Mit Amazon Geld verdienen: Print on Demand, Dropshipping und weitere Einnahmequellen
Auf der wichtigsten E-Commerce-Plattform der Welt lassen sich viele Geschäftsmodelle realisieren. Wir erklären, wie du auf Amazon Geld verdienst und welche Strategien sich auszahlen.
1. Welche Verdienstmöglichkeiten bietet Amazon?
Es begann 1994 in einer Garage, in der Gründer Jeff Bezos und seine Frau Bücher übers Internet verkauften. 30 Jahre später entfallen über 40 Prozent der US-Umsätze im Online-Handel auf Amazon. In Deutschland lag der Marktanteil 2023 bei 60 Prozent, und 94 Prozent der Deutschen sind Amazon-Kunden.
Möchtest du auf Amazon ein Einkommen erwirtschaften, hast du folgende Optionen:
- Am Affiliate-Programm teilnehmen
- Amazon-Seller werden
- Über Kindle Direct Publishing deine Bücher verkaufen
- Mit Print-on-Demand Druckprodukte wie T-Shirts verkaufen
- Auf Amazon Handmade selbst hergestellte Produkte verkaufen
Produkte verkaufen auf Amazon
Der klassische Weg für Amazon-Verkäufer ist ein Online-Shop. Um auf dem Amazon Marketplace zu verkaufen, benötigst du ein kostenpflichtiges Verkäuferkonto und ein Bankkonto sowie eine Kreditkarte, um die Gebühren für das Verkäuferkonto zu entrichten.
Ebenfalls benötigen deine Produkte einen EAN-Code. Dabei handelt es sich um Barcodes, die sie eindeutig kennzeichnen. Nummernblocks mit 1.000 oder 10.000 Codes erhältst du bei der GS1 Germany GmbH, die EAN-Codes in Deutschland verwaltet.
FBA
Ein herkömmlicher Online-Shop erfordert viel Aufwand und verursacht Kosten, da du für die ganze Logistik verantwortlich bist. Du musst also die Ware lagern, versenden und Retouren sowie Reklamationen verwalten.
Hast du dafür keine Ressourcen, übernimmt Amazon mit dem FBA (Fullfillment by Amazon, Deutsch: Abwicklung durch Amazon) die Lagerung, den Versand und den Kundendienst. Insbesondere kleine Händler können sich so besser auf das Marketing und auf ihr Produktangebot konzentrieren.
Möchtest du mit dieser Art von Dropshipping Geld verdienen, berechnet Amazon zusätzlich zu den Verkaufsprovisionen Versandkosten und Lagergebühren. Letztere werden monatlich berechnet und hängen vom Volumen deiner Ware ab.
Amazon Handmade
Schmuck, Kleidung, Spielzeug oder Gemälde – auf Amazon Handmade tummeln sich Bastler und Künstler, die ihre Erzeugnisse verkaufen. Die Voraussetzungen sind die gleichen wie auf Amazon Marketplace, pro Verkauf zahlst du 15 Provisionen an die Plattform.
Affiliate-Programm
Hast du einen Blog, einen Social-Media-Account mit hoher Reichweite oder eine eigene Webseite und willst du mit Affiliate-Marketing Geld verdienen, bietet Amazon eins der größten Partnernetzwerke der Welt.
Um teilzunehmen, musst du dich zuerst bewerben. Erfüllt deine Seite die Relevanzkriterien, kannst du nebenbei Geld verdienen. Genaue Kriterien gibt es nicht, allerdings stuft Amazon relevanten Content in der jeweiligen Kategorie als wichtigsten Faktor ein.
Teilst du Affiliate-Links, erhältst du Provisionen bis zu 12 Prozent des Produktpreises, wenn jemand über den Link kauft.
2. Wie erhöhe ich meine Reichweite auf Amazon?
Startest du einen Online-Shop auf Amazon, profitierst du von Millionen potenzieller Kunden. Auf der anderen Seite ist der Wettbewerb sehr hoch, sodass viele Händler untergehen. Möchtest du dich von der Konkurrenz abheben und deine Besucheranzahl erhöhen, sind dies die wichtigsten Maßnahmen.
1. SEO-Optimierung
Amazon rankt Produkte je nach Umsatz und Kategorie, wobei ein Produkt mehreren Kategorien und Subkategorien angehören kann. Eine dimmbare, kabellose Nachttischlampe ist beispielsweise auch unter den Begriffen „Beleuchtung“ und „Leuchte“ sowie „dimmbar“ und „kabellos“ zu finden.
Damit potenzielle Kunden leicht auf deinen Shop stoßen, solltest du die wichtigsten relevanten Keywords verwenden, darunter auch Long Tail Keywords, und sie im Titel sowie in der Produktbeschreibung mindestens einmal vorkommen lassen. Mit einem Amazon-Keyword-Tool findest du das Suchvolumen der einzelnen Begriffe heraus.
2. Hochwertige Produktbilder
Potenzielle Online-Kunden können deine Ware nicht anfassen. Sie sind auf hochwertige Bilder angewiesen, um sich eine Vorstellung des Angebots zu machen. Achte daher auf hochauflösende und professionelle Fotos, die das Produkt von allen Seiten abbilden.
3. Top-Bewertungen
Bewertungen spielen eine große Rolle im Amazon-Ranking. Top-Verkäufer haben einen Durchschnitt von 4,5 Sternen und höher und über 100 Bewertungen. Gerade am Anfang solltest du zufriedene Kunden dazu motivieren, eine positive Rezension zu schreiben, beispielsweise indem du Rabatte auf den nächsten Einkauf oder ein Dankeschön-Geschenk gewährst.
Weiterhin solltest du negative Bewertungen vermeiden, indem du Top-Produkte und einen exzellenten Kundenservice anbietest. Geht doch etwas bei der Lieferung schief oder entspricht die Ware nicht den Erwartungen, biete eine schnelle und unkomplizierte Lösung an, sei es durch eine Rückerstattung oder einen Neuversand. Hat der verärgerte Kunde bereits gepostet, hat er noch 60 Tage Zeit, um die negative Bewertung zu ändern oder zu löschen.
4. Rabattaktionen
Als Anfänger ohne Reichweite kannst du für eine bestimmte Zeit einige oder alle Produkte günstiger anbieten, wodurch Amazon sie als Rabatte hervorhebt. Allerdings solltest du sicherstellen, dass du trotzdem deine Kosten deckst und ein Gewinn übrigbleibt.
Von zu starken Rabatten und zu langen Rabattaktionen solltest du absehen: Auf Dauer suggerieren sehr günstige Produkte eine geringe Qualität und schaden deinem Ruf als Online-Verkäufer.
5. Werbung schalten
Du hast alles richtig gemacht, doch der Umsatz bleibt mau? Indem du interne Werbung schaltest, verbesserst du deine Sichtbarkeit. Die dafür anfallenden Kosten richten sich nach dem Preis pro Klick (CPC) der Keywords, für die du werben willst. Im Schnitt solltest du mit 0,50 bis 2 € pro Klick rechnen.
3. Self-Publisher werden mit KDP
Innerhalb der Buchbranche wächst, verglichen mit dem stationären Handel, der E-Book-Markt am schnellsten. Hast du schon seit Jahren einen Roman in der Schublade, bietet Amazon mit seinem Kindle Direct Publishing die größte E-Book-Plattform weltweit.
Der Vorteil: Du kannst unabhängig von literarischen Agenten und Verlagen deine Bücher selbst vertreiben und benötigst kein „Vitamin B“, um ein breites Publikum zu erreichen. Du musst lediglich das fertige Manuskript mit einem Cover hochladen und einen Preis festlegen, um es zu veröffentlichen. Wird dein Buch heruntergeladen, erhältst du 70 Prozent des Verkaufspreises.
Egal, ob Print oder E-Book: Die Konkurrenz ist enorm, was sich in Dumping-Preise widerspiegelt. Nicht selten verschenken gerade neue Autoren ihre Werke im Rahmen von Werbeaktionen, um Aufmerksamkeit zu erlangen und im Amazon-Ranking hochzuklettern, in der Hoffnung, so künftige Bücher leicht verkaufen zu können.
Die Rechnung geht nicht immer auf, und viele Schriftsteller verdienen gerade mal ein Taschengeld. Dennoch gibt es etliche Autoren, die es geschafft haben und von KDP leben. Insbesondere Genres wie Fantasy, Erotik und Krimis funktionieren einwandfrei.
Jedoch musst du beachten, dass Amazon, anders als Verlag, nicht aktiv für deine Bücher wirbt. Willst du auf KDP verdienen, solltest du selbst die Werbetrommel rühren, primär in sozialen Netzwerken. Ebenfalls lohnt es sich auch für Self-Publisher, in ein professionelles Lektorat zu investieren und Zeit in die Covergestaltung zu stecken. Punktet dein Werk durch Qualität, kannst du dich einfacher von den vielen Ramschangeboten abheben.
4. Wie funktioniert Print on Demand auf Amazon?
Was bei Büchern funktioniert, geht auch bei Textilien, Accessoires und Kunst. Lädst du dein Kunstwerk bei Amazon Merch on Demand hoch, druckt es Amazon beispielsweise auf T-Shirts, Taschen oder Hoodies, wenn das jeweilige Produkt verkauft wird.
Ähnlich wie beim Dropshipping-Modell FBA übernimmt es auch die Logistik, sodass du dich weder um die Lagerung der Ware noch um den Versand kümmern musst und nicht in Vorkasse gehst. Ebenfalls kannst du davon ausgehen, dass der Druck eine hohe Qualität aufweist.
Je nach Land und Preis bekommst du 10 bis 40 Prozent des Verkaufspreises als Provision. Das ist für den Textileinzelhandel eine akzeptable Marge. Jedoch machen viele Händler die Erfahrung, dass sich ihre Produkte aufgrund der hohen Konkurrenz nicht verkaufen. Willst du Geld verdienen, solltest du auch hier auf Marketing und Qualität setzen.