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Junger Vater arbeitet am Schreibtisch und untersucht Strom-Unterlagen

Strom in Deutschland: Erzeugung, Strompreis und Steuern

Strom, Gas, Heizöl, Kraftstoffe und Lebensmittel werden in Deutschland immer teurer. Seit Monaten steigt das Preisniveau unaufhaltsam und hat inzwischen schwindelerregende Höhen erreicht. Laut dem statistischen Bundesamt lag die Inflationsrate im August bei 7,9 %, so hoch wie seit den 1970er Jahren nicht mehr.

Wann die Inflation ihren Peak erreicht, ist derzeit nicht absehbar und möglicherweise droht sogar eine Stagflation bei anhaltend hohen Energiepreisen. Eine Stagflation liegt vor, wenn die Wirtschaft stagniert, also nicht wÀchst, und zugleich Inflation herrscht.

In diesem Ratgeber geht es um die Stromerzeugung und die Strompreiszusammensetzung in Deutschland. Wir wollen die Entwicklungen der vergangenen Monate einordnen und zudem erlÀutern, wieso der Strom in Deutschland so teuer ist.

1. Stromerzeugung in Deutschland: Das sind die wichtigsten EnergietrÀger

Bevor wir auf die Strompreiszusammensetzung und die Ursachen fĂŒr die explodierenden Energiekosten eingehen, werfen wir zunĂ€chst einen Blick auf den Strom- und Energiemix in Deutschland.

Definition von Strommix und Energiemix

Der Strommix gibt an, welchen Anteil die einzelnen EnergietrÀger bzw. Energiequellen an der gesamten Stromerzeugung haben. Allerdings macht der Strom nur einen Teil des gesamten Energiebedarfs aus. Hinzu kommen noch die Bereiche Heizen, Verkehr, Industrie und Gewerbe.

HierfĂŒr benötigen wir weitere Energiequellen. Neben den erneuerbaren Energien, auch bekannt als regenerative Energiequellen, gibt es noch die konventionellen EnergietrĂ€ger. Hierzu gehören fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas, Kohle und der Kernbrennstoff Uran.

Der Energiemix bezeichnet den  Anteil der verschiedenen EnergietrĂ€ger am PrimĂ€renergieverbrauch eines Landes. Hierbei berĂŒcksichtigt man den Energiegehalt aller eingesetzten EnergietrĂ€ger.

Im Folgenden gehen wir nÀher auf den Strom- und Energiemix hierzulande ein.

Stromerzeugung und PrimÀrenergieverbrauch in Deutschland

Seit geraumer Zeit gewinnen die regenerativen Energiequellen Sonne, Wind und Wasser an Bedeutung in der Energiewirtschaft. Sonstige erneuerbare Energiequellen wie Biomasse und ErdwÀrme tragen ebenfalls zum Strom- bzw. Energiemix bei. Trotz des massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien sind wir weiterhin auf die fossilen Brennstoffe angewiesen.

Erdöl, Erdgas und Kohle werden uns noch eine Zeit lang begleiten.

Im Folgenden betrachten wir die Struktur des PrimÀrenergieverbrauchs in Deutschland 2021. Bei den Angaben beziehen wir uns auf eine Auswertung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen.

  • Mineralöl 32,3 %
  • Erdgas 26,8 %
  • Erneuerbare Energien 15,9 %
  • Braunkohle 9,2 %
  • Steinkohle 8,5 %
  • Kernenergie 6,1 %
  • Sonstige 1,1 %

Die Energierohstoffe Erdöl, Erdgas und Kohle sind nach wie vor die wichtigsten EnergietrÀger Deutschlands. Der Anteil der regenerativen Energiequellen macht lediglich 15,9 % aus.

PrimÀrenergieverbrauch nach EnergietrÀgern 2021

PrimÀrenergieverbrauch Deutschland 2021
Struktur des PrimÀrenergieverbrauchs in Deutschland 2021 | Datenquelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

Nettostromerzeugung 2021 zur öffentlichen Versorgung

Beim Strommix zeichnet sich ein anderes Bild ab. Dort spielen die regenerativen Energiequellen eine deutlich grĂ¶ĂŸere Rolle. Die Auswertung des Fraunhofer ISE hat Folgendes ergeben:

  • Wasserkraft 19,4 TWh
  • Biomasse 43,2 TWh
  • Wind 113,5 TWh
  • Solar 48,5 TWh
  • Kernenergie 65,4 TWh
  • Braunkohle 99,1 TWh
  • Steinkohle 46,4 TWh
  • Gas 51,2 TWh
Nettostromerzeugung öffentliche Stromversorgung
Nettostromerzeugung zur öffentlichen Stromversorgung 2021 | Datenquelle: Fraunhofer ISE; energy-charts

Die AbkĂŒrzung TWh steht fĂŒr Terawattstunde und entspricht einer Milliarde Kilowattstunden (kWh). Insgesamt betrĂ€gt die heimische Nettostromerzeugung fĂŒr das Jahr 2021 486,7 TWh. Davon stammen 46,1 % aus regenerativen Energiequellen und 53,9 % aus nicht regenerativen EnergietrĂ€gern. Windkraft und Kohleverstromung machten 2021 mehr als die HĂ€lfte der Nettostromerzeugung aus.

