Agrarrohstoffe: Produktion, Verwendung und Investment
Täglich fördern, verarbeiten, handeln und konsumieren wir die unterschiedlichsten Rohstoffe. Als Konsument begegnet uns meistens das verarbeitete Endprodukt. Neben den Energierohstoffen sind die Agrarrohstoffe ein elementarer Bestandteil unseres Alltags.
Hast du dich schon einmal gefragt, wo die Lebensmittel aus dem Supermarkt herkommen und wie sich die Preise bilden?
Ist dir bewusst, dass Kaffee und viele weitere Agrarrohstoffe an der Börse gehandelt werden? Wer produziert die meisten Agrarerzeugnisse und leben einige Nationen im Überfluss?
Welche Bedeutung haben Agrarprodukte im Hinblick auf eine stark wachsende Weltbevölkerung?
Diese und viele weitere Fragen klären wir in unserem ausführlichen Ratgeber zu den Agrarrohstoffen.
1. Was sind Agrarrohstoffe - Überblick zu den Soft Commodities
Bevor wir ins Detail gehen, verschaffen wir dir einen Überblick zu den Agrarrohstoffen.
In unserer Analyse zum breiten Rohstoffmarkt haben wir bereits eine Unterteilung in Hard Commodities und Soft Commodities vorgenommen.
Die Gruppe der Hard Commodities umfasst nicht regenerative Rohstoffe wie die Edel- und Industriemetalle.
Die Soft Commodities sind in der Regel nachwachsende Rohstoffe.
Wir unterteilen die Agrarrohstoffe in folgende Kategorien.
2. Wie investiere ich in Agrarrohstoffe? - Aktien, ETFs und ETCs
Als Privatanleger kannst du auch in Agrarrohstoffe investieren. Hierbei hast du die Wahl zwischen Aktien und ETFs aus dem Agrarsektor. Außerdem besteht die Option mit ETCs direkt in einzelne Agrarrohstoffe zu investieren.
Zunächst stellen wir dir eine Übersicht mit wichtigen Unternehmen aus dem Agrar- und Landwirtschaftssektor zur Verfügung.
Dieser Sektor umfasst zahlreiche Bereiche, wie z.B. Saatgut, Düngemittel, Herstellung von Landmaschinen, Pflanzenschutzmittel, Handelskonzerne und Produzenten.
Mit Aktien in den Agrarsektor investieren
Mit den nachfolgenden Unternehmen kannst du an der Wertentwicklung im Agrarsektor partizipieren.
Nutrien Ltd
Dieses kanadische Bergbauunternehmen gilt als weltweit größter Produzent von Kalidünger. Zudem ist Nutrien einer der größten Hersteller von Stickstoffdünger.
Deere & Company
Das amerikanische Industrieunternehmen ist vor allem für seine Hauptmarke John Deere bekannt. Der Konzern zählt zu den führenden Herstellern von Landmaschinen- und Agrartechnik.
Archer Daniels Midland Company (ADM)
ADM verarbeitet Getreide und Ölsaaten. Der amerikanische Konzern verarbeitet Sojaschrot, Sojaöl, Palmöl und Ethanol. Zusätzlich bietet ADM Dienstleistungen im Bereich Logistik an.
Bunge Limited
Bunge ist ein bedeutender Verarbeiter von Ölsaaten und ein wichtiger Lieferant der Nahrungsmittelindustrie.
CNH Industrial N.V.
Die Unternehmensgruppe CNH ist in den Bereichen landwirtschaftliche Maschinen, Nutzfahrzeuge und Baumaschinen tätig. Des Weiteren gehört die Produktion von Motoren zum Portfolio.
Hormel Foods Corporation
Hormel Foods hat sich auf die Herstellung von Lebensmitteln und Fleischprodukte spezialisiert. Zu den Kunden zählen der Einzel- und Großhandel sowie Restaurants aus aller Welt.
Lindsay Corporation
Die Lindsay Corp fokussiert sich auf die Bereiche Wasserwirtschaft und Straßeninfrastruktur. Die Bewässerungssysteme von Lindsay kommen hauptsächlich in der Landwirtschaft zum Einsatz.
K+S AG
Der deutsche Konzern zählt zu den führenden Herstellern von Düngemitteln. Weitere Segmente sind Kali- und Magnesiumprodukte und Salze.
