität des Managements, Wachstumsentwicklung, etc. |
Zu den wesentlichen mikroökonomischen Faktoren gehören die quantitativen Finanzkennzahlen aus der Bilanz sowie die Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Außerdem gehören qualitative Indikatoren wie das Management oder die Meinungen von Kunden, Analysten und Investoren zur mikroökonomischen Fundamentalanalyse.
Je nachdem, auf welchem Markt du tradest, ist darüber hinaus auch die makroökonomische Lage von großer Bedeutung für den Erfolg beim Trading. Wen du insbesondere Devisen, Rohstoffe oder Aktien handelst, solltest du die globalen Hintergründe über die aktuellen Wirtschaftszyklen, politische Konflikte und Branchentrends kennen, um bessere Entscheidungen zu treffen.
Quantitative Fundamentalanalyse von Finanzkennzahlen – Profitabilität, Verschuldung, Liquidität
Für die Fundamentalanalyse von Aktien ist die Auswertung der Finanzkennzahlen von großer Bedeutung. Mithilfe von Jahresabschlüssen, Quartalsberichten und weitere Finanzpräsentationen stellen Unternehmen wichtige Informationen über ihre finanzielle Leistungsfähigkeit dar. Diese quantitativen Informationen können für das Treffen von Investitionsentscheidungen sowie für die Auswahl im Trading herangezogen werden.
Bei der Fundamentalanalyse von Finanzkennzahlen werden die Umsätze, Gewinne, Gewinnmargen, die Eigenkapital- und Gesamtkapitalrendite sowie das künftige Wachstum ausgewertet. Darauf aufbauend soll der innere Wert und das künftige Wachstumspotenzial bestimmt werden.
Die wichtigsten Quellen der Fundamentalanalyse von Finanzkennzahlen sind nachfolgend zusammengefasst.
Finanzbericht | Erläuterung | Bewertungskennzahlen |
---|---|---|
Gewinn-und-Verlust-Rechnung | Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) ermittelt ausgehend von Umsatz und Erträgen die Gewinne vor und nach Steuern. Somit können aus der GuV auch Informationen über die Profitabilität, also dem Gewinn im Verhältnis zum Umsatz ermittelt werden. | Kurs-Umsatz-Verhältnis, Kurs-Gewinn-Verhältnis, Gewinnmarge |
Bilanz | Aus der Bilanz können Fundamentalanalysten die aktuellen Vermögenswerte, die Schulden und das Eigenkapital ablesen. Stichtag ist in der Regel der letzte Tag eines Geschäftsjahres bzw. eines Geschäftsquartals. | Kurs-Buchwert-Verhältnis, Verschuldungsquote, Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrendite |
Cashflow und Kapitalflussrechnung | Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zuflüsse und Abflüsse monetär bewerteter Mittel im Unternehmen. Sie liefert zudem wichtige Informationen über die Liquidität des Unternehmens. | Operativer Cashflow (OCF), Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (CFF), Cashflow aus Investitionstätigkeit (CFI), Free Cashflow (FCF) |
Wenn du mehr über die Fundamentalanalyse von Finanzkennzahlen erfahren möchtest und du dich dafür interessierst, wie du Aktien mithilfe von Finanzkennzahlen fundamental bewerten kannst, findest du nähere Hinweise in unserem Artikel zur Aktienanalyse.
Die wichtigste Quelle für die Auswertung fundamentaler Finanzkennzahlen von Aktien ist die Seite für Investor-Relations. Auf den Websites von börsennotierten Unternehmen können Fundamentalanalysten sämtliche Finanzberichte, unternehmensspezifische Nachrichten, die Zusammensetzung des Managements sowie allgemeine Informationen zur Aktiennotierung nachlesen.
Neben den Finanzkennzahlen gibt es jedoch noch weitere Faktoren bei der fundamentalen Bewertung von Aktien. Wer sich ausschließlich auf die klassischen Finanzkenngrößen konzentriert, greift häufig zu kurz.
Gerade in der heutigen Wirtschaft wird es immer wichtiger, komplexe Veränderungen frühzeitig zu erkennen und richtig zu deuten. Denn häufig erklären tiefgreifende Änderungen, ob sich die Bewertung einer Aktie, eines Rohstoffs oder von Devisen verändert. Welche Faktoren das sind, schauen wir uns im nächsten Abschnitt an.
Qualitative Fundamentalanalyse: Geschäftsmodell, Management und Shareholder
Bei der sogenannten qualitativen Fundamentalanalyse handelt es sich um Faktoren, die nicht mithilfe von Zahlen oder quantitativen Daten bewertet werden können. Beispiele für qualitative Faktoren sind:
- die Erfahrungen des Managements
- der Bekanntheitsgrad einer Marke
- bestimmte Patente
- geschützte Technologien
Insbesondere das Geschäftsmodell solltest du dir bei der Fundamentalanalyse von Aktien genau anschauen. Hierzu zählt, wie das Unternehmen sein Geld verdient, also woher die Umsatzströme stammen und wohin die Kosten abfließen.
