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Rücklastschrift veranlassen: Gebühren und Fristen

Lesezeit 5 min.

Silvia Benetti
Redakteurin
Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchDaniel Wenz
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Auf deinem Kontoauszug taucht eine Lastschrift auf, und du weißt nicht warum? Wir erklären, wann du bei unrechtmäßigen Abbuchungen eine Rücklastschrift veranlassen kannst und wann die Bank von sich aus eine Rücklastschrift auslöst.

Rücklastschrift – Alles Wichtige in Kürze
  • Unter Rücklastschrift versteht man die Rückbuchung einer SEPA-Lastschrift, bei der ein Gläubiger Geld vom Bankkonto des Schuldners einzieht.
  • Jeder hat das Recht, binnen 8 Wochen eine Rücklastschrift zu veranlassen. Liegt keine Einzugsermächtigung vor, verlängert sich die Frist auf 13 Monate.
  • Erfolgt eine Rücklastschrift wegen mangelnder Kontodeckung, darf der Gläubiger Rücklastschriftkosten und Mahngebühren in Rechnung stellen.
  • Eine Auswirkung auf den Schufa-Score hat eine Rücklastschrift nicht. Kommt es aber infolgedessen zu Mahnungen oder zu einem Inkassoverfahren, wird die Schufa benachrichtigt.

1. Was ist eine Rücklastschrift? – Definition

Unter Rücklastschrift versteht man die Rückbuchung eines Geldbetrags, der mittels Lastschriftverfahrens von einem Bankkonto, wie beispielsweise deinem Girokonto, abgebucht wurde. Den Begriff Lastschrift hast du sicherlich schon mal gehört, denn sie zählt zu den meistgenutzten Zahlungsverfahren. Stromversorger, Telefonanbieter, Fitnessstudios und auch Vermieter ziehen gerne fällige Beträge per Lastschrift ab, da sie, anders als bei einer Rechnung, ihr Geld garantiert pünktlich erhalten.

Rücklastschrift ist die Rückbuchung einer Lastschrift

Eine Lastschrift ist eine Zahlungsart, bei der der Kontoinhaber einer Privatperson, einem Unternehmen oder einer Organisation die Erlaubnis gibt, Beiträge von seinem Konto einzuziehen.

Diese Berechtigung, die Lastschriftmandat oder Einzugsermächtigung heißt, erteilt der Kontoinhaber in Papierform mit Unterschrift oder digital, indem er etwa ein Kästchen anklickt. Das unterzeichnete Formular enthält Angaben zum Gläubiger wie seine Identifikationsnummer und seinen Namen sowie den Namen, die Adresse und die Bankdaten des Zahlungspflichtigen.

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Einheitliche Regelungen für Rücklastschrift und Lastschriftverfahren im SEPA-Raum

Eine SEPA-Lastschrift dürfen nur Unternehmen oder Privatpersonen einziehen, die im Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA (Single Euro Payment Area) tätig sind. Neben den 27 EU-Ländern sind auch Großbritannien, Norwegen, Island, die Schweiz sowie kleinere Länder wie Andorra und Monaco Teil des SEPA-Raums.

Innerhalb des Zahlungsraums besitzen Banken einheitliche Kontobezeichnungen (IBAN und BIC) und ermöglichen einheitliche Zahlungsverfahren mit fest definierten Standards wie Überweisungen und Lastschriften.

Basislastschrift vs. Firmenlastschrift

Von einer Basislastschrift zu unterscheiden ist eine Firmenlastschrift, die ausschließlich zwischen zwei Unternehmen (B2B) zum Einsatz kommt. Hier erteilt der Schuldner seiner Bank einen Abbuchungsauftrag. Diese prüft die Daten des Gläubigers genau, damit das Verfahren korrekt abläuft. Anschließend ist im Gegensatz zur Basislastschrift kein Widerspruch mehr möglich.

2. Welche Gründe gibt es für eine Rücklastschrift?

Erfolgt eine Rücklastschrift, gibt es verschiedene Gründe:

  1. Mangelnde Kontodeckung – das Guthaben auf dem Konto reicht nicht aus, um die Lastschrift einzuziehen. Zusätzlich hat der Kontoinhaber keinen Dispokredit oder hat ihn schon vollständig ausgereizt. In diesem Fall gibt die Bank die Lastschrift zurück und berechnet eine Rücklastschriftgebühr zulasten des Kontoinhabers.
  2. Widerspruch durch Kunde – bei einer Basislastschrift hat der Kontoinhaber acht Wochen Zeit, den Geldbetrag zurückbuchen zu lassen. Bei ungenehmigten Lastschriften ohne Mandat beträgt die Frist sogar 13 Monate. Nicht nur bei einem Betrug kann der Kunde dem Einzug widersprechen, sondern auch zum Beispiel, wenn der Gläubiger einen zu hohen Betrag abgebucht hat.
  3. Konto existiert nicht mehr – wurde das Konto nach einer Kündigung aufgelöst, kommt es automatisch zu einer Rücklastschrift.
  4. Fehlerhafte Kontoangaben – egal ob Zahlendreher oder vorsätzlich falsche Angaben, bei einer falschen Bankverbindung gibt die Bank die Lastschrift zurück. Anders verhält es sich bei einem abweichenden Namen: Das Kreditinstitut prüft nicht, ob der Name des Kontoinhabers mit dem Namen des Schuldners übereinstimmt. Daher kann es vorkommen, dass ein Gläubiger irrtümlich einen Betrag vom falschen Konto einzieht.
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3. Wie veranlasse ich eine Rücklastschrift?

