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Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) – Definition, Formel und Bedeutung

Lesezeit 4 min.

Dennis Groß
Redakteur
Lektoriert vonChristian Musanke
Überprüft durchSebastian Rau
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Das Kurs-Cashflow-Verhältnis, abgekürzt KCV, ist eine Aktienkennzahl, die in der quantitativen Fundamentalanalyse zum Einsatz kommt. Im Englischen lautet die geläufige Bezeichnung dafür Price-to-Cashflow-Ratio, kurz P/CF. Mit dem KCV kannst du den Marktwert einer Aktie im Verhältnis zu ihrem Cashflow beurteilen.

Doch wofür steht der Begriff Cashflow und wie berechnet man das Kurs-Cashflow-Verhältnis von Aktien? Auf diese und weitere Fragen rund um das Thema KCV gehen wir im Folgenden ein.

1. Was ist das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das Kurs-Cashflow-Verhältnis gibt an, wie oft der operative Cashflow eines Unternehmens im aktuellen Börsenkurs enthalten ist. Neben dem KCV gibt es auch andere Bewertungsindikatoren wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Umsatz-Verhältnis und das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Diese werden häufig als Bewertungsmultiplikatoren bezeichnet.

Das Hauptziel dieser Multiplikatoren besteht darin, potenziell unterbewertete Aktien zu erkennen oder die Bewertung bereits vorhandener Investments zu überprüfen.

Im folgenden Kapitel erläutern wir, wie du das KCV für Aktien berechnest und gehen zudem detailliert auf die Bestandteile der Formel ein. Bevor wir uns jedoch mit der Berechnung befassen, vertiefen wir das Verständnis für den Kern dieser Kennzahl: den operativen Cashflow.

Was ist der Cashflow?

Des Begriff „Cashflow“ lässt sich mit „Geldfluss“ oder „Kapitalfluss“ übersetzen. Die Cashflowrechnung veranschaulicht, welche finanziellen Mittel einem Unternehmen tatsächlich innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu- oder abgeflossen sind.

Sie unterscheidet sich von der Gewinn-und-Verlust-Rechnung, da der Jahresüberschuss (oder Gewinn) nicht dem Cashflow entspricht.

Die Cashflowrechnung, oftmals auch als Kapitalflussrechnung bezeichnet, kann in drei Bereiche unterteilt werden:

  1. Operativer Cashflow (aus Geschäftstätigkeit)
  2. Cashflow aus Investitionstätigkeit
  3. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Der Jahresüberschuss dient als Grundlage zur Berechnung des operativen Cashflows. Dabei wird der Überschuss um nicht zahlungswirksame Aufwendungen, etwa Abschreibungen und Veränderungen bei den Rückstellungen, bereinigt.

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2. Berechnung des KCV – Formel und Beispielrechnung

In diesem Abschnitt befassen wir uns mit der Formel zur Ermittlung des KCV.

Mit dieser Formel berechnest du das KCV

Zur Berechnung des KCV verwendest du die folgende Formel, bei der du den Aktienkurs ins Verhältnis zum Cashflow je Aktie setzt. Du kannst auch die Marktkapitalisierung zum operativen Cashflow in Relation setzen.

Die Marktkapitalisierung basiert auf dem aktuellen Aktienkurs, multipliziert mit der Gesamtzahl der ausstehenden Aktien. Informationen zum Aktienkurs findest du auf zahlreichen Portalen.

Auch wir stellen dir eine große Auswahl an Aktien mit den dazugehörigen Bilanz- und Kursdaten zur Verfügung. Der Cashflow je Aktie berechnet sich aus dem operativen Cashflow, geteilt durch die Anzahl der ausstehenden Aktien.

Abschließend werfen wir noch einen Blick auf eine Beispielrechnung.

Kurs-Cashflow-Verhältnis Beispielrechnung

Angenommen, der operative Cashflow von Aktie A beträgt 200 Millionen Euro und das Unternehmen wird aktuell mit 3 Milliarden Euro an der Börse bewertet. Dann ergibt sich daraus ein Kurs-Cashflow-Verhältnis von 15.

Welche Faktoren beeinflussen nun die Entwicklung des KCV? Blicken wir auf die vorstehende Formel, so erkennen wir, dass bei steigenden Aktienkursen oder sinkendem Cashflow, das KCV zunimmt. Im Gegensatz dazu sinkt das KCV, wenn der Aktienkurs fällt oder das Unternehmen einen höheren operativen Cashflow verzeichnet.

 

3. Welche Bedeutung hat das Kurs-Cashflow-Verhältnis für Aktien?

In diesem Abschnitt gehen wir auf die Bedeutung des KCV ein. Zudem gibt es einige kritische Anmerkungen in Bezug auf das Kurs-Cashflow-Verhältnis.