Aber auch bei anderen Wertpapieren, wie zum Beispiel bei Kryptowerten kannst du durch eine fundamentale Überprüfung des Geschäftsmodells kontrollieren, ob sich ein Trade oder gar ein Investment lohnen könnte.
Zudem solltest du im Rahmen der Fundamentalanalyse die Branche genau analysieren. Hierfür kannst du dir den Kundenstamm und die Marktanteile vornehmen. Versuche dabei zu analysieren, wie es um das branchenweite Wachstum, den Wettbewerb durch weitere Unternehmen und Projekte sowie um mögliche Regulierungen im Markt bestellt ist.
Es lohnt sich im Rahmen der Fundamentalanalyse, die Umsätze nicht nur gesamtheitlich zu betrachten, sondern auch Änderungen der einzelnen Umsatzsegmente genauer auszuwerten.
Das Management stellt einen entscheidenden Faktor für den langfristigen Erfolg dar. Ein gutes Management erkennt Trends frühzeitig und richtet sein Team und die Vision danach aus. Ein schlechtes Management verwaltet und zeigt sich gegenüber Neuerungen abgeneigt, sodass das Unternehmen oder das Krypto-Projekt schließlich den Puls der Zeit verliert.
- Welchen Einfluss haben Shareholder und Aktionäre?
- Wer hält die größten Anteile am Unternehmen?
- Wie viele Wertpapiere sind überhaupt frei handelbar?
Eine hohe Beteiligung durch Insider und das Management ist häufig ein Hinweis, dass die Geschäftsführung im Sinne der Aktionäre handelt.
Ein hoher Anteil institutioneller Investoren ist hingegen ein Qualitätsmerkmal und wirkt sich oft positiv auf den Kurs aus.
Fundamentale Marktanalyse und Sentiment
Bislang haben wir ausschließlich mikroökonomische Faktoren betrachtet, also Daten, die unmittelbar aus der Unternehmenseinheit heraus resultieren. Genauso wichtig ist jedoch eine gute Bewertung des Gesamtmarktes und der wirtschaftlichen Situation.
Trading von Aktien & ETF
Beim Trading mit Aktien sind eine starke Wirtschaft und eine Bullenrallye am Markt die beste Voraussetzung für steigende Kurse und hohe Renditen. Wer hingegen in einem Bärenmarkt Aktien tradet, dürfte mit fast jeder Fundamentalanalyse – egal wie tiefgreifend sie geht – kurzfristige Buchverluste erleiden.
Wenn du mehr über die Analyse des Gesamtmarktes und das Trading mit Aktien lernen möchtest, findest du in unserem Artikel zum „Trading im Bärenmarkt“ interessante Tipps für Investieren und Traden. Hier erklären wir auch, wann und wie man den Markt timen kann.
Trading von Rohstoffen und alternativen Investments
Aber auch beim Trading von Rohstoffen, Devisen oder Kryptowährungen solltest du dich intensiv mit dem aktuellen Markt und der makroökonomischen Ausgangslage beschäftigen. Einige Beispiele für fundamentale Auswirkungen auf den Preis sind nachfolgend zusammengefasst.
- Kriege können eine Knappheit bei Rohstoffen (z.B. Öl, Gas, Seltene Erden) hervorrufen.
- Politische Restriktionen können bestimmte Branchen stärken oder schwächen (z.B. Solar, E-Mobilität)
- Wirtschaftskrisen können Währungen schwächen (z.B. Türkische Lira, Russischer Rubel)
Trading von Anleihen
Für die Bewertung von Anleihen ist zudem eine Fundamentalanalyse von wirtschaftlichen Faktoren wie Zinssätzen sowie der aktuelle Zyklus des Wirtschaftskreislaufs von Bedeutung. Dazu ist selbstverständlich eine gründliche Fundamentalanalyse des emittierenden Unternehmens erforderlich, wie zum Beispiel Änderungen des Kreditratings oder die Entwicklung der Neuverschuldung. Auch hier können Berichte aus der Investor-Relations Website gute Einblicke liefern.
Du kennst nun die wichtigsten Bereiche der Fundamentalanalyse und weißt, worauf du dich beim Trading einzelner Assets konzentrieren solltest. Im nächsten Abschnitt zeigen wir dir ein paar Beispiele, wie die Fundamentalanalyse für das Investieren und Trading in der Praxis genutzt werden kann.
