Was ist Ethereum? – Alles rund um Ether, die zweitgrößte Kryptowährung
Ethereum betrat erstmals 2015 die Bühne der Kryptowährungen und ist schnell zum größten Konkurrenten des Bitcoins aufgestiegen. Ethereum ist im Gegensatz jedoch nicht bloß eine Kryptowährung, sondern gleich ein ganzes Netzwerk, auf dem die verschiedensten Anwendungen möglich sind.
Kryptowährungen wie Ethereum werden immer mehr auch von institutioneller und unternehmerischer Seite akzeptiert. Deswegen planen auch viele Privatanleger einen Teil ihres Portfolios in Ether (ETH) zu investieren.
Wie Ethereum genau funktioniert und welche Optionen das Netzwerk bietet, schauen wir uns in diesem Artikel einmal genauer an.
1. Was ist Ethereum?
Ethereum ist ein Netzwerk, mit dem Ether als zugrundeliegende Kryptowährung. Das Netzwerk wurde 2015 von dem Kanadier Vitalik Buterin ins Leben gerufen und hat sich seitdem zur zweitgrößten Kryptowährung nach dem Bitcoin entwickelt.
Ziel war es, eine dezentralisierte Plattform zu gründen, mit der Online-Transaktionen einfacher, sicherer und ohne Zwischenhändler abgewickelt werden können. Zudem ist Ethereum ein gemeinschaftliches Projekt. Jeder kann den Quellcode einsehen und auch jeder kann Änderungen vorschlagen.
Ethereum ist also ein Peer-to-Peer-Netzwerk und funktioniert komplett ohne Zwischenhändler. Zudem wird die Plattform auch als Turing Complete Virtual Machine bezeichnet, da diese dieselben Rechenaufgaben wie ein Computer lösen kann. So gibt es mit Solidity eine eigene Programmiersprache, mit der eigens für Ethereum Programme entwickelt werden können.
Was ist Ether (ETH)?
Das Ethereum-Netzwerk hat auch ein eigenes Zahlungsmittel, genauer gesagt eine eigene Währung – den Ether. Allgemein wird die Währung jedoch auch als Ethereum bezeichnet – streng genommen heißt diese jedoch nur Ether, mit dem Tickersymbol „ETH“.
Je mehr Personen das Netzwerk nutzen, umso mehr Ether wird benötigt, um Transaktionen abzuschließen. Folglich steigt der Wert der Währung. Anders als Bitcoin ist der Ether nicht in der Anzahl begrenzt, bei jeder Transaktion wird aber ein Teil der Gebühren vernichtet, um die Inflation einzudämmen. Dies nennt man auch “burning fees”.
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Ethereum Foundation
Ethereum ist ein Open-Source-Projekt, an dem, zumindest theoretisch, jeder mitwirken kann. Doch es gibt auch einige Organisationen, deren ausgeschriebenes Ziel die Weiterentwicklung des Netzwerks ist.
Die wohl bekannteste ist die Ethereum Foundation. Die Ethereum Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, welche nach eigenen Angaben Ethereum und andere Blockchain-verwandte Projekte unterstützen möchte. Mit diesem Ziel wurde die Stiftung 2014, also noch vor dem Start des Ethereum-Netzwerks, gegründet.
Unter den Gründern der Ethereum Foundation befinden sich neben Vitalik Buterin noch fünf weitere Personen. Der wohl bekannteste Mitgründer ist Charles Hoskinson der später mit Cardano sein eigenes Krypto-Netzwerk aufbaute.
Vermögen der Ethereum-Foundation
Die Ethereum Foundation hat ihren Sitz in Zug in der Schweiz und besitzt selbst rund 750 Millionen US-Dollar in Ether. Der aktuelle Wert lässt sich – durch die Transparenz des Blockchain-Netzwerks – jederzeit einsehen.
Mit diesem Geld und dem Geld aus Spenden und anderen Einnahmen möchte die Organisation Projekte zur Weiterentwicklung der Plattform finanzieren.
