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Anleihen-ETF: Sicher mit ETF in Anleihen investieren?

Lesezeit 8 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchDaniel Wenz
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Wenn du an einen ETF denkst, dann sicherlich an einen Aktien-ETF. Nur wenige Anleger berücksichtigen, dass es auch Anleihen-ETFs gibt. Dabei ist der Markt für Anleihen (engl. Bonds) deutlich größer.

In den vergangenen Jahren gewannen Anleihen auch für Privatanleger an Relevanz. Durch die steigenden Zinsen entwickelten sich die Bonds zu guten Sicherheitsankern im Portfolio.

In diesem Ratgeber zeigen wir dir, wie du mit Anleihen-ETF in den Anleihenmarkt investieren kannst. Du wirst lernen, welche Kennzahlen wirklich relevant sind und welche Chancen und Risiken ein Investment in Anleihen-ETF birgt.

Anleihen ETF - das wichtigste in Kürze
  • Mithilfe von Anleihen stellst du dem Emittenten Geld für einen festen Zeitraum und mit definierten Kupons zur Verfügung.
  • Ein Anleihen-ETF bildet einen Anleihen-Index ab. Folglich befinden sich mehrere Anleihen im ETF.
  • Es gibt mehr als 650 Anleihenindexfonds. Dabei unterscheiden sich die einzelnen ETF hinsichtlich des Emittenten (Staaten und Unternehmen) sowie der Laufzeit.
  • Investierst du in einen Anleihen-ETF, hat dieser keinen Endzeitpunkt. Sobald Anleihen ablaufen, investiert der Fonds in neue Schuldverschreibungen – die Ausnahme bilden iBonds.

So gehst du vor:

  • Anleihen-ETFs kannst du bei Brokern wie Scalable, Trade Republic oder Flatex kaufen – über unseren ETF-Depot-Vergleich findest du passende Anbieter.
  • Suche nach einem passenden Indexfonds und investiere nach ausführlicher Prüfung.

1. Was ist ein Anleihen-ETF?

Bei einem Anleihen- oder Renten-ETF handelt es sich um einen Indexfonds, der ausschließlich in Rentenpapiere investiert. Grundlage hierfür ist ein Rentenindex, der passive über den Fonds abgebildet wird.

Damit unterscheidet sich ein Anleihenindexfonds grundlegend von klassischen ETF, welche ausschließlich in Aktien investieren. Angesichts dessen ist es wichtig, dass du verstehst, was Anleihen überhaupt sind.

Anleihen sind Wertpapiere, über die ein Emittent für die Dauer einer festen Laufzeit Kapital von Anlegern erhält. Während der Laufzeit erhalten die Kapitalgeber einen fest vereinbarten Kupon. Zum Ende der Laufzeit wird der Nennwert der Anleihen erstattet. Damit ist eine Anleihe nichts anderes als eine Schuldverschreibung.

In der Theorie klingt dieses Konstrukt recht einfach. Allerdings gibt es verschiedene Anleihen am Markt:

  • Festverzinsliche Bonds: Die Verzinsung der Anleihe steht bereits zur Emission fest und verändert sich nicht.
  • Floater: Diese Anleihen haben einen variablen Zinssatz und sind an einen Referenzzinssatz.Zudem gibt es eine Zinsober- und -untergrenze.

Welche Art von Anleihen in einem ETF sind, hängt von dem zugrundeliegenden Index ab.

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2. Wie funktionieren Anleihen-ETF?

Ein Anleihen-ETF bildet einen Index nach. Hierbei handelt es sich allerdings um einen Anleihenindex. Somit beinhaltet der Indexfonds auch eine umfangreiche Auswahl unterschiedlicher Anleihen und sorgt für eine ausreichende Diversifikation.

Anleger sollten einen Blick auf den Index werfen und dessen Anlagekriterien studieren. Dort legt der Indexbetreiber fest, welche Anleihen für den Fonds gekauft werden. Somit definiert der Indexbetreiber auch, welche Anleihentypen, Kupons oder Laufzeiten über den ETF abgebildet werden.

