Geschichte des Bitcoins: So ist die erste Kryptowährung entstanden
Der Bitcoin ist inzwischen so bekannt wie jede andere Währung auch. Um die Kryptowährung spalten sich die Geister: Die einen sehen diese als Revolution, die das Finanzsystem verändert, die anderen als Spekulationsobjekt, ohne richtigen Wert. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass der Bitcoin so groß wurde und welche Person steckt hinter der Internetwährung?
Wir schauen uns hier einmal die Geschichte und einige wichtige Phasen und Updates des Bitcoins an.
1. Die Entstehung des Bitcoins: So wurde die erste Kryptowährung erschaffen
Die Idee, eine dezentrale, digitale Währung zu erschaffen, gab es tatsächlich schon in den 90er Jahren in den Anfängen des Internets. Damals wurde aber keines dieser Vorhaben konkret umgesetzt und es fehlte noch an konkreten Umsetzungsmöglichkeiten.
Im Jahr 2007 war die Technik schon ein ganzes Stück weiter und ein unbekannter Programmierer der unter dem Synonym Satoshi Nakamoto agierte, schrieb den grundlegenden Code für die Kryptowährung Bitcoin. Das “Bit” ist eine Maßeinheit für den Informationsgehalt in der Informatik und Coin bedeutet Münze auf Englisch.
Im Bitcoin Whitepaper ist die grundlegende Funktionsweise des Netzwerks beschrieben. Der Bitcoin sollte eine dezentrale Datenbank haben, die Blockchain. Die kryptografischen Grundlagen stellen sicher, dass nur der wirkliche Eigentümer Coins versenden und empfangen kann. Eigentümer werden mittel eines Bitcoin-Wallet ausgemacht, welcher die Informationen speichert.
Am 3. Januar 2009 war es denn so weit, der erste Block, auch Genisisblock genannt, veröffentlicht und die ersten 50 Bitcoins erschaffen. Damals hatte der Bitcoin noch keinen bezifferbaren Wert. Der erste Wechselkurs lag 2010 bei 0,07 USD pro Coin. Seitdem ist der Wert bekannterweise stark gestiegen. Der Preis eines Bitcoins wird durch Angebot und Nachfrage ermittelt. Das bisherige Allzeithoch liegt bei 68.695,83 €. In den Jahren seit der Entstehung hat der Kurs immer wieder starke Rallyes gehabt.
Es ist dabei kein Zufall, dass die Idee so kurz nach der Finanzkrise umgesetzt wurde. Auch wenn der Grundgedanke schon vorher da war, sorgte die Bankenkrise dafür, dass viele Menschen das Vertrauen in die Institutionen verloren. Dies begünstigte die Entwicklung des Bitcoins, da der Gedanke, unabhängig von Banken zu sein, auf einmal sehr attraktiv war.
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2. Die Idee hinter Kryptowährungen
Unabhängigkeit von Institutionen aus dem Finanzsektor und auch von Staaten war daher einer der Grundgedanken des Bitcoin-Entwicklers. In dem Whitepaper wurden daher folgende Ideen festgehalten:
- Bitcoin soll dezentral sein. Keine zentrale Einheit, sondern alle Miner und Nutzer zusammen, halten das Netzwerk aufrecht.
- Die Anzahl der Bitcoins soll auf 21 Millionen begrenzt sein. Keine zentrale Institution kann die Geldmenge erhöhen und damit den Wert verringern.
- Eine Transaktion kann nicht rückgängig gemacht werden.
- Keine Bank und kein Staat kann in die Transaktionen eingreifen und diese sind grundsätzlich anonym.
- Bitcoins soll schnell und kostengünstig von Person zu Person versendet werden können.
Bitcoin soll sich so dem Einfluss der Zentralbanken entziehen, die durch das Drucken von neuem Geld die Inflation immer weiter vorantreiben. Auch sollen Menschen ihr Geld nicht bei einer Bank lagern müssen, welche das Geld wiederum für Kredite und Spekulation nutzt. Durch das dezentrale Netzwerk sollen die Menschen die volle Kontrolle über ihre Finanzen bekommen.
Zahlungen sind zwar grundsätzlich anonym, die Wallet-Adresse ist jedoch immer eindeutig einer Person zuzuordnen. Deshalb ist Steuerhinterziehung und Geldwäsche mit Bitcoin nicht so leicht möglich. Da auf der Blockchain alle Zahlungen aufgelistet sind, können diese auch immer nachverfolgt werden. Grundsätzlich sollten Anleger stets ihre Gewinne mit Bitcoin in der Steuer angeben.
Der derzeitige Nutzen von Bitcoin
Bitcoin hat es sich zwar zum Ziel gemacht, das Zahlungssystem zu revolutionieren, doch hierbei gibt es immer noch einige Schwierigkeiten.
Besonders die geringe Blockgröße von 1 MB und die hohen Kosten für das Mining sorgen für hohe Gebühren bei Bitcoin und langsame Transaktionen. Geld im Bitcoin-Netzwerk zu versenden kann unter Umständen sehr teuer sein und nur wer etwas mehr zahlt, kommt schnell auf die Blockchain. Die Kosten variieren je nach aktueller Nachfrage und können auf Seiten wie mempool eingesehen werden.
Als Zahlungsmittel hat sich Bitcoin daher noch nicht etabliert. Die meisten Läden und Online-Shops bieten die Kryptowährung nicht als Bezahloption an. Ein Nachteil ist auch die hohe Volatilität, die Zahlungen mit BTC noch unattraktiver macht.
Bitcoin wird derzeit eher als digitales Gold verwendet. Genau wie beim Gold ist die Anzahl begrenzt und beide Assets sind schwer bis unmöglich zu fälschen. Bitcoin hat dazu noch den Vorteil, dass es deutlich einfacher zu verwahren und zu versenden ist.
Doch die Community hat in der Vergangenheit diese Probleme erkannt und versucht diese mit Updates und Erweiterungen zu beheben, was aber nicht jedem gefallen hat und teilweise zu Abspaltungen führte.
3. So hat sich Bitcoin entwickelt
So eine Abspaltung wird auch Fork bzw. Hard Fork genannt und ist eine Protokolländerung, die häufig zur Entstehung einer komplett neuen Währung führt.
Die bekannteste Hard Fork war Bitcoin Cash. Der Grund hierfür lag bei Streitigkeiten über die Blockgröße. Die Bitcoin Cash Fraktion wollte die Blockgröße von 1 auf 8 MB erhöhen, um schnellere Transaktionen garantieren zu können. Da sich die Community aber nicht einigt wurde, kam es zur Abspaltung. Bitcoin Cash ist seither eine eigene Währung, die nichts mehr mit dem Bitcoin zu tun hat und daher auch der Kurs komplett unabhängig ist.
Bitcoin-SV ist die Hardliner-Version des Bitcoins und war ebenfalls eine Hard Fork. Bitcoin-SV steht für Bitcoin Satoshi Version. Die Bitcoin-SV Community möchte den Bitcoin so wie im Whitepaper beschrieben lassen und wehrte sich gegen Neuerungen wie das SegWit-Update, weshalb es zur Abspaltung kam.
Die letzte Hard Fork des Bitcoins war Bitcoin-Gold. Dieses Netzwerk möchte das Mining weiterhin mittels GPU-Prozessoren betreiben, anstatt den speziell für das Mining entworfenen ASICs. So soll das Mining weiterhin allen offenstehen und nicht auf einige wenige Unternehmen beschränkt sein.
Während Bitcoin Cash noch genutzt wird, sind Bitcoin-Gold und Bitcoin-SV in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
Bitcoin Updates und Erweiterungen
Eine der wichtigsten Neuerungen des Bitcoin-Netzwerkes war das SegWit-Update, das 2017 implementiert wurde. Durch das Update wurde dir Größe von Transaktionen verringert, wodurch mehr Platz auf der Blockchain geschaffen wurden.
Eine weitere Erweiterung mit einem ähnlichen Ziel ist das Lightning-Netzwerk. Dies soll Zahlungen mit Bitcoin schnell und günstig machen, indem diese zunächst abseits der Blockchain getätigt werden. Die Transaktionen werden zu einem späteren Zeitpunkt gebündelt an die Blockchain übermittelt. Das Netzwerk befindet sich derzeit jedoch noch in der Testphase und wird noch nicht häufig genutzt.
Weitere Bitcoin Features
Rund um die Kryptowährung hat sich über die Jahre ein ganzer Wirtschaftssektor gebildet. Es gibt derzeit unzählige Angebote von Drittanbietern zu Bitcoin. Man kann Bitcoin-Futures oder andere Derivate handeln, am Bitcoin Cloud-Mining teilnehmen, Bitcoins verleihen und auf unzähligen Kryptobörsen Bitcoin kaufen. Bei so einer Fülle an Anbietern kam es regelmäßig auch zu Scams und Hacks. Der bekannteste Fall war die Kryptobörse FTX, welche ein Schneeballsystem war. Anleger, die ihre digitale Währung hier verwahrt haben, mussten lange um ihr Geld bangen und verloren Großteile davon.
Inzwischen gibt es in den USA auch die ersten Bitcoin-ETF, sodass Investoren über die Börse in die Internetwährung investieren können. So kann man über seinen Broker den ETF kaufen und muss sich nicht bei einer Bitcoin- bzw. Kryptobörse registrieren. In Europa sind solche Indexfonds jedoch noch nicht erlaubt, weshalb sich Anleger auf Bitcoin-ETNs oder richtige BTCs beschränken müssen.
4. Bitcoin war Vorreiter für hunderte andere Kryptowährungen
Nachdem Bitcoin immer populärer wurde, entstanden auch immer mehr andere Kryptowährungen, die sogenannten Altcoins. Jede neue Internetwährung war ein bisschen anders und versprach ein neues System und neue Features.
Zwei der bekanntesten Altcoins sind Ethereum und Solana, die sich in ihrer Funktionsweise deutlich vom Bitcoin unterscheiden.
- Ethereum setzt inzwischen auf dem Proof-Of-Stake-Algorithmus. Mining ist daher nicht erforderlich und spart somit viel Energie. Außerdem ist Ethereum nicht bloß eine Währung, sondern ein ganzes Netzwerk, auf dem auch Apps laufen können. So ist es auch möglich, Spiele über die Blockchain laufen zu lassen, sodass einem die Einheiten aus dem Spiel wirklich gehören.
- Solana setzt auf eine Mischung aus dem Proof-Of-History- und Proof-Of-Stake-Verfahren. Damit gilt Solana als eine der schnellsten und kostengünstigsten Kryptowährungen, um Geld zu versenden. Im Solana-Netzwerk können jedoch ebenfalls andere Apps angewandt und Gegenstände mittels Token eindeutig einem Besitzer zugeordnet werden.
Auch wenn beide Netzwerke mehr Funktionen bieten als Bitcoin, sind sie in puncto Sicherheit nicht so stark. So gab es im Ethereum-Netzwerk bereits mehrere Scams und Hacks. Bitcoin ist durch die immense Rechenleistung, die in das Mining fließt, mit Abstand das sicherste Netzwerk. Dies hat jedoch auch den immensen Stromverbrauch zur Folge. Auf Plattformen von Drittanbietern können jedoch auch beim Bitcoin Scams und Hacks vorkommen.
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5. Vor- und Nachteile des Bitcoins
Vorteile von Bitcoin
- Durch das Mining ist die Sicherheit des Netzwerks sehr hoch
- Bitcoin ist auf 21 Millionen beschränkt und wird damit weniger inflationär sein als klassische Währungen
- Man kann ohne Banken sein Geld versenden und aufbewahren
- Nur man selbst hat Zugriff auf seine Wallet und Transaktionen können nicht rückgängig gemacht werden
Nachteile von Bitcoin
- Bitcoin ist immer noch sehr volatil. Der Preis schwankt extrem, was die Währung als Zahlungsmittel derzeit unattraktiv macht
- Transaktionen können sehr teuer sein und dauern vergleichsweise lange
- Das Bitcoin-Mining verbraucht ungeheuer viel Strom und verursacht viel Elektroschrott
- Noch weiß niemand, wie es mit dem Netzwerk weitergeht, wenn die letzten Bitcoins geschürft worden sind