Die Ethereum-Foundation erhebt jedoch keinen Anspruch darauf, alleiniger Weiterentwickler oder gar die Organisation hinter Ethereum zu sein. So sind neben der Foundation noch viele andere Entwicklerteams an dem Projekt beteiligt. Hinzu kommen Unternehmen, die eine dApp auf der Plattform betreiben. Dennoch ist die Ethereum-Foundation häufig der erste Ansprechpartner für Regierungen, Behörden oder Unternehmen, um mehr über Ethereum zu erfahren.
2. Anwendungsbeispiele für Ethereum
Als dezentrales Netzwerk können Zahlungen über Ethereum von Person zu Person mittels der sogenannten Smart Contracts erledigt werden. Diese sind Computerprogramme und dienen als Grundlage für alle Anwendungen auf der Plattform.
Smart Contracts funktionieren nach der „wenn dies, dann das“ Logik. Haben beispielsweise zwei Parteien einer Zahlung zugestimmt, ist die „wenn dies“ Bedingung erfüllt und der „dann das“ Auftrag wird ausgeführt – etwa die Zahlung einer bestimmten Summe. Smart Contracts sind im Nachhinein nicht mehr änderbar.
Doch können Smart Contracts und das gesamte Netzwerk für weit mehr, als nur Zahlungen, genutzt werden. Es gibt eine Fülle weiterer Anwendungen, die wir im Folgenden vorstellen wollen. Die meisten der Anwendungen laufen über sogenannte dApps (denzentrale Applikationen.
DApps haben den Vorteil, dezentral zu sein und ohne Mittelsmann zu funktionieren. Du kannst so etwa digitale Gegenstände direkt von Person zu Person handeln und musst dafür nur die Gas-Gebühr des Ethereum-Netzwerkes zahlen. Zudem werden dApps häufig auch von den Nutzern selbst verwaltet und finanziert. Die Mitglieder der App bestimmen dann über eventuelle Änderungen und die App gehört einer Gemeinschaft an, die diese mit Geld versorgt.
Non-Fungible-Token (NFTs)
Über Ethereum können die sogenannten NFTs erstellen (minten) und so unter anderem Kunst digitalisieren und eine Begrenztheit der Werke erschaffen.
NFTs bedeutet Non-Fungible Token und diese sind ein Besitznachweis für ein digitales Gut. NFTs werden im Ethereum-Netzwerk ebenfalls über Smart-Contracts gehandelt. Hierzu gibt es eine Fülle an NFT-Handelsplätzen.
Die bekanntesten NFT-Serien sind:
- CryptoKitties (die erste populäre NFT-Serie)
- CryptoPunks (erreichten den Hochpunkt, als der Sporthersteller Nike einen CryptoPunk NFT erwarb)
- Bored Ape Yacht Club (wurden für 7-stellige Summen im Auktionshaus Christie’s versteigert)
Mittels NFTs können aber auch andere Anwendungen, wie Spiele, gestaltet werden. Ein Beispiel dafür ist das Online-trading-Card-Game Gods Unchainded. Dieses läuft komplett über Ethereum und jede Karte wird als ein NFT herausgegeben. Damit sind die Spieler wirklich im Besitz ihrer digitalen Karten und können diese auch verkaufen oder handeln.
Initial Coin Offering (ICOs)
Initial Coin Offerings lassen sich mit IPOs von Aktien vergleichen und ermöglichen, am Token-Distribution-Event, also der Initialdistribution, einer Kryptowährung teilzunehmen.
ICOs können auch von Start-ups oder Fonds verwendet werden, um Anteile an ihrem Unternehmen zu erwerben. Der Vorteil einer Tokenisierung ist die erhöhte Liquidität, über die Anteile einfacher über einen Sekundärmarkt gehandelt werden können. Herausgeber von Tokens nutzen meistens vordefinierte Token-Standards, wie z.B. ERC-20 Token. Dadurch reduzieren sie das Risiko von Bugs im Smart Contracts Code.
Dies ist besonders bei Fonds praktisch, bei denen das Investment über längere Zeit „eingefroren“ ist. Venture-Capital-Fonds investieren etwa häufig über Perioden von bis zu 10 Jahren, in denen Investoren keine Möglichkeit haben, ihr Investment kurzfristig zurückzuerhalten.
