Wie funktioniert eine Blockchain? – Blockchain Technologie verstehen
1. Was ist eine Blockchain?
Eine Blockchain ist eine verteilte Datenbank, die in einem Netzwerk von vielen Computern geteilt und verwaltet wird. Die Datenbank ist in verketteten Blöcken strukturiert, welche Listen mit fortlaufenden Datensätzen enthalten. Im Kontext von Kryptowährungen sind dies meistens Transaktionen zwischen verschiedenen Wallets, die in den Blöcken gespeichert werden.
Über ein Konsensverfahren einigen sich die Computer-Nodes im Netzwerk darauf, wie neue Blöcke erstellt werden. Mit Hilfe von kryptographischen Verfahren werden neue Blöcke mit der existierenden Historie verkettet.
Die große Innovation der Blockchain ist die Unabänderlichkeit der Daten. In der Blockchain gespeicherte Daten lassen sich im Nachhinein nicht mehr verändern. Außerdem ermöglichen es Blockchains das erste Mal, seit Beginn des Internets, begrenzte Güter online abzubilden, z.B. in Form von Krypto-Tokens oder NFTs.
Blockchains stellen einen Teilbereich der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) dar.
- Regulierte Krypto-Plattform
- 300+ Kryptowährungen
- Niedrige Gebühren ab 0,03%
2. Wie funktioniert eine Blockchain?
Grundsätzlich werden Blockchain-Datenbanken über Peer-to-Peer Netzwerke verwaltet, d.h., dass viele verschiedene Netzwerkteilnehmer eine Kopie der Blöcke speichern und in regelmäßigen Abständen miteinander abgleichen.
Um zu verstehen, wie eine Blockchain funktioniert, müssen wir uns zunächst einen Überblick über Blockchain-Netzwerke und den Aufbau einer Blockchain verschaffen:
Aufbau eines Blockchain-Netzwerks
Ein Blockchain Netzwerk hat folgende Bestandteile:
- Infrastruktur (Hardware, z.B. Festplatten zum Speichern der Daten)
- Netzwerk-Algorithmen (zum Auffinden und Kommunizieren der Nodes untereinander)
- Konsens-Algorithmus (zur Einigung auf eine festgelegte / einheitliche Chain)
- Kryptographische Verfahren (zur Validierung und Aneinanderkettung der Blöcke)
- Datensätze (die in Blöcken gespeichert werden)
- Applikationen (dApps, Smart Contracts oder weitere Layer, die auf der Blockchain ausgeführt werden)
Was sind Nodes?
Die Hardware zum Speichern der Daten einer Blockchain stellen sogenannte Nodes. Eine Node kann von Organisationen oder auch Einzelpersonen betrieben werden und ist ein Begriff für einen Server, der mit dem Blockchain-Netzwerk verbunden ist und die dazugehörige Software installiert hat.
Nodes kommunizieren untereinander und tauschen Informationen zu der Blockchain aus, um sicherzugehen, dass sich alle Nodes auf dem gleichen Stand, also im Konsens, befinden.
Gehen einzelne Nodes im Netzwerk offline, ist somit sichergestellt, dass andere Nodes die Daten bereitstellen können und als “Ersatz” einspringen. Der Vorteil dieser Dezentralität ist also, dass ein Blockchain-Netzwerk nicht an einer Stelle einfach offline genommen werden kann.
In manchen Blockchain-Netzwerken lässt sich unterscheiden zwischen Full-Nodes und Light-Nodes.
- Full Nodes: Speichern die gesamte Historie aller Datensätze ab und validieren neue Blöcke. Full Nodes bilden das Rückgrat eines Blockchain-Netzwerks und können in manchen Protokollen auch weitere Aufgaben, wie z.B. das Mining, übernehmen.
