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Unternehmen gründen: So startest du richtig

Lesezeit 7 min.

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Ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist ein spannendes Unterfangen. Sicherlich wirst du dir bereits mehrfach die Frage gestellt haben, ob sich eine Gründung für dich lohnen kann.

rObjektiv betrachtet war es noch nie so leicht wie heute, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das Internet, künstliche Intelligenzen, die Internationalisierung und der einfache Zugriff auf Wissen gestalten den Gründungsprozess leichter als in der Vergangenheit.

Wir möchten dich an die Hand nehmen und dir zeigen, warum sich die Gründung eines eigenen Unternehmens lohnen kann. Am Ende steht das Ziel, ein erfolgreicher Unternehmer oder eine erfolgreiche Unternehmerin zu werden.

Das Wichtigste zur Unternehmensgründung

  • Vor der Gründung eines Unternehmens solltest du eine Geschäftsidee finden.
  • Das Geschäftsmodell hilft dir dabei zu bestimmen, welchen Nutzen du deinen Kunden bietest.
  • Die Finanzierung deines Unternehmens beeinflusst, welche Rechtsform die passende für dich ist.
  • Du kannst dein Unternehmen in Vollzeit oder im Nebenerwerb gründen.

1. Hast du eine gute Geschäftsidee?

Der Grundstein einer jeden Unternehmensgründung ist eine gute Geschäftsidee. Die Qualität deiner Geschäftsidee bestimmt nämlich über den Erfolg oder Misserfolg deiner Firma.

Eine gute Geschäftsidee passt zu dir und deinen Fertigkeiten. Als Gründer bist du der zentrale Erfolgsfaktor deines Unternehmens, daher solltest du passende Fähigkeiten mitbringen.

Deine Geschäftsidee passt zu deinen Fähigkeiten

Der Erfolg einer Geschäftsidee hängt von deinen Fähigkeiten ab. Hast du keine Erfahrungen im Bauwesen, wirst du nur schwerlich ein erfolgreiches Bauunternehmen aufbauen können.

Außerdem solltest du bei deiner Geschäftsidee auch prüfen, ob du diese umsetzen darfst. So kannst du nur schwer einen Handwerksbetrieb gründen, für den ein Meisterbrief erforderlich ist.

Insgesamt ist deine Ressource die wohl wichtigste im Gründungsprozess. So solltest du dich weder zeitlich noch persönlich überfordern. Obendrein ist es ratsam, ausreichend Kapital für deine Gründungsidee zu haben.

Prüfe die Wirtschaftlichkeit deiner Geschäftsidee

Ein wichtiges Kriterium ist zudem, dass dein gegründetes Unternehmen in Zukunft Umsätze erwirtschaften kann. Auch die beste Idee ist ohne entsprechenden Markt nicht wirtschaftlich umzusetzen.

Stelle dir einfach die folgenden Fragen, um zu erkennen, wie gut deine Geschäftsidee wirklich ist:

  • Problem: Löst meine Geschäftsidee ein bestehendes Problem am Markt?
  • Markt: Gibt es einen Markt für deine Idee? Nur mit einem potenziellen Markt lassen sich in Zukunft Umsätze erzielen.
  • Akzeptanz: Steht deine Zielgruppe der Geschäftsidee offen gegenüber?

An dieser Stelle können wir noch weitere Fragen zur Geschäftsidee stellen, um die Qualität zu bewerten. Wie das im Detail funktioniert, zeigen wir dir in unserem Beitrag zur Ausarbeitung einer Geschäftsidee.

An dieser Stelle sei lediglich gesagt, dass du ein der oben stehenden Fragen mit „Ja“ beantworten können solltest, um eine passende Geschäftsidee zu finden.

2. Das Geschäftsmodell als Grundvoraussetzung zur Unternehmensgründung

Der zweite wichtige Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Unternehmensgründung ist die Entwicklung des Geschäftsmodells. Du nimmst die Idee und entwickelst diese weiter. Das Geschäftsmodell beschreibt, wie dein Unternehmen in Zukunft funktionieren soll.

Geschäftsidee ist nicht gleich Geschäftsmodell

Wichtig ist an dieser Stelle, dass du verstehst, dass das Geschäftsmodell sich aus der Geschäftsidee ableitet. Allerdings besteht das Geschäftsmodell aus mehreren Bausteinen und ist somit wesentlich komplexer.

Mit dem Geschäftsmodell definierst du im Grunde die Funktionsweise deines Unternehmens – du legst den Grundstein für den späteren Erfolg. Hierbei ist besonders darauf zu achten, dass klar wird, welchen Nutzen dein gegründetes Unternehmen für den Kunden bietet.

Der Ansatz zur Definition eines Geschäftsmodells ist theoretischer, bietet dir bei der Unternehmensgründung jedoch einige Vorteile. So distanzierst du dich vom Produkt- oder Dienstleistungsfokus. Stattdessen betrachtest du sämtliche Aspekte deines Unternehmens.

Mit einem Geschäftsmodell betrachtest du das Unternehmen ganzheitlich

Wenn du ein Geschäftsmodell definierst, betrachtest du dein Unternehmen ganzheitlich. Du fokussierst also nicht nur die Herstellung deines Produkts, sondern beachtest auch, wie du den Vertrieb, das Marketing und die anschließende Betreuung deiner Kunden gestaltest.

Im Kern möchtest du ein Nutzenversprechen definieren und Wege finden, um dieses deinen Kunden gegenüber einzulösen.

Im Grunde sollte dein Geschäftsmodell mindestens drei zentrale Elemente beantworten:

  • Nutzenversprechen: Das Nutzenversprechen verdeutlicht, welchen Nutzen ein Unternehmen dem Kunden und Geschäftspartner liefert.
  • Wertschöpfung: Hier dreht es sich weniger um den Nutzen. Vielmehr geht es darum, wie du die Wertschöpfung deines Unternehmens gestaltest. Hier definierst du im Details, wie die Produktion, Vertrieb etc. funktionieren sollen.
  • Ertragsmodell: Im Ertragsmodell definierst du, welche Kosten- und Ertragsquellen es für dein gegründetes Unternehmen gibt.

Gerade bei größeren Gründungen oder langfristigen Visionen kann es Sinn ergeben, mit mehreren Personen zu gründen. In diesem Fall kannst du dein Geschäftsmodell auch noch um die Gründer erweitern. Hier hältst du fest, welche Gründer aus welchem Grund dabei sind. Außerdem lohnt es sich an dieser Stelle, die Werte deines Unternehmens zu definieren.

Aus meiner Sicht ist das Nutzenversprechen das wichtigste Element bei der Definition eines Geschäftsmodells. So kannst du zwar das 100. Café in deiner Stadt eröffnen, dich anhand des Nutzenversprechens jedoch klar von der Konkurrenz differenzieren.

Muss ich ein Geschäftsmodell bei der Unternehmensgründung definieren?

Viele Gründer verzichten darauf, ein Geschäftsmodell zu definieren oder zu verschriftlichen. Das ist im Grunde auch in Ordnung, denn das Geschäftsmodell ergibt sich in der Praxis aus dem operativen Geschäft.

Allerdings lohnt es sich, wenn du dir Gedanken über dein Geschäftsmodell machst. Durch dieses Prozess verstehst du besser, welche Abläufe und Prozesse es in der Firma gibt. Wer Strukturen und Prozesse aufschreibt und transparent macht, entdeckt eher Potenziale und kann diese heben.

Im Grunde ist ein Geschäftsmodell ein Ansatz, der dir dabei hilft, schneller und zuverlässiger Umsatz zu erzielen.

3. Ist ein Businessplan für die Unternehmensgründung wichtig?

Sobald du dein Geschäftsmodell entwickelt hast, kannst du damit beginnen, einen Businessplan auszuarbeiten. Der Businessplan ist die Verschriftlichung deines unternehmerischen Vorhabens und Vorgehens.

Damit ist der Businessplan bei der Gründung eines Unternehmens detaillierter als das Geschäftsmodell. Hier beschreibst du nämlich im Detail, wie du dein Vorhaben in die Tat umsetzt.

Viele Gründer verfassen einen Businessplan nur für Geldgeber oder das Arbeitsamt. Allerdings solltest du auch einen Businessplan schreiben, wenn du dein Unternehmen bootstrapst.

Der Businessplan ist deine Meilensteinplanung

Warum aber solltest du einen Businessplan erstellen, wenn du gar keine Gründungshilfe benötigst?

