
Huawei Aktie 2023: Kommt der IPO des chinesischen Telekommunikationsanbieters?
1. Einleitung
Die Firma Huawei zählt zu den größten und bekanntesten Firmen aus China. Gerade im europäischen Raum nahm der Bekanntheitsgrad des Unternehmens in den letzten Jahren aufgrund seiner steigenden Relevanz im Smartphone-Sektor immer weiter zu.
Während Privatpersonen das Unternehmen Huawei weitestgehend mit der Produktion von Elektronikgeräten wie Laptops, Smartphones oder Smart Watches in Verbindung bringen, ist das eigentliche Geschäftsmodell der chinesischen Firma bedeutsam diversifizierter.
Auch aufgrund des zunehmenden Bekanntheitsgrades stellt sich immer stärker die Frage, ob es eine Huawei Aktie gibt und wie Investoren diese Telekommunikationsaktie kaufen können.
In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Aspekte und Fragen zur Huawei Aktie ein:
Diese Fragen werden wir beantworten
Diese Fragen werden wir beantworten
- Kann man die Huawei Aktie als Privatanleger kaufen?
- Huawei Börsengang 2022: Kommt der IPO?
- Geschäftsmodell: Wie verdient das Unternehmen sein Geld?
- Einschätzung: Wie realistisch ist ein Börsengang?
2. Huawei: Ein global agierender Telekommunikationsanbieter
Auch wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit die Mehrheit der Europäer den Namen Huawei zum ersten Mal in den vergangenen 5-10 Jahren gehört hat, existiert die chinesische Firma bereits seit dem Jahr 1987.
Das Unternehmen greift also auf eine mehr als 30-jährige Firmenhistorie zurück und beschäftigt mittlerweile fast 200.000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von rund 115 Milliarden Euro.
Zum Vergleich nehmen wir die Zahlen der Deutschen Telekom. So wurde der Telekommunikationsriese mit Hauptsitz in Bonn im Jahr 1995 offiziell gegründet. Dabei beschäftigt das Unternehmen rund 220.000 Mitarbeiter mit einem Jahresumsatz von etwas mehr als 100 Milliarden Euro.
Huawei lässt sich sowohl hinsichtlich Größe als auch Umsatz in die Kategorie der Deutschen Telekom einordnen.
3. Huawei Aktie und Börsengang: Kommt der IPO?
Die Bekanntheit von Huawei nimmt immer stärker zu. Bereits eine Umfrage aus dem Jahr 2017 zeigt, dass der Telekommunikationskonzern Huawei als Smartphone-Hersteller bekannter ist als beispielsweise LG, HTC oder auch Blackberry.
Gerade diese steigende Bekanntheit ist einer der zentralen Gründe, weshalb Investoren in Deutschland die Frage umtreibt, ob es bereits eine Huawei Aktie gibt und wie Anleger in diese investieren können?
Huawei ist aktuell nicht an der Börse gelistet und daher können Investoren keine Anteile des Unternehmens kaufen.
Desweiteren muss man genau differenzieren, von “welchem Huawei” die Rede ist.
Fakt ist, dass Huawei je nach Land eigenständige Tochterfirmen errichtet hat, die die jeweiligen Geschäfte führen.
So ist laut Bundesanzeiger in Deutschland beispielsweise die Huawei Technologies Deutschland GmbH, die Huawei Technologies Duesseldorf GmbH sowie die Huawei Technologies Service GmbH registriert.
Die offizielle Bezeichnung für Huawei mit Hauptsitz in Shenzhen, Guangdong ist Huawei Technologies Co., Ltd. Die ISIN lautet: HK0000HWEI11.
Was spricht also für die Spekulation um einen Huawei Börsengang und damit verbundenen IPO?
Fest steht zunächst, dass die genauen Besitzverhältnisse des Unternehmens Huawei Technologies Co., Ltd. nicht bekannt sind. Dadurch, dass das Unternehmen eben nicht öffentlich an der Börse gehandelt wird, ist das Unternehmen nicht verpflichtet die genauen Unternehmensverhältnisse zu publizieren.
Damit wird auch schnell deutlich, dass der Gang an die Börse mit einer Transparenzoffensive verbunden wäre, die das Unternehmen zur Veröffentlichung genauerer Daten zwingt.
Bevor eine Einschätzung zum Listing der Huawei Aktie abgegeben wird, blicken wir auf das Geschäftsmodell des Telekommunikationsanbieters.
4. Huawei Geschäftsmodell: Wie verdient der Telekommunikationsanbieter Geld?
Die geschäftlichen Tätigkeiten des Unternehmens Huawei beschränken sich längst nicht nur auf die Produktion und den Vertrieb von Smartphones.
