Wie ist eine Kreditkarte aufgebaut?
Es gibt unterschiedliche Arten von Kreditkarten. Nichtsdestotrotz ist der Aufbau nahezu aller Kreditkarten identisch. So gibt es Informationen, die jede Kreditkarte aufweisen muss. Ein Teil dieser Informationen befindet sich auf der Vorderseite, während ein anderer Teil auf der Rückseite einsehbar ist.
Allgemein ist eine Kreditkarte nach der internationalen Norm ISO/IEC 7810 standardisiert. Diese Norm definiert Identitätsdokumente und sorgt dafür, dass eine Kreditkarte im sogenannten Scheckkartenformat ausgestellt wird.
1. Wie ist der Aufbau einer Kreditkarte?
Für unseren Kreditkarten Vergleich haben wir den Kreditkartenmarkt analysiert. Es gibt nahezu unbegrenzt viele Kreditkarten auf dem Markt. Allerdings ähneln sich fast alle Kreditkarten im Aufbau. Lediglich American Express weicht etwas vom Standard ab und platziert die Informationen an anderen Stellen.
Da aber mehr als 90 Prozent des Gesamtmarktes auf Visa und Mastercard Kreditkarten entfallen, wollen wir uns im Folgenden den Aufbau der Kreditkarten anschauen. Wichtig ist an dieser Stelle, dass einige Informationen sichtbar sind, während andere Informationen geheim und nur dem Karteninhaber bekannt sind.
Diese Daten befinden sich auf der Vorderseite der Kreditkarte
Im ersten Schritt werfen wir einen Blick auf die Daten, welche sich auf der Vorderseite einer Kreditkarte befinden.
Kreditkartennummer
Bei fast allen Kreditkarten befindet sich die Kreditkartennummer auf der Vorderseite der Karte. Klassischerweise ist die Kreditkartennummer 16-stellig. Die Ausnahme von dieser Regel stellen die American Express Kreditkarten mit ihrer 15-stelligen Kreditkartennummer dar.
Eine Kreditkartennummer ist immer einzigartig, sodass eine eindeutige Identifikation der Kreditkarte möglich ist. Somit ist die Kreditkartennummer auch einem entsprechenden Verrechnungskonto zugeordnet, welches anschließend belastet wird.
Die Kreditkartennummer ist im Online-Zahlungsverkehr notwendig, um Zahlungen abzuwickeln. Im stationären Zahlungsverkehr spielt diese keine wichtige Rolle.
Name des Kreditkarteninhabers
Zusätzlich steht auf fast jeder Kreditkarte der Name des Karteninhabers auf der Vorderseite. Bei Unternehmen kann hier auch der Name des Unternehmens stehen. Bei günstigen Debit-Kreditkarten kann sich die Kreditkartennummer auch auf der Rückseite wiederfinden.
Logo des Kreditkartenanbieters
Als Ergänzung zu den bisherigen Informationen siehst du auch immer, wer der Anbieter einer Kreditkarte ist. Oftmals findest du hier das Logo von Visa oder Mastercard wieder. Doch auch American Express, Dinersclub und Union Pay bieten Kreditkarten an und zeigen dies auf der Vorderseite.
Ablaufdatum der Kreditkarte
Schlussendlich prägt ein Großteil der Kreditkartenanbieter auch das Ablaufdatum auf der Vorderseite. Das Ablaufdatum zeigt, bis wann die Kreditkarte noch funktioniert. Klassischerweise wird das Ablaufdatum mit durch die Anzeige des Monats und Jahres im Format MM/YYYY angegeben.
Nach Ablauf des angegebenen Monats verliert die Kreditkarte ihre Gültigkeit und muss durch eine neue Karte ersetzt werden. Insbesondere im Internet ist das Ablaufdatum der Kreditkarte anzugeben.
EMV-Chip
Fast jede Kreditkarte verfügt über einen EMV-Chip. Während der Magnetstreifen als überholter und anfälliger Speicher gilt, ist der EMV-Prozessorchip ein Mikrocomputer. Mit diesem ist es möglich, mit der Kreditkarte in einem entsprechenden Point-of-Sale-Terminal zu bezahlen.
Die Daten auf der Rückseite der Kreditkarte
Auch auf der Rückseite der Kreditkarte gibt es einen typischen Aufbau. Im Folgenden stelle ich dir die Daten vor, die sich klassischerweise auf der Rückseite einer Kreditkarte wiederfinden.
Kartenprüfnummer (CVC)
Eines der wichtigsten Merkmale einer Kreditkarte ist die Kreditkartenprüfnummer (KPN). Diese wird auch als Card Validation Code (CVC) bezeichnet. Hierbei handelt es sich typischerweise um eine dreistellige Nummer. Bei American Express Kreditkarten ist die CVC vierstellig.
