Was sind Tenbagger-Aktien – Der Traum von schneller Rendite
Tenbagger-Aktien könnte man fast als kitschige Romane der Finanzmärkte bezeichnen. Wer kennt nicht die Geschichten vom kleinen Investor, der Aktien kauft und erst Jahre später durch Zufall wieder in sein fast vergessenes Depot schaut, um festzustellen, dass er nun zum Millionär geworden ist.
Du willst dich bei deinem Vermögensaufbau aber nicht auf Finanz-Romantik verlassen? Dann solltest du dich mit Tenbagger Aktien beschäftigen. Vorweg sei gesagt, dass das Finden von Tenbaggern die Königsklasse des Investierens darstellt.
In diesem Artikel lernst du, was Tenbagger eigentlich sind und wie du diese erkennen kannst. Außerdem zeigen wir dir einige Unternehmen, die potenzielle Tenbagger sind.
1. Was ist eine Tenbagger-Aktie?
Peter Lynch, einer der erfolgreichsten Fondsmanager der Welt, erzielte in den Jahren 1977 bis 1990 eine jährliche Durchschnittsrendite von 29,2 %. Der S&P 500 erzielte im Vergleich eine durchschnittliche Rendite von lediglich 10 %.
Als Grundstein seiner Erfolgsstrategie prägte er den Begriff der sogenannten Tenbagger-Aktien. Bei einem Tenbagger handelt es sich um eine Aktie, die sich im Kurs verzehnfacht. Dies gilt für die vergangene und zukünftige Entwicklung der Aktie. Dementsprechend suchen wir als Aktionäre nach Aktien, die das Potenzial zur Vervielfältigung aufweisen.
Wir sprechen hier also von Aktien, die jeder gerne in seinem Portfolio hätte. Lynch suchte sich Wertpapiere, denen er diese Entwicklung zutraute und gab diesen im Anschluss mindestens drei Jahre Zeit.
Grundsätzlich definierte er allerdings keinen bestimmten Zeitraum, in dem man von einem Tenbagger spricht. Jedoch ist eine Verzehnfachung in einem Zeitraum von 30 Jahren, in Anbetracht der Inflation, natürlich deutlich weniger ertragreich und beeindruckend als eine Verzehnfachung in nur 5 Jahren.
Die Begrifflichkeit Tenbagger entstammt im Übrigen Peter Lynchs Fanatismus für Baseball. Er bezeichnete die Bases als „Bags“. Läuft ein Spieler zehn Bases, handelt es sich um zwei Homeruns und ein Double, sprich um ein sehr erfolgreiches Spiel.
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2. Wie erkenne ich Tenbagger-Aktien?
Eine Tenbagger-Aktie zu finden ist gar nicht so einfach und erfordert eine Menge Recherchearbeit. Aktien, die im selben Jahr oder in den nächsten Jahren offensichtlich viel Potenzial aufweisen, sind bereits entsprechend bepreist. Sie weisen zum Beispiel ein hohes KGV oder KUV auf.
Bei den Aktien, die wir suchen, handelt es sich im Regelfall also eher um Wertpapiere, die zum Zeitpunkt der Investition noch niemand auf dem Schirm hat. Diese Aktien müssen ihr Potenzial erst noch entfalten. Hier gilt, dass der Markt nicht dumm ist und natürlich jeder Anleger das Ziel verfolgt, genau die Aktien zu finden, die die höchste Rendite bringen.
Auch wenn man nie verlässlich voraussagen kann, dass eine Aktie zur Tenbagger-Aktie wird, so gibt es dennoch Anhaltspunkte. Bestimmte Faktoren und Typen von Aktien weisen eine höhere Wahrscheinlichkeit auf, dass der gewünschte Fall eintritt.
An dieser Stelle können wir auch zwischen Aktien mit Potenzial und Tenbaggern differenzieren. Während Tenbagger klar auf das Ziel der Verzehnfachung abzielen, sollen Aktien mit Potenzial eine überdurchschnittliche Rendite erzielen.
Typen von Aktien nach Peter Lynch
Grundsätzlich lassen sich die Aktien, die wir suchen unter dem Begriff der Wachstumsaktien zusammenfassen. Peter Lynch nutzte allerdings eine andere Kategorisierung zur Bewertung von Aktien, um diese besser zu verstehen. So konnte er bei der anschließenden Analyse den richtigen Fokus setzen.
