Echtzeitüberweisung: So funktioniert Instant Payment
Nicht selten gelangen wir in unserem Alltag in unangenehme Situationen. Ein nahender Zahlungstermin, während wir noch auf Geld warten, ist eine davon.
Zum Glück ermöglichen heute immer mehr Banken, eine Echtzeitüberweisung durchzuführen. Doch was ist das eigentlich? Wie funktioniert diese und was solltest du dabei beachten? In diesem Ratgeber erfährst du alles rund um die Echtzeitüberweisung.
1. Was ist eine Echtzeitüberweisung?
Eine Echtzeitüberweisung beschreibt eine besonders schnelle Geldtransaktion. Führst du diese aus, kann der Empfänger bereits 10–20 Sekunden später das Geld auf seinem Girokonto verbuchen. Durch den kurzen Zeitraum wird die Zahlung nahezu in Echtzeit ausgeführt. Daher hat die Echtzeitüberweisung ihren Namen.
Für eine Überweisung in Echtzeit benötigst du übrigens die gleichen Angaben wie bei einer herkömmlichen SEPA-Überweisung:
Werden Echtzeitüberweisungen nur während der Bankgeschäftszeiten ausgeführt?
Instant Payment per Echtzeitüberweisung ist nicht an die Geschäftszeiten der Banken gebunden. Möchtest du also an einem Sonntag eine solche Überweisung in Auftrag geben, führt die Bank diese auch aus.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld
Unterschiede zwischen einer Echtzeitüberweisung und einer SEPA-Überweisung
Im Grunde unterscheiden sich Echtzeitüberweisungen kaum von einer herkömmlichen SEPA-Überweisung. Instant Payment bringt lediglich folgende Besonderheiten mit sich:
- Schnelle Transaktion: Die Echtzeitüberweisung sorgt für einen Zahlungstransfer innerhalb von wenigen Sekunden. Bei einer SEPA-Überweisung liegt dieser Zeitraum zwischen 3 und 24 Stunden. Bei Überweisungen ins Ausland dauert dieser Prozess in der Regel noch länger, da es keine spezifischen Richtlinien gibt.
- Zusatzgebühren: Banken berechnen für eine Echtzeitüberweisung im Normalfall eine zusätzliche Gebühr. Diese liegt je nach Anbieter zwischen 0,25 und 2 €. Sehr wenige Banken ermöglichen auch kostenfreie Echtzeitüberweisungen.
- Voraussetzungen: Nicht jede Bank bietet die Möglichkeit, Echtzeitüberweisungen zu tätigen oder zu empfangen. Aus diesem Grund solltest du vorher klären, ob die Voraussetzungen erfüllt sind.
Du bist nicht verpflichtet, eine Echtzeitüberweisung durchzuführen. Es handelt sich hierbei um ein zusätzliches Angebot der Banken. Da diese Form der Überweisung zusätzliche Gebühren kostet, nutzt du sie im Idealfall nur bei Bedarf.
2. Echtzeitüberweisung Kosten – Wie viel kostet Instant Payment?
Führst du über dein Onlinebanking eine Echtzeitüberweisung durch, berechnet fast jede Bank eine zusätzliche Gebühr. Dies gilt häufig auch dann, wenn einzelne Überweisungen bereits in den Kontoführungsgebühren inbegriffen sind. Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen du keine zusätzlichen Kosten für eine Echtzeitüberweisung einplanen musst.
Die Gebühren schwanken dabei je nach Bank erheblich. In der folgenden Tabelle schauen wir uns die Kosten für eine Echtzeitüberweisung bei verschiedenen Sparkassen sowie einigen bekannten Direktbanken genauer an:
Bank | Gebühren für Echtzeitüberweisungen | Gebühren pro normaler SEPA-Überweisung |
---|---|---|
Sparkasse Bremen (Bremer Konto) | 0,20 Euro | 0,20 Euro |
Sparkasse München (München Giro) | 0,75 Euro | In den Kontoführungsgebühren inbegriffen (online) |
Sparkasse Hamburg (HaSpa Joker) | In den Kontoführungsgebühren inbegriffen (online) | In den Kontoführungsgebühren inbegriffen (online) |
Berliner Sparkasse (Giro Pauschal) | 0,25 Euro | In den Kontoführungsgebühren inbegriffen (online) |
Santander | In den Kontoführungsgebühren inbegriffen (online) | In den Kontoführungsgebühren inbegriffen (online) |
Comdirect (Girokonto aktiv) | 1 Euro | In den Kontoführungsgebühren inbegriffen (online) |
3. Woran erkenne ich, ob eine Bank Echtzeitüberweisungen akzeptiert?
Eines vorweg: Nicht jede Bank akzeptiert Echtzeitüberweisungen. In diesem Bereich existieren momentan drei verschiedene Varianten:
Fall 1: Die Bank akzeptiert den Empfang und die Durchführung von Echtzeitüberweisungen
In diesem Fall können andere Personen dir Geld per Echtzeitüberweisungen schicken und du kannst diese auch selbst in Auftrag geben.
