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Anleger erkläutert junger Anlegerin die unterschiedlichen Anlageklassen
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Assetklassen: Die wichtigsten Anlageklassen im Überblick

Lesezeit 5 min.

Dennis Groß
Redakteur
Lektoriert vonRune Fauck
Überprüft durchSebastian Rau
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An der Börse können Anleger ihr Vermögen über verschiedene Anlageklassen streuen und dadurch individuelle Anlagestrategien umsetzen.

Doch was genau versteht man unter einer Assetklasse, welche Arten gibt es und wie findet man den optimalen Anlagemix für das eigene Portfolio? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir in diesem Ratgeber.

Viel Spaß beim Lesen!

Assetklassen: das Wichtigste in Kürze

  • Anlageklassen fassen ähnliche Finanzinstrumente in einer Gruppe zusammen.
  • Eine Assetklasse ist anhand diverser Merkmale eindeutig von anderen zu unterscheiden.
  • Die bekanntesten Anlageklassen sind Aktien, Anleihen, Immobilien, Geldmarktinstrumente und Rohstoffe. Auch Kryptowährungen und weitere alternative Investments haben sich in den vergangenen Jahren etabliert.
  • Mit einer sinnvollen Asset-Allokation kann man das Risiko der eigenen Geldanlage steuern, indem das Vermögen in verschiedene Assets investiert wird.
  • Für die Vermögensanlage benötigst du ein Wertpapierdepot bei einem Online-Broker oder einer Bank. Unser Depot-Vergleich bietet dir einen umfangreichen Überblick über alle Depotanbieter.

1. Was sind die Merkmale einer Anlageklasse?

Einfach ausgedrückt handelt es sich bei Assetklassen um Vermögenswerte, die ähnliche Merkmale aufweisen und in eine Kategorie eingruppiert werden können. Grundsätzlich unterscheiden sich die Assets hinsichtlich Risiko, Renditepotenzial und Liquidität.

Doch welche Merkmale legen fest, ob es sich um eine eigene Assetklasse handelt?

Zur Klassifizierung der Assetklassen gibt es in der Wirtschaftswissenschaft gemäß William F. Sharpe drei zentrale Kriterien, die erfüllt sein müssen.

Exklusivität der Assetklasse

Jede Anlagemöglichkeit (Finanzinstrument) darf nur einer Anlageklasse zugeordnet werden. Dieses Kriterium besagt also, dass eine eindeutige Kategorisierung gegeben sein muss. Aktien, Beteiligungen an einem Unternehmen, sind trennscharf zu unterscheiden von Anleihen oder Immobilien und werden daher nur der Assetklasse Aktien zugeordnet.

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Ausreichende Diversifikation

Damit eine Assetklasse als solche deklariert werden kann, ist es erforderlich, dass sie eine ausreichend große Anzahl an Anlagen umfasst, sodass Anleger innerhalb dieser Klasse ihr Vermögen effektiv streuen können. Würde es nur eine Handvoll Aktien oder Anleihen geben, wäre es fraglich, ob es sich dabei um eine eigene Kategorie handelt.

Unterschiedliche Rendite-Risiko-Profile

Die Vermögenswerte werden ebenfalls in Bezug auf Rendite und Risiko charakterisiert. Hierbei ist es entscheidend, dass sich die Ertragschancen und das Risiko eindeutig voneinander unterscheiden, damit Anleger entsprechend ihres Risikotyps eine individuelle Risikostreuung in ihrem Portfolio vornehmen können.

Kurzum: Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe reagieren auf unterschiedliche Weise auf wirtschaftliche Bedingungen und Marktveränderungen.

2. Welche Assetklassen gibt es?

In diesem Kapitel befassen wir uns mit den einzelnen Assetklassen. Du erhältst jeweils eine Kurbeschreibung sowie eine Zusammenfassung der Chancen und Risiken. Ausführliche Beschreibungen zu den Anlagemöglichkeiten findest du in separaten Ratgebern.

Bevor wir uns den Assets widmen, möchten wir darauf hinweisen, dass es drei sogenannte Kernanlageklassen gibt, wozu Aktien, Anleihen und Geldmarktinstrumente (auch Bargeld) zählen.

Diese stehen stellvertretend für die drei grundlegenden Bausteine der Geldanlage:

  1. Rendite (Aktien)
  2. Sicherheit (Anleihen)
  3. Liquidität (Geldmarkt)

Dennoch werden drei weitere Gruppen als Assetklassen angesehen:

  1. Immobilien
  2. Rohstoffe
  3. Alternative Investments (Krypto und Sammlerstücke)

Aktien gelten als Königsdisziplin unter den Anlageklassen

Mit Aktien beteiligst du dich direkt am wirtschaftlichen Erfolgt eines Unternehmens. Die Anteile an Unternehmen werden an Börsen gehandelt. Als Aktionär kannst du durch Dividenden und Kurssteigerungen profitieren. Außerdem hast du auf den Hauptversammlungen ein Mitspracherecht. Der größte Vorteil des Aktienmarktes besteht in seinem hohen Potenzial für Kapitalzuwachs.

