Im Zahlungsverkehr ist die IBAN eine eindeutige Identifikationsnummer für ein Konto. Die IBAN ist eine weltweit einheitliche und gültige Nummer für das Girokonto und sorgt dafür, dass eine Überweisung auch den richtigen Empfänger findet.
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zur IBAN und deren Verwendung. Außerdem zeige ich dir den Unterschied zwischen IBAN, BIC, SWIFT-Code und Bankbezeichnung.
1. Definition: Was ist eine IBAN?
Die Abkürzung IBAN steht für International Bank Account Number und ist eine weltweit einheitlich gültige Nummer für das Girokonto.
Die IBAN wurde entwickelt, um Zahlungssysteme unterschiedlicher Länder zu harmonisieren und die Hürden im internationalen Zahlungsverkehr zu reduzieren.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld
Oftmals wird die IBAN auch als IBAN-Nummer bezeichnet. Das ist rein fachlich betrachtet falsch, denn das „N“ in IBAN steht bereits für Nummer.
Die IBAN findet hauptsächlich in der Europäischen Union Anwendung. Dabei wurde die IBAN zum 1. Februar 2014 eingeführt und hat die nationalen Kontonummern und Bankleitzahlen ersetzt.
2. Wie ist eine IBAN aufgebaut?
Das Format einer IBAN ist standardisiert. Grundlage hierfür sind die Richtlinien des European Committee for Banking Standards (ECBS) und der International Organization for Standardization (ISO).
Demnach darf eine IBAN maximal 34 Zeichen lang sein. Die Länge der IBAN variiert in Abhängigkeit des Landes, in dem die kontoführende Bank sitzt. In Deutschland hat die IBAN eine Länge von 22 Zeichen. Eine Deutsche IBAN setzt sich aus den folgenden vier Bestandteilen zusammen:
- Ländercode (LL): DE für Deutschland
- Prüfziffer (PZ): Die zweistellige Prüfziffer folgt nach dem Ländercode
- Bankleitzahl (BLZ): Diese ist achtstellig und entspricht dem deutschen Bankleitzahlverzeichnis
- Kontonummer (KTO): Eine zehnstellige Nummer zur Identifikation des Kontos
Die nachfolgende Darstellung verdeutlicht den Aufbau einer IBAN in Deutschland:
Die IBAN ist auch in Bahrain, Bulgarien, Großbritannien, Irland und Montenegro 22 Zeichen lang. In anderen Ländern kann eine IBAN länger oder kürzer sein.
3. Warum hat die IBAN die Kontonummer ersetzt?
In der Vergangenheit hat die Kombination aus Kontonummer und Bankleitzahl im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr für einige Probleme gesorgt. Insbesondere in unseren Nachbarländern sind Bankverbindungen anders als bei uns aufgebaut.
So bestanden die Bankverbindungen nicht aus Kontonummer und Bankleitzahl, sondern die gesamte Bankbezeichnung ist ein Bestandteil der gesamten Bankverbindung. Durch diese Abweichungen war das Versenden von Geld ins Ausland eine teure und nicht standardisierte Angelegenheit.
Die IBAN hat diesen Status quo verändert und einen neuen Standard eingeführt. Ziel war es, die Zahlungen ins Ausland zu vereinfachen und günstiger zu gestalten. In jedem Land, welches auf die IBAN setzt, lässt sich die Bank und das Konto des Zahlungsempfängers auf gleiche Art und Weise ermitteln.
- Kostenloses Tagesgeldkonto
- Jederzeit Geld ein- und auszahlen
- 3 % p.a. Tagesgeldzins
Da die IBAN durch die ISO genormt ist, muss sich jedes Land an diese Regelung halten.
Zum aktuellen Zeitpunkt haben mehr als 75 Länder die IBAN als Norm eingeführt. Dabei weicht die Länge der IBAN in Abhängigkeit des Landes ab. Insbesondere die Staaten der Europäischen Union setzen auf die IBAN, um den Zahlungsverkehr zu vereinfachen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die IBAN nicht der Kontonummer entspricht. Vielmehr handelt es sich um eine längere Nummer, die dafür zahlreiche Vorteile im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr bietet. Dies ist also auch bei Auslandsüberweisungen relevant.
4. IBAN, BIC und SWIFT-Code: Worin unterscheiden sich die Nummern?
Im Alltag wirst du neben der IBAN auch auf weitere Nummern stoßen. Am bekanntesten ist der BIC, doch auch der SWIFT-Code ist ein wichtiges Merkmal. In diesem Abschnitt möchten wir uns kurz die einzelnen Merkmale anschauen und von der IBAN abgrenzen.