Dazu teilte er für ihn interessante Unternehmen in insgesamt 6 Kategorien ein:
- Slow Growers: Langsames Wachstum.
- Stalwarts: Mittelmäßiges Wachstum.
- Fast Growers: Schnelles Wachstum.
- Cyclicals: Unterliegen bestimmten Zyklen, sind also besonders konjunkturabhängig.
- Turnarounds: Unternehmen mit sinkender Bewertung, die aber das Potenzial für einen Befreiungsschlag aufweisen und anschließend steigen könnten.
- Asset Plays: Wertpapiere mit einer Unterbewertung, zum Beispiel durch die Nichtnutzung von bestimmten Vermögenswerten im Unternehmen, die derzeit im Kurs noch nicht berücksichtigt werden. Besteht die Aussicht, dass diese in naher Zukunft genutzt werden könnten, könnten diese anschließend den Wert steigern und dem Anleger einen Gewinn einbringen.
Im Kontext der Suche nach einer Tenbagger-Aktie, sind für uns die Fast Grower und die Turnarounds von besonderem Interesse, da diese im Regelfall die entsprechenden Grundvoraussetzungen mit sich bringen:
Fast Growers – Dank Wachstum zum Tenbagger
Die Fast Grower repräsentieren die Kategorie, die hauptsächlich im Fokus stehen sollte. Bei diesen handelt es sich um Aktien mit Wachstumsraten von 20 oder mehr Prozentpunkten im Jahr.
Dieses Wachstum kann zum einen aus einem generellen Wachstum der Branche resultieren oder zum anderen aus dem starken Gewinn von Marktanteilen einer Unternehmung.
Grundsätzlich handelt es sich hier eher um kleine oder junge Unternehmen mit aggressiven Strategien. Diese Aktien haben das Potenzial etwas zu verändern und für Unruhe in der jeweiligen Branche zu sorgen. In der Vergangenheit fielen besonders viele Technologie-Aktien wie beispielsweise Netflix, Meta oder Tesla in diese Kategorie.
Fast Grower gehen aber häufig auch mit einem erhöhten Risiko einher, da meistens nur eine begrenzte Zahl an finanziellen Mitteln und entsprechender Erfahrung im Management zur Verfügung steht.
Ein weiterer Faktor ist hier auch, dass bereits sichtbare hohe Wachstumsraten auch mit einer entsprechenden Bewertung verbunden sind. Somit besteht das Risiko, dass bei einem Kauf im Kurs bereits eine entsprechende Wachstumserwartung eingepreist ist.
Werden diese Erwartungen nicht erfüllt oder kommt es nur zu geringen Abweichungen, so kann dies zu einer Neubewertung des Aktienkurses führen.
Turnarounds bieten faire Bewertungen und Erholungspotenzial
Die Turnaround-Aktien überzeugen insbesondere durch niedrige Bewertungen. Dabei sind die Aktien normalerweise nicht im Fokus der Anleger. Allerdings bieten Turnaround-Aktien auch ein gewisses Tenbagger-Potenzial und sind hier, im Sinne der Vollständigkeit, aufgeführt.
Es handelt sich um Unternehmen, die sich in einer schlechten Situation oder sogar Krise befinden (ggf. liegt sogar eine Insolvenzgefahr vor). Ein Beispiel aus der Vergangenheit sind Bankaktien oder Tourismusaktien. Bankaktien waren insbesondere durch die Finanzkrise 2008 bedroht, während Corona die Tourismusbranche zum erliegen brachte.
Sobald erste Anzeichen einer Erholung zu beobachten sind, besteht die Chance eines Turnarounds. Mutige Anleger, die früh einsteigen, haben die Chance auf einen potenziellen Tenbagger. Bei den erwähnten Anzeichen könnte es sich beispielsweise um sich umkehrende Trends oder auch staatliche Hilfen handeln.
Schafft es die Aktie anschließend sich wieder vollständig zu erholen, so können Investoren hohe Renditen winken. Nichtsdestotrotz ist diese Form des Investierens mit hohen Risiken verbunden und in den meisten Fällen kommt es überhaupt nicht zu dem erhofften Turnaround.