- Light Nodes: Speichern nur einen kleinen Teil der Datensätze ab und erhalten fehlende Daten von Full Nodes. Light Nodes helfen bei der Überprüfung einzelner Daten, bzw. Transaktionen, können jedoch keine vollständigen Blöcke validieren und nehmen nicht am Konsens des Netzwerks teil.
Full Nodes speichern also die gesamte Block-Historie und geben diese in komprimierter Form an Light Nodes weiter, damit diese bei der Validierung der Datensätze unterstützen können.
Um nun zu verstehen, wie wir uns die Datenstruktur einer Blockchain vorstellen können, werden wir uns im nächsten Abschnitt den Aufbau einer Blockchain genauer anschauen.
Aufbau einer Blockchain
Die eigentliche Blockchain besteht – wie der Name es bereits vermuten lässt – aus einer Blockkette. Den ersten Block einer Blockchain, den Block 0, nennt man auch den Genesis-Block.
Jeder neue Block verweist in seinem Block-Header auf den vorherigen Block. Damit ist für alle Nodes im Netzwerk klar, welche eindeutige Reihenfolge die Blöcke einnehmen.
Chain-Splits
Ab und zu kann es dazu kommen, dass gleichzeitig zwei neue Blöcke erschaffen und an denselben vorherigen Block gehängt werden. In diesem Fall splittet sich die Blockchain in zwei Ketten auf. Man spricht hier von einem Chain-Split, also einer Aufgabelung der Blockchain.
Ein Chain-Split kann im weiteren Verlauf zu Problemen führen, weshalb es im Konsens-Mechanismus einer jeden Blockchain feste Regeln dafür gibt, welcher der beiden neuen Blöcke am Ende zu der Main-Chain gehören soll. Dies kann auch erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, zu dem bereits an beiden Blöcken weitere Blöcke angehängt wurden. Die Teilkette, die vom Konsens am Ende abgelehnt wird, wird als verwaiste Kette (Orphaned Chain) im weiteren Verlauf normalerweise von den Nodes ignoriert.
Blockchain Forks
In seltenen Fällen entscheiden sich manche Teilnehmer im Blockchain-Netzwerk dafür, die Kette weiterzuführen, die die Mehrheit des Netzwerks eigentlich abgelehnt hat. Z.B. ist dies der Fall, wenn ein neuer Block eine Protokoll-Anpassung beinhaltet, die nicht von allen Teilnehmern unterstützt wird. Man spricht hierbei von einem Hard-Fork, also einer harten Aufgabelung der Blockchain. Der erste große Hard-Fork trat im Ethereum-Netzwerk auf, durch welchen 2016 die Ethereum und Ethereum Classic Blockchain entstanden.
Finality – Ab wann ein Block endgültig zur Blockchain gehört
Wenn man von der Blockchain Finality spricht, handelt es sich um den Zeitraum zwischen dem Erstellen eines neuen Blocks und dem Zeitpunkt, ab dem der Block garantiert Teil der Blockchain wird.
Wir haben gelernt, dass durch Chain-Splits vorübergehend zwei parallele Blockchains laufen können. Erst wenn die Mehrheit der Netzwerkteilnehmer sich auf eine der beiden Chains geeinigt hat, kann die Speicherung der Daten oder z.B. auch die Ausführung der Transaktionen bei Kryptowährungen garantiert werden.
Im Bitcoin-Netzwerk beträgt die Block-Time, also die Zeit zwischen zwei Blöcken, ca. 10 Minuten. Von der Finalität eines Blockes spricht man, wenn der Block 6 weitere Nachfolger-Blöcke hat, die ihn bestätigen. Die Zeit bis zur Finalität eines Bitcoin Blocks liegt also bei ca. 60 Minuten.
In einer Blockchain werden also Blöcke mit Datensätzen aneinandergekettet, um eine Chronologie zu erschaffen. Die Aneinanderkettung verhindert, dass einzelne, vergangene Blöcke ohne weiteres ausgetauscht oder verändert werden können, weil sich jeder Block auf den vorherigen bezieht. Wie genau das aussieht, erfährst du im nächsten Abschnitt zum Aufbau der Blöcke.
Aufbau eines Blocks einer Blockchain
Um uns den Aufbau eines Blockchain Blocks zu verbildlichen, schauen wir uns exemplarisch den Aufbau eines Bitcoin Blocks an:
Man erkennt, dass der Block aus zwei Teilen besteht:
- Block Header: Der Block Header enthält verschiedene Meta-Informationen zur Blockchain.
- Block Body: Der Block Body enthält sämtliche Transaktionen bzw. Datensätze und stellt somit den eigentlichen Inhalt dar.
Block Header
Im Block Header der Bitcoin Blockchain werden folgende Informationen gespeichert:
- Versionsnummer
- Hash des Block Header des vorherigen Blocks
- Hash der Merkle Wurzel des aktuellen Blocks
- Zeitstempel vom Zeitpunkt des Anknüpfens an die Blockchain
- Target (Bitcoin-spezifisch; die “Schwierigkeit” des Proof-of-Work Konsens-Mechanismus)
- Nonce (Bitcoin-spezifisch; eine laufend steigende Zahl zum Variieren der Hash-Outputs)
Um die Funktionsweise einer Blockchain zu verstehen, schauen wir uns insbesondere die beiden Hash-Werte etwas genauer an:
Hash des vorherigen Block Header
In jedem Block Header wird der Hash des Blocks gespeichert, an den der neue Block geknüpft werden soll. Dafür werden sämtliche Daten des vorherigen Block Headers gesammelt und über eine Hash-Funktion auf eine Zeichenkette, den sogenannten Hash, gemappt.
Wenn man von einer Verkettung der Blöcke spricht, dann handelt es sich dabei genau um die Inklusion dieses Hashes, die einen Block unumkehrbar mit seinem Vorgänger verbindet.
Hash der Merkle Wurzel des neuen Blocks
Die Reihenfolge der Blöcke in einer Blockchain wird also durch die Inklusion des Hashes des Vorgänger-Blocks gesichert. Doch wie kann in einer Blockchain sichergestellt werden, dass Blöcke im Nachhinein nicht verändert werden können?
Dafür existiert im Block Header zusätzlich der Hash der Merkle Wurzel des aktuellen Blocks. Ein Merkle Tree (oder auch Hash Baum) wird in der Kryptographie verwendet, um möglichst effizient und sicher die Inhalte großer Datenstrukturen zu verifizieren. Anstatt den Hash jeder einzelnen Transaktion des Blocks im Header zu speichern, kann der Hash der Wurzel des Hash Baums herangezogen werden. Über diesen Hash lässt sich auch im Nachhinein verifizieren, welche Transaktionen im Block enthalten sind.
Würde eine Transaktion im Block im Nachhinein geändert werden, so würde sich auch der Hash der Merkle Wurzel verändern. Ändert sich der Hash der Merkle Wurzel, so ändert sich auch der Inhalt des Block Headers. Und ändert sich der Hash des Block Headers, so würde dieser nicht mehr mit dem Wert aus dem Block Header des nachfolgenden Blocks übereinstimmen, wodurch solch eine Änderung im Netzwerk sofort auffallen würde.
Durch den Hash der Merkle Wurzel wird es also sämtlichen Teilnehmern des Blockchain-Netzwerks ermöglicht, einzelne Transaktionen effizient nachvollziehen zu können, ohne dass man im Besitz der gesamten Block-Historie sein muss.
Wir haben nun also geklärt, wie eine Blockchain aufgebaut ist und wie Blöcke aneinandergekettet werden. Abschließend ist es allerdings noch wichtig zu verstehen, wie das Blockchain-Netzwerk entscheidet, welcher Block als nächstes an die Blockchain gehängt wird.
Darum werden wir als nächstes einen Blick auf die Konsens-Mechanismen von Blockchain-Netzwerken:
Blockchain Konsens-Mechanismen
Konsens-Mechanismen beschreiben bei Blockchains den Prozess, über den das Netzwerk entscheidet, welcher Teilnehmer den nächsten Blog erstellen darf. Die bekanntesten Verfahren bei Blockchains sind der Proof-of-Work und der Proof-of-Stake.
Was ist der Proof-of-Work?
Der Proof-of-Work-Mechanismus ist ein Verfahren, über welches durch Rechenleistung bestimmt wird, welcher Netzwerkteilnehmer den nächsten Block an die Blockchain ketten darf. Dafür müssen Netzwerkteilnehmer wiederholt eine Hash-Funktion ausführen, bis der Ausgabe-Hash kleiner ist als ein Ziel, das dynamisch vom Netzwerkprotokoll vorgegeben wird.
Verwendet wird der Proof-of-Work u.A. beim Bitcoin Mining. Es gibt jedoch auch viele andere Kryptowährungen, die auf PoW zurückgreifen. Einen großen Kritikpunkt am PoW-Verfahren stellt der hohe Stromverbrauch dar. U.A. deswegen wurden weitere Verfahren, wie z.B. der Proof-of-Stake entwickelt.
Was ist der Proof-of-Stake?
Der Proof-of-Stake wurde als energiesparende Alternative zum Proof-of-Work entwickelt. “Stake” lässt sich mit “Anteil” ins Deutsche übersetzen.
Beim Proof-of-Stake wird der nächste Block-Erzeuger über einen Zufallsmechanismus gewählt, bei dem Teilnehmer mit mehr “Stake” am Netzwerk höhere Chancen haben, gewählt zu werden. Der Stake berechnet sich zum Teil aus der Teilnahmedauer am Netzwerk, zum Großteil allerdings über das Vermögen, also den Anteil an Tokens, der für den Staking Mechanismus verwendet wird.
Proof-of-Stake Blockchains gelten generell als energieeffizienter und schneller als Proof-of-Work Blockchains. Allerdings bieten sie bösartigen Netzwerkteilnehmern Angriffsvektoren, die es beim Proof-of-Work Mechanismus nicht gibt, weshalb PoS-Blockchains etwas unsicherer als PoW-Blockchains eingestuft werden können.
Insbesondere der Skalierungsvorteil von Proof-of-Stake führte 2022 dazu, dass das zweitgrößte Blockchain-Netzwerk der Welt, Ethereum, von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake wechselte.
Welche weiteren Konsens-Mechanismen gibt es?
Neben den PoW- und PoS-Mechanismen wurden in den vergangenen Jahren viele weitere Konsens-Mechanismen für Blockchains entwickelt, die teilweise auch Anwendung in kleineren Kryptowährungen finden.
Unter anderen lassen sich hier folgende Mechanismen aufführen:
- Delegated Proof-of-Stake (DPoS)
- Proof-of-History (PoH)
- Proof-of-Capacity (PoC)
- Proof-of-Activity (PoA)
- Proof-of-Burn (PoB)
- Proof-of-Personhood (PoP)
- Directed-Acyclic-Graph Konsens-Mechanismen (DAGs)
Das Blockchain-Trilemma – weshalb weitere Konsens-Mechanismen entwickelt werden
Eine perfekte Blockchain würde folgende drei Eigenschaften erfüllen:
- Sicherheit
- Dezentralisierung
- Skalierbarkeit
Das Problem ist allerdings, dass bisher kein Verfahren gefunden wurde, das diese drei Eigenschaften vollständig mit sich bringen kann. Werden zwei der Eigenschaften erfüllt, so muss stets ein Kompromiss zulasten der dritten Eigenschaft getroffen werden. Man spricht hier vom sogenannten Blockchain-Trilemma.
Proof-of-Work hat auf der einen Seite hat den großen Nachteil, dass die Blockchain zwar sehr dezentralisiert und sicher, dafür aber nicht skalierbar ist. Bitcoin kann bis heute (im Jahr 2024) maximal 7 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten.
Proof-of-Stake hingegen geht einen Kompromiss ein und reduziert die Sicherheit und Dezentralität für eine höhere Skalierbarkeit, sodass das Ethereum-Netzwerk z.B. inzwischen bis zu 20 Transaktionen pro Sekunde erreichen kann.
Um das Blockchain-Trilemma zu lösen, forschen viele Gruppen an weiteren Konsens-Mechanismen, die die Blockchain auch für globale Anwendungsfälle mit hohen Datenmengen skalierbar werden lassen.
3. Blockchain Typen - Verschiedene Arten an Blockchains
Blockchain-Netzwerke können auf verschiedene Arten aufgesetzt werden. Folgende Blockchain-Typen gibt es aktuell:
Öffentliche Blockchains (Public Blockchain)
Öffentliche Blockchains stellen transparente Blockchains dar, bei denen man öffentlich die Blockhistorie einsehen kann.
Gleichzeitig ist auch der Zugang häufig offen, sodass man gleichzeitig auch von “permissionless blockchains”, also “frei zugängliche Blockchains”, sprechen kann.
Mit Bitcoin und Ethereum stellen die beiden größten Blockchains auch die bekanntesten Beispiele für öffentliche Blockchains dar. Doch auch viele andere Kryptowährungen bieten einen offenen Zugang mit Teilnahmemöglichkeit am Netzwerk-Konsens an.
Um Teilnehmern einen Anreiz an der Teilnahme des Konsens-Verfahrens zu bieten, bieten öffentliche Blockchain-Netzwerke häufig Incentivierungen, z.B. in Form von Mining-Rewards, Transaktionsgebühren oder Teilnahme am Staking-Verfahren, an.
Private Blockchains
Private Blockchains sind nur für Netzwerk-Teilnehmer einsehbar. Häufig sind private Blockchains gleichzeitig uach zugangsbeschränkt (“permissioned blockchains”). Man kann nur am Netzwerk teilnehmen, wenn ein Administrator, also eine zentrale Instanz, den Zugang gewährt.
Private Blockchains kommen häufig in Unternehmen als Alternative oder Ergänzung zu einem Intranet zum Einsatz. Da weniger Wert auf ein dezentrales Netzwerk gelegt wird, können private Blockchains häufig besser skalieren und mehr Datensätze verarbeiten als öffentliche Blockchains.
Hybride Blockchains
Hybride Blockchains stellen eine Kombination aus privater Blockchain und dezentraler Funktionalität
Zum Beispiel können Unternehmen hybride Blockchains verwenden, um ihr gesamtes System privat zu halten. Gleichzeitig können sie aber andere Vorteile einer Blockchain, wie z.B. die Unveränderlichkeit der Daten, nutzen.
Konsortium Blockchains
Konsortium Blockchains können leicht mit hybriden Blockchains verwechselt werden. Allerdings kombinieren Konsortium Blockchains Elemente von privaten und öffentlichen Blockchains.
Anstatt dass eine Instanz an administrativer Stelle steht, können es bei Konsortium Blockchains mehrere exklusive Parteien sein, die gemeinsam das Blockchain Netzwerk steuern.
Konsortium Blockchains werden häufig in der Logistik beim Supply-Chain-Management verwendet, um unternehmensübergreifend den Produktions- und Lieferprozess zu überwachen.
Bekannte Konsortium Blockchains sind Hyperledger und Quorum.
4. Wie sicher sind Blockchains? Mögliche Angriffsszenarien
Die Sicherheit einer Blockchain bestimmt sich durch verschiedene Faktoren, wie z.B. den Konsens-Mechanismus, gewählte Verschlüsselungstechnologien, die Anzahl der Netzwerkteilnehmer und den Typus der Blockchain. So unterscheiden sich die Angriffsvektoren von öffentlichen und privaten Blockchains signifikant.
Mögliche Angriffe auf ein Blockchain-Netzwerk
Mögliche Angriffsszenarien auf Blockchains sind:
- 51%-Angriff
- Sybil-Angriff
- Routing-Angriff
- Eclipse-Angriff
- DDoS-Angriff
Über diese Angriffe versuchen bösartige Netzwerkteilnehmer entweder das Netzwerk zum Stillstand zu bringen oder einen Chain-Split herbeizuführen, der ihnen ermöglicht, Geld mehrfach auszugeben.
Mögliche Angriffe auf Einzelperson-Ebene
Ein Angriff auf Blockchain-Ebene ist für bösartige Teilnehmer meistens sehr kostspielig und schwierig durchführbar. Deswegen weichen viele Angreifer aus und targetieren einzelne Personen bzw. einzelne Wallets von Netzwerkteilnehmern.
Mögliche Angriffsszenarien auf Blockchain-Teilnehmer sind:
- Falsche Wallet-Software
- Malware, z.B. Trojaner oder Key-Logging Software
- Man-in-the-Middle-Angriff
- Physische Angriffe abseits der digitalen Welt
- Teilnehmer überlisten, bösartige Smart Contracts auszuführen
Erfolgreiche Angriffe auf einzelne Blockchain-Teilnehmer haben nur selten eine Auswirkung auf das gesamte Netzwerk. Häufig resultieren sie aber in einem hohen Verlust für die betroffene Person.
Ausnahmen stellen Hacks auf Krypto-Börsen dar, bei denen in der Vergangenheit bereits Summen in 8- bis 9-stelliger Höhe verloren gingen.
Hardware-Wallets als zusätzliche Schutzmaßnahme
Solltest du größere Summen an Geld auf einer Blockchain verwahren, könnte es sinnvoll sein, dass du deine Private Keys über ein Hardware Wallet verwahrst.
Hardware Wallets werden per USB mit deinem Computer verbunden und bieten einen zusätzlichen Schutz gegen Hacker-Angriffe.
Sicherheit von Blockchain-Netzwerken
Grundsätzlich versuchen die Entwickler von Blockchains ihre Systeme gegen die genannten Angriffsfelder zu sichern. Dennoch kommt es häufig zu Fehlern im System, die es Angreifern ermöglichen, etwaige Sicherheitslücken erfolgreich auszunutzen.
Prinzipiell lässt sich sagen, dass Blockchains, die seit vielen Jahren ohne größere Probleme laufen, als sicher einzustufen sind. Insbesondere große Netzwerke wie Bitcoin und Ethereum weisen durch die große Anzahl an Netzwerkteilnehmern auch einen hohen Grad an Sicherheit auf.
Vorsichtiger solltest du bei kleineren und neueren Kryptowährungen sein. Insbesondere Projekte, die auf Smart Contracts basieren, die noch nicht auditiert wurden oder nur wenige Netzwerk-Nodes aufweisen, können ein sehr hohes Risiko mit sich bringen.
Um junge Netzwerke mit niedrigen Teilnehmerzahlen auch in frühen Stadien zu stärken, hat sich in den vergangenen Monaten das “Restaking-Verfahren” etabliert. Restaking erlaubt Teilnehmern am Ethereum-Netzwerk, ihren Anteil auch zur Sicherung von ERC-20 Token zu nutzen.
- Sichere Alternative zum Software-Wallet
- Ledger unterstützt 1000+ Kryptowährungen
- Sogar Staking und Trading möglich
5. Wie werden Blockchains verwendet?
Seit Bitcoin im Jahr 2009 als erste Blockchain startete, haben Blockchains sich stark weiterentwickelt und liefern in den verschiedensten Sektoren bereits einen Mehrwert.
Zum Beispiel kommen Blockchains in der Wirtschaft bereits in folgenden Industrien zum Einsatz:
Anwendungsbereiche der Blockchain-Technologie in der Industrie
- Logistik & Supply-Chain-Management
- Gesundheitssektor
- CBDCs (“Central Bank Digital Currencies”), also digitales Zentralbankgeld
- Rechtliche Identifizierungsverfahren
- Telekommunikation
- Versicherungen
- Automobilindustrie (z.B. Digitale Zwillinge)
Abseits der traditionellen Wirtschaftswelt hat sich mit Blockchain-basierten Kryptowährungen gleichzeitig eine neue Anlageklasse mit eigenen Innovationen entwickelt.
- Kryptowährungen
- Tokenisierung von physischen Assets
- Smart Contracts
- NFTs
- Domainnamen
- Blockchain Interoperabilität
Ein großes Problem bei der Anwendung von Blockchains stellt weiterhin das Skalierungs-Trilemma dar. Sollte dieses Trilemma gelöst werden, ist davon auszugehen, dass Blockchains ein enormes Anwendungswachstum bevorsteht.
6. Vorteile und Nachteile einer Blockchain
Blockchains haben viele Vor- und Nachteile. Je nach Anwendungsbereich sollte man erwägen, ob wirklich eine Blockchain benötigt wird oder nicht.
Vorteile einer Blockchain
Erhöhte Sicherheit: Im Vergleich zu zentralisierten Datenbanken können Daten in Blockchains nicht im Nachhinein abgeändert werden.
Transparenz: Insbesondere öffentliche Blockchains sind offen einsehbar und Transaktionsflüsse somit nachvollziehbar.
Smart Contracts: Über Smart Contracts können Transaktionen automatisiert werden und somit Prozesse effizient beschleunigt werden.
Resilienz: Dezentrale Blockchain-Netzwerke bleiben online, auch wenn ein Teil der Nodes ausfällt.
Innovation: Blockchains haben mit Kryptowährungen, Smart Contracts und DeFi einen Innovationsschub für Internet-Technologie ausgelöst.
Nachteile einer Blockchain
Skalierbarkeit: Das Blockchain-Trilemma wurde noch nicht gelöst und viele Blockchains können keine hohen Durchsätze verarbeiten.
Komplexität: Blockchains stellen eine komplexe Datenstruktur im Vergleich zu herkömmlichen Datenbanken her und fordern höhere Einarbeitung von Entwicklern.
Kosten: Abhängig vom Aufbau der Blockchain und dem Konsensverfahren sind die Kosten von Blockchains deutlich höher als bei traditionellen Datenbankensystemen.
Stromverbrauch: Insbesondere Proof-of-Work-Blockchains verbrauchen enorme Mengen an Strom und könnten zukünftig härteren Regularien unterliegen.
Hohe Eigenverantwortung: Benutzer von Blockchains sind eigenständig für die Verwahrung ihrer privaten Keys verantwortlich. Werden die Zugangsdaten vergessen, können große Summen an Geld für immer verloren gehen.
7. Fazit zur Blockchain-Technologie
Die Blockchain-Technologie stellt eine enorme Innovation für das Internet dar. Immer häufiger werden Blockchains auch in der Industrie und Wirtschaft verwendet, um Prozesse zu automatisieren oder effizienter und sicherer zu gestalten.
Den größten Anwendungsbereich von Blockchains stellen aktuell die Kryptowährungen dar, die 15 Jahre nach der Erfindung von Bitcoin eine eigene Anlageklasse darstellen. Anwendungen von Kryptowährungen in Spielen, der Musikindustrie oder der Tokenisierung von Assets, wie z.B. Immobilien, könnten dafür sorgen, dass die Blockchain-Technologie auch bald im Mainstream ankommen wird.
Wie sieht es bei dir aus, bist du entweder auf der Arbeit oder auch privat schon einmal mit Blockchain-Technologie in Kontakt gekommen?
Schreibe es uns gerne in den Kommentaren, wir würden uns sehr über First-Hand-Informationen freuen! 🙂