Hast du beim Überprüfen deines Kontoauszugs festgestellt, dass jemand unberechtigterweise Geld abgebucht hat? Eine Rücklastschrift kannst du innerhalb der achtwöchigen Frist ohne viel Aufwand veranlassen.

Im Online-Banking reicht es meist, unter dem Betrag auf die Schaltfläche Lastschriftrückgabe oder Lastschrift zurückfordern, zu klicken und mit der Online-PIN oder durch TAN-Eingabe zu bestätigen. Sofort wird der abgebuchte Betrag wieder deinem Konto gutgeschrieben.

Hast du keinen Online-Banking-Zugang, solltest du dich an deine Bank wenden, um beispielsweise über Telebanking oder persönlich den Rücklastschriftauftrag zu erteilen.

Unser Tipp

Überprüfe regelmäßig deine Kontoauszüge. Nur so kannst du verhindern, dass die Frist für die Rücklastschrift verstreicht und du auf dem Schaden sitzen bleibst.

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4. Rücklastschrift bei fehlender Kontodeckung: Fallen Gebühren an?

Du hattest nicht mehr genug Geld auf dem Konto, um die Handyrechnung zu zahlen, und es kam zu einer Rücklastschrift? In diesem Fall dürfen die Banken für die geplatzte Lastschrift an sich keine Gebühren berechnen. Die meisten stellen jedoch den Mehraufwand für die Benachrichtigung mit 1 bis 3 € in Rechnung.

Gebühren für eine Rücklastschrift bei fehlender Kontodeckung

Die eigentlichen Kosten für die Rücklastschrift von circa 3 € trägt zunächst der Gläubiger. Viele Unternehmen geben die Belastung aber an den Kunden weiter und berechnen zusätzlich eine Mahngebühr. Das dürfen sie laut mehreren Gerichtsurteilen auch, denn schließlich ist hierbei der Kunde an der Rücklastschrift schuld.

50 € und mehr bezahlen musst du allerdings für eine Rücklastschrift nicht. Unter anderem das Landgericht Hamburg entschied, dass sie nur so hoch wie die tatsächlich entstandenen Kosten sein dürfen. Auch Mahngebühren dürfen maximal 2,50 € betragen.

Wer zahlt die Gebühren für eine Rücklastschrift?

Löst du selbst eine Lastschrift aus, hängen die Kosten davon ab, ob sie berechtigt war. Hat ein Händler beispielsweise einen Betrag abgebucht, obwohl du keine Ware erhalten hast, oder ist die Rechnung falsch, entstehen keine Kosten.

Ist dein Widerspruch aber unberechtigt, musst du dagegen die Rücklastschriftgebühr und gegebenenfalls Mahnkosten tragen. Aus diesem Grund solltest du immer genau prüfen, bevor du eine Rücklastschrift veranlasst, ob du wirklich im Recht bist.

5. Hat eine Rücklastschrift Auswirkungen auf meine Bonität?

Egal, ob Kredit beantragen, Handyvertrag abschließen oder Wohnung mieten – deine potenziellen Gläubiger holen sich vor jedem Vertragsabschluss eine Schufa-Auskunft, um deine Kreditwürdigkeit zu prüfen und sich abzusichern.

Zunächst eine gute Nachricht: Banken melden keine Rücklastschriften an die Schufa. Das bedeutet aber nicht, dass es egal ist, wenn deine Bank wegen mangelnder Kontodeckung Lastschriften zurückbucht. Platzt die Lastschrift, bist du automatisch im Zahlungsverzug.

Manche Unternehmen schicken in diesem Fall zunächst eine Zahlungserinnerung, andere senden dagegen sofort eine Mahnung oder schalten ein Inkassobüro ein. Spätestens dann erfährt die Schufa davon und stuft deine Bonität ab.

Selbst bei finanziellen Engpässen solltest du daher versuchen, deinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Ist das nicht möglich, lohnt es sich, rechtzeitig mit dem Gläubiger zu reden, um beispielsweise eine Stundung oder eine Ratenzahlung zu vereinbaren.

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6. Häufige Fragen zur Rücklastschrift

Silvia Benetti
Silvia Benetti
Redakteurin
Über die Autorin
Ich habe an der TU Berlin Physikalische Ingenieurwissenschaft studiert und war anschließend jahrelang in der Windenergie-Branche tätig. Seit 2016 schreibe ich freiberuflich über Technik und Finanzen. Zu meinen Themen zählen Kryptowährungen, Finanzanlagen, Cybersecurity, Industrie 4.0 und erneuerbare Energien. Auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit Investitionen in grüne Technologien und digitale Projekte.

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