Über tokenisierte Fonds würden die Anteile liquide werden und man könnte über den Transfer der Tokens auch die Eignerschaft der Anteile am Fonds übertragen.
Man kann zwischen zwei Arten von Token unterscheiden:
- Utility Token – Mit Utility Tokens ist man nicht direkt am Unternehmen beteiligt. Vielmehr können die Token im späteren Verlauf als Zahlungsmittel in dem Unternehmen genutzt werden. Hat das Unternehmen Erfolg, steigt auch der Wert des Tokens und dieser kann mit Gewinn verkauft werden.
- Revenue Share Token – Revenue Share Token weisen eine höhere Vergleichbarkeit zu Aktien auf und lassen den Besitzer am Gewinn des Unternehmens teilhaben. Neben einem Wertzuwachs erfolgt die Ausschüttung von Dividenden meistens über Smart Contracts und natürlich in Ether.
Investiert man über Ethereum in Start-ups, sollte man diese beiden Token nicht verwechseln. Je nach Anbieter kann es jedoch zu zusätzlichen Gebühren beim Kauf dieser Token kommen und ein Investment in ICOs und Token Generation Events ist generell als sehr riskant einzustufen. Außerdem gibt es in dem Bereich auch immer wieder Scams und unseriöse Angebote, bei denen man weitere Vorsicht walten lassen sollte.
Dezentrale Börsen und dezentrales Finanzwesen
Ethereum bietet eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten im Bereich der Decentralized Finance (kurz DeFi genannt) an. Das bedeutet, dass klassische Finanzprodukte wie Darlehen, Anleihen usw., über die Blockchain abgebildet werden können. Dies ermöglicht es den Usern, dass sie selbst als Bank fungieren und DeFi Produkte anderen Usern anbieten können. DeFi läuft ebenfalls über Smart Contracts ab.
Bekannte Anbieter für DeFi sind: MakerDAO, Aave, Moonwell, Lido, Drift und Fluid.
Ferner gibt es auch dezentrale Börsen (kurz DEX für Decentralized EXchange) auf denen man Token, NFTs oder auch andere Assets handeln kann. Die bekanntesten DEX’s sind Uniswap, SushiSwap, aerodrome und Pancake Swap.
Tokenisierung von Real-World-Assets über Ethereum
Auch wurde bereits mit der Möglichkeit experimentiert, über Smart-Contracts Assets in der realen Welt zu handeln. Hierzu sind immer wieder verschiedenste Immobilienplattformen im Ethereum-Netzwerk aufgetaucht, bei denen man über Tokens Anteile an der Immobilie erwerben konnte.
Der Eigentümer des Tokens ist damit gleichzeitig auch (Teil-)Besitzer der Immobilie. Möchte er seine Anteile an der Immobilie loswerden, muss er nur seinen Token an eine andere Person verkaufen. Der geringere Wert des Tokens erhöht dabei die Liquidität im Vergleich zu ganzen Immobilien natürlich enorm.
Die Tokenisierung erlaubt also, echte Vermögenswerte zu digitalisieren und den Besitzer eindeutig sowie fälschungssicher zu identifizieren.
Bislang konnten sich allerdings nur wenige Tokenisierungsprojekte durchsetzen. Der Grundgedanke ist intuitiv und praktisch, jedoch dürfen die Hürden bei der letztendlichen Umsetzung nicht unterschätzt werden.
Dezentrale Organisationen auf Ethereum
DAOs (Decentralised autonomus organisations) sind dezentrale Gemeinschaften, die von ihren Mitgliedern besitzt werden und keiner einzelnen Person oder Organisation gehören.
Die Finanzen solcher Gemeinschaften werden über Smart-Contracts geregelt, und alle Zahlungen oder Änderungen innerhalb der Organisation erfordern eine Mehrheit innerhalb der Mitglieder. Dazu sind alle Aktivitäten der Organisation transparent und für alle einsehbar. Die bekannteste dezentrale autonome Organisation war „TheDAO“, die gewissermaßen einem dezentral organisierten Venture Capital Fonds gleichkam.
Spekulation oder Wertaufbewahrung mit Ethereum
Viele der bislang angesprochenen Anwendungsfälle von Ethereum werden nur von einem kleinen Teil der Anleger genutzt. Ein Großteil kauft den Ether nur, um auf steigende Preise zu spekulieren oder zumindest einen Werterhalt zu erreichen.
Für eine reine Absicherung gegen die Inflation ist der Bitcoin aufgrund der Begrenztheit prinzipiell besser geeignet. Mit der Einführung des Proof-of-Stakes hat jedoch auch Ethereum mit dem “Burn-Mechanismus” ein attraktives Verfahren für Anleger eingeführt, da dieser Mechanismus phasenweise gar zu deflationären Phasen führen kann.
3. So entwickelte sich der Ethereum-Kurs
Seit der Initialisierung im Jahr 2015 hat der Wert eines Ethers rasant zugenommen. Der erste bekannte Verkaufspreis eines Ethers lag beim ICO der Währung bei 31 Cent. Nur 9 Jahre später, im Oktober 2024, kostet ein Ether rund 2.500 €. Beim eigentlichen Release der Ethereum-Währung lag der Preis jedoch schon bei über 2 Dollar pro Ether. Daraufhin gab es immer wieder starke Phasen, teilweise fiel der Preis aber auch rasant ab. Ether unterliegt historisch, wie andere Kryptowährungen auch, einem sehr volatilen Kurs.
10,00 € – ETC Fork und DAO-Hack
Eine der ersten starken Preisänderungen gab es nach dem ersten großen Hackerangriff auf das Netzwerk 2016. Damals gelang es Hackern, bis zu 50 Millionen Euro in Ether von der dezentralen Organisation „The DAO“ zu stehlen. Die Community stand nun vor der Frage, diesen Hack rückgängig zu machen und damit den Verlauf der Blockchain zu verändern oder die Diebe mit der Beute entkommen zu lassen.
Am Ende entschied sich die Mehrheit dafür, die Blockchain über eine „Fork“ aufzuteilen und somit die illegalen Transaktionen rückgängig zu machen. Es gab jedoch eine Gruppe von Hardlinern, die dagegen waren, die Blockchain zu verändern. Diese Gruppe führte die alte Version der Blockchain unter dem Namen Ethereum-Classic weiter. Ethereum Classic ist jedoch deutlich weniger beliebt und weist eine deutlich niedrigere Marktkapitalisierung als Ethereum auf.
Nach der Ethereum-Classic-Fork sank der Ether-Kurs jedoch im Juni 2016 von 16,00 € aus rund 10,00 € innerhalb eines Tages.
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1.000 € – ICO-Craze 2018
Nachdem Ethereum etwas Fahrt aufgenommen und sich als Nummer zwei in der Krypto-Welt etabliert hat, kam es zum sogenannten ICO-Craze (ICO-Wahnsinn). Viele Anleger wollten jetzt ebenfalls von Anfang an bei einem Projekt wie Bitcoin und Ethereum dabei sein. Das führte dazu, dass ICO’s neuer Token sich großer Beliebtheit erfreuten. Leider waren darunter aber auch viele unseriöse Angebote oder Betrugsmaschen, die den Leuten viel Geld kosteten.
Resultierend aus den vielen Angeboten von Cyberkriminellen litt der Ruf von Ethereum, was zu einem starken Kursabfall führte. Im Januar 2018 erreichte die Währung ihr damaliges Allzeithoch von etwas über 1.000 €; im Mai stand der Coin dann nur noch bei rund 300 €.
4.507 € – Post-Pandemie
Nach der Pandemie entstand abermals ein regelrechter Krypto-Boom, der den Ethereum-Kurs auf das derzeitige Allzeithoch von 4.507 € katapultierte. Das Hoch konnte jedoch nicht lange gehalten werden. Im Zuge des Ukraine-Kriegs und deshalb schwächelnden Aktienmarktes wurden auch Krypto-Investoren vorsichtiger. Der Kurs sank zwischenzeitlich auf das vorherige All-Time-High von knapp 1.000 €.
2.500 € – Ethereum-ETF
Derzeit pendelt der Kurs der zweitgrößten Kryptowährung um die 2.500 €. Viele Anleger hatten sich starke Kurssprünge durch den in den USA zugelassenen Ethereum-ETF erhofft – diese sind aber ausgeblieben. Dafür lassen sich folgende Gründe nennen:
- Zum einen war der Fokus des Marktes auf das Hype-Thema Künstliche Intelligenz gerichtet.
- Zum anderen herrschte aber auch viel Vorsicht im Markt aufgrund von Rezessionsängsten und internationalen Konflikten.
- Zudem wurde der Ethereum-ETF in den traditionsgemäß schwächeren Sommermonaten aufgelegt.
Zwar liegt die Performance des Ethereum-ETF noch unter der des Bitcoin-ETF, allerdings kann man davon ausgehen, dass das Anlageprodukt mit stetigen Zuflüssen in das Ethereum Ökosystem zum Kurs beitragen wird.
4. So funktioniert Ethereum
Ethereum wird von einer Reihe voneinander unabhängigen Nodes (Knotenpunkten) betrieben. Jeder technisch versierte Nutzer kann eine Ethereum-Node auf seinem Computer laufen lassen. Man benötigt dafür lediglich einen ausreichend schnellen PC, eine gute Internetverbindung und die zugehörige Software. Für das Betreiben einer Full-Node muss man die gesamte Blockchain-Historie herunterladen, die derzeit eine Größe von etwas über 1 TB aufweist.
Ethereum-Wallets
Um an den Funktionen des Netzwerks teilhaben zu können, benötigst du zunächst eine Krypto-Wallet, die Ethereum unterstützt. In unserem Krypto-Wallet-Vergleich findest du gute Wallets, die Ethereum unterstützen.
Eine Wallet ist nichts anderes als eine digitale Geldbörse. Anders als einer physischen Geldbörse sind Kryptos jedoch nie wirklich in der Wallet abgelegt (gespeichert). Vielmehr hat man die Möglichkeit, über die Wallet-Software Transaktionen auf der Blockchain anzufordern, die anschließend von den Minern umgesetzt werden.
Um Zugriff auf deine Wallet zu erhalten, benötigst du den zugehörigen „Private Key“. Neben dem privaten Schlüssel, den du immer für dich behalten solltest, gibt es noch einen öffentlichen Schlüssel (Public Key), anhand dessen deine öffentlichen Ethereum-Adressen generiert werden. An diese Adressen können dann Ether Coins gesendet werden.
Mittels der Wallet kannst du also auf verschiedene dApps zugreifen, anderen Wallets Geld senden oder selbst Geld erhalten.
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Adressen & Transaktionen
Jede Wallet hat eine odere mehrere Adressen, die gewissermaßen wie Kontonummern funktionieren. Mittels dieser Wallet-Adressen können dann Transaktionen jeglicher Art vorgenommen werden. In der Wallet werden nicht nur Coins und Token, sondern auch NFTs aufbewahrt.
Bei jeder Transaktion wird eine Gebühr erhoben, um die Validatoren im Ethereum-Netzwerk zu entlohnen. Zusätzlich wird ein Teil der Gebühren vernichtet, um die Inflation zu bremsen.
Ethereum Gebühren
Gas ist der Treibstoff des Ethereum-Netzwerkes und beziffert den Rechenaufwand, der für eine Operation benötigt wird. Die Gebühr entspricht dem Volumen des verbrauchten Gases, multipliziert mit dem derzeitigen Preis für eine Gaseinheit. Die Gebühr ist verpflichtend. Je höher du die Transaktionsgebühr setzt, desto schneller wird deine Transaktion von den Minern verarbeitet.