Ingredion Incorporated
Ingredion ist ein etablierter Hersteller von Spezialstärken, die in den unterschiedlichsten Lebensmitteln zum Einsatz kommen.
Green Plains Incorporated
Green Plains ist ein bedeutender Produzent von Ethanol. Das Unternehmen ist in den Segmenten Ethanol Produktion, Agribusiness, Energiedienstleistungen und Nahrungsmittel tätig.
Agrarrohstoffe – diversifiziertes Investment mit ETFs
Nachdem wir einzelne Unternehmen aus dem Agrar- und Landwirtschaftssektor betrachtet haben, schauen wir uns nun einen Agrarrohstoff-ETF an, in den du dein Geld anlegen kannst.
Unternehmen | aktuelle Gewichtung |
---|---|
Nutrien LTD | 10,27 % |
Deere | 9,21 % |
Archer Daniels Midland | 9,18 % |
Corteva INC | 7,94 % |
Tyson Foods | 5,71 % |
Kubota CORP | 4,3 % |
Mosaic | 4,06 % |
CF Industries Holdings | 3,63 % |
FMC CORP | 3,11 % |
Bunge LTD | 3,07 % |
Zum Abschluss dieses Kapitels erhältst du von uns einen Überblick zu den Chancen und Risiken, die mit einem Investment in Agrarrohstoffe einhergehen.
Risiken
- Preise der Agrarerzeugnisse unterliegen hoher Volatilität
- Erfordert spezielle Branchenkenntnisse
- Abhängigkeit von Witterung und Saisonalität
- Zunehmend erschwerte Anbaubedingungen
Für risikobewusste Anleger ist ein Investment in Agrarrohstoffe durchaus eine sinnvolle Beimischung für das Depot.
3. Verwendung von Agrarrohstoffen
In diesem Abschnitt befassen wir uns mit der Verwendung der Agrarrohstoffe.
Die Soft Commodities werden für folgende Zwecke verwendet:
- Nahrungsmittel für die Menschen
- Futtermittel für die Tiere
- Biomasse zur Energiegewinnung
- Industrielle Verarbeitung
Mais gilt als einer der vielseitigsten Agrarrohstoffe, wie wir an der nachfolgenden Grafik erkennen können.
Verwendung von Mais | Quelle: visualcapitalist.com
Die Landwirtschaft versorgt die Weltbevölkerung mit Agrarrohstoffen
Eigentlich erzeugt die Landwirtschaft genügend Lebensmittel, um rein rechnerisch die gesamte Menschheit mit Nahrung zu versorgen. Trotzdem leiden weltweit etwa 800 Millionen Menschen an Hunger und Mangelernährung.
Gleichzeitig erkranken Millionen von Menschen aufgrund von Übergewicht und Überernährung. Diese ungleiche Verteilung hat viele Ursachen. Eine Steigerung der Produktionsmenge löst jedoch nicht die Probleme. Später gehen wir noch genauer auf diesen Punkt ein.
Die wichtigsten Nahrungsmittel im Überblick
An oberster Stelle stehen die Grundnahrungsmittel. Für den Hauptteil der Weltbevölkerung ist der großflächige Anbau von Getreide lebenswichtig.
Anhand der Daten des World Food and Agriculture Statistical Yearbook haben wir die wichtigsten Fakten für dich zusammengetragen.
- Zwischen 2000 und 2019 ist die Produktionsmenge von Nutz- und Getreidepflanzen um 53 % angestiegen. Absolut lag diese bei 9,4 Milliarden Tonnen.
- Lediglich vier Nutzpflanzen stehen für die Hälfte der weltweit produzierten Menge: Mais, Weizen, Reis, Zuckerrohr
- Bei der Produktion von pflanzlichen Ölen konnte sogar eine Steigerung von 118 % im genannten Zeitraum verzeichnet werden.
- Mit einem Plus von 44 % hat auch die Fleischproduktion stark zugenommen. Stand 2019 wurden 337 Millionen Tonnen Fleisch produziert.
Wichtige Agrarrohstoffe als Futtermittel
- Silomais
- Gras
- Getreide
- Raps
- Soja
Vor allem Soja hat einen hohen Stellenwert als Futtermittel, weil es das bedeutendste Eiweißfuttermittel in der Nutztierhaltung ist. Hierzulande werden laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft fast 90 % der Futtermittel angebaut. Lediglich bei der Eiweißversorgung setzt Deutschland auf Importe.