Was ist ein gutes Kurs-Cashflow-Verhältnis?

Vermutlich fragst du dich inzwischen, was ein gutes Kurs-Cashflow-Verhältnis bei Aktien ist. Wie bei den anderen Bewertungsmultiplikatoren (KGV, KUV, KBV) gilt auch hier, dass es kein gutes oder schlechtes KCV gibt. Wenn du eine Aktie analysierst und dir das KCV dieses einen Unternehmens für lediglich einen Zeitraum isoliert anschaust, dann ist diese Bewertung kaum aussagekräftig.

Welche Aussagekraft hätte ein KCV von 7 oder 15 bei einem einzelnen Unternehmen ohne Vergleich zur Historie oder der Konkurrenz? Es wäre kaum hilfreich bei deiner Aktienbewertung.

KCV im historischen Vergleich und Branchenvergleich

Du hast nun zwei Möglichkeiten:

  1. Du vergleichst das aktuelle KCV mit dem der Vorjahre. Dadurch erfährst du, wie sich der operative Cashflow mit der Zeit im Verhältnis zum Börsenkurs entwickelt hat. Dies ermöglicht es dir, Durchschnittswerte für das Unternehmen zu ermitteln und Abweichungen nach unten oder oben zu identifizieren. Außerdem erkennst du positive sowie negative Trends hinsichtlich des Cashflows.
  2. Wie bei den anderen Bewertungsmultiplikatoren (KGV, KUV) solltest du auch das KCV einer Aktie mit den Werten von anderen Unternehmen (Konkurrenten) innerhalb der Branche vergleichen und dich am Branchendurchschnitt orientieren. Dabei ist es wichtig, dass die Aktien in einem vergleichbaren Segment tätig sind und zudem eine ähnliche Unternehmensgröße aufweisen.

Abschließend führen wir noch einige kritische Bemerkungen an.

Kritik am KCV

Häufig achten Anleger bei der Wahl ihrer Investments auf eine möglichst geringe Bewertung, die dann als fair oder günstig empfunden wird. Beim KCV könnte ein niedriger Wert zwar potenziell auf eine unterbewertete Aktie hindeuten, jedoch hat der Multiplikator seine Grenzen, wie alle anderen Kennzahlen auch.

Angenommen, ein Unternehmen generiert in einer Geschäftsperiode einen negativen Cashflow – dem Unternehmen fließen mehr Mittel ab als zu – dann ist die Verwendung des KCV nicht sinnvoll.

Ebenso ist eine isolierte Betrachtung des KCV als kritisch zu betrachten. Die alleinige Betrachtung dieses Multiplikators könnte irreführende Ergebnisse liefern.

Zudem solltest du berücksichtigen, dass sich die Cashflowrechnung in drei Bereiche untergliedert wird und der operative Cashflow nur ein Teilbereich ist. Folglich ist nicht immer eindeutig ersichtlich, auch welcher Basis die Kennzahl berechnet wurde.

5. Fazit: Das KCV solltest du in Kombination mit anderen Kennzahlen verwenden

Das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) vergleicht den operativen Cashflow eines Unternehmens mit dessen Aktienkurs. Es ist nur eine Methode von vielen, um den Wert einer Aktie zu beurteilen.

Während der Cashflow die Zahlungsströme eines Unternehmens über einen Zeitraum zeigt, weist der Jahresüberschuss den Gewinn aus. Um das KCV zu berechnen, werden der Aktienkurs und der Cashflow je Aktie oder die Marktkapitalisierung zum operativen Cashflow ins Verhältnis gesetzt.

Die isolierte Betrachtung des KCV kann ohne Kontext irreführend sein. Ebenso ist das KCV in seiner Aussagekraft begrenzt, insbesondere wenn Unternehmen einen negativen Cashflow aufweisen.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass du mehrere Kennzahlen miteinander kombinierst und zusätzlich qualitative Merkmale in deine Fundamentalanalyse integrierst.

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5. Häufige Fragen zum Kurs-Cashflow-Verhältnis

Dennis Groß
Dennis Groß
Redakteur
Über den Autor
Ich bin gelernter Bankkaufmann und leidenschaftlicher Privatinvestor. Meine ersten Aktien habe ich im Alter von 14 gekauft und dabei die Börse kennengelernt. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem Geschehen an den Finanzmärkten und den unterschiedlichen Anlageklassen. Getreu dem Motto "man lernt nie aus" möchte ich mir ständig neues Wissen aneignen und so viel wie möglich an andere weitergeben.

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