Der BIC als internationale Bankleitzahl
Die Bankleitzahl diente damals zur Identifikation der Bank für Überweisungen. Der Bank Identifier Code (BIC) ist nichts anderes als eine international gültige Bankleitzahl, welche von der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) definiert wurde.
SWIFT ist unser internationales Zahlungssystem zur Transaktionsabwicklung. Mehr als 8.000 Bankinstitute aus über 200 Ländern nutzen SWIFT zur Transaktionsabwicklung. Der BIC dient also zur Ermittlung einer Bank im Zuge einer internationalen Zahlung.
Folglich ist der BIC auch international standardisiert. Er besteht immer aus acht oder elf alphanumerischen Zeichen, welche sich wie folgt zusammensetzen:
- 4-stelliger Bankcode
- 2-stelliger Ländercode
- 2-stellige Codierung des Ortes
- 3-stellige Kennzeichnung der Filiale
Oftmals verzichten Banken auf die Kennzeichnung der Filiale. In diesen Fällen wird die BIC um „XXX“ ergänzt oder die letzten drei Stellen gar nicht angegeben.
Ein Beispiel für einen BIC ist: VOWADE2BXXX
Zusammen mit der IBAN lässt sich ein Konto somit auch im internationalen Zahlungsverkehr identifizieren.
Der SWIFT-Code entspricht der BIC
Für internationale Transaktionen benötigen Banken den SWIFT-Code. Dieser ist identisch zur BIC – es handelt sich lediglich um einen synonymen Begriff.
IBAN vs. BIC und SWIFT-Code
Wie du bisher bereits gelernt hast, ist die IBAN die internationale Kontonummer und nach internationalen Standards definiert. Auch die IBAN besteht aus den immer gleichen Komponenten. So gibt es immer einen Ländercode und eine Prüfziffer – beide Komponenten werden international festgelegt.
Ergänzend hierzu gibt es die national festgelegten Bestandteile. In Deutschland sind dies die Bankleitzahl und die Kontonummer. In Deutschland handelt es sich hier um rein numerische Werte. Andere Länder setzen dahingegen auch auf alphanumerische Werte nach dem Ländercode und der Prüfziffer folgen.
Sobald du in Deutschland ein Konto eröffnest, erhältst du automatisch die IBAN und die BIC deiner Bank. Die IBAN kann sich im Laufe der Zeit durch Fusionen von Banken verändern – in diesem Fall musst du bestehende Lastschriftmandate aktualisieren. Deine IBAN findest du auf deiner Girocard, im Online-Banking deiner Bank oder auf Kontoauszügen.
5. Die IBAN ist erforderlich für Überweisungen
Sobald du Geld ins Ausland überweisen oder eine Zahlung aus dem Ausland empfangen möchtest, benötigst du die IBAN. Innerhalb Deutschlands bieten einige Banken noch Überweisungen mithilfe von Bankleitzahl und Kontonummer an.
Ehrlicherweise nimmt das Angebot für diese Option kontinuierlich ab und spielt erfahrungsgemäß keine wirkliche Rolle mehr. Insbesondere durch die Einführung von SEPA wurde die IBAN eine zwingende Angabe und ist auf jedem Überweisungsträger zu vermerken.
Der Single Euro Payment Area (SEPA) ist der Euro-Zahlungsverkehrsraum. Hier gibt es keine Unterschiede zwischen in- und ausländischen Zahlungen. Alle EU-Mitgliedstaaten nutzen SEPA – darüber hinaus zählen auch Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz zum SEPA-Raum.
6. Fazit: Die IBAN macht den Zahlungsverkehr effizienter
In meinem Berufsalltag haben Kunden immer wieder Probleme mit der IBAN. Oftmals wird die Länge moniert. Allerdings ist die IBAN lediglich vier Zeichen länger als die Kombination aus Bankleitzahlung und Kontonummer.
Dafür profitieren wir von einer standardisierten, internationalen Bankverbindung. Mit einem IBAN-Rechner kannst du auch jederzeit die IBAN durch Angabe von Bankleitzahl und Kontonummer ermitteln.
Für mich war die Einführung der IBAN eine Erleichterung. Überweisungen ins Ausland sind nun leichter und durch die Kombination aus IBAN und BIC auch eindeutig. Im Alltag sind die vier Zusatzstellen keine Herausforderung.