finanzwissen.de
Frau beim Rebalancing ihres ETF Portfolios

Rebalancing im Portfolio – Renditeoptimierung durch Reallokation

Entscheidest du dich für einen passiven Investitionsansatz beim Vermögensaufbau, beispielsweise über ETFs, dann spielt das Rebalancing eine tragende Rolle.

In diesem Beitrag wollen wir die zeigen, was Rebalancing eigentlich ist. Außerdem zeigen wir dir, wann du dein Portfolio rebalancen solltest, welche Vor- und Nachteile dieser Ansatz in der Praxis hat und wie du pragmatisch mit dem Rebalancing beginnst.

 

1. Was ist Rebalancing?

Beim Rebalancing handelt es sich grundsätzlich um eine Taktik oder Methode, die darauf abzielt, die ursprüngliche Portfolio-Struktur wiederherzustellen.

Rebalancing dient der Wiederherstellung deiner Portfolioallokation

Der Begriff Rebalancing beschreibt die Wiederherstellung deiner ursprünglichen Vermögens- oder Portfolioallokation. Auf diese Weise profitierst du langfristig vom Potenzial deiner Anlagestrategie.

Durch Schwankungen an den Kapitalmärkten kann sich die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen oder Positionen im Portfolio ändern. Beim Rebalancing, was zu deutsch etwa „ausbalancieren“ bedeutet, wird das Portfolio so umgeschichtet, dass es der ursprünglichen Investmentstrategie wieder entspricht.

Dies bedeutet konkreter, dass Positionen, die stark an Wert gewonnen haben, anteilig so verkauft werden, dass die anfangs ausgewählte Portfoliostruktur wiederhergestellt ist. Das Rebalancing ist eng verbunden mit der Idee des passiven Investierens.

Junge Frau vor gelben Hintergrund überlegt an ihrem Smartphone das Finanzwissen Quiz zu belegen.
25€ + Gratisaktie

Quiz bestehen & kostenlos mit Startguthaben loslegen!

Zum kostenlosen Quiz

Das klingt vielleicht zunächst widersprüchlich, da es beim passiven Investieren ja darum gehen soll, häufige Umschichtungen zu vermeiden und eine bestimmte Asset Allocation und Strategie über Jahre hinweg zu verfolgen. Tatsächlich ist es aber insbesondere beim passiven Investieren diese regelmäßige Umschichtung und Anpassung wichtig.

Im Folgenden gehen wir genauer auf die Gründe ein, warum das Rebalancing so wichtig ist. Außerdem zeige ich dir, wie oft im Portfolio eine Anpassung erfolgen sollte. Zusätzlich zeige ich dir die Vor -und Nachteile und gebe dir ein paar praktische Rechenbeispiele an die Hand.

Verschiedene Asset-Klassen und einzelne Wertpapiere entwickeln sich normalerweise unterschiedlich. Das bedeutet, dass die Asset-Klassen oder Positionen eines Portfolios, die überdurchschnittlich gut in einem Zeitraum performt haben, im Portfolio mehr an Bedeutung gewinnen.

Grund hierfür sind die typischen Marktbewegungen in Form von Kursanstiegen oder -korrekturen. Die unterstehende Grafik veranschaulicht wie sich ein Portfolio über die Zeit verändern kann.

Rebalancing hält Risikoverteilung aufrecht

In der obigen Grafik siehst du, dass sich die Asset Allocation im Laufe der Zeit von den ursprünglich gewählten 50:50 ohne aktives Eingreifen ins Depot zu 45:55 verändern kann.

Hier kann sich also ein klares Klumpenrisiko entwickeln. Grundsätzlich solltest du mindestens zwei ETFs in deinem Portfolio besitzen, um Rebalancing betreiben zu können. Wie viele ETFs du optimalerweise in deinem Portfolio hast, hängst maßgeblich von deiner Strategie ab.

Bei langfristigen Buy-and-Hold-Ansätzen, also dem passiven Investieren, soll dieses Klumpenrisiko durch das Rebalancing vermieden werden. Das Rebalancing hält also die ursprüngliche Risikoverteilung aufrecht und stellt sicher, dass nicht eine Position aufgrund des Wertzuwachses der Kurse überproportional im Portfolio gewichtet ist.

