Agrarrohstoff Reis: Verwendung, Produktion und Handel
Agrarerzeugnisse versorgen uns täglich mit lebenswichtiger Nahrung. Der Agrarrohstoff Reis ist neben Weizen, Zucker und Mais eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. In Asien ist Reis das Hauptnahrungsmittel. Auch hierzulande kennen wir Reis, etwa Jasmin-Reis oder Basmati-Reis. Dieses Agrarerzeugnis ist jedoch importiert.
Wir befassen uns in diesem Artikel mit der wirtschaftlichen Bedeutung, der Herkunft und dem Handel von Reis. In unserem ausführlichen Ratgeber zu den Agrarrohstoffen erhältst du viele Informationen zum Agrarsektor.
Im ersten Schritt geht es um die Verwendung von Reis.
1. Soft Commodity Reis - wirtschaftliche Bedeutung und Verwendung
Im Gegensatz zu Weizen und Mais wird Reis fast ausschließlich für die menschliche Ernährung verwendet. Der Agrarrohstoff Reis wird nur selten als Tierfutter genutzt.
Schätzungen zufolge stellt Reis für die Hälfte der Weltbevölkerung das Hauptnahrungsmittel dar. Auf dem asiatischen Kontinent ernährt Reis mehrere Milliarden Menschen. In Asien werden etwa 150 KG Reis pro Kopf verzehrt (pro Jahr).
An diesen Zahlen erkennen wir, wie wichtig Reis für die Weltbevölkerung ist. Daher betrachten wir als Nächstes die größten Reisproduzenten.
2. Anbau des Agrarrohstoffs Reis
In diesem Kapitel befassen wir uns mit den Produktionsdaten des Agrarrohstoffs Reis. Hierzu haben wir die Daten des Statistical Yearbook 2021 näher betrachtet. Diese Auswertung wurde von der Food and Agriculture Organization erstellt – eine Organisation der United Nations (UN).
Nachfolgend werfen einen Blick auf die größten Reisproduzenten.
Soft Commodity Reis – globaler Anbau im Überblick
Land | Produktion in Tausend Tonnen |
---|---|
China | 211.405 |
Indien | 177.645 |
Indonesien | 54.604 |
Bangladesch | 54586 |
Vietnam | 43.449 |
Thailand | 28.357 |
Myanmar | 26.270 |
Philippinen | 18.815 |
Pakistan | 11.115 |
Welt | 755.474 |
Rund 90 % der globalen Reisproduktion stammen aus Asien. China ist mit Abstand der weltweit führende Reisproduzent.
Im Folgenden zeigen wir dir, wie umfangreich die Wertschöpfungskette im Agrarsektor ist. Hiermit wollen wir verdeutlichen, wie aufwendig der Anbau von Nahrungsmitteln ist und welche Faktoren von Bedeutung sind.
Wertschöpfungskette im Agrarsektor
- Saatgut, Düngemittel und Maschinen
- Know-how
- Anbau, Ernte, Bewässerung und Pflanzenschutz
- Lagerung der Agrarerzeugnisse mit anschließender Weiterverarbeitung
- Transport auf dem See- und Landweg
- Großhandel dann Einzelhandel
- Konsument
Das ist nur eine Kurzfassung. Dazwischen gibt es noch zahlreiche kleine Schritte und Prozesse, die täglich über Monate hinweg ausgeführt werden müssen. Wenn du einen größeren Garten bewirtschaftest, hast du eventuell eine Vorstellung von den Prozessen. Nun stell dir vor, du würdest mit deinem Betrieb die Nahrungsmittel für Tausende Menschen anbauen.
Viele Endprodukte werden rund um die Welt transportiert – auch der Agrarrohstoff Reis.
3. Soft Commodity Reis - Export und Import
Wir schauen uns als Nächstes die Daten zum Welthandel an. Hierzu betrachten wir den Export und den Import des Agrarrohstoffs Reis. Hierbei beziehen wir uns auch auf die Auswertung der FAO.