Laut der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) nutzt der Agrarsektor etwa 67 % der globalen Anbauflächen als Wiese- und Weideflächen und nur 33 % als Ackerfläche. Im Jahr 2019 umfasste die weltweite Anbaufläche 4,8 Milliarden Hektar.
Welche Agrarrohstoffe nutzen wir zur Energiegewinnung?
Eine weitere Anwendung, die an Bedeutung gewinnt, ist die Energie aus Biomasse. Die Energiegewinnung aus Pflanzen und Pflanzenresten hat großes Potenzial, weil als Grundlage nachwachsende Agrarrohstoffe genutzt werden.
Folgende Rohstoffe können bioenergetisch genutzt werden:
- speziell kultivierte Nutzpflanzen, beispielsweise Mais und Raps
- Gehölze
- Reststoffe aus Landwirtschaft und Haushalten, sogar Altfett und Klärschlamm
Wie kann Biomasse eingesetzt werden?
- Als Biogas, meistens in Form von Methan, zur Strom- und Wärmeerzeugung
- In flüssiger Form als Bio-Treibstoff aus Pflanzenöl
- Pellets zur Wärmeerzeugung
Selbstverständlich gilt diese Nutzung nur dann als nachhaltig, wenn so viel nachwächst wie angebaut wird.
Aufgrund der begrenzten Anbaufläche und dem niedrigen Wirkungsgrad der Biomasse, macht es wenig Sinn diese Form der Energiegewinnung massiv auszubauen. Stattdessen sollte verstärkt auf Technologien gesetzt werden, die das restliche Potenzial aus Abfallstoffen nutzen.
In Japan gibt es bereits Produktionsanlagen, die Klärschlamm in sauberen Wasserstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge umwandeln. Mit der innovativen Waste-to-Hydrogen-Technologie könnte man grünen Wasserstoff produzieren und gleichzeitig die Abfallentsorgung nachhaltiger gestalten.
Falls du mehr Informationen zum Zukunftstrend Wasserstoff suchst, findest du bei uns auf der Seite spannende Analysen zum Thema.
Wir haben für dich sowohl Wasserstoff-ETFs als auch Wasserstoff-Aktien analysiert.
Technische Agrarrohstoffe im industriellen Einsatz
Neben der Energieerzeugung und Versorgung mit Nahrung gibt es auch Agrarrohstoffe, die in technischen Bereichen zum Einsatz kommen.
Laut WWF kommt Naturkautschuk hauptsächlich in der industriellen Gummiproduktion zum Einsatz. Etwa 70 % des Kautschuks dienen zur Produktion von Autoreifen.
Der Agrarrohstoff Baumwolle kommt überwiegend bei der Textilproduktion zum Einsatz. Wusstest du, dass Baumwolle auch zur Herstellung von Banknoten verwendet wird?
Tatsächlich ist Baumwolle die Grundlage für unsere Geldscheine.
Der Agrarrohstoff Holz kann ebenfalls sehr vielseitig eingesetzt werden. Zum einen nutzen wir Holz als Grundlage zur Wärmegewinnung und Stromproduktion, zum anderen bauen wir ganze Häuser damit. Des Weiteren kommt Holz bei der Möbel- und Papierherstellung zum Einsatz.
Agrarrohstoffe sind die Grundlage für unser Leben. Sie dienen uns als Nahrung, Energieträger und Grundstoff für viele industrielle Anwendungen.
4. Agrarrohstoffe - die größten Erzeuger der Welt
Als nächstes schauen wir uns an, wo die Agrarrohstoffe herkommen und welche Länder die führenden Produzenten sind. Zunächst wollen wir dir aufzeigen, wie umfangreich die Wertschöpfungskette im Agrarsektor ist. Bevor wir als Verbraucher in den Genuss der Agrarprodukte kommen, ist einiges an Vorarbeit erforderlich.
- Vorbereitung: Saatgut, Dünger, Maschinen
- Input: Investition, Wissen
- Produktion: Anbau, Pflege, Bewässerung, Ernte
- Lagerung
- Weiterverarbeitung: Trocknen, Schälen, Rösten
- Handel und Transport (Meertransport)
- Erneute Weiterverarbeitung (Optional)
- Handel und Transport (Landweg)
- Einzelhandel (Supermarkt)
- Verbraucher
Das ist nur eine Kurzfassung der wichtigsten Schritte. Die Wertschöpfungskette zeigt uns, wie viel Arbeit und Energie in unseren Lebensmitteln steckt.
Bedeutende Produzenten von Agrarrohstoffen im Überblick
Die nachfolgende Übersicht haben wir anhand der Daten des FAO Yearbook erstellt. (Stand 2019)
Brasilien | Zuckerrohr |
USA | Mais |
China | Weizen |
China | Reis |
Indonesien | Ölpalme |
China | Kartoffeln |
Brasilien | 33 % der Weltproduktion |
Vietnam | 17 % der Weltproduktion |
Kolumbien | 8 % der Weltproduktion |
Weltweit führende Kaffeeproduzenten | Quelle: visualcapitalist.com
Wer baut die Agrarrohstoffe an?
Wie stellst du dir die internationale Landwirtschaft vor? Einige internationale Konzerne, die uns weltweit mit Nahrung versorgen? Das kann man nicht pauschal beantworten.
Tatsächlich besteht der Großteil der Landwirtschaft aus kleinen Familienbetrieben.
Zum Vergleich: 85 % aller Bauernhöfe sind kleiner als zwei Hektar. Ein durchschnittlicher Familienbetrieb in Deutschland hat mehr als 43 Hektar.
Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bewirtschaften diese kleinen Familienbetriebe aus aller Welt etwa 60 % der globalen Anbauflächen. Weltweit gibt es rund 525 Millionen Bauernhöfe und davon befinden sich ca. 87 % in Asien und 8 % in Afrika.
Bei der Anbaufläche gibt es erhebliche Unterschiede.
Nordamerika | 121 Hektar |
Mittel- und Südamerika | 67 Hektar |
Europa | 27 Hektar |
Afrika | 1,6 Hektar |
Asien | 1,6 Hektar |
Diese kleinen Bauernhöfe können in Puncto Produktivität nicht mithalten. Der durchschnittliche Getreideertrag liegt in Europa um ein Vielfaches über dem Ertrag in Afrika.
Ein großer Nachteil liegt in den deutlich schlechteren Anbaubedingungen und mangelhaftem Zugang zu Land, Wasser, Saatgut, Dünger, Energie und Maschinen.
Langfristige Ernährungssicherung der Weltbevölkerung
Eine zentrale Herausforderung, mit der sich viele Länder beschäftigen. Für die meisten Industrienationen scheint die Ernährung ihrer Bevölkerung zumindest auf absehbare Zeit gesichert zu sein. In Deutschland steht uns de facto mehr zur Verfügung als wir benötigen. Hierzulande ist eher die Lebensmittelverschwendung ein Problem.
Für Entwicklungsländer stellen Ernteverluste ein erhebliches Problem dar. Die jährlichen Getreideverluste südlich der Sahara werden laut BMEL auf vier Milliarden Dollar geschätzt. Allein diese Verluste würden ausreichen, um 48 Millionen Menschen zu ernähren.
Wir fassen die wichtigsten Punkte zum Erhalt und Ausbau der Ernährungssicherung zusammen:
- Investitionen in Entwicklungsländern (Maschinen, Know-How, Saatgut)
- fairer Handel von Agrarrohstoffen (Börsen und Großhandel)
- Technologie zur Verfügung stellen (Bewässerung, Dünger)
- Infrastruktur verbessern (Straßen und Transportwege)
- Lagermöglichkeiten, Lebensmittel haltbar machen
- Wasserknappheit bekämpfen
- Böden schützen
- Wälder bewahren und nachhaltig nutzen
- Biodiversität erhalten
- Agrarpolitik vor Ort muss besser werden
- kleine Familienbetriebe benötigen besseren Zugang zu den Märkten
Zur Verbesserung der globalen Ernährungssituation benötigen wir also eine ökonomische, politische, gesellschaftliche und vor allem ökologische Komponente. Das Stichwort lautet Nachhaltigkeit.
Auch nachhaltiges investieren wird zunehmend wichtiger. Bei uns findest du ausführliche Ratgeber zum Thema nachhaltig Geld anlegen.
5. Prognose zu den Preisen im Agrarsektor
Eine kurzfristige Prognose ist, unabhängig von der Anlageklasse, kaum möglich. Zu viele unvorhersehbare Faktoren bestimmen die Preisentwicklung. Langfristig orientieren sich die Märkte am Angebot und an der Nachfrage.
Bei einer Aktie wird sich der wirtschaftliche Erfolg langfristig in einer verstärkten Nachfrage und somit in höheren Börsenkursen widerspiegeln.
Die Preise im Rohstoffsektor werden ebenfalls von Angebot und Nachfrage bestimmt.
Folgende Faktoren haben Einfluss auf die Preise der Agrarrohstoffe
- US-Dollar, da die Rohstoffe international in der Leitwährung notieren.
- Wetter und Klima können die Ernte und somit die Angebotsseite massiv beeinflussen.
- Politische Situation und Regularien
- Wachsende Weltbevölkerung (Nachfrageseite)
- Veränderte Ernährungsgewohnheiten, möglicher Trend zu pflanzlicher Ernährung
- Erhöhte Nachfrage nach Bioenergie
- Energiepreise, viele Rohstoffe müssen um die Welt transportiert werden (Ölpreise)
- Lagerkosten und Vorräte
- vorhandene Anbauflächen und Wasserressourcen
Wachsende Weltbevölkerung und weniger Anbaufläche?
Die Menschheit wächst und das wird sich auch nicht so schnell ändern. Nach Schätzungen der United Nations (UN) werden im Jahr 2050 voraussichtlich 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Aktuell liegt die Weltbevölkerung bei etwa 8 Milliarden.
Starkes Wachstum in den Schwellenländern
Das größte Wachstum wird auf dem afrikanischen und asiatischen Kontinent stattfinden. Das sind auch die Regionen, die schon in der Vergangenheit am stärksten von Hunger betroffen waren. Somit wird sich die Situation noch weiter verschärfen, falls keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
In den Schwellen- und Entwicklungsländern zeichnet sich bereits ab, dass das Verlangen nach Wohlstand zunehmen wird. Die Industrienationen haben es die letzten 150 Jahre vorgemacht und Länder wie Brasilien, China und Indien sind diesbezüglich auf dem Vormarsch.
Immer weniger Agrarfläche steht zur Verfügung
Nach Angaben des BMEL müsste die Agrarproduktion bis 2050 um rund zwei Drittel gesteigert werden. Voraussetzung hierfür sind ausreichend fruchtbare Böden, genügend Süßwasser und eine effiziente, nachhaltige Landwirtschaft. Bis dato verlieren wir jährlich 12 Millionen Hektar Ackerfläche.
Die Preisentwicklung hängt also maßgeblich davon ab, wie effizient und nachhaltig wir unsere Anbauflächen nutzen werden. Die Nachfrage wird definitiv zunehmen. Sollte das Angebot nicht mithalten können, werden die Preise stark anziehen.
6. Agrarrohstoffe - Unser Fazit
Einige Faktoren deuten darauf hin, dass Agrarrohstoffe zukünftig im Preis steigen könnten. In unserer Analyse zu den Agrarrohstoffen haben wir versucht das Thema möglichst ganzheitlich zu betrachten.
Zum Abschluss fassen wir nochmal die wichtigsten Aussagen zusammen:
- Agrarrohstoffe sind sogenannte Soft Commodities.
- Grundnahrungsmittel wie z.B. Getreide ernähren den Großteil der Weltbevölkerung.
- Mit Aktien, ETFs und ETCs kannst du in Agrarrohstoffe investieren. Hierbei solltest du die ethische Komponente beachten.
- Agrarrohstoffe dienen uns als Nahrungsmittel, Futtermittel, Bioenergie und zur industriellen Verarbeitung.
- Die meisten Bauernhöfe betreiben Landwirtschaft mit wenig Anbaufläche und unter schlechten Anbaubedingungen.
- Zur globalen Ernährungssicherung sind Investitionen und nachhaltigere Methoden erforderlich. Unsere Ressourcen sind knapp.
- Die Preise der Agrarrohstoffe hängen auch von Faktoren wie dem Wetter und der Agrarpolitik vor Ort ab.
- Die Weltbevölkerung wächst bis 2050 und momentan verlieren wir Ackerfläche.
Das Thema Rohstoffe ist allgegenwärtig. Deshalb haben wir für dich auch weitere Rohstoffe analysiert. Bei uns auf der Seite findest du auch Ratgeber zu den kritischen Rohstoffen wie z.B. Lithium und Kobalt.