Anleihen-ETF haben keine Laufzeit

Während normale Anleihen eine feste Laufzeit aufweisen, ist dies bei den Indexfonds nicht der Fall. Vielmehr gibt es den zugrundeliegenden Index, welcher definiert, welche An liehen im ETF aufgenommen werden.

Die Laufzeit der Anleihen ist ein klares Unterscheidungsmerkmal zu Aktien. Während eine Aktie keine Laufzeit besitzt, ist dies bei Anleihen der Fall. Somit verändert sich die Zinsstruktur eines Indexfonds im Laufe der Zeit, basierend auf den aktuellen Zinsbedingungen.

Sobald die Laufzeit der Anleihe endet, wird der Nennwert der Obligation an die Fondsgesellschaft erstattet. Diese muss nun das Kapital reinvestieren und kauft neue Anleihen, die den Bedingungen des zugrundeliegenden Index entsprechen. Der ETF hält somit immer die in dem Index enthaltenen Anleihen.

Hierbei müssen wir zwischen der physischen und synthetischen Replikation unterscheiden. Bei der physischen Replikation investiert der Fonds direkt in die Indexanleihen. Dahingegen handelt es sich bei der synthetischen Replikation um ein Tauschgeschäft mit einer Bank, welche die Wertentwicklung des Rentenindex absichert.

Basierend auf langfristigen Auswertungen zeigt sich, dass beide Ansätze gleichermaßen sicher sind und eine ziemliche genaue Nachbildung des Index ermöglichen.

Was passiert mit den Zinszahlungen?

Weiterhin müssen wir den Umgang mit den Zinszahlungen beleuchten. Denn auch Anleihen-ETF können Erträge ausschütten oder thesaurieren.

  • Ausschüttung: Die Zinserträge werden mehrmals jährlich an dein Verrechnungskonto ausgezahlt.
  • Thesaurierung: Kuponzahlungen werden direkt vom Fonds reinvestiert – du erhältst also keine Ausschüttungen.

In der Praxis haben beide Ansätze ihre Daseinsberechtigung. Grundsätzlich eignen sich thesaurierende ETFs, wenn du durch eine Wiederanlage höhere Rendite erwartest.

3. Anleihen-ETF oder Anleihen: hier liegen die Unterschiede

Bevor du dich für ein Investment in einen Renten-ETF entscheidest, solltest du den Unterschied zwischen dem Indexfonds und einem Investment in einzelne Anleihen verstehen.

Ein Anleihen-ETF investiert gleich in mehrere Anleihen und bietet dir somit die Möglichkeit, mit einem kleinen Betrag in zahlreiche Anleihen zu investieren. Das macht einen ETF im Vergleich zur einzelnen Anleihe besonders attraktiv, denn Anleihen lassen sich nicht in Bruchstücken handeln und weisen eine höhere Stückelung auf.

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Bei Anleihen-ETFs ist der Börsenkurs entscheidend

Weiterhin zeigt ein Blick auf die Unterschied von Anleihen und Renten-ETFs, dass es einen grundsätzlichen Unterschied gibt. Kaufst du eine Anleihe, kannst du diese mit einem Festgeld vergleichen. Während der Laufzeit der Anleihe erhältst du deine Kuponzahungen. Zum Ende der Laufzeit zahlt dir der Emittent den Nennwert mitsamt dem letzten Kupon aus.

Bei Anleihen kann dir der Börsenkurs egal sein

Kaufst du eine Anleihe, kann dir der aktuelle Börsenkurs egal sein. Egal, wie sich dieser entwickelt, erhältst du zum Ende der Laufzeit den Nennwert der Anleihe erstattet – vorausgesetzt der Emittent geht nicht pleite.

Bei einem ETF sieht das anders aus, denn hier ist der zugrundeliegende Index maßgeblich. So kann es sein, dass ein Fonds die Anleihen bereits vor dem Ende der Laufzeit veräußert, wenn der Index dies aufgrund der Laufzeitbeschränkung vorsieht.