Agrarrohstoff Reis – die führenden Exporteure
Land | Export in Tausend Tonnen |
---|---|
Indien | 9.819 |
Thailand | 6.857 |
Vietnam | 5.463 |
Pakistan | 4.589 |
USA | 3.628 |
Welt | 43.638 |
China fehlt bewusst in dieser Liste. Der weltweit größte Reisproduzent hat lediglich etwas mehr als 1 % seiner Produktionsmenge exportiert. Beim Soft Commodity Reis ist hervorzuheben, dass die meisten Nationen dieses Grundnahrungsmittel fast ausschließlich im eigenen Land verwerten.
Im Vergleich zu Weizen und Mais fällt der Export beim Agrarrohstoff Reis deutlich geringer aus. Wir dürfen an dieser Stelle nicht vergessen, dass China und Indien fast 3 Milliarden Menschen mit Nahrung versorgen müssen.
Agrarrohstoff Reis – die größten Importeure in der Übersicht
Land | Import in Tausend Tonnen |
---|---|
Philippinen | 3.039 |
China | 2.964 |
Benin | 1.529 |
Iran | 1.421 |
Saudi-Arabien | 1.403 |
Welt | 46.378 |
Die Bedeutung von Import und Export
Ohne den Welthandel wären einige Länder in Not und mit Versorgungsengpässen konfrontiert. Import und Export sind zum einen ein Geschäft. Zum anderen geht es um die lebenswichtige Versorgung von großen Teilen der Weltbevölkerung.
Der Welthandel ist nicht nur hinsichtlich der Grundnahrungsmittel von Bedeutung. In einer globalisierten Welt sind alle Nationen auf den Import und Export unterschiedlicher Güter angewiesen – einige mehr, andere weniger.
Deutschland ist z. B. abhängig im Bereich der Energierohstoffe (Öl, Gas und Kohle). Außerdem sind wir als große Industrienation auf zahlreiche Metalle wie Kupfer, Eisen und Silber angewiesen. Auch kritische Rohstoffe müssen wir importieren. So hat jedes Land bestimmte Waren oder Dienstleistungen, die es dem Ausland zur Verfügung stellen kann.
Dieser Welthandel muss irgendwie organisiert werden. Dafür bedarf es einer regulierten Preisbildung der Güter. Bei diesen Mengen benötigen wir einen einheitlichen und regulierten Handel. An dieser Stelle kommen die Warenterminbörsen ins Spiel.
4. Agrarrohstoff Reis wird an der Börse gehandelt
An den internationalen Warenterminbörsen bilden sich die Preise der Rohstoffe durch Angebot und Nachfrage. Zum einen verwenden Händler und Erzeuger die Terminkontrakte (Futures), um sich abzusichern. Zum anderen gibt es Spekulanten, die die Preissprünge nutzen, um damit Profit zu machen.
Grundsätzlich sind Spekulationen, die den Markt aus dem Gleichgewicht bringen, ein großer Nachteil an den Börsen. Bei Agrarrohstoffen, insbesondere Grundnahrungsmitteln, sind Spekulationen äußerst fragwürdig.
Der Agrarrohstoff Reis wird am Chicago Board of Trade (CBoT) gehandelt. Die CBoT ist eine der weltweit größten Warenterminbörsen – sie gehört zur CME Group.
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5. Fazit zum Soft Commodity Reis
Abschließend fassen wir nochmals die wichtigsten Inhalte zusammen:
- Reis ist ein Agrarrohstoff und ein Grundnahrungsmittel.
- Der Agrarrohstoff Reis ist für mehr als 3 Milliarden Menschen das Hauptnahrungsmittel.
- Etwa 90 % der globalen Produktion stammen aus Asien.
- China und Indien sind die größten Reisproduzenten.
- Die Produzenten verwerten Reis meistens im Inland. Weizen und Mais werden häufiger exportiert.