3. Fundamentalanalyse in der Trading Praxis
Wie genau der Trading-Erfolg mit der Fundamentalanalyse gelingen kann, hängt von deiner Strategie und deinem persönlichen Zeithorizont ab. Wer beispielsweise langfristig in Value-Aktien investiert, verfolgt mit der Fundamentalanalyse andere Ziele als ein mittelfristig orientierter Swing-Trader.
Technische Analyse und Fundamentalanalyse im Trading kombinieren
Von Tradern wird die Fundamentalanalyse daher mit Indikatoren und Methoden der technischen Analyse kombiniert. Wer die fundamentalen Zusammenhänge erkennt, kann die Dauer eines Trends besser einschätzen und die Meinung von Experten und Analysten selbstbewusst hinterfragen.
Nachfolgend schauen wir uns an, welche Rolle die Fundamentalanalyse für das Trading mit Aktien für Turnaround-Trader und Trendfolge-Trader einnehmen kann.
Beispiel 1: Turnaround Trading mit Value-Aktien
Wer als Trader auf unterbewertete Aktien setzt, spekuliert häufig auf Turnarounds. Wenn stark gefallene Kurse einen Boden bilden, kann sich daraufhin eine dynamische Erholung entwickeln.
Um potenzielle Turnarounds zu finden, können Trader eine Value-orientierte Fundamentalanalyse durchführen, wie sie beispielsweise auch von Value-Investoren angewandt wird. Value-Investoren versuchen, unterbewertete Aktien zu finden. Hierfür wird der wahre Wert eines Unternehmens bestimmt, um diesen mit dem aktuellen Kurs zu vergleichen.
Klassische Indikatoren für die Fundamentalanalyse von Value-Investoren sind Umsätze, Gewinne, Verschuldung oder Buchwert. Besonders die Bilanz sowie die Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) werden ganz genau studiert, um versteckte Hinweise auf eine günstige oder teure Bewertung auszumachen.
Trader, die nach einer vorangestellten Fundamentalanalyse eine Unterbewertung vermuten, können mithilfe der technischen Analyse und der gezielten Suche nach Rebound-Set-Ups (wie zum Beispiel einer umgekehrten SKS-Formation) von der schnellen Kurserholung profitieren.

Regelmäßig ergeben sich auch Chancen auf die Neubewertung von Unternehmen, bei der Trader euphorisch auf neue Produkte oder Geschäftsmodelle reagieren und eine mehrmonatige Rallye ausgelöst wird.
Beispiel 2: Trendfolge Trading mit Growth-Aktien
Viele Trader verfolgen mit ihrer Strategie einen Trendfolge-Ansatz. Dabei ist es sinnvoll, sich auf die trendstärksten Wertpapiere mit hohem Wachstum und Momentum zu konzentrieren, um den Markt mit hohen Renditen zu schlagen. Um die besten Wachstum-Aktien zu finden, können Trader die Fundamentalanalyse nutzen.
Growth-Trader nutzen die fundamentale Analyse von Aktien, um die Werte mit dem höchsten Wachstum finden. Daraus lassen sich Potentiale für die künftige Entwicklung ableiten, wie beispielsweise die Größe des Absatzmarktes, die Marktposition des Unternehmens oder die Innovationskraft und Krisenresistenz des Wachstumsunternehmens.
Nachdem das Trading-Universum mit den besten Wachstumsaktien bestimmt wurde, können Trendfolge-Trader nach bestimmten Chartformationen und Candlestick Patterns suchen, die eine trendbestätigende Wirkung haben. Der Growth-Investor William O’Neil setzt beispielsweise auf die Cup and Handle Formation als eines der erfolgreichsten Trading-Signale für Wachstumsaktien.

Je risikofreudiger das Marktumfeld ist, umso höher können KGV und KUV steigen.
Da die Bewertung von Wachstumsaktien auf Grundlage von Umsatz und Gewinn häufig irrational erscheint, kommt es beim Growth-Trading in der Regel noch mehr auf die Analyse der Branche und des Marktsentiments an.
Welche Fundamentalanalyse Tools gibt es?
Wenn du selbst Fundamentalanalysen für dein Trading durchführen möchtest, benötigst du verlässliche Daten.
In der Regel verlangen Datenanbieter wie Morningstar, Bloomberg oder Factset hohe Gebühren. Viele Aktien-Broker bieten jedoch ebenfalls Fundamentaldaten an, mit denen du einen ersten Überblick über Finanzdaten, Analystenschätzungen und weitere Informationen einsehen kannst.

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Wenn du dich jedoch tiefer in die Unternehmen eingraben und dich dabei auf kostenlose Fundamentaldaten und Tools beschränken möchtest, sind die Investor-Relations Seiten der Unternehmen die beste Adresse und liefern dir die verlässlichsten Daten.
