Mit Samenspenden Geld verdienen: Vergütung und Voraussetzungen
Samenspender verhelfen ungewollt kinderlosen Paaren zu einer Elternschaft und erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung. Wir klären darüber auf, wie hoch sie ist und welche Voraussetzungen bei Samenbanken gelten.
1. Welche Voraussetzungen gelten für Samenspender?
In den meisten deutschen Großstädten gibt es Samenbanken, die auf Wunsch Paaren, die sich Nachwuchs wünschen, Samen bereitstellen. Diese sind beispielsweise auf Spendersamen angewiesen, wenn der Mann aufgrund einer Chemotherapie oder einer genetischen Erkrankung zeugungsunfähig ist. Seit einigen Jahren zählen zu den Empfängerinnen auch lesbische Paare sowie alleinstehende Frauen.
In Deutschland gelten für Samenspenden strenge Voraussetzungen. Die Spender müssen:
- Volljährig sein.
- Je nach Samenbank maximal 38 bis 45 Jahre alt sein, einige lassen auch ältere Spender zu.
- Keine Erb- oder chronische Krankheiten aufweisen. Ebenfalls dürfen keine genetischen Krankheiten in der Familie vorkommen.
- Keine Drogen konsumieren. Alkoholmissbrauch und Rauchen sind ebenfalls Ausschlusskriterien.
- Eine gute Samenqualität aufweisen.
- Nicht vorbestraft sein.
Selbst, wer diese Kriterien erfüllt, wird nicht automatisch zum Samenspender. Der Anamnese folgen umfangreiche medizinische Tests sowie ein persönliches Gespräch, das zur psychologischen Bewertung dient. Die Cryos International Samenbank gibt beispielsweise an, dass maximal 10 Prozent der Bewerber die Kriterien erfüllen.
Wird ein Bewerber akzeptiert, erfolgt nach 6 Monaten ein erneuter Test auf Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis. Bis dahin werden die Samenproben eingefroren und nicht verwendet. Als Teil eines Spenderprogramms dürfen Spender theoretisch beliebig oft spenden, solange zwischen zwei Spenden 3 bis 5 Tage liegen.
2. Wie hoch ist die Aufwandsentschädigung bei Samenspenden?
In Deutschland sieht das Gesetz für Samenspender keine Bezahlung, sondern ähnlich wie bei Plasmaspenden lediglich eine Aufwandsentschädigung vor. Die Höhe variiert je nach Samenbank, beträgt aber 80 bis 150 Euro pro Spende.
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Spendest du 20-mal pro Jahr, kommen so 3.000 Euro zusammen. Obwohl es sich um einen stattlichen Nebenverdienst für wenig Aufwand handelt, sollte im Vordergrund dennoch der Wille stehen, anderen zu helfen.
Jenseits von Samenbanken fungieren einige Plattformen als Vermittlung zwischen Frauen sowie Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch und Samenspendern. Sind sich die Parteien einig, wird die Spende privat abgewickelt. Zwar bieten manche Suchende mehr Geld als Samenbanken, dennoch ist eine solche Vorgehensweise riskant.
Zum einen erfolgen keine medizinischen Tests im Vorfeld. Du kannst also der Empfängerin keine Garantie geben, gesund zu sein. Zum anderen werden solche Spenden gesetzlich nicht als solche anerkannt. Auch wenn ihr etwas anderes vereinbart, bist du im schlimmsten Fall der Frau und dem Kind gegenüber unterhaltspflichtig.
3. Dürfen Frauen Eizellen spenden?
Das Embryonenschutzgesetz von 1990 verbietet in Deutschland Eizellspenden. Auch in der Schweiz und bis auf wenige Ausnahmen in Österreich dürfen Frauen keine Eizellen spenden.
In fast allen anderen europäischen Ländern, beispielsweise in Spanien, in Tschechien, in Finnland und im Vereinigten Königreich, sind Eizellspenden dagegen erlaubt. Allerdings werden oft nur Spenderinnen akzeptiert, die im jeweiligen Land leben.
Anders als eine Samenspende ist die Eizellenentnahme mit einer kleinen OP und einer Vollnarkose verbunden. Die Aufwandsentschädigung beträgt je nach Land 250 bis 2.000 Euro.
4. Mit Samenspende Geld verdienen: Vorteile und Nachteile
Willst du mit so wenig Aufwand wie möglich nebenbei Geld verdienen, erscheint eine Samenspende als einfache Möglichkeit, ohne Mühe deinen Kontostand zu verbessern. Anders als bei Plasmaspenden musst du keine gesundheitlichen Nachteile wie Kreislaufprobleme befürchten.
Ebenfalls ist die Nebentätigkeit flexibel: Zwar verpflichten manche Kliniken Spender zu einer Mindestanzahl an Spendeterminen, allerdings lassen sich diese frei gestalten. Der wichtigste Punkt: Mit einer Samenspende hilfst du Menschen, Eltern zu werden, die sonst nicht dazu in der Lage wären.
Auf der anderen Seite musst du mit der Vorstellung leben, ein oder mehrere biologische Kinder zu haben und irgendwann von ihnen kontaktiert zu werden. Da anonyme Spenden in Deutschland nicht vorgesehen sind, werden alle Spenderdaten 110 Jahre lang im bundesweiten Samenspenden-Register aufbewahrt. Zwar haben die Eltern kein Recht darauf, deine Identität zu erfahren. Spendenkinder bekommen dagegen ab 16 auf Wunsch Auskunft.
Auf der anderen Seite hast du als Samenspender keinerlei Rechte an deinen genetischen Kindern. Kommt es zu einer Geburt, wirst du informiert. Du erfährst jedoch weder den Namen noch die Adresse des Kindes, sodass ein Kontakt ausgeschlossen ist. Fühlt sich der Gedanke daran befremdlich an, solltest du von einer Spende absehen und einen anderen Weg finden, um Geld zu verdienen.
Samenspende Vorteile
- Hoher Verdienst für geringen Aufwand
- Flexibel
- Ethischer Aspekt
Samenspende Nachteile
- Anonyme Spenden in Deutschland nicht möglich
- Keine Rechte an biologischen Kindern