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Geschichte des Bitcoins: So ist die erste Kryptowährung entstanden

Lesezeit 6 min.

Lektoriert vonSebastian Rau
Überprüft durchDennis Groß
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Der Bitcoin ist inzwischen so bekannt wie jede andere Währung auch. Um die Kryptowährung spalten sich die Geister: Die einen sehen diese als Revolution, die das Finanzsystem verändert, die anderen als Spekulationsobjekt, ohne richtigen Wert. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass der Bitcoin so groß wurde und welche Person steckt hinter der Internetwährung?

Wir schauen uns hier einmal die Geschichte und einige wichtige Phasen und Updates des Bitcoins an.

Die Geschichte des Bitcoins - Das Wichtigste in Kürze
  • Bitcoin wurde erstmals 2008 in einem Whitepaper vorgestellt. 2009 ging die erste Kryptowährung online.
  • Der Erfinder des Bitcoins agierte unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Bis heute ist unklar, wer hinter diesem Namen steckt und ob es eine einzelne Person oder eine Gruppe ist.
  • Der Quellcode der Bitcoin-Blockchain wurde auf 21 Millionen BTC begrenzt. Derzeit wurden etwa 19,70 Millionen BTC geschürft. Jedes Jahr kommen rund 165.000 neue Coins dazu. Voraussichtlich 2140 wird damit der letzte Bitcoin geschürft werden.
  • Das Bitcoin-Netzwerk hat das Ziel, das Finanzsystem zu verändern und Menschen unabhängig von Banken und anderen Institutionen zu machen.

1. Die Entstehung des Bitcoins: So wurde die erste Kryptowährung erschaffen

Die Idee, eine dezentrale, digitale Währung zu erschaffen, gab es tatsächlich schon in den 90er Jahren in den Anfängen des Internets. Damals wurde aber keines dieser Vorhaben konkret umgesetzt und es fehlte noch an konkreten Umsetzungsmöglichkeiten.

Im Jahr 2007 war die Technik schon ein ganzes Stück weiter und ein unbekannter Programmierer der unter dem Synonym Satoshi Nakamoto agierte, schrieb den grundlegenden Code für die Kryptowährung Bitcoin. Das “Bit” ist eine Maßeinheit für den Informationsgehalt in der Informatik und Coin bedeutet Münze auf Englisch.

Bitcoin Erfinder bleibt unbekannt

Wer Satoshi Nakamoto genau ist, ist bis heute unbekannt. Es ist auch nicht klar, ob es sich um eine einzelne Person oder eine Gruppe handelt. Klar ist nur, dass diese Person 2008 das Whitepaper zum Bitcoin veröffentlichte.

Im Bitcoin Whitepaper ist die grundlegende Funktionsweise des Netzwerks beschrieben. Der Bitcoin sollte eine dezentrale Datenbank haben, die Blockchain. Die kryptografischen Grundlagen stellen sicher, dass nur der wirkliche Eigentümer Coins versenden und empfangen kann. Eigentümer werden mittel eines Bitcoin-Wallet ausgemacht, welcher die Informationen speichert.

Am 3. Januar 2009 war es denn so weit, der erste Block, auch Genisisblock genannt, veröffentlicht und die ersten 50 Bitcoins erschaffen. Damals hatte der Bitcoin noch keinen bezifferbaren Wert. Der erste Wechselkurs lag 2010 bei 0,07 USD pro Coin. Seitdem ist der Wert bekannterweise stark gestiegen. Der Preis eines Bitcoins wird durch Angebot und Nachfrage ermittelt. Das bisherige Allzeithoch liegt bei 68.695,83 €. In den Jahren seit der Entstehung hat der Kurs immer wieder starke Rallyes gehabt.

Der damals noch sehr niedrige Bitcoin-Preis führte zu einigen im Nachhinein sehr teuren Käufen. So kaufte sich 2010 ein Bitcoin-Nutzer zwei Pizzen für insgesamt 10.000 BTC. Deshalb ist der 22. Mai bis heute als Bitcoin-Pizza-Day bekannt. Nach heutigem Kurs wären 10.000 Bitcoins rund 630.000.000 € wert.

Es ist dabei kein Zufall, dass die Idee so kurz nach der Finanzkrise umgesetzt wurde. Auch wenn der Grundgedanke schon vorher da war, sorgte die Bankenkrise dafür, dass viele Menschen das Vertrauen in die Institutionen verloren. Dies begünstigte die Entwicklung des Bitcoins, da der Gedanke, unabhängig von Banken zu sein, auf einmal sehr attraktiv war.

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2. Die Idee hinter Kryptowährungen

Unabhängigkeit von Institutionen aus dem Finanzsektor und auch von Staaten war daher einer der Grundgedanken des Bitcoin-Entwicklers. In dem Whitepaper wurden daher folgende Ideen festgehalten:

  • Bitcoin soll dezentral sein. Keine zentrale Einheit, sondern alle Miner und Nutzer zusammen, halten das Netzwerk aufrecht.
  • Die Anzahl der Bitcoins soll auf 21 Millionen begrenzt sein. Keine zentrale Institution kann die Geldmenge erhöhen und damit den Wert verringern.
  • Eine Transaktion kann nicht rückgängig gemacht werden.
  • Keine Bank und kein Staat kann in die Transaktionen eingreifen und diese sind grundsätzlich anonym.
  • Bitcoins soll schnell und kostengünstig von Person zu Person versendet werden können.

