Was ist eine Debitkarte? – Die Debit Card einfach erklärt
Durch die Einstellung von Maestro setzen immer mehr Banken auf den “Debit first” Ansatz. Somit erhalten immer mehr Kunden eine kostenlose Debitkarte zum Girokonto.
Doch was ist eigentlich eine Debitkarte und was zeichnet eine solche Karte überhaupt aus? Wir zeigen dir, was eine Debitkarte ist, wie sie funktioniert und welche Relevanz diese Karten im Zahlungsverkehr spielen.
1. Was ist eine Debitkarte?
Die Debitkarte ist eine physische Bezahlkarte, die direkt mit dem Konto deiner Bank verknüpft ist. Im Normalfall umfasst die Debitkarte eine Kartennummer, eine PIN, einen Magnetstreifen und einen Chip zum Bezahlen.
In Deutschland ist die Girocard, die am meisten verbreitete Debitkarte. Sie wird von den Bezahlsystemen V-Pay und Maestro unterstützt. Maestro wird bereits 2027 eingestellt, um das Mastercard-Netzwerk zu stärken.
Mit einer Debitkarte besitzt du einige Vorteile der klassischen Kreditkarte. Hierzu gehören Zahlungen und Geldabhebungen im Ausland sowie Online-Einkäufe. Ein klassische Girocard bietet diese Vorzüge nicht oder nur bedingt.
Zudem bucht eine Debitkarte unmittelbar von deinem Konto ab. Somit erfolgt eine unmittelbare Fälligstellung und Verrechnung mit deinem Guthaben. Dafür bietet eine Debitkarte keinen eigenen Kreditrahmen – besitzt du einen Dispokredit bei der Bank, kann dieser natürlich genutzt werden.
Ein besonderer Vorteil der Debitkarten von Visa und Mastercard ist deren Nutzung in Verbindung mit Apple Pay und Google Pay. So kannst du deine Debitkarte einfach als virtuelle Karte verwenden.
- Kostenlos
- Cashback System
- Weltweit kostenlos Bargeld
Welche Rolle spielen Debitkarten im Zahlungsverkehr?
Ein besonderes Augenmerk sollten wir auch auf die Relevanz von Debitkarten im Zahlungsverkehr legen. Immerhin sollten Debitkarten eine höhere Akzeptanz erfahren, da Girocards mit Maestro-Logo zunehmend vom Markt verschwinden, oder?
Wie du hier gut sehen kannst, ist der Umsatzanteil von Debitkarten binnen eines Jahres von 2,9 % auf 4,1 % angestiegen. Allerdings ist die Relevanz im Vergleich zu klassischen Girocard verschwindend gering.
2. Debitkarte oder Kreditkarte? Das sind die Unterschiede
Für viele Nutzer stellt sich die Frage, wie sich eine Debitkarte von einer Kreditkarte unterscheidet. Die Differenzierung ist vergleichsweise einfach, obwohl sich beide Kartenarten viele Funktionen teilen.
Zur Verdeutlichung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben wir dir die nachfolgende Tabelle erstellt:
Girocard | Debitkarte | Kreditkarte | |
---|---|---|---|
Anbieter | Girocard, Maestro & V-Pay | Mastercard und Visa | Mastercard, Visa, American Express, u.a. |
Nur mit Girokonto | Ja | Ja | Nein |
Abrechnung | Unmittelbare Abbuchung vom Girokonto | Unmittelbare Abbuchung vom Girokonto | Gesammelte Abbuchung am Ende des Monats |
Kartenlimit | Höhe des Kontoguthabens | Höhe des Kontoguthabens | Höhe des Kreditrahmens |
Kontaktlos bezahlen | Ja | Ja | Ja |
Online bezahlen | Nein | Ja | Ja |
Mobil bezahlen | Ja | Ja | Ja |
Akzeptanz | Girocard mit V-Pay: Europaweit Girocard mit Maestro: Weltweit (eingeschränkt) | Weltweit | Weltweit |
Zusatzleistungen | Keine | Oftmals keine Boni | Versicherungen, Prämien, Cashback |
Debitkarten sind mit deinem Bankkonto verknüpft, sodass die Ausgaben direkt von deinem Konto abgebucht werden. Eine Kreditkarte bietet dir einen Kreditrahmen. So nutzt du für die Buchungen vorerst einen kostenlosen Kredit und zahlst zum Abrechnungszeitpunkt an die Bank. Es fallen Zinsen an, wenn du den ausstehenden Betrag nicht vollständig bezahlst.
Stell dir vor, du hast 100 € auf deinem Bankkonto. Wenn du eine Debitkarte verwendest, kannst du maximal 100 € ausgeben. Mit einer Kreditkarte könntest du mehr ausgeben, als du hast, aber du musst das Geld später zurückzahlen und es können Zinsen anfallen
Mit einer Debitkarte hast du eine bessere Kontrolle über deine Ausgaben. Kreditkarten werden auf der anderen Seite weltweit akzeptiert und haben oft eine höhere Akzeptanz als Debitkarten. Insbesondere dann, wenn du international reist oder in bestimmten Ländern oder bei bestimmten Händlern einkaufst. Kreditkarten können zusätzliche Vorteile bieten, z. B.:
- Prämienprogramme
- Versicherungen (etwa eine Reiseschutzversicherung)
- Zusätzlicher Schutz vor betrügerischen Transaktionen
- Zugang zu exklusiven Angeboten (wie etwa eine Flughafen-Lounge).
Mit Visa Debit und Mastercard Debit kannst du außerdem im Internet einkaufen. Zudem kannst du im Ausland bezahlen und Bargeld abheben. Damit ähneln sie klassischen Kreditkarten. Laut Visa wird die Debitkarte etwa in über 200 Länder und Regionen bei mehr als 80 Millionen Händlern akzeptiert.
Sogenannte Co-Badge-Debitkarten vereinen die Funktionen der Girocards und Visa- und Mastercard-Debitkarten. Mit diesen Bezahlkarten kannst du ebenfalls im Internet einkaufen und im Ausland bezahlen. Sie werden hauptsächlich bei den Sparkassen und bei den Volks- und Raiffeisenbanken ausgegeben.
3. Visa Debitkarte oder Mastercard Debitkarte? Was ist besser?
Es kommt nicht unbedingt darauf an, ob die Debitkarte von Visa oder Mastercard ist. Die beiden Zahlungssysteme stellen nur die technischen Voraussetzungen bereit, um Zahlungen zu verarbeiten.
Es sollte dir aber bewusst sein, dass Preis und Leistung einer Debitkarte von der kartenausgebenden Bank abhängen. In den vergangenen Jahren haben viele Banken angefangen, die Debitkarten von Visa und Mastercard anzubieten.
Beispielsweise kannst du mit der Visa-Debitkarte der Deutschen Kreditbank (DKB) weltweit Zahlungen vornehmen und Bargeld abheben. Sie bietet die Vorteile einer Debitkarte, denn die Ausgaben werden direkt vom Girokontostand abgebucht. Zudem kannst du einfach und bequem Online-Einkäufe tätigen, kontaktlos bezahlen und weltweit Bargeld an Geldautomaten abheben.
Für Kunden unter 28 Jahren ist die Visa-Debitkarte und das dazugehörige Girokonto kostenlos. Auch zahlt man keine Kontoführungsgebühren bei einem Geldeingang von mehr als 700 €. Ansonsten zahlst du eine Kontoführungsgebühr von 4,50 € monatlich.
Mit der Mastercard-Debitkarte von N26 bist du mit einem N26-Bankkonto verbunden, das dir eine weltweite Zahlungsmöglichkeit bietet. Mit dieser Debitkarte kannst du ebenso online und offline Zahlungen tätigen und Geld an Geldautomaten abheben. Die N26 Mastercard-Debitkarte kann über die N26 Mobile App genutzt werden. Du kannst die Debitkarte schon innerhalb von wenigen Minuten beantragen. Ihr Vorteil: N26 berechnet keine zusätzlichen Gebühren bei Zahlungen in anderen Währungen.
In unseren Tests zeigen wir dir, wie die Debitkarte von N26 und DKB im Alltag genau funktioniert.
4. Was kostet eine Debitkarte?
Die Kosten für den Besitz einer Debitkarte können je nach Bank unterschiedlich sein. Einige der Kosten, die mit einer Debitkarte verbunden sein können, sind:
- Jahresgebühr: Manche Banken verlangen von dir eine Jahresgebühr für die Nutzung ihrer Debitkarte. Diese Gebühr kann allerdings je nach Bank und Art der Debitkarte variieren.
- Transaktionsgebühren: Bestimmte Banken fordern von dir möglicherweise Gebühren für bestimmte Aktivitäten. Dazu gehört beispielsweise, wenn du eine Überweisung tätigst oder Geld im Ausland abhebst.
- Gebühren für die Aufladung: Wenn du eine Prepaid-Debitkarte verwendest, können für das Aufladen der Karte Gebühren anfallen. Die Kosten hängen meistens davon ab, wie und wo du deine Karte auflädst.
- Aktivierungsgebühren: Manche Banken erheben eine einmalige Gebühr für die Aktivierung oder Freischaltung einer Debitkarte. Diese Gebühr kann dir bei der Eröffnung des Kontos oder bei der Beantragung einer neuen Karte in Rechnung gestellt werden.
- Kontoführungsgebühren: Einige Banken erheben regelmäßige monatliche oder jährliche Kontoführungsgebühren, die auch die Nutzung der Debitkarte beinhalten können. Diese Gebühren decken die Kontoführung und andere Bankdienstleistungen ab.
In unserem großem Girokontenvergleich haben wir verschiedene Anbieter für dich getestet. Damit hast du die angebotenen Karten und die Gebühren in einem Überblick.