Gas ist eine eigene Einheit und diese wiederum eine kleinere Einheit von Ether. Derzeit entspricht ein Gas etwa 0.0016924947 Ether. Die Gas-Kosten schwanken jedoch, je nach Auslastung des Netzwerkes. Da theoretisch jeder ein Programm auf der Blockchain laufen lassen kann, verhindern die Gas-Kosten auch, dass Endlosschleifen programmiert werden oder das Netzwerk zugemüllt wird.
Ethereum-Virtual-Machine
Das Ethereum-Netzwerk wird von der Ethereum Virtual Machine (EVM), welche aus Tausenden Computern besteht, am Laufen gehalten. Damit ist Ethereum so etwas wie ein riesiger dezentraler Computer, der von tausenden Nutzern aufrechterhalten wird. Die Plattform hat mit Solidity auch eine eigene Programmiersprache, mit der Smart Contracts auf der Blockchain programmiert werden können. Somit ist der Quellcode der Smart Contracts auch für jeden einsehbar, wodurch die Sicherheit vor Betrügern deutlich erhöht wird.
Nodes
Jeder Computer, der im Netzwerk verbunden ist, wird auch Node bzw. Knotenpunkt genannt. Zusammen sorgen alle Nodes dafür, dass das Netzwerk stabil bleibt. Man muss jedoch zwischen Nodes und Minern unterscheiden.
Nodes haben jederzeit zwei verschiedene Programme am Laufen:
- Den „execution client“: Dieser überwacht alle Transaktionen und führt diese in der EVM aus. Der Execution Client verfügt stets über die neueste Version der Blockchain.
- Den „consensus client“: Mittels dieser Software geben alle Nodes ihr „O.K.“ für einen neuen Block. Mittels der Daten des Execution Clients können alle Transaktionen auf ihre Gültigkeit überprüft werden.
Das Ganze passiert automatisiert, sodass die Betreiber der einzelnen Nodes nicht aktiv werden müssen.
Eine detaillierte Anleitung zum Nutzen von „Go-Ethereum (Geth)“ findest du auf der Geth-Website.
5. Staking im Ethereum-Netzwerk
Um die Transaktionen in dem Netzwerk vor Betrügereien zu schützen, verwendet die Plattform den Proof-of-Stake-Algorithmus. Das bedeutet, dass einige Personen viel Geld in dem Netzwerk hinterlegt haben, um als Validator fungieren zu können.
Ethereum Staking
Um als vollwertiger Validator im Ethereum Netzwerk aufgenommen zu werden, muss man derzeit 32 Ether hinterlegen, was Stand Oktober 2024 etwa 80.000 € sind. Hinzu kommt, dass man einen PC besitzen muss, der die erforderliche Hardware besitzt und rund um die Uhr laufen kann. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, benötigt man noch die spezielle Software, um Zahlungen verifizieren zu können.
Im Gegenzug für ihren Einsatz bekommen Staker eine Belohnung in Form von Ether ausgezahlt. Wie hoch diese ist, hängt von der Anzahl der anderen Staker und Transaktionen ab. Je mehr Personen ihr Geld dem Netzwerk zur Verfügung stellen, desto geringer fallen die Belohnungen aus.
Slashing
Um Fehlverhalten vorzubeugen, können per Slashing Strafzahlungen entstehen. Kommt man seinen Pflichten als Staker nicht nach, beispielsweise indem man seine Node nicht aktiv hält, erhält man kleinere Bußgelder in Form von Ether.
Sollte man als Staker böswillig oder kriminell handeln, kann sogar das gesamte zur Verfügung gestellte Geld vernichtet werden – diesen Vorgang nennt man Slashing.
Staken birgt also durchaus seine Risiken. Neben den schwankenden Belohnungen sind bei grobem Fehlverhalten die 32 Ether auch erstmal nicht wiederzubekommen.
Lock-Up Periode
Sollte der Kurs des Ethers drastisch fallen, kommt man als Staker auch nicht so schnell an seine Ether heran. Denn wenn man seine Ether-Token „unstaken“ möchte, muss man eine Lock-Up Periode durchlaufen, die je nach Netzwerk Status mehrere Stunden bis zu mehrere Wochen andauern kann.
Solltest du dich dazu entscheiden, deine Ether zu staken, dann behalte die Lock-Up Periode unbedingt im Hinterkopf.