Im Grunde ist der Businessplan die Verschriftlichung deiner Meilensteinplanung. Hier kannst du regelmäßig prüfen, ob deine Umsetzung korrekt verläuft oder ob du deinen Zielen hinterherläufst.

Natürlich wollen auch Geldgeber deinen Businessplan sehen. Im Grunde geht es den meisten allerdings um den Finanzplan. Dein Finanzplan verdeutlicht, wie hoch der Kapitalbedarf deines Unternehmens ist und wie die Umsatz- und Gewinnentwicklung aussieht. Auch die Liquiditätsplanung und die Kostenplanung sind hieraus gut ersichtlich.

Beachte die Anlaufphase

Bei der Ermittlung deines Kapitalbedarfs solltest du auch berücksichtigen, dass es eine Anlaufphase bei der Unternehmensgründung gibt. Bevor du das erste Geld verdienst, wirst du investieren müssen.

In der Theorie klingt die Erstellung eines Finanzplans einfach. Allerdings zeigt die Erfahrung der meisten Gründer, dass es gar nicht so einfach ist, einen realistischen Finanzplan aufzustellen.

Durch eigene Erfahrungen lassen sich die Kosten zwar noch gut einschätzen. Das Schätzen von Umsätzen ist dahingegen ein Blick in die Glaskugel. Durch Kundenbefragungen oder den Vergleich mit potenziellen Wettbewerbern lässt sich aber eine Herleitung und Schätzung erstellen.

4. Achte auf die Rechtsform bei der Gründung eines Unternehmens

Sobald du ein Unternehmen gründen möchtest, musst du dich auch mit den unterschiedlichen Rechtsformen auseinandersetzen. Die Rechtsform ist nichts anderes als das juristische Grundgerüst deiner Firma.

Durch die Rechtsform legst du fest, wie es um die Haftung bestellt ist, welche Steuern für dein Unternehmen gelten, ob es Gesellschafter gibt und wie diese zueinander stehen.

Nachfolgende Tabelle verdeutlicht, wie sich die Rechtsformen der Unternehmen in Deutschland verteilen:

RechtsformAnzahlAnteil
Einzelunternehmer2.033.40159,2 %
Personengesellschaften414.17612,1 %
Kapitalgesellschaften813.17523,7 %
Sonstige Rechtsformen174.7265,1 %

Wie du hier gut erkennen kannst, überwiegen in Deutschland die Einzelunternehmen und Kapitalgesellschaften bei den vertretenen Rechtsformen. Außerdem zeigt sich, dass die Relevanz der Kapitalgesellschaft mit zunehmender Unternehmensgröße zunimmt.

Als Gründer wirst du dir zahlreiche Fragen stellen:

  • Will ich mit meinem Privatvermögen haften?
  • Welche Vorteile bieten Kapitalgesellschaften?
  • Kann ich mit einem Geschäftspartner ein Einzelunternehmen betreiben?
  • Wann muss mein Unternehmen ins Handelsregister eingetragen werden?
  • Möchte ich später Anteile meines Unternehmens verkaufen?

Das Finden der richtigen Rechtsform ist nicht einfach und hängt vom persönlichen Risikoprofil, dem einzubringenden Kapital und auch dem Geschäftsmodell ab.

In unserem Ratgeber zu den Rechtsformen zeigen wir dir, wie du die für dich passende Rechtsform findest.

Das richtige Geschäftskonto zur Rechtsform

Sobald du dich für eine Rechtsform entschieden hast, kannst du auch ein passendes Geschäftskonto heraussuchen. Eine Auswahl der besten Geschäftskonten findest du im verlinkten Vergleich.

Beachte hierbei, dass es spezielle Geschäftskonten für Freiberufler und Selbstständige gibt. Diese unterscheiden sich teils stark im Funktionsumfang im Vergleich zu einem GmbH-Konto.

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5. Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten bei der Unternehmensgründung

Bei der Gründung eines Unternehmens spielen auch die Pläne des Gründers eine wichtige Rolle. Wer beispielsweise als freiberuflicher Autor startet, wird kein Gründungskapital benötigen. Dahingegen ist der Aufbau einer produzierenden Fabrik kostspielig – nicht selten sind Millionen notwendig.

Im Grunde solltest du einen Teil deines Kapitalbedarfs aus Eigenmitteln finanzieren können. Eine etablierte Faustformel sind etwa 20 Prozent des gesamten Kapitalbedarfs. Je höher der Kapitalbedarf, desto eher musst du dich mit Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten auseinandersetzen.

Folgende Möglichkeiten kannst du hierbei berücksichtigen:

  • Kredite: Der klassische Weg zur Fremdkapitalbeschaffung geht über die Bank. Du kannst hier gut mit dem Geld planen und weißt, wann Zinsen und Tilgungen zu leisten sind. Außerdem hat die Bank keinen Anteil am Unternehmen und daher kein Mitspracherecht.
  • Beteiligungskapital: Durch Beteiligungskapital gibst du einem Geldgeber Anteile an deinem Unternehmen und erhältst dafür das notwendige Kapital. Einen Risikokapitalgeber musst du bei strategischen Entscheidungen einbinden – nicht selten halten diese die Mehrheit am Unternehmen.
  • Staatliche Förderungen: Es gibt zahlreiche staatliche Förderungen für Neugründer. So kannst du auf die KfW oder auch die Förderbanken der Bundesländer zugehen. Auch eine Förderung über das Arbeitsamt ist grundsätzlich möglich.
  • Weitere Quellen: Weiterhin kannst du an Wettbewerben teilnehmen, ein Stipendium erhalten oder auf Crowdfunding setzen.

Wie du siehst, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um Kapital bei der Gründung eines Unternehmens zu beschaffen. Wichtig ist in jedem der aufgeführten Fälle dein Businessplan.

6. Unternehmen im Haupt- oder Nebenerwerb gründen?

Wer bereits in einem Anstellungsverhältnis beschäftigt ist, geht mit einer Unternehmensgründung ein hohes Wagnis ein. Immerhin besteht das Risiko, dass du mit deinem Unternehmen nicht profitabel agierst.

Deswegen setzen viele Existenzgründer auf eine Gründung im Nebenerwerb. Nachfolgend siehst du die Vor- und Nachteile eines Nebenerwerbs im Überblick:

Vorteile eines Nebenerwerbs

  • Finanzielle Absicherung durch Anstellung.
  • Unternehmung kann wachsen
  • Kapital aus dem Unternehmen kann reinvestiert werden
  • Gründer wächst langsam mit den Anforderungen

Nachteile eines Nebenerwerbs

  • Tendenziell langsameres Wachstum
  • Weniger Freizeit durch Unternehmen
  • Weniger Fokus auf Unternehmung
  • Schwere Organisation im Alltag.

Egal, ob du dein Unternehmen als Nebenerwerb gründest oder direkt Vollzeit startest, die Anforderungen an dich als Gründer sind stets identisch.

7. Prüfe die Markenrechte, bevor du ein Unternehmen gründest

Die Planungen für dein Unternehmen sind fortgeschritten. Bevor du jetzt eine Steuernummer beantragst oder einen Termin beim Notar zur Unternehmensgründung machst, solltest du noch schauen, ob es relevante Markenrechte gibt.

Das ist ein wichtiger Schritt, denn deinen Kunden gegenüber möchtest du auffindbar sein. Verwende einen prägnanten Namen und sichere dir die entsprechende Internetadresse.

Prüfe, ob du deine Marke eintragen lassen kannst. Durch die Eintragung als Markung schützt du deine Produkte und Dienstleistungen und sicherst damit deine Position am Markt ab.

Prüfe unbedingt, ob du Markenrechte verletzt

Natürlich kannst du nicht nur Markenrechte eintragen lassen, sondern musst auch prüfen, ob du welche verletzt. Über das deutsche Patent- und Markenamt kannst du das herausfinden. Zur besseren Prüfung haben wir dir einen Ratgeber zu den gewerblichen Schutzrechten erstellt.

Außerdem zeigen wir dir in einem Ratgeber, wie du ein Markenrecht eintragen kannst.

8. Checkliste zur Gründung eines Unternehmens

Abschließend haben wir noch eine Checkliste für dich herausgearbeitet. Anhand der einzelnen Punkte kannst du bewerten, ob du alle Voraussetzungen zur Gründung eines Geschäftskontos erfüllst.

Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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