Rebalancing steigert die Rendite

Ein weiterer Zweck des Rebalancing ist das Steigern der Rendite. Das Argument dafür ist die sogenannte Regression zum Mittelwert. Dieser Begriff aus der Statistiktheorie besagt, dass der Markt die Tendenz hat, sich langfristig dem Renditemittelwert anzunähern.

Einfacher gesagt bedeutet das, dass Wertpapiere, die sich überproportional gut entwickelt haben, zukünftig sich unterdurchschnittlich entwickeln werden. Andersherum werden Wertpapiere, die eher schlecht performt haben, wieder steigen. Es bewegen sich also beide Wertpapiere tendenziell wieder zum langfristigen Marktdurchschnitt, dem Renditemittelwert, zurück.

Instinktiv greifen Anleger meist zu den Wertpapieren, die sich zuletzt positiv entwickelt haben und meist überbewertet sind. Die Theorie über die Regression zum Mittelwert macht aber deutlich, dass Werte mit überdurchschnittlicher Kursentwicklung wieder nachlassen werden, während Werte mit unterdurchschnittlicher Kursentwicklung wieder aufholen werden.

Die Allokation deines Portfolios durch Rebalancing anzupassen ist also auch für die Rendite förderlich, da der Anteil der gut performenden Positionen reduziert und der Anteil der schlecht performenden vergrößert wird, bevor diese Werte sich wieder zum Durchschnittswert zurückbewegen würden.

2. Eignet sich Rebalancing nur bei ETFs?

Als Zwischenfazit siehst du also, dass ein reines Buy-and-Hold, bei dem du Positionen einmal kaufst und dann ohne jeglichen Eingriff liegen lässt, für einen guten langfristigen Anlageerfolg nicht ganz ausreicht.

Insbesondere für passive Anleger ist es also empfehlenswert, die Veränderungen im Portfolio durch Rebalancing regelmäßig auszugleichen. Doch gilt der gleiche Grundsatz auch für aktive Investoren und Anleger, die sich auf einzelne Wertpapiere fokussieren?

Grundsätzlich nein, denn das Rebalancing kann auch für Investoren mit einem aktiven Investmentansatz interessant sein. Beim aktiven Investieren verfolgt ein Anleger das Ziel, durch das Auswählen von bestimmten Investments die allgemeine Rendite des Markts zu übertreffen.

Beim passiven Investieren mit klassischen ETFs, die einen Index getreu und eben „passiv“ nachbilden, verfolgt man das Ziel, an der allgemeinen Rendite des Marktes teilzuhaben. Hier haben wir nochmal das Grundprinzip eines ETFs erklärt.

Insbesondere langfristig orientierte Buy-and-Hold-Anleger sollten starke Verschiebungen im Portfolio durch Marktentwicklungen ausgleichen. Aus unserer Sicht gehört das Rebalancing zu den Grundpfeilern einer langfrisitg erfolgreichen ETF-Strategie.

Es lässt sich aber sagen, dass obwohl das Rebalancing theoretisch jedem Investor offen steht, aktive Investoren eher dazu tendieren gut laufende Aktien zu halten. Zudem tun sich viele Anleger schwer, schwach laufende Einzeltitel nachzukaufen.

Des Weiteren gilt zu bedenken, dass dass aktive Anleger ihre Asset-Allokation meist laufend neu entscheiden und opportunistisch in Bezug auf die aktuellen Umstände an den Märkten handeln. Es gibt also meist keine ursprünglich ausgewählte Asset-Allokation, die man langfristig verfolgen möchte.

Daher ergibt das Rebalancing im Kontext des aktiven Investierens in der Praxis oft weniger Sinn als beim passiven Investieren.

3. Wann solltest du dein Portfolio rebalancen?

Jetzt stellt sich dir sicherlich die Frage, wie und vorallem wie oft das Rebalancing in der Praxis denn durchgeführt werden sollte. Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Rebalancing?

Das Rebalancing ist zunächst erstmal weniger kompliziert als es klingt. Es gibt natürlich eine Vielzahl an Ansätzen, Meinungen und Theorien zum Rebalancing. Beispielsweise auf die Frage, ob es denn quartalsweise, halbjährlich oder einmal im Jahr stattfinden sollte.

Ein guter und empfehlenswerter Ansatz ist ein jährliches ETF-Rebalancing an einem von dir fest ausgewählten Zeitpunkt. Es ist sogar eine gute Idee, wenn du dir einen Termin für das jährliche Rebalancing im Kalender notierst.