Tenbagger-Aktien sind in der Regel Wachstumswerte
An dieser Stelle wollen wir festhalten, dass es sich bei Tenbagger-Aktien in der Regel um Wachstumswerte handelt. Turnarounds sind spannend, doch das Potenzial für Kurssteigerungen ist in der Regel begrenzt. Zudem gehen Anleger hier höhere Risiken ein. Es gilt auch hier die Börsenweisheit “Nicht ins fallende Messer greifen.”.
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Faktoren die auf eine Tenbagger-Aktie hinweisen können
Allein die Identifikation der erwähnten Aktientypen bedeutet nicht, dass eine solche Aktie auch zum Tenbagger wird. Im zweiten Schritt gilt es dementsprechend nun die Geschäftsberichte und Branchen der dahinterstehenden Unternehmen zu untersuchen.
Dabei sollte das Augenmerk auf den folgenden Faktoren liegen:
Auswahl zukunftsträchtiger Branchen
Die Branche in dem das Unternehmen operiert sollte eine hohe Zukunftsfähigkeit und natürlich ein entsprechendes Wachstumspotenzial mit sich bringen. Dabei handelt es sich im Regelfall um Bereiche, in denen neue Technologien und gesellschaftliche Megatrends eine große Rolle spielen.
Dazu zählen beispielsweise Technologien wie das Internet of Things, Cloud-Computing, oder Künstliche Intelligenz und Megatrends wie der demografische Wandel oder die Urbanisierung. Auch die Blockchain-Aktien könnten von den genannten Megatrends profitieren.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Betrachtung der Branche beachtet werden sollte, ist das Potenzial bzw. die Wahrscheinlichkeit von staatlichen Eingriffen. Diese können sich ggf. sehr positiv (aber natürlich auch negativ) auf die Entwicklung von Unternehmen auswirken. Wenn man aufmerksam ist und die möglichen Auswirkungen erkennt, kann man hier frühzeitig in die Profiteure investieren.
Geschäftsmodell und Produkt
Das Geschäftsmodell sollte leicht und ohne große Mehrkosten skalierbar sein. Diese Skalierbarkeit sollte kombiniert sein mit einem konstanten Gewinn- und Umsatzwachstum sowie hohen Margen. Außerdem müssen Anleger darauf achten, dass sich das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital in einem gesunden Rahmen bewegt.
Beim Produkt gilt es Marktführer oder Visionäre zu identifizieren. Gibt es einen Markt noch nicht, dann kann sich das Unternehmen als Marktführer etablieren und von einem First-Mover-Vorteil profitieren. Ein passendes Beispiel aus der Vergangenheit ist Apple. Das Unternehmen schuf mit dem iPhone einen komplett neuen Markt.
Allerdings handelt es sich hier natürlich um absolute Musterbeispiele. Viele Unternehmen mit entsprechendem Potenzial operieren noch nicht profitabel und sind auf Gelder von Investoren angewiesen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Produkte noch in der Entwicklung befinden und stetig optimiert werden. Die erzielten Erträge fließen unmittelbar in den Ausbau des Geschäfts.
Dies steht im Gegensatz zu klassischen Dividendenaktien, die Ihre Gewinne teilweise an die Aktionäre ausschütten.
Ziel sollte es also sein in einen zukünftigen Marktführer zu investieren, der das beste Produkt auf dem Markt vorweisen und langfristig das Leben vieler Menschen vereinfachen kann.
Geringe Marktkapitalisierung und geringes Investoreninteresse
Aktien wie die von Amazon, Meta oder Microsoft werden jeden Tag von einer Vielzahl von privaten und geschäftlichen Investoren untersucht und sind dementsprechend mit einer hohen Wahrscheinlichkeit relativ fair bewertet. Das liegt daran, dass im Regelfall jegliche relevanten Informationen (seien sie noch so klein) in den Aktienkurs einfließen.
