
Wie viel kostet ein Hund? Alle Kosten im Überblick
Ein Hund ist mehr als nur ein Haustier, er ist ein Familienmitglied. Doch mit der Anschaffung eines Hundes fallen auch einige Kosten an, die du berücksichtigen solltest. Wir haben uns daher die Frage gestellt, was ein Hund eigentlich kostet.
Wir haben die Kosten analysiert und zeigen dir in diesem Beitrag, mit welchen Kosten du rechnen solltest. Neben den Anschaffungskosten gibt es nämlich zahlreiche weitere Kosten, die du bei der Hundehaltung berücksichtigen solltest. Hierzu gehören die monatlichen Kosten für Futter, Ausstattung, Steuern, Versicherungen und Tierarztkosten.
Am Ende des Artikels weißt du, mit welchen monatlichen und jährlichen Kosten du für einen Hund rechnen kannst.
Das Wichtigste zu den Kosten eines Hundes
- Die Anschaffung eines Hundes ist eine wichtige finanzielle Entscheidung
- Um die Gesamtkosten gut zu kalkulieren solltest du mit monatlichen Kosten von etwa 200 € rechnen
- Mit Versicherungen kannst du schwer kalkulierbare Kosten für Unfälle, Krankheiten etc. gut absichern.
- In unserer Modellrechnung kostet ein Labrador zwischen 21.000 bis 30.000 € in 10 Jahren.
1. Die Anschaffungskosten sind der erste große Kostenblock für die Kosten eines Hundes
Bevor die laufenden Kosten der Hundehaltung ins Spiel kommen, stellt sich zuerst die Frage: Was kostet ein Hund in der Anschaffung? Die Preise können stark variieren – je nach Rasse, Gesundheitszustand, Abstammung, Größe, Fellfärbung sowie weiteren Faktoren. Um uns einen besseren Überblick zu verschaffen, bewerten wir kurz die einzelnen Aspekte.
Die Rasse des Hundes
Der wohl entscheidende Faktor, der über die Anschaffungskosten entscheidet, ist die Rasse deines neuen Hundes. Wie so oft gibt es nach oben keine Grenzen. Ist dir die Rasse egal, kannst du auch einen Mischling aus einem Tierheim oder von einer Tierschutzorganisation aufnehmen – hier bezahlst du in der Regel eine Schutzgebühr von 200 bis 500 €.
Modehunde wie ein Shiba Inu sind dahingegen deutlich teurer. Einerseits dauert es einige Zeit, bis ein Züchter dir mitteilt, dass ein Welpe im Wurf für dich dabei ist. Andererseits gibt es ein vergleichsweise geringes Angebot, sodass hier Preis von mehr als 4.000 € möglich sind. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Shiba Inu Welpe mit entsprechender Ahnentafel mehr als 2.000 € kostet – unsere Hündin ist 2018 bei uns eingezogen.
Realistischerweise solltest du hier je nach Rasse aber mit ca. 1.000 € rechnen, wobei seltenere Rassen deutlich teurer sind.
Gesundheitszustand – schnelle Folgekosten sind möglich
Wichtig ist auch, dass du den Gesundheitszustand deines Hundes klärst. Kaufst du einen Hund vom eingetragenen Züchter, sind diese Kosten in der Regel schon entstanden und werden mit dem Kaufpreis verrechnet. Hat dein Welpe diese Vorleistungen noch nicht erhalten, solltest du mit folgenden Kosten rechnen:
- Gesundheitscheck: 50 €
- Grundimmunisierung: 150 €
- Chip: 40 €
- EU-Heimtierausweis: 20 €
Somit kommen hier unmittelbare Folgekosten von ca. 260 € auf dich zu. Die Kosten sind maßgeblich abhängig von deiner Region und den Kosten deines Tierarztes. Nimmst du also einen Hund aus privater Hand auf, solltest du diese Kosten berücksichtigen.