Im nĂ€chsten Abschnitt befassen wir uns ausfĂŒhrlich mit dem Strompreis und der Frage: Was kostet eine kWh Strom in Deutschland?

2. Was kostet eine kWh Strom in Deutschland?

Wirft man einen Blick auf die Nebenkosten stellt man direkt fest, dass die AbschlĂ€ge fĂŒr Gas und Strom deutlich teurer sind als noch vor ein oder zwei Jahren. FĂŒr uns als Privatverbraucher ist entscheidend, was Strom und Gas je Kilowattstunde (kWh) in Deutschland kosten. Einige können eventuell einen Teil der hohen Energiekosten ĂŒber die Regulierung des Verbrauchs abfangen, fĂŒr die viele ist die Nebenkostenabrechnung jedoch eine Hiobsbotschaft.

So viel kostet eine KWh Strom in Deutschland

Bevor wir nÀher auf die Zusammensetzung des Strompreises eingehen, schauen wir uns an, wie viel eine kWh Strom in Deutschland durchschnittlich kostet.

Hierzu haben wir die BDEW-Strompreisanalyse 2022 ausgewertet. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) enthĂ€lt der Preisdurchschnitt Tarifprodukte und Grundversorgungstarife. Auch Neukundentarife sind enthalten.  Das bedeutet, dass dein aktueller Tarif ĂŒber oder unter dem Preisdurchschnitt liegen kann.

FĂŒr Privathaushalte betrĂ€gt der durchschnittliche Strompreis im Juli 2022 37,30 Cent/kWh (Jahresverbrauch 3.500 kWh).

Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag der Preisdurchschnitt bei 13,94 Cent/kWh und vor 10 Jahren, also 2012, bei 25,89 Cent je kWh. Seit 2021 ist der durchschnittliche Strompreis um 16 % gestiegen, von 32,16 Cent auf 37,3 Cent.

FĂŒr viele Endverbraucher entspricht das jedoch nicht der RealitĂ€t. Wer aktuell einen Strom-Neukundentarif abschließen muss, zahlt laut Check24 je nach Region und Verbrauch zwischen 60 und 70 Cent/kWh. Vor dem starken Preisanstieg war die Grundversorgung in der Regel die teurere Variante, inzwischen ist sie in den meisten FĂ€llen deutlich gĂŒnstiger als ein klassischer Stromtarif. Aktuell zahlen Kunden in der Grundversorgung weit mehr als 30 Cent/kWh.

Strompreiszusammensetzung in Deutschland: Die Stromkosten im Detail

Der Strompreis lĂ€sst sich in drei große Blöcke unterteilen:

  1. Stromerzeugung und Vertrieb
  2. Netzentgelte fĂŒr die Nutzung der Stromnetze
  3. Steuern, Abgaben und Umlagen

Im Folgenden erfÀhrst du, welcher Block den Löwenanteil ausmacht.

Kosten fĂŒr Stromerzeugung und Vertrieb

An den Strombörsen haben die Preise seit 2021 deutlich angezogen und dafĂŒr gesorgt, dass die Kosten fĂŒr Stromerzeugung und Vertrieb inzwischen 49 % des Strompreises ausmachen. Im Bezug auf den Preisdurchschnitt entspricht das 18,3 Cent/kWh (Stand Juli 2022, BDEW-Strompreisanalyse). Diesen Betrag erhĂ€lt der Stromanbieter.

Netzentgelte in Deutschland

Als Netzentgelte bezeichnet man die Kosten, die der Netzbetreiber fĂŒr die Nutzung der Stromnetze erhebt. Diese Einnahmen werden beispielsweise fĂŒr den Ausbau, den Betrieb und die Instandhaltung der Strominfrastruktur verwendet. Der Anteil der Netzentgelte macht 21,6 % aus. Bei einem Preisdurchschnitt in Höhe von 37,3 Cent/kWh sind das 8,08 Cent/kWh.