Bitcoin soll sich so dem Einfluss der Zentralbanken entziehen, die durch das Drucken von neuem Geld die Inflation immer weiter vorantreiben. Auch sollen Menschen ihr Geld nicht bei einer Bank lagern müssen, welche das Geld wiederum für Kredite und Spekulation nutzt. Durch das dezentrale Netzwerk sollen die Menschen die volle Kontrolle über ihre Finanzen bekommen.

Zahlungen sind zwar grundsätzlich anonym, die Wallet-Adresse ist jedoch immer eindeutig einer Person zuzuordnen. Deshalb ist Steuerhinterziehung und Geldwäsche mit Bitcoin nicht so leicht möglich. Da auf der Blockchain alle Zahlungen aufgelistet sind, können diese auch immer nachverfolgt werden. Grundsätzlich sollten Anleger stets ihre Gewinne mit Bitcoin in der Steuer angeben.

Der derzeitige Nutzen von Bitcoin

Bitcoin hat es sich zwar zum Ziel gemacht, das Zahlungssystem zu revolutionieren, doch hierbei gibt es immer noch einige Schwierigkeiten.

Besonders die geringe Blockgröße von 1 MB und die hohen Kosten für das Mining sorgen für hohe Gebühren bei Bitcoin und langsame Transaktionen. Geld im Bitcoin-Netzwerk zu versenden kann unter Umständen sehr teuer sein und nur wer etwas mehr zahlt, kommt schnell auf die Blockchain. Die Kosten variieren je nach aktueller Nachfrage und können auf Seiten wie mempool eingesehen werden.

Aktuelle Kosten einer Bitcoin Transaktion
Die aktuellen Kosten für eine Bitcoin-Transaktion
Quelle: mempool

Als Zahlungsmittel hat sich Bitcoin daher noch nicht etabliert. Die meisten Läden und Online-Shops bieten die Kryptowährung nicht als Bezahloption an. Ein Nachteil ist auch die hohe Volatilität, die Zahlungen mit BTC noch unattraktiver macht.

Bitcoin als digitales Gold

Bitcoin wird derzeit eher als digitales Gold verwendet. Genau wie beim Gold ist die Anzahl begrenzt und beide Assets sind schwer bis unmöglich zu fälschen. Bitcoin hat dazu noch den Vorteil, dass es deutlich einfacher zu verwahren und zu versenden ist.

Doch die Community hat in der Vergangenheit diese Probleme erkannt und versucht diese mit Updates und Erweiterungen zu beheben, was aber nicht jedem gefallen hat und teilweise zu Abspaltungen führte.

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3. So hat sich Bitcoin entwickelt

So eine Abspaltung wird auch Fork bzw. Hard Fork genannt und ist eine Protokolländerung, die häufig zur Entstehung einer komplett neuen Währung führt.

Die bekannteste Hard Fork war Bitcoin Cash. Der Grund hierfür lag bei Streitigkeiten über die Blockgröße. Die Bitcoin Cash Fraktion wollte die Blockgröße von 1 auf 8 MB erhöhen, um schnellere Transaktionen garantieren zu können. Da sich die Community aber nicht einigt wurde, kam es zur Abspaltung. Bitcoin Cash ist seither eine eigene Währung, die nichts mehr mit dem Bitcoin zu tun hat und daher auch der Kurs komplett unabhängig ist.

Bitcoin-SV

Bitcoin-SV ist die Hardliner-Version des Bitcoins und war ebenfalls eine Hard Fork. Bitcoin-SV steht für Bitcoin Satoshi Version. Die Bitcoin-SV Community möchte den Bitcoin so wie im Whitepaper beschrieben lassen und wehrte sich gegen Neuerungen wie das SegWit-Update, weshalb es zur Abspaltung kam.

Die letzte Hard Fork des Bitcoins war Bitcoin-Gold. Dieses Netzwerk möchte das Mining weiterhin mittels GPU-Prozessoren betreiben, anstatt den speziell für das Mining entworfenen ASICs. So soll das Mining weiterhin allen offenstehen und nicht auf einige wenige Unternehmen beschränkt sein.

Während Bitcoin Cash noch genutzt wird, sind Bitcoin-Gold und Bitcoin-SV in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.

Bitcoin Updates und Erweiterungen

Eine der wichtigsten Neuerungen des Bitcoin-Netzwerkes war das SegWit-Update, das 2017 implementiert wurde. Durch das Update wurde dir Größe von Transaktionen verringert, wodurch mehr Platz auf der Blockchain geschaffen wurden.

Eine weitere Erweiterung mit einem ähnlichen Ziel ist das Lightning-Netzwerk. Dies soll Zahlungen mit Bitcoin schnell und günstig machen, indem diese zunächst abseits der Blockchain getätigt werden. Die Transaktionen werden zu einem späteren Zeitpunkt gebündelt an die Blockchain übermittelt. Das Netzwerk befindet sich derzeit jedoch noch in der Testphase und wird noch nicht häufig genutzt.

Weitere Bitcoin Features

Rund um die Kryptowährung hat sich über die Jahre ein ganzer Wirtschaftssektor gebildet. Es gibt derzeit unzählige Angebote von Drittanbietern zu Bitcoin. Man kann Bitcoin-Futures oder andere Derivate handeln, am Bitcoin Cloud-Mining teilnehmen, Bitcoins verleihen und auf unzähligen Kryptobörsen Bitcoin kaufen. Bei so einer Fülle an Anbietern kam es regelmäßig auch zu Scams und Hacks. Der bekannteste Fall war die Kryptobörse FTX, welche ein Schneeballsystem war. Anleger, die ihre digitale Währung hier verwahrt haben, mussten lange um ihr Geld bangen und verloren Großteile davon.

Inzwischen gibt es in den USA auch die ersten Bitcoin-ETF, sodass Investoren über die Börse in die Internetwährung investieren können. So kann man über seinen Broker den ETF kaufen und muss sich nicht bei einer Bitcoin-  bzw. Kryptobörse registrieren. In Europa sind solche Indexfonds jedoch noch nicht erlaubt, weshalb sich Anleger auf Bitcoin-ETNs oder richtige BTCs beschränken müssen.

4. Bitcoin war Vorreiter für hunderte andere Kryptowährungen

Nachdem Bitcoin immer populärer wurde, entstanden auch immer mehr andere Kryptowährungen, die sogenannten Altcoins. Jede neue Internetwährung war ein bisschen anders und versprach ein neues System und neue Features.

Zwei der bekanntesten Altcoins sind Ethereum und Solana, die sich in ihrer Funktionsweise deutlich vom Bitcoin unterscheiden.

  • Ethereum setzt inzwischen auf dem Proof-Of-Stake-Algorithmus. Mining ist daher nicht erforderlich und spart somit viel Energie. Außerdem ist Ethereum nicht bloß eine Währung, sondern ein ganzes Netzwerk, auf dem auch Apps laufen können. So ist es auch möglich, Spiele über die Blockchain laufen zu lassen, sodass einem die Einheiten aus dem Spiel wirklich gehören.
  • Solana setzt auf eine Mischung aus dem Proof-Of-History- und Proof-Of-Stake-Verfahren. Damit gilt Solana als eine der schnellsten und kostengünstigsten Kryptowährungen, um Geld zu versenden. Im Solana-Netzwerk können jedoch ebenfalls andere Apps angewandt und Gegenstände mittels Token eindeutig einem Besitzer zugeordnet werden.

Auch wenn beide Netzwerke mehr Funktionen bieten als Bitcoin, sind sie in puncto Sicherheit nicht so stark. So gab es im Ethereum-Netzwerk bereits mehrere Scams und Hacks. Bitcoin ist durch die immense Rechenleistung, die in das Mining fließt, mit Abstand das sicherste Netzwerk. Dies hat jedoch auch den immensen Stromverbrauch zur Folge. Auf Plattformen von Drittanbietern können jedoch auch beim Bitcoin Scams und Hacks vorkommen.

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5. Vor- und Nachteile des Bitcoins

Vorteile von Bitcoin

  • Durch das Mining ist die Sicherheit des Netzwerks sehr hoch
  • Bitcoin ist auf 21 Millionen beschränkt und wird damit weniger inflationär sein als klassische Währungen
  • Man kann ohne Banken sein Geld versenden und aufbewahren
  • Nur man selbst hat Zugriff auf seine Wallet und Transaktionen können nicht rückgängig gemacht werden

Nachteile von Bitcoin

  • Bitcoin ist immer noch sehr volatil. Der Preis schwankt extrem, was die Währung als Zahlungsmittel derzeit unattraktiv macht
  • Transaktionen können sehr teuer sein und dauern vergleichsweise lange
  • Das Bitcoin-Mining verbraucht ungeheuer viel Strom und verursacht viel Elektroschrott
  • Noch weiß niemand, wie es mit dem Netzwerk weitergeht, wenn die letzten Bitcoins geschürft worden sind

6. Häufig gestellte Fragen zur Geschichte des Bitcoins

Rune Fauck
Rune Fauck
Autor
Über den Autor
In meinem Studium der Germanistik, Politik und Wirtschaftswissenschaften konnte ich bereits fundamentale Kenntnisse über unser Wirtschaftssystem sammeln. Bereits im Studium habe ich mit dem Investieren in Aktien und ETFs begonnen und möchte gerne mein angesammeltes Wissen weitergeben. Nach meinem Studium zog es mich deshalb zunächst ins Bildungssystem, wo ich am Gymnasium arbeitete und dort bereits erste Erfahrungen in der Vermittlung von wirtschaftlichen Themen sammeln konnte. Als Lehrer weiß ich, wie man Wissen verständlich erklärt und spannend gestaltet.

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