Pooled Staking
Aufgrund der Komplexität des Solo-Stakings greifen viele Nutzer auf gepooltes Staking oder Staking auf Kryptobörsen zurück. Eine detaillierte Beschreibung dazu findest du in unserem Ethereum Staking Artikel.
Restaking
Als Weiterentwicklung zum Ethereum Staking hat sich das Restaking als weitere Form gebildet. Hier werden die Ether, die zum Staken verwendet werden, mehrfach genutzt. Das bedeutet, dass die 32 Ether nicht nur für das Ethereum-Netzwerk verwendet werden, sondern gleichzeitig auch kleineren Layer-2 Plattformen auf der Blockchain zum Staken geliehen werden.
Das Restaken wurde von der dApp EigenLayer ins Leben gerufen und soll es auch kleineren Projekten ermöglichen, von der Sicherheit Ethereums zu profitieren. Restaking ist ein fortgeschrittenes Konzept und sollte nur von technisch versierten Nutzern durchgeführt werden.
6. Wie kann man Ethereum kaufen?
Wer Ethereum kaufen möchte, hat verschiedene Optionen.
Es gibt zum einen die Möglichkeit, sogenannte Ethereum-ETN über eine klassische Wertpapier-Börse zu erwerben. ETNs sind Schuldverschreibungen eines Anbieters, der einem den Kursverlauf des Coins garantiert. Mit einem ETN kann man jedoch nicht über die Kryptowährung verfügen und keine der Funktionen Ethereums nutzen.
Zum anderen gibt es die Möglichkeit, Ethereum auf einer Krypto-Börse zu kaufen. Hier erwirbst du die Token auf der Blockchain und kannst diese auf deine eigene Ethereum-Wallet auszahlen. Wenn du ernsthaft in Kryptowährungen investieren möchtest, dann raten wir dir dazu, den Weg über eine echte Krypto-Börse zu gehen.
Kurzanleitung für den ersten Ethereum Kauf
Um Ether kaufen zu können, musst du folgende Schritte durchlaufen:
- Konto bei einer Kryptobörse erstellen
- Account verifizieren
- Geld einzahlen
- Ethereum auswählen
- Gewünschte Menge kaufen
- Nach dem Kauf die Ether an die eigene Wallet senden (optional)
Die besten Börsen zum Ethereum kaufen
In unserem Krypto-Börsen Vergleich haben wir über 20 Krypto-Plattformen miteinander verglichen.
Dabei haben sich als die besten Krypto-Börsen folgende Anbieter herausgestellt:
- Riesige Auswahl an handelbaren Kryptowährungen
- Moderne und einfache Plattform
- Deutsche BaFin-Verwahrlizenz
- Sehr niedrige Handelsgebühren
- Günstiger Krypto-Sparplan
- Europäische Krypto-Plattform
- Herausragende Weboberfläche und App
- Große Anzahl an handelbaren Krypto-Assets
- Deutsche BaFin-Lizenz zur Kryptoverwahrung
Die besten Wallets zur Aufbewahrung von Ethereum
Insbesondere, wenn du größere Summen an Ether verwahren möchtest, solltest du dies in einer eigenen Wallet tun. Lässt du deine Token auf einer Krypto-Börse liegen, besteht immer ein Drittanbieter-Risiko über Hackerangriffe oder Veruntreuung der Gelder.
Deshalb empfiehlt sich die Aufbewahrung in einer eigenen, non-custodial-Wallet. Bei dieser bist du selbst im Besitz des Private Keys und trägst damit auch die volle Verantwortung für die Sicherheit deiner Coins.
Wenn du wirklich auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du auf eine Hardware-Wallet zurückgreifen. Diese verbindest du per USB mit deinem PC. Hardware Wallets bieten einen höheren Sicherheitsstandard, kosten dafür aber auch etwas Geld.
Eine Auswahl der besten Hardware- und Software-Wallets findest du in unserem Krypto-Wallet-Vergleich. Hier haben wir die digitalen Geldbörsen von den beliebtesten Anbietern getestet.
- Sichere Alternative zum Software-Wallet
- Ledger unterstützt 1000+ Kryptowährungen
- Sogar Staking und Trading möglich
7. Fazit: Ethereum bietet eine Vielzahl an Funktionen, hat aber auch Schwächen
Insgesamt hat Ethereum ein breites Spektrum an neuen Features für die Blockchain-Technologie eingeführt. Dadurch hat sich Ethereum als zweitgrößte Kryptowährung etabliert und bietet auch heute noch die Basis für einen Großteil der Smart Contract Applikationen.
Unterstützt wird das Netzwerk von der Ethereum Foundation und einer sehr großen Community an freiwilligen Helfern und Entwicklern. Ergänzt wird das Ökosystem durch eine vielzahl an dApps und Layer-2 Projekten.
Trotz der beeindruckenden Historie ist Ethereum aber noch weit davon entfernt, ein fertiges Projekt zu sein. Um das Blockchain-Trilemma und weitere Hürden zu meisten, wird Ethereum stets weiterentwickelt und verbessert.
Vor- und Nachteile von Ethereum
Das Ethereum-Netzwerk verbraucht deutlich weniger Strom als der Bitcoin. Der Stromverbrauch von Ethereum liegt pro Jahr ungefähr bei 0,0026 TWh. Der Bitcoin-Stromverbrauch betrug allein im Jahr 2023 etwa 121 TWh an Strom. Damit ist Ethereum die deutlich umweltfreundlichere Kryptowährung.
Ein Großteil der Krypto-Infrastruktur basiert auf Ethereum. So sind bekannte Projekte wie Polkadot, Polygon, Chainlink oder Shiba Inu ein Teil der Ethereum-Blockchain.
Gerade für Menschen in Entwicklungsländern sind die Möglichkeiten der Dezentralized Finance sehr interessant, z.B. um den Zugang zu einem Finanzsystem oder zu Krediten zu ermöglichen.
Nutzer können in einem Proof-of-Stake-Netzwerk leichter als Validatoren agieren. Bei Proof-of-Work-Währungen sind die Einstiegshürden zumeist deutlich höher.
Wie auf jedem Markt gibt es auch auf der Ethereum-Plattform Betrüger. Ein bekannter Scam sind falsche Unternehmen, die ICO’s also Token verkaufen, um Investoren anzulocken. Das Unternehmen stellt sich dann als Fassade oder als Ponzi-Schema heraus und die Investoren verlieren ihr Geld.
Ein weiteres Problem des Netzwerks ist der sogenannte Maximal Extrahierbarer Wert (kurz MEV).
Dies bedeutet, dass nicht alle Transaktionen im Netzwerk gleich viel kosten und wert sind. Das führt dazu, dass durch das Ändern, Ausschließen oder Einbeziehen von Transaktionen Gewinne entstehen können. Hierzu gibt es inzwischen Bots, die das Netzwerk nach solchen Möglichkeiten absuchen.
Ebenso gibt es Phishing-Attacken, die zum Ziel haben, Menschen Zahlungen veranstalten zu lassen, die sie gar nicht tätigen wollten. Ähnlich wie bei Betrügern in der echten Welt, die dich dazu verleiten wollen, Geld irgendwohin zu überweisen oder deine Bankverbindung preiszugeben.
Chancen und Risiken für die Zukunft von Ethereum
Chancen für die Zukunft von Ethereum
- Ethereum hat als zweitgrößte Kryptowährung schon einen hohen Bekanntheitsgrad.
- Viele Krypto-Projekte operieren über Ethereum.
- Ethereum ist deutlich energieeffizienter als Bitcoin.
- Ethereum wird ständig weiterentwickelt.
- Ethereum hat eine große Community und eine hohe Anzahl täglicher Nutzer.
Risiken für die Zukunft von Ethereum
- Es wurde noch keine adäquate Lösung für die Skalierung gefunden.
- Zu große Staking-Pools gefährden die Dezentralität des Netzwerks.
- Ethereum hat mit Bitcoin, Solana und Cardano starke Konkurrenten.