So ist das Geschäftsmodell Huawei bedeutsam komplexer und lässt sich in die folgenden Bereiche einteilen:
Netzinfrastruktur und Geschäftskunden (Enterprise)
Den größten Anteil am Firmenumsatz trägt die B2B-Sparte des chinesischen Telekommunikationsanbieters. So bietet die Firma Huawei für Firmenkunden zahlreiche Lösungen im Bereich der Telekommunikation an.
Die primäre Absatzquelle sind hierbei Produkte zum Aufbau sowie der Modernisierung der Netzinfrastruktur. Im Großen und Ganzen lässt sich diese Sparte mit dem Verkauf von Produkten wie Antennen für kabellose Breitbandnetze, Server, Speichersysteme, Hardwarelösungen und der Bereitstellung von Datenübertragungssystemen zusammenfassen. Auch Zukunftsthemen wie Cloud-Computing oder die Entwicklung von 5G-Netzen zählt zur Kernkompetenz von Huawei.
Greifbar wird der Erfolg dieser Sparte dann, wenn man auf die Kundenliste blickt.
So zählen alleine in Deutschland Firmen wie die Deutsche Bahn, Siemens oder auch SAP zu den Partnern und Kunden von Huawei.
Privatkunden (consumer goods)
Der Bereich “consumer goods” entspricht dem Geschäftszweig, der häufig mit Huawei assoziiert wird. Dabei handelt es sich um die Produktion von Smartphones, Tablets, Laptops und Wearables.
Im Bereich der Smartphone-Produktion überholte Huawei beispielsweise den amerikanischen Konkurrenten Apple bereits vor 3 Jahren was die absolute Anzahl an verkauften Smartphones angeht.
Insbesondere im Bereich Bereich der Smartphone-Produktion schafft es Huawei konstant, Marktanteile der etablierten Hersteller Samsung und Apple abzugreifen.
Neben den bekannten consumer goods stellt Huawei auch Produkte wie USB-Sticks oder WiFi-Router her.
5. Huawei Börsengang: Wie realistisch ist der IPO?
Wie wahrscheinlich ist es, dass Anleger in Europa zukünftig in eine Huawei Aktie investieren können?
Um diese Frage zu beantworten, schauen wir auf die möglichen Vor- und Nachteile, die sich für den Huawei Börsengang aus Firmensicht ergeben.
Pro: Geldbeschaffung am freien Markt
Aus der Unternehmensperspektive ist ein Börsengang eine strategische Entscheidung. Ein Börsengang ist mit einer Verteilung der bestehenden Unternehmensverhältnisse gleichzusetzen, wobei im Gegenzug die Maßnahme der Geldbeschaffung im Vordergrund steht.
Kurzum: Aktien werden emittiert, Anleger und Investoren können Aktien des jeweiligen Unternehmens erwerben, somit zu Anteilseignern werden und dem Unternehmen dadurch Eigenkapital zur Verfügung stellen.
Für Huawei könnte der Börsengang also dann Sinn machen, wenn das Unternehmen Geld benötigte. Wer jedoch auf die Absatzzahlen im Bereich der Smartphones, die starke Verankerung im Telekommunikationssektor sowie den aktuellen Bemühungen zum Vorstoß in die Automobilindustrie blickt, sieht schnell, dass Huawei ein gesundes Unternehmen ist.
Die Firma existiert seit mehr als 30 Jahren, hat einen großen Kundenstamm, erzeugt durch ihre Netzinfrastruktur Abhängigkeiten und hat daher wohl wenig Bedarf nach einer Kapitalbeschaffungsmaßnahme.
Contra: IPO als Teil einer Öffnungsstrategie
Das Unternehmen Huawei steht immer wieder in der Kritik eng mit dem chinesischen Staat verbunden zu sein.
Bestandteil dieses Kritikpunkts ist die Abhängigkeit des Konzerns von der chinesischen Regierung sowie die damit verbundene Annahme, dass die Partei der Volksrepublik China in Sicherheitsfragen einen relevanten Einfluss auf die Unternehmenspolitik habe.
Aus dieser Perspektive heraus wäre der Huawei Börsengang und die Emission einer Aktie eine Öffnung des Konzerns nach außen. Institutionelle Investoren und Vermögensverwalter könnten dadurch entscheidungsrelevante Anteile des Unternehmens erwerben und somit aktiv die Firmenpolitik beeinflussen.
6. Fazit: Warum es wohl vorerst keinen Börsengang von Huawei gibt
Gerade im Hinblick auf die chinesische Wirtschaftsstrategie der vergangenen Jahre ist es schwer vorstellbar, dass ein solcher Schritt in absehbarer Zeit geschieht. Unserer Meinung nach dürften Anleger daher nicht in den nächsten Monaten mit einer frei handelbaren Huawei Aktie rechnen.
Wie ist deine Meinung zu einem Börsengang des chinesischen Telekommunikationsanbieters?