Alter des Hundes
Möchtest du unbedingt einen Welpen aufnehmen, dann ist der Preis grundsätzlich etwas höher. Welpen sind begehrt und die Kosten entsprechend höher. Ist dir das Alter deines Vierbeiners egal, sind auch die Kosten geringer. Gerade Hunde aus dem Tierschutz oder Tierheim sind erfahrungsgemäß günstig. Auch ist es nicht selten, dass ein älterer Hund ein neues Zuhause sucht – hier sind die Kosten dann auch überschaubar.
Weitere Eigenschaften
Zusätzlich gibt es weitere Besonderheiten, die den Preis schnell in die Höhe treiben können. Gerade auffällige Augen, eine besondere Fellfärbung oder besonders große Exemplare sind oftmals teurer und beeinflussen den Anschaffungspreis deines Hundes.
Anschaffungskosten für unsere Berechnung
Da wir dir am Ende des Artikels eine realistische Einschätzung über die Kosten eines Hundes geben möchten, müssen wir auch einen Modellwert für die Anschaffungskosten finden. Hier haben wir uns für den Labrador Retriever entschieden, da dieser besonders beliebt bei deutschen Familien ist. Die Kosten schwanken für einen VDH-Züchter zwischen 2.000 – 3.500 €.
Für einen Verbandzüchter belaufen sich die durchschnittlichen Kosten auf 1.200 bis 2.300 €. Um den unterschiedlichen Faktoren Rechnung zu tragen, setzen wir für die Anschaffung Kosten in Höhe von 2.000 € im Durchschnitt an. Hier kannst du natürlich variieren und die Kosten auf deinen Wunschhund anpassen.
2. Die Futterkosten hängen maßgeblich von der Ernährungsform ab
Auch die Futterkosten hängen maßgeblich von der Rasse deiner Wahl ab. In unserem Beispiel haben wir einen Labrador gewählt, der bekanntlich eher als Vielfrass gilt. Dennoch wollen wir uns kurz erst die einzelnen Ernährungsformen anschauen:
- Trockenfutter: Für Hundehalter ist das Trockenfutter die günstige Variante, um einen Hund zu füttern. Zwar gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten, doch ein guter Grundsatz ist es, wenn du 1,5 % des Körpergewichts deines Hundes als Futter einplanst. So benötigt ein Hund mit 30 kg Körpergewicht ca. 450 g Trockenfutter am Tag. Für einen 15 kg Sack mit Trockenfutter kannst du bei einem hochwertigen Futter mit Kosten von 75 € rechnen – das reicht dann auch für einen Monat.
- Nassfutter: Das Nassfutter ist teurer als Trockenfutter, dafür geschmacklich intensiver. Allerdings enthält es auch mehr Flüssigkeit, weshalb die Futtermengen auch steigen. Je nach Aktivität benötigt ein Hund 30 bis 50 g pro Kilogramm. Nehmen wir wieder unseren Labrador heran, dann entspricht das bei einem Gewicht von 30 kg etwa 900 bis 1500 g pro Tag. Wir nehmen hier den Mittelwert und gehen mit 1.200 g ins Rennen. Im Monat benötigt unser Hund dann 36 kg an Trockenfutter. Bei der bekannten Marke RINTI kostet das Kilo rund 3,49 €, sodass sich Gesamtkosten von rund 125 € ergeben.
- BARF: Ein Trend bei Hundehaltern ist das BARFen der eigenen Vierbeiner. BARF steht übrigens für "Biologisch Artgerechtes Rohes Futter". Beim BARFen bekommt dein Labrador frisches Fleisch, Gemüse und Zusätze wie Öle oder Mineralstoffe. Die Kosten hängen stark von den Bezugsquellen ab: Wenn du im Supermarkt oder beim Metzger einkaufst, zahlst du schnell 100–150 € pro Monat. Wer größere Mengen online bestellt oder vom Barf-Shop bezieht, kann etwas sparen. Zu berücksichtigen ist hierbei der zeitliche Aufwand, sodass wir ca. 150 € ansetzen.