Dafür musst du auch mit höheren Risiken als bei anderen Assets rechnen. Kurzfristig betrachtet sind starke Kursschwankungen keine Seltenheit am Aktienmarkt.

Diese Anlageklasse ist besonders für langfristig orientierte Anleger geeignet, die bereit sind, kurzfristige Volatilität in Kauf zu nehmen, um potenziell höhere Renditen zu erzielen. Durch Reinvestition der Erträge profitierst du zudem auf lange Sicht vom Zinseszinseffekt.

Anleihen – verzinste Assetklasse

Anleihen sind Schuldtitel, die von Regierungen, Unternehmen oder anderen Organisationen ausgegeben werden. Als Käufer einer Anleihe leihst du dem Herausgeber (Emittent) Geld. Im Gegenzug erhältst du Zinsen für den investierten Betrag. Die Anleihe hat eine feste Laufzeit. Während dieser Zeit bekommst du regelmäßige Zinserträge und am Ende erfolgt die Rückzahlung deines Kapitals.

Im Vergleich zu Aktien gelten Anleihen als weniger riskant, allerdings sind die Renditen oft geringer. Sie eignen sich für Anleger, die eine stabilere Ertragsquelle suchen und ein geringeres Risiko bevorzugen.

Wichtiger Hinweis: Wer in Anleihen investiert, sollte sich eingehend mit dem Emittenten und dessen Bonität (Kreditwürdigkeit) befassen. Emittenten mit schlechter Bonität bieten in der Regel eine höhere Verzinsung, was im höheren Risiko eines Zahlungsausfalls begründet ist.

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Kernanlageklasse Geldmarktinstrumente

Unter Geldmarktinstrumenten versteht man liquide Anlagen wie Bankeinlagen und kurzfristige Schuldverschreibungen. Sie zeichnen sich durch hohe Liquidität und geringes Risiko aus, bieten jedoch in der Regel niedrige Renditen.

Geldmarktanlagen sind ideal für Anleger, die Sicherheit und Liquidität bei der Geldanlage priorisieren.

Investition in Immobilien

Immobilieninvestments umfassen den Kauf von physischen Grundstücken und Gebäuden. Diese können Einkünfte durch Mieteinnahmen sowie Kapitalzuwachs durch Wertsteigerungen bieten. Immobilien, häufig auch Betongold genannt, sind eine wertbeständige Anlageklasse. Oft dienen sie als Inflationsschutz.

Hier gilt es, spezifische Risiken wie Marktveränderungen und lokale Wirtschaftsentwicklungen zu beobachten.

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Rohstoffinvestments

Diese Anlageklasse umfasst Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium, Energierohstoffe wie Öl und Gas, Industriemetalle wie Kupfer, Eisen, Aluminium und Nickel und Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais, Reis und Kaffee. Rohstoffe werden oft als Absicherung gegen Inflation und zur Diversifikation eingesetzt.

Aufgrund der Unsicherheit im Zusammenhang mit geopolitischen Ereignissen und Wetterbedingungen sollten Anleger jedoch mit erhöhter Volatilität rechnen. Investitionen in Rohstoffe können direkt über den Kauf physischer Güter oder indirekt über Derivate und Exchange Traded Products (ETP) erfolgen.

Alternative Anlagemöglichkeiten

Zu den alternativen Investments zählen nicht traditionelle Assets wie Hedgefonds, Private Equity, Kunst, Sammlerstücke oder Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum.

Mit diesen Anlagen können Investoren das Portfolio weiter diversifizieren und potenziell höhere Renditen erzielen.

Die Kehrseite der Medaille sind jedoch das hohe Risiko, die oftmals geringe Liquidität und das Erfordernis spezieller Kenntnisse. Alternative Anlagen sind daher besonders für erfahrene Anleger geeignet.

3. Risikostufen der Vermögenswerte

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über verschiedene Finanzanlagen und ihre Risikomerkmale, geordnet von sehr sicher bis riskant.