- 72 € Startguthaben
- Reise-Versicherungspaket
- Bestes Cashback-System
5. Die Vor- und Nachteile von Debitkarten
Die Verwendung einer Debitkarte hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die vor deiner Entscheidung bedacht werden müssen.
Vorteile von Debitkarten
Debitkarten sind eine gute Möglichkeit, um Einkäufe zu bezahlen, ohne zusätzliche Schulden zu machen oder Zinsen zu zahlen. Bei der Verwendung der Debitkarte greifst du auf das Geld zurück, das sich bereits auf deinem Bankkonto befindet. Das bedeutet, dass du dir kein Geld leihen und dich nicht um die spätere Rückzahlung kümmern musst. So behältst du die volle Kontrolle über deine Ausgaben.
Mit einer Debitkarte kannst du an Geldautomaten Geld abheben, ohne dass zusätzliche Gebühren anfallen. Außerdem ist für die Beantragung einer Debitkarte keine Bonitätsprüfung erforderlich. Das ist ideal für junge Menschen oder für diejenigen mit geringer Bonität.
Debitkarten bieten also viele Vorteile, zum Beispiel die Möglichkeit, das eigene Geld auszugeben, Schulden und Zinsen zu vermeiden und die Ausgaben zu kontrollieren. Das macht Debitkarten zu einer attraktiven Option für Menschen, die die Kontrolle über ihre Finanzen behalten wollen.
Nachteile von Debitkarten
Einer der Hauptnachteile einer Debitkarte ist ihre im Vergleich zu Kreditkarten eingeschränkte weltweite Akzeptanz. In manchen Ländern oder bei bestimmten Händlern kannst du unter Umständen nicht mit einer Debitkarte zahlen. Das kann für dich besonders in Gebieten problematisch sein, in denen Kreditkarten häufiger akzeptiert werden als Debitkarten. Es gibt etwa öfter Meldungen, dass Autovermietungen die Debitkarten nicht akzeptieren.
Ein weiterer Nachteil einer Debitkarte ist, dass sie bei größeren Einkäufen nicht die gleiche finanzielle Flexibilität bietet wie eine Kreditkarte. Mit einer Debitkarte kannst du nur auf das verfügbare Guthaben auf deinem Konto zugreifen. Wenn du also einen teuren Einkauf tätigen musst und nicht genug Geld auf deinem Konto hast, kannst du deine Debitkarte nicht zur Zahlung verwenden.
Hinzu kommt, dass du die Girocard-Debitkarte nicht für Online-Einkäufe einsetzen kannst. Diesen Nachteil kannst du jedoch mit einer Debitkarte von Visa oder Mastercard ausgleichen. Mit ihnen kannst du in der Regel problemlos im Internet zahlen. Auch Zahlungen im Ausland kannst du mit Visa- oder Mastercard-Debitkarten tätigen.
Zusammenfassung der Vor- und Nachteile von Debitkarten
Zusammenfassend zählen zu den Vor- und Nachteilen folgende:
Vorteile von Debitkarten
- Praktische Nutzung im Alltag
- Keine Schulden oder Zinsen
- Kontrolle über Ausgaben
- Geringeres Risiko von Überziehungskosten
- Geldabhebungen an Geldautomaten ohne Gebühren
- Keine Bonitätsprüfung erforderlich
Nachteile von Debitkarten
- Weltweite Akzeptanz noch nicht auf dem Niveau von Kreditkarten
- Weniger finanzielle Flexibilität bei größeren Einkäufen
- Girocard-Debitkarten können nicht für Online-Einkäufe verwendet werden (aber Visa/Mastercard-Debitkarten können dies)
Debitkarten haben den Vorteil, dass sie den Nutzern helfen, ihre Ausgaben zu verwalten, Schulden zu vermeiden und ein Budget zu planen. Obwohl sie weltweit nur begrenzt einsetzbar sind und nicht für teurere Einkäufe verwendet werden können, kann eine Debitkarte von Visa oder Mastercard einige dieser Nachteile ausgleichen. Alles in allem sind Debitkarten eine gute Wahl für alle, die die Kontrolle über ihre Finanzen behalten wollen.
6. Fazit: Debitkarten sind keine Kreditkarten
Debitkarten haben das Bargeld als beliebtestes Zahlungsmittel in Deutschland überholt und ihre Bedeutung nimmt weiter zu. Gerade die Debitkarten von Visa und Mastercard erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Zu den Vorteilen von Debitkarten gehören Zahlungen im Ausland und im Internet. Im Gegensatz zu Kreditkarten zahlst du mit Debitkarten sofort vom verfügbaren Guthaben. Damit steht deinem Einkauf nichts mehr im Wege. Idealerweise vergleichst du vorher die verschiedenen Optionen und schaust dir an, welche Bank die attraktivste Debitkarte für dich bietet.