PEG Ratio – Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis berechnen und verstehen
PEG-Ratio steht für Price/Earnings to Growth Ratio. Übersetzt lautet die Bezeichnung Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis. Folglich ist diese Aktienkennzahl eine Kombination aus dem herkömmlichen KGV und dem Gewinnwachstum eines Unternehmens. Neben dem KGV ist das PEG-Ratio einer der beliebtesten Kennzahlen der quantitativen Fundamentalanalyse.
Wie du das PEG-Ratio berechnest, was genau sich dahinter verbirgt und wie du diese Kennzahl in einer Aktienanalyse verwendest, erfährst du in diesem Ratgeber.
1. Was ist das PEG Ratio? – Definition und Berechnung
Wir starten mit einer Definition zum PEG-Ratio. In der Regel wirst du bei deiner Recherche immer auf den englischen Begriff PEG bzw. PEG-Ratio stoßen. Teilweise liest man aber auch vom Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis.
Bei beiden Varianten ist eine Kennzahl zur Bewertung von Aktien gemeint. Man könnte das PEG Ratio auch als Erweiterung des herkömmlichen KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) bezeichnen.
PEG-Ratio ist eine Erweiterung des KGV
Durch die Erweiterung um das erwartete Gewinnwachstum erhöht sich die Aussagekraft des KGV. Denn beim Vergleich von zwei Unternehmen, die in einem unterschiedlichen Tempo ihre Gewinne steigern, zeigt das klassische KGV seine Schwächen.
Auf den ersten Blick erscheint das Unternehmen mit niedrigem KGV günstig bewertet, allerdings könnte das vermeintlich teuer bewertete Unternehmen aufgrund eines deutlich höheren Gewinnwachstums auf lange Sicht sogar die bessere Investition darstellen.
Später gehen wir noch genauer auf diesen Aspekt ein.
So berechnest du das PEG-Ratio von Aktien
Die nachstehende Formel dient zur Berechnung des Price/Earnings to Growth Ratio.
Wie zuvor erwähnt, benötigst du zwei Angaben zur Berechnung:
- KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)
- Gewinnwachstum
Das KGV berechnest du, indem du den Aktienkurs ins Verhältnis zum Gewinn je Aktie setzt. Beim Gewinnwachstum, genauer gesagt dem erwarteten Gewinnwachstum, ist es wichtig, einen möglichst realistischen und nachvollziehbaren Wert in die Berechnung einfließen zu lassen.
Je nachdem, welches Gewinnwachstum du bei der Berechnung des Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis unterstellst, könnten die Ergebnisse erheblich variieren. Prognosen zur Entwicklung des Unternehmenswachstums findest du häufig, jedoch nicht immer, im Geschäftsbericht des Konzerns.
Die Prognose des Gewinnwachstums stellt folglich die größte Herausforderung bei der Berechnung dar.
2. PEG Ratio Bedeutung und Beispiel mit Aktien
In diesem Abschnitt befassen wir uns mit der Bedeutung des PEG-Ratio. Anhand eines Beispiels zeigen wir dir zudem, warum es bei wachstumsstarken Unternehmen von Vorteil ist, nicht nur das KGV, sondern auch das Gewinnwachstum heranzuziehen.
Bedeutung des PEG-Ratio bei der Bewertung von Aktien
Zunächst klären wir, wann das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis auf eine Über- oder Unterbewertung hindeutet.
Zur Einordnung betrachten wir die folgende Tabelle:
Wert PEG-Ratio | Bewertung |
---|---|
>1 | Überbewertung |
1 | Faire Bewertung |
<1 | Unterbwertung |
Ein PEG-Ratio von 0,5 spricht für eine günstige Bewertung, wohingegen ein Ratio von 1,5 eher auf eine überbewertete Aktie hindeutet.
PEG Ratio Beispiel mit Aktien
Als Nächstes vergleichen wir zwei Unternehmen und berechnen deren Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis.
Zur Berechnung benötigen wir den Aktienkurs, den Gewinn je Aktie und das erwartete Gewinnwachstum. In unserem Beispiel geht es um ein eher langsam wachsendes und ein schnell wachsendes Unternehmen.
Die folgende Tabelle dient als Übersicht für die zur Berechnung des PEG-Ratio relevanten Daten:
Aktie A | Aktie B | |
---|---|---|
Aktienkurs | 200 | 250 |
Gewinn je Aktie | 20 | 40 |
Erwartetes Gewinnwachstum | 15 % | 7 % |
Zunächst berechnen wir das KGV von Aktie A und Aktie B. Das KGV von Aktie beträgt einen Wert von 10. Aktie B ist auf den ersten Blick günstiger bewertet, denn das KGV beträgt lediglich 6,25.
Im nächsten Schritt wird das prognostizierte Gewinnwachstum einbezogen.
Mit der bereits vorgestellten PEG-Ratio Formel erhalten wir folgende Ergebnisse:
Bei Aktie B sieht die Berechnung folgendermaßen aus:
Wie du siehst, ist jetzt Aktie A mit einem niedrigeren PEG-Ratio im Vorteil. Bei konstantem Gewinnwachstum würde Aktie A mit der Zeit Aktie B überholen.
Bei jungen Growth-Aktien, etwa Unternehmen aus dem Tech-Sektor, sind hohe KGV keine Seltenheit. Ein hohes zweistelliges KGV ist bei diesen Unternehmen nichts Außergewöhnliches. Ebenso beobachtet man gelegentlich dreistellige Kurs-Gewinn-Verhältnisse. Hier ist es sinnvoll, das PEG-Ratio der Aktie zu berechnen.
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3. Fazit zum PEG Ratio
Mit dem PEG-Ratio (Price/Earnings to Growth Ratio) kannst du aufstrebende Unternehmen mit einer vermeintlich hohen Bewertung und einem hohen Gewinnwachstum besser einschätzen als auf Basis des KGV.
Zur Berechnung des PEG-Ratio benötigst du das KGV und das erwartetet Gewinnwachstums der Aktie. Ein Wert von 1 gilt als fair. Demzufolge spricht ein höherer bzw. niedrigerer Wert für eine Über- oder eine Unterbewertung.
Wie bei allen anderen Aktien- und Bewertungskennzahlen gilt auch hier, dass eine Kennzahl allein nicht ausreicht für eine umfangreiche Bewertung von Aktien. Demzufolge solltest du das PEG-Ratio niemals isoliert betrachten.
Du interessierst dich auch für andere Kennzahlen? Bei uns findest du Ratgeber zu den wichtigsten Kennzahlen der Aktienanalyse.