FinanzinstrumentRisikostufeMerkmal
Spareinlagen, Termingelder, Tages- und Festgeld1sehr sicher, keine Kursschwankungen
Staatsanleihen mit bestem Rating (AAA)2Stabile Anlage, nahezu kein Ausfallrisiko, mit Zinsschwankungen
Sonstige Anleihen, Immobilien, Renten- und Immobilienfonds3Leichte Wertschwankungen möglich
Edelmetalle (Gold und Silber), Aktienfonds/ETFs4Stärkere Kursschwankungen möglich
Aktien, Alternative Investments, Kryptowährungen, Rohstoffe, Derivate5Starke Kursschwankungen, Totalverlust möglich
Assetklassen und ihre Risikomerkmale

3. Asset Allocation: So findest du den passenden Anlagenmix

Die Wahl der passenden Anlagestrategie hängt von verschiedenen persönlichen Faktoren ab, darunter:

  • Risikobereitschaft
  • finanzielle Ziele
  • Anlagehorizont
  • finanzielle Situation

Wichtige Fragen zur Ermittlung der Asset Allocation

Du solltest dir folgende Fragen stellen und diese ehrlich beantworten, bevor du das passende Investment suchst:

  1. Wie viel Geld möchte ich anlegen? (Nur das Geld, das man nicht für den kurzfristigen Bedarf benötigt)
  2. Ist eine einmalige oder regelmäßige Investition per Sparplan geplant?
  3. Welchen Anlagehorizont habe ich? (Kurzfristig, mittelfristig oder langfristig)
  4. Welche Risikobereitschaft habe ich? (Subjektive Einschätzung zum Risikotyp)
  5. Wie ist es um meine Risikofähigkeit bestellt? (So viel Risiko kannst du finanziell verkraften)
  6. Was sind meine Anlageziele/Sparziele? (Anschaffungen, Altersvorsorge, Eigenkapital für Immobilie, Vermögensaufbau, Vermögenserhalt)

Erst die Klärung dieser Aspekte ermöglicht dir, den passenden Anlagemix für dein Portfolio zu finden.

Ein Beispiel:

Du bist ein konservativer Anleger, der möglichst wenig Risiko bei der Geldanlage eingehen möchte. Größere Kursschwankungen sollten vermieden werden. Daher kommen eigentlich nur Geldmarktinstrumente, Investmentfonds mit geringem Risiko und Anleihen mit ausgezeichneter Bonität infrage. Bei ausreichendem Kapital wären auch Immobilien eine Option. Rohstoffe, Kryptowährungen, Aktien und ETFs mit hoher Aktienquote sind ausgeschlossen.

Auch durch die Bestimmung deiner Anlageziele und deines Anlagehorizontes kannst du einige Assetklassen ausschließen.

Ein Beispiel:

Für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge sind Geldmarktinstrumente und Anleihen aufgrund des geringen Renditepotenzials kaum geeignet, Aktien und ETFs hingegen schon.

Mit den oben aufgeführten Fragen näherst du dich schrittweise deiner Asset-Allokation an.

Diversifikation ist das A und O

Diversifikation, Diversifikation, Diversifikation oder auch: der Anlagemix macht’s. Eine breite Streuung über verschiedene Assetklassen, Branchen, Länder und Währungsräume reduziert dein Anlagerisiko. Schwächelt ein Markt bzw. eine Anlageklasse, gleicht eine andere das aus. Dass mehrere Assetklassen gleichzeitig schwächeln, kommt in der Regel nicht vor.

Doch wie baust du dir ein Portfolio mit verschiedenen Assetklassen, ohne in Hunderte oder Tausende Einzeltitel zu investieren?

Dafür gibt es eine recht simple Lösung: Exchange Traded Funds. ETFs bilden einen Index nach. Ein Index wiederum ist ein Warenkorb aus vielen Einzelwerten. So gibt es Aktien-ETF, mit denen du dir einen Großteil der Weltwirtschaft ins Portfolio legen kannst. Auch Anleihen und Rohstoffe lassen sich mit diesen börsengehandelten Fonds kostengünstig und bequem abbilden.

Am Ende sind drei Dinge entscheidend, unabhängig von deiner Anlagestrategie:

Beschäftige dich mit den unterschiedlichen Assets, lasse dein Geld für dich arbeiten und wähle eine Asset-Allokation, mit der du gut schlafen kannst.

4. Häufige Fragen zu den Assetklassen

Dennis Groß
Dennis Groß
Redakteur
Über den Autor
Ich bin gelernter Bankkaufmann und leidenschaftlicher Privatinvestor. Meine ersten Aktien habe ich im Alter von 14 gekauft und dabei die Börse kennengelernt. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem Geschehen an den Finanzmärkten und den unterschiedlichen Anlageklassen. Getreu dem Motto "man lernt nie aus" möchte ich mir ständig neues Wissen aneignen und so viel wie möglich an andere weitergeben.

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