Steuern, Abgaben und Umlagen

Zwischen 2013 und 2021 lag der Anteil der Steuern und Umlagen bei mindestens 50 %. Durch den Wegfall der EEG-Umlage betrÀgt der Anteil der Abgaben am Strompreis nur noch 29,4 %, was 10,91 Cent/kWh entspricht.

Die Abgaben im Detail:

  • Stromsteuer
  • Umlage fĂŒr abschaltbare Lasten
  • Offshore-Netzumlage
  • §19 StromNEV-Umlage
  • KWK-Aufschlag
  • EEG-Umlage bis 01.07.2022
  • Konzessionsabgabe
  • Mehrwertsteuer

Strompreis fĂŒr Haushalte in Deutschland

Kreisdiagramm mit Anteilen am Strompreis fĂŒr Haushalte in Deutschland

  • Steuern, Abgaben und Umlagen 29,4 % bzw. 10,91 Cent
  • Netzentgelte 21,6 % bzw. 8,08 Cent
  • Stromerzeugung und Vertrieb 49 % bzw. 18,31 Cent

Du kennst nun die Strompreiszusammensetzung und die wichtigsten EnergietrÀger.

Es stellt sich die Frage: Wie kam es zur starken Preissteigerung an den Strombörsen? Diese Frage beantworten wir im folgenden Abschnitt.

3. Der hohe Strompreis an der Börse beeinflusst die Verbraucherpreise

Seit 2021 steigen die Rohstoff- und Energiepreise von einem Hoch zum nĂ€chsten. Mit dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts zu Beginn dieses Jahres beschleunigte sich der Preisanstieg abermals. Im Vergleich zum September des Vorjahres ist der europĂ€ische Gaspreis etwa viermal so teuer und in der Spitze verzehnfachte sich der Preis fĂŒr Erdgas. Als Benchmark fĂŒr das europĂ€ische Preisniveau dient der Dutch TTF Gas Kontrakt.

Im genannten Zeitraum vervielfachte sich auch der Großhandelspreis fĂŒr Strom, der letztendlich mit verzögerter Wirkung auch den Verbraucherpreis massiv beeinflusst.

Doch in welchem Zusammenhang stehen Strom- und Gaspreis in Deutschland?

Merit-Order-Prinzip: Das teuerste Kraftwerk gibt den Strompreis vor

Die Inhalte der vorigen Kapitel waren einzelne Teilchen, die nun bei der ZusammenfĂŒhrung ein vollstĂ€ndiges Bild ergeben:

  • Knappes Angebot und hohe Nachfrage
  • Strommix
  • Merit-Order und Strommarktdesign
  • Strompreiszusammensetzung
  • hohe Verbraucherpreise

Der Strommarkt ist Ă€ußerst komplex, sowohl aus technischer als auch aus ökonomischer Sicht. Unsere folgende ErklĂ€rung ist lediglich eine stark vereinfachte Darstellung dieser komplexen Struktur.

Seit Ausbruch der Corona Pandemie sind die internationalen Lieferketten gestört. An vielen Stellen herrscht Knappheit und der Wirtschaftsmotor lĂ€uft nicht wie gewohnt, sondern eher gedrosselt. In vielen Bereichen fehlen Rohstoffe und Personal. Hinzu kommt noch der Russland-Ukraine-Konflikt der fĂŒr weitere Knappheit sorgt, insbesondere im Energiesektor.

Vor allem die Gas, Öl- und Kohlepreise reagierten darauf mit extremen Preissteigerungen. Das knappe Angebot und VersorgungsengpĂ€sse belasten die Wirtschaft. Nach dem Wegfall der meisten Corona-Bestimmungen ist zudem die Nachfrage gestiegen.

Die hohen Preise fĂŒr fossile Brennstoffe haben zur Folge, dass die Produktionskosten der Kohle- und Gaskraftwerke steigen. Sowohl Kohle als auch Gas sind Teil im deutschen Strommix und somit ein wichtiger Bestandteil der Stromerzeugung in Deutschland.

Merit-Order-Prinzip

Nun kommen wir zur Merit-Order, die die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke vorgibt. Die Merit-Order orientiert sich an den niedrigsten Grenzkosten. Es geht also um die Kosten, die bei einem Kraftwerk fĂŒr die zuletzt produzierte Einheit (Megawattstunde) anfallen. Bei der Einspeisung kommen also zuerst die gĂŒnstigsten Kraftwerke zum Einsatz. Die gĂŒnstigsten Stromlieferanten sind die regenerativen Energiequellen Wind und Sonne. Danach kommen Kernkraftwerke, dann Kohle- und zuletzt Gaskraftwerke zum Einsatz.

Bis zur vollstĂ€ndigen Deckung des Strombedarfs werden Kraftwerke zugeschaltet. Schließlich gibt das teuerste Kraftwerk (Gaskraftwerk) den Strompreis vor. Dieser Preis gilt fĂŒr alle Stromanbieter. Die Preisbildung  an der Strombörse funktioniert nach einen einheitlichen Prinzip und das europaweit.

Die Idee dahinter: GĂŒnstige und effiziente Anbieter belohnen und deren Produktion fördern, aber gleichzeitig nicht riskieren, dass die teuren konventionellen Kraftwerke den Markt verlassen.

In einem separaten Ratgeber erlÀutern wir im Detail das Merit-Order-Prinzip.

Der hohe Gaspreis und die teure Stromerzeugung der Gaskraftwerke sind also maßgebliche Preistreiber fĂŒr den Großhandelspreis fĂŒr Strom. Folglich ist der Strompreis an den Gaspreis gekoppelt.

Strombörse in Deutschland: Wie und wo wird Strom gehandelt?

Nachdem wir uns mit der Stromerzeugung, der Merit-Order und den Großhandelspreisen befasst haben, gehen wir als nĂ€chstes auf den Stromhandel selbst ein. Man unterteilt den Stromhandel in drei Zeithorizonte:

  1. Intraday (taggleich)
  2. Day-Ahead (Folgetag)
  3. Terminmarkt (bis zu 6 Jahre im voraus)

Außerdem besteht die Möglichkeit, an der Strombörse oder außerbörslich (over-the-counter) Strom zu handeln. Der Intraday-Markt und der Day-Ahead-Markt sind Bestandteil des Spotmarktes.

Die wichtigsten Strombörsen Europas sind die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig und die European Power Exchange (EPEX Spot) in Paris.

Laut Bundesnetzagentur macht der Handel an Strombörsen lediglich 20 % des gesamten Handelsvolumens aus. Dennoch orientieren sich die Großhandelspreise am Börsenstrompreis.

Viele Marktteilnehmer haben sich langfristig große Mengen am Terminmarkt der EEX gesichert, aber nicht jeder Versorger kann die Preiserhöhungen dauerhaft abfedern. Wir können also davon ausgehen, dass sich die hohen Börsenstrompreise zunehmend auf die Verbraucherpreise auswirken werden.

4. Strompreisentwicklung: Die Wirkung von politischen Reformen

Es ist kaum absehbar, wie sich der Strompreis in Deutschland entwickeln wird.

Fakt ist: Es besteht Handlungsbedarf. Kurzfristig könnte die Politik den Strompreis bzw. den Gaspreis deckeln und damit Verbraucher und Unternehmen entlasten.

Mittel- und langfristig wĂ€re es wichtig, dass Strom- und Gaspreis in Deutschland entkoppelt werden. Außerdem stellt sich die Frage, ob das europĂ€ische Strommarktdesign an seine Grenzen stĂ¶ĂŸt. Aktuell ist eine Reform des europĂ€ischen Strommarktes im GesprĂ€ch. Mögliche strukturelle Änderungen werden vermutlich erst ab 2023 in Angriff genommen.

Bei Finanzwissen.de berichten wir ĂŒber die kommenden Entwicklungen. Zudem findest du bei uns zahlreiche Ratgeber, mit denen du dich optimal in den Bereichen private Finanzen und Investieren aufstellst.

5. Fazit zum Strom in Deutschland: Erneuerbare Energien sind alternativlos

Abschließend fassen wir nochmals die wichtigsten Inhalte zusammen:

  1. Bei der Stromerzeugung setzen wir sowohl auf regenerative als auch auf nicht regenerative Energiequellen.
  2. Zur Deckung des gesamten Energiebedarfs sind wir nach wie vor auf die fossilen Brennstoffe Öl, Gas und Kohle angewiesen.
  3. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien könnte zukĂŒnftig die Energiepreise fĂŒr Verbraucher und Unternehmen drĂŒcken.
  4. Aufgrund des europÀischen Strommarktdesigns orientieren sich die Strompreise an den Grenzkosten des teuersten Kraftwerks, das noch zur Deckung der Nachfrage benötigt wird.
  5. Trotz des massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien liegt der Anteil am PrimÀrenergieverbrauch lediglich bei 16 %.
  6. Der Strompreis besteht aus drei Komponenten: Netzentgelte, Erzeugungskosten und Steuern.

Deutschlands und Europas AbhĂ€ngigkeit von russischem Gas spiegelt sich aktuell in der unsicheren Versorgungslage und den hohen Energiekosten wider. