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Ferrari in einer Allee unter Bäumen

Morgan Stanley sieht Ferrari als Favorit im Automobilsektor

Wer von der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen profitieren möchte, wird zwangsläufig über ein Investment in Tesla nachdenken. Allerdings gibt es aktuell einen interessanten Trend an den Märkten zu beobachten, denn die traditionelle Automobilindustrie setzt vermehrt auf E-Fahrzeuge und macht somit den Abstand zu Tesla wieder wett. Für die US-Großbank Morgan Stanley ist Ferrari nach der Vorstellung des Quartalszahlen eines der interessantesten Unternehmen im Automobilsektor.

Ferrari forciert den Wandel zur Elektromobilität

Die Luxussportwagen von Ferrari wecken bei Kunden und Passanten für Emotionen. Saftige Klänge, rasante Beschleunigungen und emotionales Design sind untrennbar mit der Marke verbunden. Die Aktie des Unternehmens haben dahingegen weniger Menschen im Blick. Dabei ist Ferrari durchaus ein spannendes Investment.

Wie andere traditionelle Automobilhersteller befindet sich auch Ferrari in einem Wandel. Der Luxushersteller wie sein Portfolio ebenfalls auf Elektrofahrzeuge umstellen und somit mit der Zeit gehen. Insbesondere die US-Großbank Morgan Stanley sieht in diesem Wandel ein enormes Potenzial. Im Markt für Elektrofahrzeuge ist Ferrari für Morgan Stanley sogar der Top Pick unter den Automobilherstellern – somit ist das Potenzial höher als bei Tesla.

Grund für die Euphorie sind die zuletzt vorgestellten Quartalszahlen. Besonders spannend ist das Wachstum beim Umsatz. Im 3. Quartal 2021 lieferte Ferrari 20 % mehr Autos als im Vorjahreszeitraum aus. Durch die gestiegenen Auslieferungen konnte das Unternehmen den Umsatz auf 1,05 Milliarden Euro steigern – dies entspricht einem Wachstum von rund 20 %. Zeitgleich stieg das operative Ergebnis noch stärker an. Ferrari verdient im dritten Quartal 207 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 171 Millionen Euro.

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Positive Prognose für Ferrari im Gesamtjahr 2021 erwartet

Das aktuelle Quartal hat die Analysten überrascht. Hinzu kommt, dass der Ausblick auf das Gesamtjahr 2021 nun noch zuversichtlicher als zuvor ausfällt. Ferrari selbst hat die Prognosen angehoben und rechnet mit einem Ebit von 1,05 Milliarden Euro. Zuvor lagen die erwarteten Ebit-Werte noch zwischen 0,97 und 1,02 Milliarden Euro.

Beflügelt wurde die Ferrari Prognose vor allen Dingen durch den geschaffenen Produktmix. So die hybride SF90-Familie sowie den Monza SP1 und Monza SP2 konnten die Kerngewinne um 12 Prozent ansteigen. Die hohe Nachfrage nach den Modellen sei nun auch der Grund, weshalb das Unternehmen die Prognose für das insgesamt schwierige Jahr 2021 anheben könne. Auch vor Ferrari macht die Knappheit der Halbleiter keinen Stopp.

Allerdings ist die Lage nicht so drastisch wie bei Volumenherstellern wie Volkswagen. Laut Benedetto Vigna, dem Konzernchef, könne das Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt gut mit der Knappheit einzelner Komponenten am Markt umgehen. Ein Grund dürfte das tendenziell niedrigere Volumen sein – die Margen eines Fahrzeugs sind bedeutend höher als bei klassischen Volumenherstellern.

Der erste E-Ferrari kommt in 2025

Während Tesla, der VW-Konzern, Daimler und andere traditionelle Automobilhersteller aktuell den Wandel zur Elektromobilität forcieren, lässt sich Ferrari hier noch etwas Zeit. Mit der SF90-Familie gibt es immerhin einige Hybridmodelle im Produktportfolio.

Im Frühjahr dieses Jahres bestätigte der italienische Luxusautomobilhersteller, dass in Zukunft auch ein elektrifizierter Ferrari auf den Markt kommen wird.

„Sie können sicher sein, dass dies alles sein wird, von dem Sie Träumen.“

John Elkann

Aufsichtsrat Ferrari

Quelle: Bloomberg

 

Erste Berichte zeigen zudem, dass das erste E-Modell ein Zweisitzer sein wird. Aus den veröffentlichten Patenten geht hervor, dass jedes Rad des Fahrzeugs einen eigenen E-Motor erhalten wird. Im Grunde ist dieses Prinzip kein Alleinstellungsmerkmal, denn auch NIO will die Räder einzeln mit Motoren antreiben.

Für Adam Jonas, Analyst bei Morgan Stanley ist Ferrari das wohl heißeste Eisen im Markt für E-Fahrzeuge. Jonas geht davon aus, dass der Wettbewerb nach der Vorstellung von Ferraris ersten EV (Electric Vehicle) ansteigen wird. Den Vorteil gegenüber Tesla sieht Jonas in der Marktkapitalisierung, welche aktuell bei 65 Milliarden Euro liegt.

Mit dem Einstieg im Bereich der Elektrofahrzeuge rechne aktuell kaum ein Investor. Jonas gehe allerdings davon aus, dass Ferrari bis 2030 rund 13 Milliarden in die Elektromobilität investieren werde. Für die neuen Fahrzeuge dürften Preise von rund 400.000 Euro aufgerufen werden. Somit wäre bei günstigeren Produktionskosten von einer höheren Marge auszugehen.

Steigende Kosten als Risiko für Ferrari

Das wohl größte Risiko für Investoren besteht im technologischen Wandel Ferraris. So gaben schon die Analysten von Goldman Sachs im Sommer zu bedenken, dass die Zukunftsinvestitionen nicht ohne Risiko einhergehen. Immerhin könnten die Kosten in diesem Jahrzehnt um rund 800 Millionen US-Dollar ansteigen.

Auch Adam Jonas sieht in den ausufernden Investitionen ein Risiko. Insbesondere hohe Konstruktions- und Entwicklungskosten sind ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Zudem müssen Anleger berücksichtigen, dass andere Luxushersteller wie Porsche bereits seit längerer Zeit eigene Elektrofahrzeuge herstellen und bereits eigene Erfahrungen sammeln können.

Insbesondere auf Seiten des Volkswagen Konzerns könnte der vergleichsweise frühe Markteinstieg einen Wettbewerbsvorteil bedeuten – insbesondere die Beteiligung am E-Sportwagenhersteller Rimac sollte hier Berücksichtigung erfahren.

Fazit: Ferrari Aktie mit Kurspotenzial in den kommenden Jahren

Die Ferrari Aktie könnte ein spannendes Investment für die kommenden Jahre darstellen. Durch den Wandel zur E-Mobilität – in diesem Artikel vergleichen wir die aussichtsreichsten Aktien für das Thema Elektromobilität – und die anstehende Umstellung des eigenen Produktportfolios besteht durchaus ein Kurspotenzial. Bei E-Fahrzeugen fallen die Produktionskosten niedriger aus, sodass die Margen der Hersteller weiterhin anziehen. Mit avisierten Preisen von 400.000 Euro pro Fahrzeug dürfte die Profitabilität des italienischen Konzerns weiterhin ansteigen.

Doch auch Risiken sollten Anleger einpreisen. Steigende Kosten für den Wandel, Wettbewerbsnachteile durch den verspäteten Technologiewechsel oder eine unattraktive Produktpalette sind Risiken, welche Investoren beachten sollten.

Hi! Ich bin
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Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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