Dies ist bei kleineren Unternehmen, abseits vom Trubel der Großen, allerdings nicht der Fall. Bei diesen Werten ist das Interesse der Investoren nicht so groß. Dementsprechend dauert es hier länger bis sich Veränderungen im Kurs der Aktie bemerkbar machen. Es handelt sich hier meist um Aktien, die eher in Nischen operieren und keine signifikanten Gewichtungen in Indizes aufweisen.
Ein weiterer relevanter Aspekt, auf den ihr achten solltet, ist selbstredend die Marktkapitalisierung der Unternehmen. Um beim Beispiel der großen Tech Aktien zu bleiben, werfen wir einen kurzen Blick auf die Marktkapitalisierung von Microsoft. Diese liegt zum aktuellen Zeitpunkt bei NaN. Eine Verzehnfachung erscheint aufgrund der Bewertung eher unwahrscheinlich – vorausgesetzt, Microsoft erschließt keine weiteren Märkte.
Dementsprechend sind für uns also eher Unternehmen interessant, die zum aktuellen Zeitpunkt eine geringere Marktkapitalisierung aufweisen. Als Daumenregel kann man hier eine Kapitalisierung von unter oder um die 10 Milliarden Euro ansetzen. Hier ist eine Verzehnfachung deutlich realistischer. Folglich fokussieren wir uns auf Small oder Mid Caps.
3. Welche Unternehmen haben in der Vergangenheit zu den Tenbagger-Aktien gezählt?
Um das Konzept der Tenbagger und die damit verbundene Dynamik besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Dazu habe ich fünf bekannte Beispiele ausgewählt. Aus anfänglich kleinen Unternehmen wurden mit der Zeit Marktführer.
Die Darstellung erfolgt anhand der historischen Jahresabschlusskurse der jeweiligen Unternehmen. Auf den ersten Blick wird schnell deutlich, dass es sich hier überwiegend um Technologie Aktien handelt, die im Zuge der Digitalisierung durch innovative Geschäftsmodelle und Produkte die Oberhand über ihre Konkurrenz gewannen.
Die Beispiele zeigen auch deutlich, dass eine Verzehnfachung in den verschiedensten Zeiträumen ablaufen kann. Zudem kommt es regelmäßig zu Kurskorrekturen, welche du als Anleger verkraften musst.
Unternehmen | Zeitraum | ISIN | Kurs 1 | Kurs 2 |
---|---|---|---|---|
Amazon | 2001-2010 | US0231351067 | 0,62 USD | 6,93 USD |
Apple | 2004-2011 | US0378331005 | 0,84 USD | 11,17 USD |
Salesforce | 2004-2013 | US79466L3024 | 3,12 USD | 39,5 USD |
Tesla | 2011-2017 | US88160R1014 | 1,52 USD | 17,59 USD |
NVIDIA | 2012-2016 | US67066G1040 | 2,28 USD | 26,69 USD |
Nvidia als Beispiel für die Volatilität einer Tenbagger-Aktie
Die Kursentwicklung der NVIDIA Aktie von 1999 bis 2002 zeigt sehr gut, wie volatil der Aktienmarkt sein kann. Außerdem erkennen wir, wie unvorhersehbar die Kursentwicklung einer Tenbagger-Aktie ist.
In diesem Fall hätten Investoren von 2008 bis 2016 (Orange Markierung) zweimal die Möglichkeit gehabt ein Investment zu tätigen und dieses in 6 oder 8 Jahren zu verzehnfachen.
In nur 5 Jahren hätte man dieses im Zeitraum von 2014 bis 2019 (Rote Markierung) oder von 2015 bis 2020 (Grüne Markierung) ebenfalls schaffen können. Die Kurshistorie zeigt aber auch (Blaue Markierung) wie kurzlebig und nah schnelles Wachstum sowie starke Abstürze am Aktienmarkt beieinander liegen.
NVIDIA zeigt sich hier als ausgezeichnetes Beispiel für die zuvor vorgestellten Aktientypen nach Peter Lynch, da es sich hier sowohl um einen Fast Grower als auch um einen Turnaround handelt. Wir sehen also, dass es häufig nicht den einen richtigen Zeitraum zum Investieren gibt. Geduld und Mut können sich auszahlen.
4. Unsere Tenbagger-Aktien 2022
Du kennst nun mögliche Ansätze zur Analyse von Tenbagger-Aktien. Außerdem hast du anhand unserer Beispiele gesehen, welche Aktien in der Vergangenheit eine sehr hohe Rendite erzielt haben.
Nun wollen wir den Fokus auf fünf potenzielle Tenbagger Aktien legen.
Bei den hier gezeigten Tenbagger-Aktien handelt es sich um unsere Favoriten. Ob die Aktien eine Verzehnfachung im Aktienkurs schaffen, lässt sich aktuell nicht bewerten. Die Auswahl erfolgte anhand der oben vorgestellten Kriterien.
Ciena Corporation (ISIN: US1717793095)
Ciena wurde 1992 gegründet und ist ein Unternehmen aus den Bereichen Netzwerksysteme, Dienstleistungen und Software. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt die Marktkapitalisierung der Aktie bei [stock ticker=”cien” type=”marketcap” ].
In der Vergangenheit formte das Unternehmen ein starkes Markenportfolio, welches immense Vorteile bei der Markteinführung und Weiterentwicklung von neuen Produkten bietet. Die Ciena Corporation hat ein diversifiziertes Geschäftsmodell und agiert in folgenden Geschäftsbereichen:
- Software-Control und Automation
- Data Analytics und Intelligence
- Programmable Infrastructure.
Aufgrund dieser Breite des Portfolios ist es Ciena möglich in Zukunft von diversen Megatrends, wie beispielsweise Cloud Computing, Internet of Things oder 5G-Technologie zu profitieren.
Zum aktuellen Zeitpunkt verfolgt das Unternehmen eine expansionsorientierte Strategie. Dabei soll die führende Rolle auf dem US-Markt zur Finanzierung des internationalen Wachstums dienen.
Neben dem hohen Diversifizierungsgrad des Portfolios liegen Cienas Stärken in ihrem Humankapital sowie der daraus resultierenden hohen Zufriedenheit und Loyalität der Kunden.
Jedes Jahr investiert das Unternehmen hohe Summen in die Ausbildung seiner Mitarbeiter und Verkaufspartner. Dementsprechend profitiert man von starken Beziehungen innerhalb des eigenen Händlernetzwerks, kombiniert mit einer hoch motivierten und loyalen Arbeiterschaft.
Ocado Group (ISIN: US1717793095)
Ocado wurde 2000 gegründet und ist ein Unternehmen aus dem Bereich des E-Commerce mit Lebensmitteln. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt die Marktkapitalisierung der Aktie bei [stock ticker=”ocdgf” type=”marketcap” ]. Das Unternehmen beschrieb sich vor kurzem selbst als größter Online-Lebensmittelhändler der Welt.
Die Zustellung von Lebensmitteln ist ein kompliziertes Geschäft, was an der Verderblichkeit, Logistik und den kleinen Margen liegt. Nichtsdestotrotz begann das Unternehmen im Vereinigten Königreich mit dem Aufbau und der Erprobung seines Geschäftsmodells und wurde zum Marktführer der Branche.
Die im Rahmen dieses Prozesses gewonnene Expertise entschied man zu skalieren – das Resultat ist die Internationalisierung des Geschäfts. Im Fokus stehen hierbei starke Partner in den jeweiligen Ländern. So betreibt Ocado heute eine enge Partnerschaft mit dem Einzelhändler Kroger in den USA und übernimmt hier die Betreuung des Online-Stores sowie die damit verbundene Logistik.
Um die zuvor erwähnten Schwierigkeiten in der Logistik mit Lebensmitteln zu reduzieren und weiter zu expandieren, reinvestiert Ocado seine Umsätze intensiv in Forschung und Entwicklung.
Besonders interessant ist hierbei die Struktur der Lagerhäuser. Hier setzt das Unternehmen auf Roboter und Artificial Intelligence zur Optimierung seiner Prozesse. So beteiligte man sich auch an diversen von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekten im Bereich der Robotik. Die Roboter sollen langfristig die Aufnahme und Verpackung von Gütern übernehmen und somit die Produktivität steigern.
Palantir Technologies (ISIN: US69608A1088)
Palantir Technologies wurde 2004 gegründet und ist ein Unternehmen aus dem Bereichen Software sowie Big Data. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt die Marktkapitalisierung der Aktie bei [stock ticker=”pltr” type=”marketcap” ]. Damit liegt die Kapitalisierung über den zuvor genannten Kriterien. Ein Blick über den Tellerrand hinaus kann sich aber dennoch hin und wieder lohnen.
Die Softwareprodukte des 2020 an die Börse gegangenen Unternehmens beschäftigen sich überwiegend mit der Analyse großer Datenmengen für verschiedenste Arten von Kunden. Besonders hervorstechen dabei die Softwareprojekte Gotham und Foundry.
Die Behörden der USIC und das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten nutzen Gotham beispielsweise zur Anti-Terror-Bekämpfung oder Verteidigung des Landes gegen Spionagesoftware, wie das Wall Street Journal berichtete. Foundry hingegen dient überwiegend zur Analyse von Daten im Bereich Hedgefonds, Banken und Finanzdienstleistung.
Allerdings findet Palantir Software, laut des Annual Report des Unternehmens, in den verschiedensten Branchen Anwendung. So findet man diese beispielsweise in der deutschen Pharma Forschung, dem britischen öffentlichen Gesundheitssektor sowie im militärischen Kontext der Spezialtruppen der USA. Die Kundenstruktur besteht dementsprechend aus zahlreichen Regierungen, staatlichen Institutionen sowie führenden Unternehmen aus der freien Wirtschaft.
Die Besonderheit und damit auch das Alleinstellungsmerkmal der Palantir Produkte liegt in der Expertise, die aus der Entwicklung von Gotham gewonnen werden konnte. Dieses wurde gezielt für die Nutzung von Verteidigungs- und Geheimdiensten entworfen. Höchste Sicherheit und Effizienz standen dabei im Vordergrund.
Das Unternehmen erkannte anschließend schnell, dass in der Wirtschaft operierende Firmen ebenfalls mit ähnlichen Problematiken beim Thema Verarbeitung und Analytik von Daten zu kämpfen haben. So entschied man sich mit Foundry, basierend auf der vorhandenen Expertise, eine zivil nutzbare Alternative zu entwickeln. Basierend auf den Rahmendaten könnte es sich bei Palantir also um eine der kommenden Tenbagger-Aktien handeln.
Carbios (ISIN: FR0011648716)
Carbios wurde 2011 gegründet und ist ein Unternehmen aus dem Bereich der Biochemie. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt die Marktkapitalisierung der Aktie bei [stock ticker=”coosf” type=”marketcap”].
Das Geschäftsmodell basiert auf der Entwicklung innovativer und wettbewerbsfähiger biologischer Prozesse zum Recycling von Kunststoffen in der industriellen Nutzung. So entwickelte das Unternehmen eine Technologie, mit der Einwegkunststoffe zu 100 % häuslich kompostiert werden können.
Eine große Aufmerksamkeitswelle erhielt Carbios allerdings mit einer anderen Technologie durch die Veröffentlichung eines Artikels im Wissenschaftsjournal Nature. In diesem wurden Enzyme vorgestellt, denen es möglich ist, 90 % jeglichen PET-Plastikmülls in 10 Stunden zu recyceln. Daraus resultierten für das Unternehmen eine Vielzahl von Partnerschaften mit großen Unternehmen wie beispielsweise Pepsi, Nestle und LÓréal. Die Voraussetzungen für eine Tenbagger-Aktie sind somit erfüllt.
Im März 2022 konnte das Unternehmen erneut einen Durchbruch vermelden. Man schaffte es eine zu 100 % enzymatisch recycelte PET-Faser aus farbigen Textilabfällen zu gewinnen und daraus im Anschluss eine PET-Flasche herzustellen. Kunststoffe mussten bisher im üblichen Schmelzverfahren sortenrein sein. Zudem sinkt bei jedem Schmelzvorgang die Qualität der Rohstoffe, weswegen eine ewige Wiederholung des Vorganges nicht möglich war.
Sollte es Carbios gelingen diesen Vorgang massentauglich umzusetzen, so würde dies ein gigantisches Potenzial zur Lösung großer Problemstellungen in den Bereichen der Müllverwertung und des Klimaschutzes bedeuten. Dementsprechend hoch wäre die Relevanz der Technologie.
Ginkgo Bioworks (ISIN: US37611X1000)
Ginkgo Bioworks wurde 2009 von Wissenschaftlern des MIT gegründet und ist ein Unternehmen aus dem Bereich der Biotechnologie, dass erst im Mai 2021 an die Börse ging. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt die Marktkapitalisierung der Aktie bei [stock ticker=”dna” type=”marketcap”].
Das Unternehmen arbeitet mit einer Plattform, die die Programmierung von Zellen ermöglicht. Kunden äußern ihre Wünsche und die entsprechenden Anpassungen werden vorgenommen.
Diesen Vorgang beschrieb CEO Kelly in einer Pressemitteilung damit, dass dies ähnlich wie in der Informatik funktioniere. Laut ihm haben Zellen bzw. Organismen ebenfalls einen digitalen Code, der anstelle von Einsen und Nullen aus As,Ts, Cs und Gs besteht.
Drückt man dies etwas technischer aus, so dient die Plattform des Unternehmens zum Entwerfen, Schreiben und Debuggen des so genannten DNS-Codes in künstlichen Organismen, um angepasste Programme für seine Kunden auszuführen.
Möglich sind dabei, laut eigenen Angaben, eine Vielzahl von Anwendungsbereichen wie beispielsweise Pharma, Lebensmittel oder auch Wasseraufbereitung. So können Lebensmittel mit Hilfe dieser Technologie haltbarer oder auch Geschmacksintensiver gemacht werden. Zudem könnten auch Ersatzprodukte programmiert werden, die einen gewissen Geschmack auf der Basis nachhaltiger Ressourcen imitieren.
In der Vergangenheit bearbeitete Ginkgo bereits Kundenaufträge für Unternehmen wie Roche, Bayer, Moderna und Pfizer.
5. Potenzielle Tenbagger-Aktien kaufen
Die vorgestellten Aktien kannst du an allen bekannten Börsenplätzen handeln. Hast du noch kein Depot, helfen wir dir mit unserem Vergleich, das für dich beste Wertpapierdepot zu finden. Außerdem zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Aktien kaufen kannst.
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An dieser Stelle solltest du beachten, dass du vor dem Kauf einer Tenbagger-Aktie stets eine ausführliche Analyse durchführst.
Schätzungen von Analysten sind keine gute Grunde zum Kauf einer Aktie. Bewerte an dieser Stelle am besten, ob du ein Unternehmen komplett kaufen würdest, wenn du die notwendigen finanziellen Mittel hättest.
Ist die Antwort nein, dann handelt es sich wahrscheinlich um kein gutes Investment. Außerdem kann ich dir an dieser Stelle nur raten, ausreichend Wert auf eine gute Diversifikation in deinem Portfolio zu legen.
Kaufe nicht nur eine Tenbagger-Aktie, sondern investiere in mehrere Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. So diversifizierst du die Abhängigkeit von Unternehmen und Sektoren.
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6. Welche Chancen und Risiken sind mit dem Investment in Tenbagger-Aktien verbunden?
In diesem Abschnitt will ich dir zeigen, welche Chancen und Risiken mit einem Investment in Tenbagger-Aktien einhergehen.
Grundsätzlich sind Tenbagger-Aktien ein chancenorientiertes Investment. Du suchst also Unternehmen, welche ein positives Risiko-Chance-Verhältnis aufweisen.
Dabei liegt der Fokus auf einem schnellen Wachstum. So handelt es sich bei typischen Tenbaggern um Wachstumswerte, die schnelles Umsatz- und Gewinnwachstum erzielen können. Zum Zeitpunkt deiner Analyse werden diese Aktien nur selten hohe Cashflows aufweisen. Vielmehr ist das Geschäftsmodell defizitär, sodass eine hohe Marge ein Qualitätsmerkmal darstellt.
Geht deine Investmentthese auf und das Unternehmen kann die Erwartungen erfüllen, dann profitierst du von einem schnellen Vermögenszuwachs.
Außerdem zeigt sich, dass Tenbagger-Aktien in allen Sektoren anzutreffen sind. Egal ob Pharma, Biotechnologie oder Technologie – Tenbagger findest du überall. So kannst du auch mit einem Tenbagger-Depot ein hohes Maß an Diversifikation erzielen.
Tenbagger-Aktien nicht ohne Nachteile
Auf der anderen Seite musst du jedoch auch die Nachteile dieser Anlagestrategie berücksichtigen. So agierst du besonders aktionistisch und musst dein Kapital langfristig in den Markt investieren.
Es kann mehrere Jahre dauern, bis deine Investmentthese aufgeht. In den meisten Fällen wirst du schlicht und ergreifend keine passenden Aktien finden.
Zudem ist das Risiko bei einem Investment in Wachstumswerte höher. Tendenziell sind diese nämlich sportlich bewertet – der Markt antizipiert zukünftige Cashflows. Dementsprechend kann es auch schneller zu Kursrückgängen kommen. Grundsätzlich sind Tenbagger-Aktien volatiler und du als Anleger musst mit dieser Eigenschaft umgehen können.
Schlussendlich ist das Finden von Tenbagger-Aktien eine Kunst. Würde jeder Anleger solche Werte finden können, dann wären alle Anleger reich. Dem ist aber nicht so, weshalb du viel Zeit in die Suche passender Werte investieren musst.
Abschließend findest du eine kurze Aufschlüsselung der Vor- und Nachteile:
Chancen von Tenbagger-Aktien
- Chance auf hohe Renditen, bei geringem Investitionsvolumen
- Vielfältige Möglichkeiten zum Investieren
- Gute Optionen zur Diversifizierung des Portfolios
- Positives Risiko-Chance-Profil bei entsprechenden Aktien
- Effiziente Allokation der Erträge in weiteres Wachstum
- Starker Fokus auf Wachstum und somit starker Fokus auf den Zinseszinseffekt
Risiken von Tenbagger-Aktien
- Im Regelfall ist eine langfristige Bildung des eingesetzten Kapitals notwendig
- Hohes Risiko und langer Atem sind Grundvoraussetzungen
- Hoher Rechercheaufwand und entsprechende Expertise notwendig
- Viele Fehlgriffe sind vorprogrammiert
- Tenbagger-Aktien sind volatiler als klassisches Blue-Chip-Aktien
7. Fazit zu Tenbagger-Aktien
Grundsätzlich gibt es selbstverständlich die unterschiedlichsten Ansätze und Philosophien, um Wachstumsaktien zu identifizieren und zu bewerten. Aber alle haben gemeinsam, dass es notwendig ist gründliche Analysen durchzuführen und aufmerksam eine Vielzahl von Branchen und Märkten zu beobachten. Es sind am ehesten die Aktien, die heute noch niemand auf dem Schirm hat.
Welche Aktie aber nun zu einer Tenbagger Aktie wird lässt sich nie verlässlich voraussagen. Die Suche nach einer solchen ähnelt der Suche nach dem heiligen Gral und ist offensichtlich auch immer mit Risiken verbunden.
Hohe Gewinne gehen im Regelfall auch mit hohem Risiko und natürlich im schlechtesten Fall mit potenziellen Verlusten einher. Beispiele aus der Vergangenheit wie die Nvidia Aktie zeigen, wie geduldig, mutig und ausdauernd Investoren sein müssen, um an ihr Ziel zu gelangen.
Hinzu kommt, dass es vielen bereits bei einer 100 % Steigerung in den Fingern juckt eine Aktie zu verkaufen und die daraus resultierende Rendite zu sichern.
Umso wichtiger ist es hier sich gezielt mit den relevanten Themen und dem Umfeld der ausgewählten Aktien zu beschäftigen und sich nicht von fremden Meinungen beeinflussen zu lassen. Des Weiteren sollte man auch im Kopf behalten, dass der Begriff der Tenbagger-Aktien auch gerne als Marketinginstrument missbraucht wird, um Aktien mit Chancen auf hohe Rendite anzubieten und potenzielle Investoren anzulocken.
Welche Aktien haben deiner Meinung nach das Potenzial zur Tenbagger-Aktie? Machst du dich nun ebenfalls auf die Suche und versuchst deine persönliche Tenbagger-Erfolgsgeschichte zu schreiben?
8. Häufig gestellte Fragen zu Tenbagger-Aktien
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.