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Weltklimagipfel in Glasgow: Kurstreiber für Wasserstoff und Elektromobilität?

Zuletzt am 28.04.2023 aktualisiert
Erschienen am 23.11.2021
Lesezeit 4 min.

Dennis Groß
Redakteur
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Wer an der Börse in Aktien oder ETFs investiert ist, erwartet eine positive zukünftige Entwicklung.

Der Klimawandel gilt als eine der größten, wenn nicht sogar die größte Herausforderung der Menschheitsgeschichte. Dabei gilt die Bewältigung nicht nur als Herausforderung, sondern insbesondere als Chance für die Transformation unserer Wirtschaft in Richtung einer klimaneutralen Ökonomie, die sich als potenzieller Kurstreiber für Wasserstoff und Elektromobilität erweisen kann.

Basis der globalen Bemühungen zur Reduzierung der Erderwärmung sind die verabschiedeten Ziele des Pariser Klimaabkommens. Das Übereinkommen wurde am 12. Dezember 2015 in Paris von allen Vertragsparteien verabschiedet. Dieses Abkommen sieht die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit vor. Klimaberichte des IPCC legen nahe, dass eine Begrenzung auf 1,5 °C erfolgen müsse, um irreparable Folgen abzuwenden.

Das Übereinkommen von Paris stellt einen völkerrechtlichen Vertrag mit konkreten Zielen zur Bekämpfung des Klimawandels dar. Daher wird in allen Debatten stets auf dieses Abkommen verwiesen. Im weiteren Verlauf des Artikels betrachten wir die aktuelle Klimakonferenz COP26, deren Klimaziele und die Auswirkungen auf Elektromobilität und Wasserstofftechnologie.

1. Was ist die COP26 und welche Chancen ergeben sich für Wasserstoff und Elektromobilität?

Vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 fand die diesjährige UN-Klimakonferenz statt. Gastgeber der 26. Auflage des Weltklimagipfels war Großbritannien. Die COP26 (conference of the parties) war für viele Nationen und Klimaaktivisten ein Symbol der Hoffnung. Vertreter zahlreicher Organisationen, sowie Forscher und Aktivisten reisten an, um ihren Standpunkt zu vertreten.

Ausgangspunkt war der IPCC Bericht vom 09.08.2021. Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Der Klimawandel verläuft wesentlich schneller und zahlreiche Extremwetterereignisse stehen damit im Zusammenhang.

Zentrale Forderung vieler Teilnehmer war der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, allem voran der Kohleausstieg. Daraus entstanden hitzige Debatten, da die Vorstellungen von 200 Staaten berücksichtigt werden müssen. Von Anfang an zeichnete sich ab, dass nicht alle Forderungen der Klimaschutzaktivisten Gehör finden. So kam es auch am 07. November zu Demonstrationen in Glasgow.

Dekarbonisierung soll mit Hilfe von E-Mobilität und grünem Wasserstoff beschleunigt werden

In diesem Artikel geht es nicht nur um die Klimakonferenz, sondern auch um die Auswirkungen auf disruptive Technologien wie die Elektromobilität und Wasserstoffantriebe.

Durch den geforderten Kohleausstieg rücken alternative Energiequellen und innovative Antriebsarten zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit.

Welche Möglichkeiten sich daraus für Wasserstoff und die E-Mobilität ergeben, beschreiben wir ausführlich im weiteren Verlauf. Der folgende Abschnitt geht auf die konkreten Ziele des UN-Klimagipfels in Glasgow ein.

2. UN-Klimagipfel: Ein Katalysator für Elektromobilität und Wasserstoff?

Obwohl einige Klimaaktivisten, insbesondere Greta Thunberg, sich negativ zu den Ergebnissen des Weltklimagipfels äußerten, wurden ein paar Regelungen für die Zukunft festgehalten.

Klimapolitik Maßnahmen

Zustimmungswerte beliebter Klimamaßnahmen | (Quelle: Statista)

Im Folgenden listen wir die Zielvereinbarungen der COP26 auf.

Indien erklärte am 1. November bis 2070 Klimaneutralität anzustreben. Andere Teilnehmer streben an zwischen 2040 und 2060 klimaneutral zu werden. Deutschland hat sich bis 2045 zur Klimaneutralität verpflichtet.

Am 2. November unterzeichneten 100 Staaten eine Absichtserklärung. Die globale Entwaldung soll bis 2030 gestoppt werden.

Ebenfalls am 02. November unterzeichneten 100 Teilnehmer des Klimagipfels die globale Methan-Verpflichtung. Bis 2030 wird eine Reduzierung der Emissionen um 30 % angestrebt.

Viele Länder haben sich zum Kohleausstieg in den 2030er und 2040er Jahren verpflichtet. Indien, China und die USA haben die Vereinbarung jedoch nicht unterzeichnet. In diesen Nationen ist vorerst eine starke Reduzierung geplant, kein kompletter Ausstieg.

Etwa 30 Länder gaben bekannt dem Verbrennungsmotor bis spätestens 2040 ein Ende zu setzen. Deutschland zählt nicht dazu.

Einige Klimaexperten, wie z.B. Jan Kowalzig, geben sich nicht mit den Ergebnissen der Weltklimakonferenz zufrieden.

Für Forscher und Aktivisten ist die Abschlusserklärung eventuell mangelhaft, für die Elektromobilität ist sie jedoch ein Sieg.

Eine COP26 Erklärung zeigt das klare Bekenntnis zur Verkehrswende und der Elektrifizierung der Mobilität. Über 30 Länder und 6 Autobauer haben sich zum Verbrenner-Aus verpflichtet.

 

Die neuen Erkenntnisse zur Wasserstofftechnologie sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Ganz im Gegenteil. Die COP26-Agenda zu grünen Lebensstilen in städtischen Umgebungen offenbart das Potenzial von Wasserstoff. Und auch immer mehr Anleger spekulieren auf den Trend und investieren in Wasserstoff Aktien.

Am Beispiel der olympischen Spiele in Tokyo wird klar, wie viele Möglichkeiten Wasserstoff liefert. Das Zentrum der Veranstaltung war die Harumi-Flag, ein wasserstoffbetriebener Gebäudekomplex. Diese Innovationen zeigen auf, was uns die Technologie ermöglichen kann.

3. Grüne Technologien: Anwendungen von Wasserstoff und Elektromobilität

Der Elektromobilität gehört die Zukunft: Die Technologie sorgt dafür, dass Fahrzeuge umweltfreundlich, leise und effizient unterwegs sind. Noch stehen den vielen Vorteilen des elektrischen Antriebs gewisse Herausforderungen gegenüber. Aber: Der Durchbruch wird kommen.

InfineonDax-Konzern
Quelle: Infineon.com

Vor allem die urbanen Regionen profitieren von einem Umstieg auf Elektromobilität. Bis 2050 werden etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung in Ballungsgebieten leben. Daher ist die Anwendung der E-Mobilität hinsichtlich Luftqualität, Lärm- und Emissionsreduktion sowohl für das Klima als auch die Gesundheit der Menschen von Bedeutung.

Einsatz von Elektromobilität und Wasserstoff in der Praxis

Eine besondere Idee ist die Verbindung von Strom aus erneuerbaren Energien und der Batterietechnologie der Elektroautos. Energie aus Wind und Solar ist nach heutigem Stand noch sehr volatil und es wird nach Lösungen für Überschüsse oder Defizite gesucht.

Sogenannte intelligente Stromnetze (Smart Grids) könnten hierzu beitragen. Die Batterie des E-Autos kann zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.

Wie die E-Mobilität hat auch die Wasserstofftechnologie zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.

  • Einsatz im ÖPNV mit Brennstoffzellen
  • Im Schienenverkehr und Gütertransport
  • Zur Strom- und Wärmeerzeugung
  • Energieintensive Gebiete wie die Industrie

Professor Volker Quaschning hat in einer Berechnung die Vorteile der Elektromobilität gegenüber der Brennstoffzellentechnologie analysiert. Allerdings ist seine Ökobilanz bezogen auf die Anwendung bei PKWs. In diesem Abschnitt haben wir aufgezeigt, dass Wasserstoff in vielen Bereichen angewendet werden kann.

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Die Weltklimakonferenz COP26 hat deutlich gezeigt, dass viele Änderungen erforderlich sind. Zu behaupten, dass eine Technologie alle Probleme lösen kann, wäre sehr naiv. Statt dessen sollten die innovativsten Konzepte kombiniert werden.

Wasserstoff und Elektromobilität zählen zu den größten Profiteuren des Klimawandels.

Im finalen Abschnitt des Artikels gehen wir auf grüne Investmentmöglichkeiten im Bereich Wasserstoff und Elektromobilität ein.

4. Nachhaltiges Investieren in E-mobilität und Wasserstoffaktien

Nachhaltigkeit kann unterschiedlich interpretiert werden. Bezüglich des Klimawandels steht fest, dass jeder Einzelne durch Anpassungen des eigenen Lebensstils etwas bewirken kann. Abgesehen von den politischen Entscheidungen mit großer Tragweite, sind auch die kleinen Entscheidungen des Einzelnen in der Gesamtheit von Bedeutung.

Nachhaltige Geldanlage mit Wasserstoff und Elektromobilität

Bei der Geldanlage kann man nachhaltig investieren. In grüne Technologien zu investieren ist inzwischen etabliert und äußerst beliebt. Die stetig zunehmende Nachfrage an der Börse spiegelt sich in der Auflage neuer Produkte wider. Vor einigen Jahren noch konnte man fast ausschließlich in Aktien im Bereich Wasserstoff und Elektromobilität investieren.

Mittlerweile haben die Finanzmärkte reagiert. Das Angebot an Finanzprodukten in diesem Bereich wächst enorm. Privatanleger haben inzwischen die Möglichkeit über ETFs in Wasserstoff und Elektromobilität zu investieren. Dadurch wird auch der breite Markt erreicht und der Kleinanleger hat die Chance diversifiziert in diese Zukunftsmärkte zu investieren.

Die Möglichkeiten, die uns Elektromobilität und Wasserstoff liefern sind enorm. Daher ist es eine Überlegung wert sich in diesem Bereich über entsprechende Investmentvehikel zu informieren.

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Dennis Groß
Dennis Groß
Redakteur
Über den Autor
Ich bin gelernter Bankkaufmann und leidenschaftlicher Privatinvestor. Meine ersten Aktien habe ich im Alter von 14 gekauft und dabei die Börse kennengelernt. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem Geschehen an den Finanzmärkten und den unterschiedlichen Anlageklassen. Getreu dem Motto "man lernt nie aus" möchte ich mir ständig neues Wissen aneignen und so viel wie möglich an andere weitergeben.

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