- Selbtgekochtes Futter: Manche Hundebesitzer kochen selbst für ihren Vierbeiner. Dabei entstehen ähnliche Kosten wie beim BARFen, also etwa 90–140 € pro Monat. Wichtig: Du brauchst Ernährungswissen oder einen Plan vom Tierarzt, damit dein Hund alle Nährstoffe bekommt.
- Snacks: Weiterhin solltest du die Kosten für Snacks berücksichtigen. Je nach Hund fallen diese niedriger oder höher aus. Ein guter Richtwert für einen Labrador sind etwa 20 € im Monat.
Zusammenfassend können wir also festhalten, dass die Futterkosten maßgeblich von der Art der Fütterung abhängen. Benötigt dein Hund aufgrund einer Unverträglichkeit oder Allergie besonders Futter, dann fallen die Kosten auch noch höher aus. Um für unsere Kostenberechnung einen validen Wert zu finden, orientieren wir uns an einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Demnach füttern in Deutschland 59,5 % der Hundehalter Trockenfutter an ihre Vierbeiner.
Die Kosten für Hundefutter hängen von Rasse und Futtersorte ab
Schlussendlich ist es die Entscheidung der Halter, welches Hundefutter am besten für den eigenen Hund geeignet ist. Oftmals ist es auch eine Kosten- und Convenience-Frage. Wir richten uns hier klar an der Mehrheit der Hundehalter aus und setzen auf Trockenfutter – zumindest für das Kostenmodell. Die monatlichen Futterkosten inkl. Leckerli setzen wir somit bei 100 € an.
3. Ein Hund benötigt regelmäßig neue Ausstattung – die Kosten variieren hierbei stark
Neben Futter, Tierarzt und Versicherung fallen auch regelmäßige Ausgaben für die Hundeausstattung an. Viele Hundebesitzer unterschätzen diesen Posten, dabei summieren sich Spielzeug, Ersatz für verschlissene Leinen oder Körbchen und Pflegeprodukte schnell auf einen spürbaren Betrag.
Vor allem im ersten Jahr musst du mit höheren Kosten rechnen, da hier die gesamte Erstausstattung für deinen Welpen gekauft werden muss.
Für einen Labrador Retriever solltest du pro Jahr realistisch 200–400 € für Hundeausstattung kalkulieren. Im ersten Jahr (inkl. Erstausstattung) können es sogar 350–700 € werden. Nachfolgend haben wir die Kosten tabellarisch aufgeführt:
Kosten | Häufigkeit | |
---|---|---|
Hundebett | 40 bis 120 € | Alle 2 Jahre |
Näpfe | 20 bis 50 € | Alle 5 Jahre |
Leine | 20 - 30 € | Alle 2 Jahre |
Geschirr | 30 - 70 € | Alle 2 Jahre |
Transportbox | 50 – 150 € | Alle 5 Jahre |
Spielzeug | 50 - 100 € | Jährlich |
Pflegeartikel | 20 - 40 € | Jährlich |
Wie du anhand dieser Aufstellung siehst, können die Kosten schon wirklich Auswirkungen auf deine Finanzen haben. Aus diesem Grund können wir dir auch empfehlen, ein Rücklagenkonto für deinen Hund anzulegen, um dort monatlich zu sparen – so fallen die Kosten, wenn sie auflaufen, nicht so stark ins Gewicht. In unserem Tagesgeldvergleich findest du passende Sparkonten.
Zudem solltest du beachten, dass die hier angegebenen Kosten nicht verbindlich sind. Wie so oft sind höhere Kosten möglich. Wie aber der Brustgeschirr Test von Hausundtier.com zeigt, sind die Kosten recht breit – je nach Ausstattungsbedarf.
Die Kosten setzen wir für unsere Kostenberechnung an
Wir nehmen aus unserer Tabelle die Mittelwerte, um die Berechnung einfach zu halten. So ergeben sich kalkulatorische Kosten in Höhe von 204,50 € im Jahr.
4. Die Hundesteuer: Regelmäßige Kosten für deinen Hund
Eine weitere Kostenposition, die du unbedingt berücksichtigen solltest, sind die Hundesteuern. Diese werden von den Gemeinden festgelegt. Nachfolgend haben wir exemplarisch zehn deutsche Städte recherchiert und zeigen dir, welche Kosten hier auf dich zukommen.
Ort | Erster Hund | Zweiter Hund | Listenhunde |
---|---|---|---|
Berlin | 120 € | 180 € | 840 € |
Düsseldorf | 96 € | 150 € | 600 € |
Flensburg | 132 € | 180 € | 600 € |
Frankfurt am Main | 102 € | 102 € | 900 € |
Hamburg | 90 € | 90 € | 600 € |
Hannover | 132 € | 240 € | 600 € |
Leipzig | 96 € | 192 € | Nicht ausgewiesen |
München | 100 € | 100 € | 800 € |
Potsdam | 108 € | 144 € | 648 € |
Stuttgart | 108 € | 216 € | 612 € |
Was diese Tabelle gut verdeutlicht, ist der Umstand, dass du bei mehreren Hunden relativ gesehen auch mehr Hundesteuer zahlen musst. Zudem sind Listenhunde – bis auf wenige Ausnahmen – immer deutlich teurer. In dieser Tabelle haben wir lediglich die Hundesteuer von Städten exemplarisch aufgeführt. Gerade kleinere Gemeinden überzeugen mit geringeren Steuersätzen.
Die Hundesteuer in Deutschland liegt auf einem moderaten Niveau
Schlussendlich zeigt sich, dass die Steuer für einen Hund stark schwankt. In kleinen Gemeinden belaufen sich die Kosten oftmals auf weniger als 80 €, während die Städte höhere Kosten ansetzen. Für unsere Modellberechnung nehmen wir an, dass die Hundesteuer jährlich bei 120 € liegt – hier orientieren wir uns an der Bundeshauptstadt Berlin.
5. Versicherungskosten für deinen Hund: Eine Versicherung ist ein Muss für Hundehalter
Viele Hundehalter vergessen bei der Kostenbetrachtung die Versicherungskosten zu berücksichtigen. Dabei ist die wohl wichtigste Versicherung für Hundehalter überraschend günstig: die Hundehalterhaftpflichtversicherung.
Diese Versicherung schützt dich vor Schäden, die dein Vierbeiner verursacht. Versichert sind:
- Personenschäden: Dein Hund beißt den Tierarzt und dieser macht Schmerzensgeld geltend. Den Personenschaden übernimmt dann die Versicherung.
- Sachschäden: Beim Tierarzt beschädigt dein Hund teure Geräte, sodass die Versicherung hier die Kosten für dich übernimmt.
- Vermögensschäden: Durch den Biss kann der Tierarzt nicht arbeiten. Der hier entstehende Schaden ist ein Vermögensschaden und wird durch die Hundehaftpflichtversicherung abgesichert.
Die hier aufgeführten Beispiele sind nur exemplarisch. Schlussendlich musst du prüfen, dass deine Hundehaftpflichtversicherung möglichst gute Leistungen abbildet. Mit unserem Hundehaftpflichtversicherungs-Vergleich findest du passende Tarife. Unser Testsieger ist Getsafe mit einer hervorragenden Bewertung von 95 %. Helden.de erzielt dahingegen ein sehr gutes Ergebnis mit 91 % und bietet zusätzlich einen Rechtsschutz für Hundehalter.
Die Krankenversicherung für Hunde – teuer und gut?
Spannend ist darüberhinaus die Krankenversicherung für Hunde. Hier müssen wir die unterschiedlichen Versicherungsumfänge berücksichtigen:
- Hunde-OP-Versicherung: Zahlt nur chirurgische Eingriffe und dazugehörigen Narkose bei deinem Hund. Die Beiträge sind also günstiger, dafür ist der Schutz aber eingeschränkt.
- Hundekrankenversicherung: Diese deckt Operationen und klassische Behandlungen, Vorsorge und Medikamente ab. Der Schutz ist umfassend, dafür die Versicherung teurer.
Muss dein Hund den Weg zum Tierarzt antreten, ist das oftmals mit hohen Kosten verbunden. Sei es eine regelmäßige Wurmkur oder die Behandlung deines Vierbeiners. Hier kannst du jährlich mit mindestens 150 € rechnen. Solltest du gar nicht zum Arzt gehen, kannst du dir dieses Geld zwar sparen, doch bekanntlich ist Vorsorge besser als Nachsorge.

Teuer wird es allerdings, wenn dein Hund eine OP benötigt. Leidet dein Hund beispielsweise unter starkem Zahnstein, dann ist die Zahnreinigung inkl. einer Narkose mit Kosten von rund 700 € verbunden. Gerade stark gezüchtete Hunde haben klassische Rassekrankheiten. Der Labrador Retriever leidet beispielsweise oftmals unter Hüft- und Ellenbogenproblemen, Augenerkrankung mit Netzhautschwund sowie Stoffwechselerkrankungen.
Die Behandlungskosten können hier sehr hoch ausfallen, sodass viele Hundehalter zu einer Hundevollkrankenversicherung greifen. Wir haben im Rahmen unseres Hundekrankenversicherungsvergleichs die Kosten analysiert. Je nach Alter und Hunderasse schwanken die Kosten zwischen 40 bis 100 € im Monat. Hunde, die klassische Rassekrankheiten haben, sind hier oftmals teurer in der Versicherung.
Grundsätzlich ist eine Versicherung immer mit einem Risikoaufschlag verbunden. Tritt das Risiko ein, dann kann sich eine solche Versicherung lohnen. Kannst du das Geld allerdings von Tag 1 an die Seite legen, dann fährst du oftmals mit monatlichen Sparraten auf ein Tagesgeldkonto besser. Gerade über die Jahre sammelt sich eine beträchtliche Summe an. Hier solltest du verschiedene Tagesgelder vergleichen, um noch von der Verzinsung zu profitieren.
Beachte allerdings, dass besonders teure und häufige Eingriffe schnell das Ersparte aufbrauchen können.
Möchtest du dich dahingegen nur gegen teure, operative Eingriffe versichern, ist eine OP-Versicherung die bessere Option. In unserem Hunde-OP-Versicherungsvergleich lagen die Kosten, in Abhängigkeit von Alter und Rasse, bei 20 bis 50 €.
In diesem Fall solltest du allerdings weiterhin Geld für klassische Behandlungen durch deinen Tierarzt berücksichtigen.
Kosten für den Tierarzt sind einer der Kostentreiber für Hundehalter
Eine gute medizinische Versorgung ist wichtig, auch für einen Hund. Aus diesem Grund solltest du auch mit entsprechenden Kosten für deinen Hund rechnen. Ob du eine Versicherung nutzt, um die Kosten besser zu kalkulieren oder Geld zur Seite legst, die Kosten fallen auf jeden Fall an. Je nach Größe des Hundes solltest du mit 50 bis 100 € im Monat rechnen. Für einen Labrador steigen wir mit 75 € monatlich ein.
6. Weitere Kosten im Leben eines Hundes: Trainings, Hobbys und Betreuung
Schlussendlich müssen wir auch die weiteren Kosten berücksichtigen. Hierbei handelt es sich um individuelle Entscheidungen, die nicht unbedingt berücksichtigt werden müssen. Was meinen wir damit?
Ein Klassiker sind etwa die Kosten für die Hundeschule. Musst du beispielsweise einen Sachkundenachweis für die Hundehaltung erbringen, entstehen hierbei Kosten. Oder stelle dir vor, du möchtest deinen Hund in einer Hundeschule trainieren, dann werden auch hier hohe Kosten anfallen. Gerade diese Kosten fallen zu Beginn an, sind dafür aber entsprechend hoch.
Wirklich relevante Kosten können für bestimmte Hobbys anfallen. Möchtest du beispielsweise Canicross machen, wirst du regelmäßig in passende Ausstattung investieren – bspw. in ein Canicross Geschirr. Wer Agility betreibt, wird auch hier Geld investieren müssen.
Solche Hobbys sind aber eine individuelle Entscheidung und daher nicht standardmäßig in einer Gesamtkostenanalyse zu berücksichtigen. Wichtiger werden dahingegen aber Kosten für die Betreuung deines Vierbeiners. So wird es unweigerlich passieren, dass du deinen Hund kurzfristig betreuen lassen musst. Hier entstehen schnell hohe Kostenpositionen. Benötigst du etwa aufgrund deiner Arbeit mindestens einmal wöchentlich eine Betreuung, kannst du hier direkt Kosten von 250 bis 400 € pro Monat berücksichtigen.
Keine Berücksichtigung der weiteren Kosten für unsere Musterrechnung
Da die hier aufgeführten Kosten sehr individuell sind und nicht auf jeden Hundehalter zutreffen, berücksichtigen wir diese bei der Ermittlung der Gesamtkosten nicht weiter.
7. Fazit: Diese Kosten fallen für einen Hund an.
Wir haben nun alle Kosten beleuchtet und können daher die Kosten einmal zusammenrechnen. In der untenstehende Tabelle haben wir die Kosten pro Kategorie aufgeführt. Da das Alter eines Hundes stark von Rasse, Größe, Gewicht etc. abhängt haben wir die Kosten in einer Spalte pro Jahr und anschließend für einen Zeitraum von 10 Jahren berechnet. Sollte dein Hund älter werden, kannst du die jährlichen Kosten einfach auf das erwartete Lebensalter anpassen.
Jährliche Kosten | Kosten 10 Jahre | |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 2.000,00 € | 2.000,00 € |
Futterkosten | 1.200.00 € | 12.000,00 € |
Ausstattung | 204,50 | 2040,50 € |
Steuern | 120,00 € | 1.200 € |
Versicherungen / Tierarzt | 900,00 € | 9.000,00 € |
Gesamtkosten | 2.624,50 € | 26.250,00 € |
Wichtig bei unserer Berechnung ist, dass wir die Anschaffungskosten von 2.000 € zur Vereinfachung auf 10 Jahre aufgeteilt haben. Dennoch verdeutlicht unsere Berechnung, dass ein Hund auf Sicht von 10 Jahren eine hohe finanzielle Verpflichtung bedeutet – zusätzlich musst du Zeit aufbringen, um mit deinem Hund zusammenzuleben.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 26.250 € für einen Labrador. Je nach Ausstattung, Futter, Gesundheit etc. können die Kosten natürlich auch schwanken. Solltest du günstig leben, kannst du vielleicht 20 % dieser Kosten einsparen und landest somit bei rund 21.000 €. Natürlich können die realen Kosten auch oberhalb unserer Berechnung liegen. Daher ist ein Wert von 21.000 bis 30.000 € auf Sicht von 10 Jahren realistisch. Bei kleineren Hunden können die Kosten natürlich noch geringer ausfallen, während große Hunde tendenziell noch teurer sind.
Opportunitätskosten eines Hundes
Schlussendlich müssen wir uns auch die Opportunitätskosten anschauen, die durch die Hundehaltung entstehen – immerhin wollen wir die realen Kosten betrachten. Eine Möglichkeit hierfür ist die Verwendung eines Zinseszinsrechners. Hierbei wollen wir wissen, welche Kosten uns durch die entgangene Rendite entstehen.
Wir nehmen also an, dass wir die 2.000 €, die uns der Hund in der Anschaffung kostet, zu Beginn investieren können. Anschließend haben wir monatliche Kosten von ca. 200 €. Wir nehmen jetzt also an, dass wir das Geld stattdessen zur Marktverzinsung über den Zeitraum von 10 Jahren mitsamt der monatlichen Sparraten anlegen können.
Bei einer konservativen Verzinsung von 5,00 % am Kapitalmarkt hätten wir nach den 10 Jahren ein Gesamtkapital von 34.350 €. Finanziell handelt es sich also um eine relevante Entscheidung. Persönlich würde ich allerdings sagen, dass das Geld sinnvoll investiert ist.