Die CVC ist eines der wichtigsten Sicherheitsmerkmale einer Kreditkarte und sollte niemals öffentlich gezeigt werden. Speziell bei Online-Zahlungen wird die CVC abgefragt.
Magnetstreifen
Auch der Magnetstreifen deiner Kreditkarte befindet sich auf der Rückseite deiner Karte. Im Magnetstreifen werden Daten zur Karte gespeichert. Die Einführung des Magnetstreifens ermöglichte es, Bargeldabhebungen mit einer Kreditkarte durchzuführen.
Unterschrift
Schlussendlich befindet sich auch die Unterschrift des Kreditkarteninhabers auf der Rückseite der Kreditkarte. Im stationären Zahlungsverkehr kann es vorkommen, dass du eine Unterschrift bei der Kreditkartenzahlung leisten musst. Die Unterschrift wird klassischerweise durch das Personal mit der Unterschrift auf der Kreditkarte abgeglichen.
Nicht sichtbare Kreditkartendaten
Neben den offensichtlichen Kreditkartendaten verfügen Kreditkarten auch über weitere Informationen. In erster Linie handelt es sich hierbei um den PIN, der nur dem Kreditkarteninhaber bekannt ist.
Der PIN ist vierstellig und wird in der Regel im stationären Zahlungsverkehr verwendet, um Transaktionen freizugeben. Die PIN soll sicherstellen, dass kein Fremder die Karte missbrauchen kann.
Die PIN ist auch nicht direkt auf der Kreditkarte gespeichert. Vielmehr muss der Kreditkarteninhaber die PIN bei Zahlungen eingeben, um die Zahlung freizugeben.
2. Welche Kreditkartendaten werden im Zahlungsverkehr benötigt?
Nun wollen wir uns noch kurz anschauen, welche Daten für die unterschiedlichen Zahlungen mit der Kreditkarte benötigt werden.
Der Einsatz einer Kreditkarte im stationären Handel
Nutzt du deine Kreditkarte direkt im Point of Sale (POS), dann gibt es hier mehrere Prüfungen. Grundsätzlich sind Zahlungen bis 50 € mit einer Kreditkarte mithilfe von NFC möglich. Hierbei musst du die Kreditkarte lediglich an das EC-Gerät oder POS-Terminal halten.
Anschließend erfolgt eine Prüfung. Zahlungen bis 50 € werden oftmals freigegeben. Höhere Beträge erfordern dahingegen die Eingabe der PIN. Die eigentlichen Kreditkartendaten werden im POS nicht benötigt.
Der Einsatz einer Kreditkarte im Online-Zahlungsverkehr
Insofern du deine Kreditkarte im Online-Zahlungsverkehr verwenden möchtest, benötigst du zahlreiche Informationen. So musst du immer die Kreditkartennummer, das Ablaufdatum und die CVC angeben.
Je nach Anbieter können zusätzliche Sicherheitsmerkmale abgefragt werden. Visa hat hierfür das 3-D Secure-Verfahren entwickelt, welches durch die Abfrage zusätzlicher Sicherheitsmerkmale sicherstellt, dass der Kreditkarteninhaber die Karte verwendet. Bei Mastercard gibt es ein vergleichbares Verfahren, welches Identity Check heißt.
Die Kombination einer Kreditkarte mit Apple Pay und Google Pay
Viele Kreditkartenherausgeber bieten inzwischen auch die Einbindung der Kreditkarte in die Wallet des eigenen Smartphones an. So kannst du deine Kreditkarte schnell und einfach mit Apple Pay oder Google Pay verknüpfen und mithilfe von NFC im Geschäft bezahlen. In diesen Fällen benötigst du deine Kreditkarte nicht.
Bei der Bezahlung mit den beiden Bezahldiensten bestätigst du die Inhaberschaft mithilfe biometrischer Daten. Bei Apple wird beispielsweise Face ID verwendet. Nutzt du diese Option, musst du nicht zusätzlich deine PIN zur Bestätigung eingeben.
3. Fazit: Der Aufbau einer Kreditkarte ist oftmals standardisiert
Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Kreditkarten einen ähnlichen Aufbau aufweisen. Lediglich die American Express Kreditkarten grenzen sich in der Praxis von Visa und Mastercard ab. Union Pay und Diners Club betrachten wir hier aufgrund der geringen Marktanteile im DACH-Raum nicht.
Zum Schutz deiner Daten solltest du niemals deine sensiblen Kreditkartendaten mit anderen teilen. Vermeide es unbedingt Fotos deiner Kreditkarte im Internet zu teilen. Insbesondere die Daten auf der Rückseite der Kreditkarte sind sensibel und sollten von dir geschützt werden.