Wie oft sollte ein Portfolio Rebalancing stattfinden?

Erfahrungsgemäß ergibt es Sinn, wenn du einmal jährlich eine Überprüfung deines Portfolios vornimmst. Am besten stellst du dir hierfür einen regelmäßigen Termin in deinem Kalender ein. So vergisst du das Rebalancing nicht.

Zudem solltest du aus steuerlich Sicht darauf achten, dass das Rebalancing zum Jahresende stattfindet. So kannst du nicht realisierte Freibeträge nutzen.

Das hilft dir aus psychologischer Sicht dabei, dass du nicht verleitet wirst, die sich gut entwickelnden Positionen einfach weiter laufen zu lassen mit der Idee, dass noch ein besserer Zeitpunkt zum Verkauf kommen könnte. Wie oben erwähnt würde die überbewertete Position hauptsächlich das Klumpenrisiko deines Portfolios erhöhen oder deine Risikoverteilung verändern.

Das Umschichten bzw. Rebalancen deines Portfolios macht allerdings nur ab einer bestimmten Höhe der Abweichung vom ursprünglichen Portfolio Sinn. Bei einer Abweichung von unter 5% ist das Rebalancing möglicherweise nicht optimal, denn beim Verkauf oder Kauf von Wertpapieren fallen Transaktionsgebühren an, die die Rendite wieder vermindern. Hier gibt es also einen Trade-Off zwischen Nutzen und Kosten.

Beispiel zum Rebalancing im Gesamtvermögen

In diesem Beispiel zeigen wir auf, welchen Einfluss die Marktentwicklung auf dein Gesamtportfolio, insbesondere die Aufteilung zwischen risikofreiem und risikobehaftetem Teil, hat.

Ausgangspunkt ist ein Portfolio mit einem Wert von 10.000 Euro und einer Asset Allokation, bzw. Risikoaufteilung, in 30% risikofreiem Anteil und 70% risikobehaftetem Anteil. Der risikofreie Anteil kann zum Beispiel ein Tagesgeldkonto sein. Der risikobehaftete Anteil kann aus Aktien-ETFs bestehen. Das Verhältnis ist anfangs also 30:70.

Risikofreier AnteilRisikobehafteter TeilVerhältnis
Ursprüngliche Allokation3.000 €7.000 €30:70
Szenario A3.000 €6.000 €33:67
Szenario B3.000 €8.000 €27:73
Szenario C3.000 €12.000 €20:80

In der oben stehenden Tabelle siehst du, dass sich die Allokation in deinem Portfolio sich aufgrund externer Faktoren schnell verschieben kann.

Der risikofreie Teil verändert sich in unserem Beispiel nicht, da sich das Geld auf einem Tagesgeldkonto befindet. Natürlich unterliegt dieses Geld in der Realität der Inflation, doch diese findet in unserem Beispiel keine weitere Berücksichtigung.

Szenario A zeigt eine negative Marktentwicklung bei der die Aktien-ETFs einen Kursverlust von 1.000€ verzeichnen und die neue Risikoaufteilung nun 33:67 ist. Szenario B zeigt eine normale Marktentwicklung, welche eine 27:73 Risikoverteilung mit sich bringt. Szenario C zeigt eine sehr positive Marktentwicklung bei der die Risikoaufteilung nun 20:80 ist, sprich mit wesentlich stärkerem Gewicht auf risikobehaftete Anlagen als anfangs vom Investor gewählt.

Insbesondere im Szenario C solltest du als Anleger die ursprüngliche Allokation durch Umschichtungen oder Aufstockung wiederherstellen.

Beispiel zum Rebalancing im ETF-Portfolio

Wirft man einen Blick in den risikobehafteten Anteil, also z.B. den ETF-Anteil des Portfolios, kann man solche Veränderungen und deren Auswirkungen auch innerhalb dieses Teils sehen.

Entscheidet sich ein Investor beispielsweise dafür ein Weltportfolio aufzubauen und eine 70:30 Strategie mit dem Besparen von 2 ETFs zu verfolgen, werden meist 70% des risikobehafteten Anteils in einen Developed Markets-ETF zugeteilt und die restlichen 30% auf einen Emerging Markets-ETF.

Die Motivation des Investors könnte zum Beispiel sein, den Emerging Markets Anteil niedriger zu halten, da Schwellenländer eine höhere Volatilität haben.

Die untere Tabelle zeigt nun wie sich für diesen Investor die Allokation zwischen den beiden ETFs mit der Zeit verändern kann.

ETF 1: Emerging MarketsETF 2: Developed MarketsVerhältnis
Start2.100 €4.900 €30:70
Szenario A1.680 € (-20 %)4.410 € (-10 %)28:72
Szenario B2.310 € (+10 %)5.880 € (+20 %)28:72
Szenario C2.205 € (+5 %)6.370 € (+30 %)26:74

Zusammenfassend siehst du also, dass sich durch die Kursentwicklungen zum einen die Allokation zwischen risikofreiem und risikobehaftetem Portfolioanteil verändert. Zum anderen verändert sich auch die Allokation innerhalb des risikobehafteten Anteils und somit deine ursprünglich ausgewählte ETF-Strategie.

Grundsätzlich würde sich auch in diesen Szenarien eine Reallokation im Szenario C lohnen. Durch das Umschichten könntest du deinen Anteil in den Emerging Markets steigern.

4. So kannst du dein Portfolio Rebalancing in der Praxis gestalten

In der Praxis gibt es unterschiedliche Möglichkeiten das Rebalancing durchzuführen. Wir gehen auf drei der wichtigsten Ansätze ein.

Nachkauf per Einmalinvestment

Die erste Möglichkeit zum Rebalancing ist mithilfe eines Einmalkaufs. Hier bringst du frisches Kapital in dein Portfolio ein, um neue Anteile hinzuzukaufen. Hast du beispielsweise 10.000 Euro in ein Weltportfolio investiert und deine Allokation in den Emerging Markets hat sich von anfänglich 30 Prozent auf 20 % reduziert, so würdest du ausreichend Kapital einbringen, um die ursprüngliche 70:30-Aufteilung wiederherzustellen.

Beachte, dass dieser Ansatz bei einem Depot mit hohen Investmentbeträgen tendenziell weniger pragmatisch ist. Hätte dein Portfolio eine Marktkapitalisierung von 12.000 Euro und dein Emerging-Markets-Anteil beträgt 3.000 Euro, dann müsstest du zusätzliche 750 Euro investieren, um die ursprüngliche Gewichtung zu erzielen. Bei einem größeren Portfolio wären die einmalig erforderlichen Einzahlungen folglich größer.

Dementsprechend eignet sich zu einem späteren Zeitpunkt ein Rebalancing per Teilverkauf oder Sparplan. Hierzu in den folgenden Abschnitten mehr.

Rebalancing durch Umschichtung

Die zweite Option zum Rebalancing ist mithilfe von Umschichtungen. Kommt es in deinem Depot zu einer starken Verschiebung, kannst du Anteile eines Assets verkaufen, um das entsprechende Gegenstück aufzustocken.

Hast du etwa 80 Prozent deines Kapitals in risikobehafteten Produkten und 20 Prozent in einer sicheren Anlage, dann müsstest du 10 Prozent deines risikobehafteten Portfolios verkaufen, um den entsprechenden Gegenpart aufzustocken.

Gleiches gilt für deine Aufteilung im risikobehafteten Portfolio. Ist dein Emerging-Markets-Anteil beispielsweise größer als der Anteil der Industrienationen, verkaufst du hier einen Teil, um die ursprüngliche Gewichtung wiederherzustellen. Anschließend reinvestierst du dieses Kapital in deinen ETF auf die Industrienationen.

Rebalancing durch Umschichtung eignet sich vor allen Dingen für größere Investmentportfolios. Durch den Verkauf und das anschließende Reinvestieren kannst du schnell und einfach die ursprüngliche Aufteilung in deinem Portfolio wiederherstellen.

Rebalancing per Sparplan

Hast du dich für das Investieren per Sparplan entschieden, ist auch die Anpassung deiner Sparpläne eine Möglichkeit, um die Allokation deines Portfolios anzupassen.

In diesem Fall passt du einfach die Sparrate deiner Sparpläne an. Du kannst auch vorübergehend damit aufhören, ein Wertpapier zu besparen. Sobald die ursprüngliche Allokation wiederhergestellt wurde, passt du die Sparpläne passend zur Strategie an.