4. Vorteile und Nachteile der Fundamentalanalyse
Du hast nun einen guten Überblick über die wesentlichen Bausteine und Ziele der Fundamentalanalyse kennengelernt. Welche Vor- und Nachteile lassen sich nun abschließend zusammenfassen?
Vorteile der Fundamentalanalyse im Trading
- Die Fundamentalanalyse liefert einen fairen Preis, der einfach mit dem aktuellen Kurs verglichen werden kann.
- Wer sich auf ein Unternehmen oder eine Branche spezialisiert, kann mithilfe des inneren Wertes in jeder Marktphase Gelegenheiten zum Kauf oder Verkauf finden.
- Je langfristiger ein Investment ausgerichtet ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich der faire Wert früher oder später im Kurs widerspiegelt.
- Die Fundamentalanalyse wird am häufigsten bei Aktien angewandt, kann jedoch auch für die Bewertung von Anleihen, Rohstoffen oder Derivaten angewandt werden.
Nachteile der Fundamentalanalyse im Trading
- Die Fundamentalanalyse nutzt historische Daten, um Prognosen über die Zukunft aufzustellen (dies hat sie mit der technischen Analyse gemein).
- Fundamentalanalysen kennen keine Grenzen, sodass Analysten sich bis in die letzten Details eingraben können, die möglicherweise für den Kurs nicht mehr relevant sind.
- Wie lange der Markt braucht, um den fairen Wert im Kurs widerzuspiegeln, weiß niemand (es können Tage, Monate oder Jahre sein).
- Die Langfristigkeit und Ungewissheit macht es schwer, zu erkennen, ob man in der Fundamentalbewertung gegebenenfalls Fehler gemacht hat.
5. Fazit: Wann eine Fundamentalanalyse im Trading sinnvoll ist
Die Fundamentalanalyse ist eine Methode, um den fairen Marktwert und das Potenzial einer Aktie oder eines Wertpapiers zu ermitteln. Hierfür untersuchen fundamentale Analysten in der Regel die (finanzielle) Leistung und Zukunft des Unternehmens, die Stärke der jeweiligen Branche sowie den allgemeinen Zustand der Wirtschaft.
Zudem kann die fundamentale Analyse helfen, deine technische Analyse im Trading zu verbessern. Steigen institutionelle Investoren in ein Asset ein oder verringern sie ihr Exposure? Wenn du fundamentale Treiber kennst, hilft es dir bei der Interpretation von Handelsvolumen und Kursbewegungen.
Um Wertpapiere wie Aktien, Derivate und Co. fundamental zu bewerten, werden Finanzberichte, Konjunkturdaten, Branchen- und Wirtschaftsberichte sowie qualitative Faktoren wie Management, Shareholder und Produktmarke herangezogen. Welche fundamentalen Bewertungsinstrumente du verwendest, hängt von deinen Interessen und deinem Ziel ab. Auch wie lang du dein Investment gegebenenfalls halten möchtest, bedingt die Auswahl deiner Fundamentalanalyse-Tools.
Wie tief gräbst du dich in die Fundamentalanalyse eines Unternehmens oder Investitionsobjekts ein, bevor du einsteigst, und welche Bewertungskennzahlen ziehst du heran? Schreib es uns gerne in die Kommentare! 🙂
Häufig gestellte Fragen zu Fundamentalanalysen im Trading
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Die Fundamentalanalyse ist ein Tool für Investoren und Trader, um auf Grundlage von Finanzkennzahlen und Informationen aus Unternehmensabschlüssen den fairen, inneren Wert zu bestimmen. Der Vergleich des inneren Werts mit dem aktuellen Kurs ermöglicht eine Aussage, ob eine Aktie momentan fair bewertet, überbewertet und unterbewertet ist.
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Die Fundamentalanalyse rückt wertorientierte Indikatoren wie Umsätze, Gewinne oder die Gesamtwirtschaft in den Fokus, um den inneren Wert als fairen Preis zu bestimmen. Die technische Analyse untersucht hingegen die historischen Kurse und Chartbewegungen, um das Angebot und die Nachfrage für eine Aktie zu analysieren. Beide Analyse-Methoden verwenden historische Daten, um Prognosen für die Zukunft aufzustellen.
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Die Fundamentalanalyse eignet sich besonders für langfristig angelegte Investments, während die Chartanalyse vor allem für kurzfristige Trader essentiell ist. Sowohl die technische als auch die fundamentale Analyse haben Vorteile und Nachteile. Viele erfolgreiche Trader und Investoren kombinieren Aspekte der technischen Analyse mit der Fundamentalanalyse.