In diesem Falle ist der aktuelle Börsenkurs natürlich maßgeblich für die Rendite der Anleihe. In diesem Zuge werden neue Anleihen eingekauft, unter Umständen auch zum aktuellen Börsenkurs. Somit spielt für dich der Nennwert der einzelnen Anleihe keine Rolle und der aktuelle Börsenkurs ist maßgeblich.

Bei einer Anleihe kannst du deine Rendite bereits zum Kaufzeitpunkt ermitteln, wenn du sie über die gesamte Laufzeit hältst. Beim Anleihen-ETF ist das nicht der Fall und die Performance hängt von der Entwicklung des ETF-Kurses ab. Auf den Kurs haben Faktoren wie die Leitzinsen und die konjunkturelle Lage einen Einfluss.

iBonds-ETF bieten dir Planungssicherheit

Kürzlich hat iShares die ersten iBonds-ETF für den europäischen Markt veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um Anleihen-ETF mit einer definierten Laufzeit. Ein solcher Indexfonds investiert nur in Anleihen, welche in einem bestimmten Jahr fällig sind. Nach Fälligkeit der gekauften Anleihen endet die Laufzeit des iBonds-ETF und dein Geld wird ausgezahlt.

Deshalb lassen sich iBonds-ETF auch als befristete Anleihen-ETF oder Fixed Maturity Fonds bezeichnen. Sie vereinen die Vorteile von Anleihen und ETF.

4. Die Investmentthese: Ist ein Anleihen-ETF sinnvoll?

Nachdem wir nun die Grundlagen von Renten-ETF herausgearbeitet haben, wollen wir schauen, ob sich ein Investment lohnt. Grundsätzlich gelten Anleihen als sichere Anlageklasse. Allerdings zeigte sich im Jahr 2023, dass zahlreiche Anleihen-ETF neue Kurstiefs markierten.

Grund hierfür ist, dass die Fonds automatisch Anleihen veräußert haben. Die Anleihen wurden zu Zeiten der Niedrigzinsphase gekauft und durch die gestiegenen Zinsen sind die Kurse dieser Anleihen gefallen. Durch die Veräußerung der Anleihen haben die Indexfonds also Verluste realisiert.

Möchtest du also einen Teil deines Kapitals in Anleihen-ETF investieren, solltest du Indexfonds mit einem Fokus auf Anleihen mit kurzen Laufzeiten wählen. Grundsätzlich sind Geldmarkt-ETFs hier die beste Möglichkeit, um den aktuellen Zinsmarkt abzubilden.

Anleihen mit Laufzeiten von weniger als einem Jahr zählen zum Geldmarkt. Somit bilden Geldmarkt-ETFs den gesamten Geldmarkt ab und bieten dir höhere Sicherheit. Das Risiko von Kursverlusten aufgrund von Zinsschwankungen ist bei diesen Fonds besonders gering.

Feldgeld als Alternative zu Anleihen-ETFs

Liegt dein Fokus auf einer sicheren Anlage, kannst du dein Geld auch in ein Festgeldkonto anlegen. Hier legst du dein Geld über einen festen Zeitraum an. Über die Laufzeit zahlt dir die Bank regelmäßig Zinsen aus. In unserem Festgeld-Vergleich findest du eine Übersicht der besten Festgeldkonditionen.

Mit einem Festgeldkonto vermeidest du zudem komplett das Risiko von Kursschwankungen. Allerdings steht dir das Kapitel während der Laufzeit gar nicht zur Verfügung – diesen Nachteil solltest du berücksichtigen.

Sind Anleihen-ETF ein Sicherheitsanker für dein Depot?

Fassen wir die Erkenntnisse kurz zusammen. Anleihen-ETF unterliegen Kursschwankungen. Dies gilt insbesondere für Fonds, die in Anleihen mit langen Laufzeiten investieren.

Bei iBonds ist dieses Risiko fast nicht vorhanden. Nach dem Ende der Laufzeit wird dir das Kapital erstattet. Auch Geldmarkt-ETF umgehen das Kursrisiko von Anleihen.

Natürlich kannst du Anleihen-ETFs auch verwenden, um eine attraktive Rendite zu erzielen. Das ist vorwiegend in Zeiten von starken Zinsschwankungen möglich – hier musst du jedoch einen aktiven und spekulativen Ansatz verfolgen. Auch ETFs, die in Anleihen mit schlechter Bonität investieren, bieten höhere Renditechancen bei entsprechend hohem Risiko.

Anleihen-ETFs sind kein Muss für dein Portfolio

Aus unserer Sicht musst du Renten-ETF nicht bei deiner Geldanlage berücksichtigen. Wenn du langfristig investierst, kannst du einfach in breit gestreute Aktien-ETF investieren. Willst du dein Geld sicher investieren, ohne großartige Schwankungen zu fürchten, sind Geldmarkt-ETF und iBonds eine passende Alternative.

5. Diese wichtigen Kennzahlen solltest du bei Anleihen-ETF berücksichtigen

Bist du auf der Suche nach einem Anleihen-ETF für dein Portfolio, solltest du die ETFs anhand folgender Kennziffern bewerten:

  • Endfälligkeitsrendite: Die Kennziffer gibt die durchschnittliche Rendite der enthaltenen Anleihen zum Ende der Fälligkeit wieder. Dabei ist diese Kennziffer nur eine Orientierung, da die ETFs die Anleihen oftmals nicht über die gesamte Laufzeit halten.
  • Laufende Rendite: Die laufende Rendite setzt die jährlichen Kuponzahlungen ins Verhältnis zum aktuellen Kurs. Die laufende Rendite ist bei ausschüttenden ETFs eine Prognose für die erwarteten Zinszahlungen im Jahr.
  • Bonität: Bei der Wahl eines ETFs ist die Bonität der enthaltenen Anleihen wichtig. Durch diese Kennziffer kannst du das Risiko deiner Anlage bewerten. Einige Fonds berücksichtigen nur Anleihen mit einer hohen Bonität.
  • Restlaufzeit: Mit dieser Kennziffer erkennst du bei der Bewertung, welche durchschnittliche Restlaufzeit die Anleihen im ETF-Portfolio haben. Je höher die Restlaufzeit, desto stärker reagiert der Rentenfonds auf Änderungen der Marktzinsen. Steigende Zinsen führen in diesem Fall zu Kursverlusten und sinkende Zinsen zu Kursgewinnen.
  • Modifizierte Duration: Diese Kennziffer drückt das Zinsrisiko des ETFs aus. Die modified Duration gibt an, um wie viel Prozent der Wert des Fonds ändert, wenn sich der Marktzins um 1 Prozent verändert. Eine modifizierte Duration von 2 Prozent bedeutet, dass der Kurs eines Fonds sich um 2 Prozent verändert, wenn sich der Marktzins um 1 Prozent ändert.
  • Durchschnittliche Duration: Diese Kennzahl wird in Jahren angegeben und verdeutlicht, nach welchem Zeitraum Anleger das investierte Kapital zurückerhalten. Hier werden auch Zinszahlungen berücksichtigt, sodass eine Duration von weniger als eins bedeutet, dass du schneller dein Investment zurückerhältst. Bei Anleihen-ETF wird stets der gewichtete Durchschnitt der Duration angegeben. Je stärker eine Anleihe vertreten ist, desto größer ihr Einfluss auf die Duration des Fonds. Aus der effektiven Duration lässt sich das Zinsänderungsrisiko ableiten.

Mithilfe dieser sechs Kennziffern kannst du einen Anleihen-ETF bewerten und somit den passenden Indexfonds für dein Portfolio wählen.

6. Diese Anleihen-ETF gibt es

Auch bei Anleihen-ETFs herrscht große Vielfalt. So werden auf justETF insgesamt 650 Indexfonds mit Bonds als Schwerpunkt ausgewiesen.

Darüber hinaus kann man Rentenpapiere in mehrere Kategorien einordnen. Im Folgenden gehen wir darauf ein, wie sich diese voneinander unterscheiden.

Staatsanleihen

Die bekannteste Art von Anleihen sind Staatsanleihen. Wie der Name schon verrät, werden diese von Staaten ausgegeben und gelten allgemein als sicher. Vor allem in den Portfolios von klassischen Mischfonds mit einem 60/40-Portfolio (Aktien/Anleihen) finden sich diese Bonds.

In Zeiten der Niedrigzinsen zahlen Staatsanleihen jedoch meist geringe oder gar keine Zinsen an Anleger aus und dienen hauptsächlich als Instrument, um sich gegen Schwankungen auf dem Aktienmarkt abzusichern.

deutsche Staatsanleihen
Übersicht über die deutschen Staatsanleihen

Jedoch bestehen auch bei diesen vermeintlich sicheren Assets Risiken. So können nicht alle Staaten eine attraktive Bonität vorweisen. Bei politisch oder wirtschaftlich instabilen Ländern bestehen zusätzliche Risiken, dass der Emittent zahlungsunfähig wird.

Mehr Informationen hierzu findest du in unseren Beiträgen zu Staatsanleihen-ETF.

Unternehmensanleihen

Corporate Bonds (auf Deutsch „Unternehmensanleihen„) funktionieren ähnlich wie Staatsanleihen, werden aber von Unternehmen ausgegeben.

Da sich die wirtschaftliche Entwicklung von Firmen im Vergleich zu Staaten schlechter prognostizieren lässt, unterliegen Unternehmensbonds höheren Risiken. Hierbei solltest du als Anleger also besonders auf die Bonität der Emittenten achten.

Zweckgebundene Anleihen

Diese Art von Bonds ist in der Hinsicht besonders, dass das eingesammelte Kapital an einen bestimmten Zweck gebunden wird, also nur für die Finanzierung eines vorab angegebenen Projekts verwendet werden darf.

Hauptsächlich werden solche Bonds emittiert, um grüne oder soziale Vorhaben umzusetzen. So geben etwa mehrere Automobilkonzerne Bonds aus, um Projekte im Bereich der E-Mobilität zu finanzieren.

Angesichts des immer größeren Fokus von Wirtschaft und Regulatoren auf ESG (Environment, Social, Governance) ist damit zu rechnen, dass künftig immer mehr solcher zweckgebundenen Anleihen ausgegeben werden.

Wandelanleihen

Diese Anleihenkategorie spielt insgesamt und im Rahmen von Anleihen-ETFs zwar eine eher untergeordnete Rolle, soll aber dennoch nicht unerwähnt bleiben.

Wandelanleihen werden von börsennotierten Unternehmen ausgegeben und räumen dem Käufer das Recht ein, die Anleihe zu einem vorher festgelegten Verhältnis in Aktien umzutauschen.

Diese Option muss während einer bestimmten Wandlungsfrist wahrgenommen werden, sonst wird die Anleihe zum Laufzeitende wieder zurückgezahlt.

Bei umgekehrten Wandelanleihen liegt das Wahlrecht beim Emittenten, nicht beim Käufer.

Große Auswahl an Anleihen-ETF

Dieser Auswahl liegen zahlreiche Indizes zugrunde, die unterschiedliche Teile des globalen Anleihenmarktes abbilden und ihrerseits von ETFs repliziert werden.

US-Treasuries (Staatsanleihen) dominieren dabei das Bild, gefolgt vom europäischen Pendant. Zu italienischen, australischen und weiteren Staatsanleihen gibt es ebenfalls Indizes.

Daneben finden sich aber auch Indizes mit Fokus auf beispielsweise asiatische oder britische Unternehmensanleihen.

Insgesamt unterscheiden sich die Indizes sowie die dazugehörigen ETFs im Hinblick auf Faktoren wie Duration, Bonität, Währung, Anleihenkategorie, Rating, Region und Land.

Um dir einen kurzen Überblick zu geben, haben wir in einer Tabelle die 5 Anleihen-ETFs mit dem größten Volumen zusammengefasst

Die fünf größten Anleihen ETF und deren Rendite (Stand April 2024)

NameAuflagedatumVolumenKurs 12 MonateKurs 3 JahreKurs seit Auflage
iShares Core Euro Corporate Bond UCITS ETF (Dist)6. März 200911,24 Mrd. Euro+5,66 %-7,67 %+17,08 %
iShares USD Treasury Bond 0-1yr UCITS ETF (Acc)20. Februar 20198,30 Mrd. Euro+ 8,26 %+21,35 %+11,09 %
SPDR Bloomberg SASB US Corporate ESG UCITS ETF23. Oktober 20206,30 Mrd. Euro+4,40 %+2,15 %-0,51 %
iShares EUR High Yield Corporate Bond UCITS ETF EUR (Dist)3. September 20105,96 Mrd. Euro+9,67 %+3,06 %+74,86 %
iShares USD Treasury Bond 3-7yr UCITS ETF (Acc)3. Juni 20094,53 Mrd. Euro+1,61 %+ 3,40%+ 69,57%

7. Chancen und Risiken von Anleihen-ETFs

Das Für und Wider bei Anleihen-ETF hängt vorwiegend davon ab, worauf du bei der Geldanlage abzielst und welche Rolle sie in deinem Portfolio spielen sollen.

Der Übersicht halber haben wir die Chancen und Risiken von Bonds und der dazugehörigen ETFs hier noch mal kurz und bündig zusammengefasst:

Chancen von Anleihen-ETF

  • Geringes Ausfallrisiko bei Emittenten mit hoher Bonität

  • Weniger Volatilität im Vergleich zu Aktien oder Kryptos und daher ideal als risikoarme Beimischung im Portfolio

  • Zuverlässige Rendite für langfristig orientierte Anleger

  • Investment in breite Portfolios dank ETFs

  • Die Möglichkeit, über ETFs zu zweckgebundenen Anleihen in ESG-Projekte zu investieren

Risiken von Anleihen-ETF

  • Geringere Renditechancen im Vergleich zu anderen Assetklassen

  • Bonds mit langer Duration können durch zwischenzeitliche Zinsentwicklungen an Rendite einbüßen

  • Allgemein starke Abhängigkeit von Leitzinsen

  • Unternehmensanleihen bergen Ausfallrisiko

8. Welcher ist der beste Anleihen ETF?

Bei insgesamt 650 Anleihen ETF ist es nicht leicht, einen einzelnen Rentenindexfonds herauszusuchen. Daher habe ich mich für einen ETF entschieden, der keine regionale oder thematische Einschränkung aufweist:

iShares Core Euro Corporate Bond UCITS ETF (Dist)

Der iShares Core Euro Corporate Bond UCITS ETF (Dist) repliziert den Bloomberg Euro Corporate Bond Index. In diesem sind Unternehmensanleihen aus aller Welt mit Euro als Nominalwährung enthalten.

Der ETF ist mit über 11 Milliarden Euro Anlagevolumen nicht nur der Größte im Bereich Bonds. Zudem kann er seit Auflage eine Kursentwicklung von 56,54 % aufweisen und zahlt zuverlässig halbjährlich aus.

Aufgrund des global ausgerichteten Index ist auch der ETF sehr breit aufgestellt, was für Stabilität sorgt.

Wenn du dein Geld nach ESG-Kriterien investieren willst, bieten sich ebenfalls viele Möglichkeiten. Eine davon ist der iShares EUR Corporate Bond ESG UCITS ETF (Dist).

Dieser bildet den Bloomberg MSCI Euro Corporate Sustainable and SRI Index nach. Darin sind auf Euro lautende Unternehmensanleihen aus aller Welt enthalten, die an die Finanzierung von ESG-Zielen gekoppelt sind.

Somit ist nicht nur eine ausreichende Diversifizierung gegeben. Durch die niedrige Gesamtkostenquote von 0,15 % pro Jahr geht weniger von deiner Rendite ab und du kannst darüber auch Geld in ESG-gekoppelte Projekte investieren.

Anleihen-ETF kaufen: so geht´s
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  • Den gewünschten ETF kaufen oder einen Sparplan einrichten.

Unserer Erfahrung nach sind Scalable, Trade Republic oder Flatex hervorragende Broker.

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8. Häufige Fragen zu Anleihen-ETF

Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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