Fall 2: Die Bank akzeptiert nur den Empfang von Echtzeitüberweisungen
Du kannst zwar Echtzeitzahlungen empfangen, aber keine eigenen Transaktionen dieser Art durchführen.
Fall 3: Die Bank akzeptiert weder den Empfang noch die Durchführung von Echtzeitüberweisungen
In diesem Fall nimmt die Bank nicht einmal Echtzeitüberweisungen entgegen.
Ob du bei einer Bank Instant Payment nutzen kannst, erfährst du ganz einfach in deinem Onlinebanking. Dabei gehst du folgendermaßen vor:
- Schritt 1: Fülle die erforderlichen Daten für deine Überweisung aus,
- Schritt 2: Wähle die Option „Echtzeitüberweisung“ mit einem Klick aus
Ist die Option nicht vorhanden, bietet deine Bank diesen Service nicht an. Ist sie hingegen ausgegraut, kann der Zahlungsempfänger keine Echtzeitüberweisungen empfangen.
Im zweiten Fall könntest du also Kontoinhabern bei anderen Banken mit Instant Payment entsprechende Schnellzahlungen zukommen lassen.
4. Vorteile und Nachteile einer Echtzeitüberweisung
Im Folgenden erhältst du eine Zusammenfassung aller Vor- und Nachteile einer Echtzeitüberweisung.
Vorteile Echtzeitüberweisung
- Überweisungen innerhalb weniger Sekunden möglich
- Zusatzoption neben der SEPA-Überweisung
- Unkompliziert über das Onlinebanking möglich
- Zahlungen außerhalb der Geschäftszeit der Banken
- Keine Verzögerungen beim Kontostand
Nachteile Echtzeitüberweisung
- Es fallen Zusatzgebühren an
- Buchungen lassen sich nur mit viel Aufwand stornieren
- Sofortige Belastung des eigenen Kontos
- Maximal bis zu einer Summe von 100.000 Euro möglich
- Wird nicht von jeder Bank angeboten
5. Worin besteht der Unterschied zwischen Echtzeitüberweisung und Sofortüberweisung?
Die Begriffe Echtzeitüberweisung und Sofortüberweisung klingen ziemlich ähnlich. Deshalb besteht hier Verwechslungsgefahr. Es gibt jedoch einige Unterschiede.
Der wichtigste: Die Echtzeitüberweisung ist ein Service deiner Bank, während die Sofortüberweisung von einem externen Zahlungsdienstleister zur Verfügung gestellt wird.
Das Prinzip wurde von „Sofortüberweisung“ ins Leben gerufen und sollte Online-Bestellungen beschleunigen. Heute gehört der Dienst zu Klarna.
Sofortüberweisung funktioniert ganz einfach:
- Schritt 1: Du bestellst online Waren oder Dienstleistungen
- Schritt 2: Du wählst im Online-Shop die Bezahlmöglichkeit „Klarna“ (wenn vorhanden)
- Schritt 3: Du loggst dich über Klarna in dein Online-Banking ein und führst die Online-Überweisung aus
- Schritt 4: Klarna bucht das Geld von deinem Konto ab und bestätigt dem Händler sofort die Zahlung
- Schritt 5: Der Händler kann dir sofort die Ware schicken
- Schritt 6: Der Händler erhält sein Geld
Sofortüberweisung bezieht sich also nicht auf einen schnelleren Überweisungsweg. Im Normalfall geht es um eine herkömmliche SEPA-Überweisung. Der Anbieter fungiert jedoch als Mittelsmann und bestätigt deine Zahlung gegenüber dem Händler.
6. Fazit zur Echtzeitüberweisung: Ein praktischer Zusatzservice
Wenn es mit einer Zahlung einmal schnell gehen muss, ist die Echtzeitüberweisung ein probates Mittel. Du gibst die Daten in deinem Onlinebanking ein und binnen Sekunden hat der Empfänger das Geld.
Die Sache hat jedoch einen Haken: Banken berechnen dafür im Normalfall eine Extragebühr. Zudem bieten bisher nicht alle Banken diesen Service an. Nutzt du die Echtzeitüberweisung jedoch nur bei echtem Bedarf, stellt sie einen praktischen Zusatzservice dar.
- Kostenloses Tagesgeldkonto
- Jederzeit Geld ein- und auszahlen
- 3 % p.a. Tagesgeldzins