Beachte, dass dieser Ansatz nur bei kleineren Portfolios sinnvoll ist. Wenn du ein großes Portfolio besitzt und per Sparplan investierst, hat eine Sparplanausführung meistens nur einen marginalen Einfluss auf die Allokation.

Die beste Art zur Reallokation

Aus meiner Sicht ist die Umschichtung von ETF-Anteilen die sinnvollste Art zum Rebalancing. Beachte hierbei allerdings, dass der Teilverkauf von gut gelaufenen Positionen ein steuerwirksames Ereignis ist.

Realisierst du mit dem Verkauf also einen Gewinn von mehr als 801 Euro, musst du hierauf Abgeltungssteuer zahlen. Hast du schlecht gelaufene ETFs, kannst du auch hier einen Verkauf durchführen, um die Gewinne mit den Verlusten zu verrechnen. Schlussendlich solltest du das gesamte Kapital aber mit Nachkäufen wieder reinvestieren.

5. Was kostet das Rebalancing des Portfolios?

Für das Rebalancing fallen in der Praxis einige Kosten an. Allerdings gibt es unterschiedliche Aspekte, die du hierbei beachten solltest:

  • Transaktionsgebühren: Für den Kauf oder Verkauf von ETF-Anteilen musst du bei deinem Broker Gebühren bezahlen. Die Gebühren hängen maßgeblich vom gewählten Broker ab.
  • Steuern auf Gewinne: Gewinne auf Kapitalerträge musst du in Deutschland versteuern. Beachte hierbei den Sparerpauschbetrag von aktuell 801 Euro für Singles. Durch die Realisierung von Verlusten kannst du die Steuerlast auf Gewinne reduzieren.
  • Ausführungskosten für Sparpläne: Auch bei der Sparplanausführung können je nach Broker Kosten entstehen. Im Grunde solltest du darauf achten, dass du kostenlose Sparpläne verwendest.

Die aus Kostensicht einfachste Möglichkeit, um dein Portfolio zu rebalancen ist die Ausführung von Sparplänen. In unserem Vergleich der besten ETF-Sparplan-Depots zeigen wir dir, welche Broker kostenlose Sparpläne unterstützen.

Auch der Einmalkauf ist im Regelfall noch recht günstig. Zwar fallen hierfür höhere Transaktionsgebühren an, allerdings musst du dir keine Sorgen um die Steuerbelastung machen.

Der wohl teuerste Ansatz ist das Rebalancing durch Umschichtung. Durch Verkäufe von gut und schlecht gelaufenen Positionen kannst du die Steuerlast jedoch proaktiv steuern.

6. Vor- und Nachteile vom Rebalancing

Zusammenfassend lassen sich die Vor- und Nachteile des Rebalancing wie folgt gegenüberstellen:

  • Höhere Anlagedisziplin
  • Antizyklisches Handeln
  • Risikokontrolle
  • Steueroptimierung
  • Kosten für Transaktionen
  • Zeitlicher Aufwand
  • Psychologische Barriere bei Nachkauf schlecht laufender Positionen

Ein Vorteil ist klar dass durch antizyklisches Handeln beim Rebalancen die Renditeentwicklung optimiert wird. Das hängt mit dem Phänomen der Regression zum Mittelwert an den Kapitalmärkten zusammen.

Es wird auch sichergestellt, dass Übertreibungen an den Märkten nicht durch überbewertete Positionen ihren Weg in dein Portfolio finden.

Rebalancing stabilisiert also dein Portfolio und sorgt dafür, dass die Anlagestrategie, die du anfangs für dich ausgewählt hast, langfristig erhalten bleibt und nicht von deinem gewünschten Risikoprofil abweicht.

Die Nachteile sind wohl, dass Kosten für die Transaktionen anfallen. Mithilfe eines Rebalancing per Sparplans kann man diese relativ gering halten. Bei einer regulären Order im Falle von Einmalkäufen oder Teilverkäufen kann man diese durch Auswahl eines günstigen Brokers mit guten Konditionen niedrig halten.

Darüber hinaus kann man die Häufigkeit des Rebalancing auf einmal jährlich ansetzen. Das minimiert auch den zeitlichen Aufwand, der für ein Rebalancing notwendig ist. Per Notiz im Kalender kannst du sicherstellen, dass du diszipliniert das Rebalancing ausführst und dich nicht von Instinkten treiben lässt, die dazu verleiten die gute gelaufene Position weiter im Portfolio zu behalten.

Wer auch für ein jährliches Rebalancing nicht in Stimmung ist, kann es alternativ mithilfe eines Robo Advisors automatisieren. Die Kosten für Robo Advisor sind in der Regel etwas höher als bei regulären ETFs, dafür werden dir sämtliche Aufgaben abgenommen. In unserem Robo Advisor Vergleich stellen wir dir die besten Anbieter am Markt vor.

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass langfristig gesehen die Nachteile des Rebalancings in allen betrachteten Fällen durch eine bessere Performance deines Portfolios ausgeglichen werden.

7. Häufige Fragen zum Rebalancing

Beim Rebalancing handelt es sich um eine Taktik oder Methode, die darauf abzielt, die ursprüngliche Portfolio-Struktur wiederherzustellen. Durch Schwankungen an den Kapitalmärkten kann sich die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen und Einzelpositionen im Portfolio ändern. Beim Rebalancing, was zu deutsch etwa „Ausbalancieren“ bedeutet, wird das Portfolio umgeschichtet, sodass es der ursprünglichen Investmentstrategie wieder entspricht.

Das Rebalancing ist eng verbunden mit der Idee des passiven Investierens. Verschiedene Asset-Klassen und einzelne Wertpapiere entwickeln sich normalerweise unterschiedlich. Asset-Klassen deines Portfolios, die überdurchschnittlich gut in einem Zeitraum performt haben, gewinnen in Folge durch den Anstieg des Kurses im Portfolio mehr an Bedeutung Dadurch kann ein Klumpenrisiko oder eine Abweichung von der ursprünglichen gewählten Risikotoleranz entstehen. Dieses Klumpenrisiko soll durch das Rebalancing vermieden werden.

Das Rebalancing hält also die ursprüngliche Risikoverteilung aufrecht und beugt Überbewertungen im Portfolio vor. Ein weiterer Zweck des Rebalancen ist das Steigern der Rendite. Das Argument dafür ist die sogenannte Regression zum Mittelwert. Das bedeutet, dass Wertpapiere die sich überproportional gut entwickelt haben, zukünftig sich unterdurchschnittlich entwickeln werden. Andersherum werden Wertpapiere, die eher schlecht performt haben, wieder steigen.

Es gibt eine Vielzahl an Ansätzen und Theorien zum Rebalancing und die Frage, ob es quartalsweise, halbjährlich oder einmal im Jahr stattfinden sollte. Ein guter Ansatz ist jedoch ein jährliches ETF-Rebalancing an einem von dir fest ausgewählten Zeitpunkt. Es ist auch eine gute Idee, wenn du dir einen Termin für das jährliche Rebalancing im Kalender notiert. Das hilft dir aus psychologischer Sicht dabei, dass du nicht verleitet wirst, die sich gut entwickelnden Positionen einfach weiter laufen zu lassen mit der Idee, dass noch ein besserer Zeitpunkt zum Verkauf kommen könnte. Denn die überbewertete Position würde hauptsächlich das Klumpenrisiko deines Portfolios erhöhen. Allerdings macht das Umschichten bzw. Rebalancen deines Portfolios nur ab einer bestimmten Höhe der Abweichung vom ursprünglichen Portfolio Sinn. Bei einer Abweichung von unter 5% ist das Rebalancing möglicherweise nicht optimal.

Wie jede Transaktion an den Kapitalmärkten verursacht auch das Rebalancing Kosten.Dabei gibt es grundsätzlich drei Quellen für Kosten: Transaktionsgebühren für Kauf- oder Verkaufordern beim Broker, Steuern auf Gewinne bei Verkäufen, Ausführungskosten und bei Sparplänen.

Die Vorteile das Rebalancing sind eine optimierte Renditeentwicklung durch antizyklisches Handeln. Es wird auch sichergestellt, dass Übertreibungen an den Märkten nicht durch überbewertete Positionen ihren Weg in dein Portfolio finden. Rebalancing stabilisiert dein Portfolio und sorgt dafür, dass die Anlagestrategie, die du anfangs für dich ausgewählt hast, langfristig erhalten bleibt und nicht von deinem gewünschten Risikoprofil abweicht.

Hi! Ich bin
👋

Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert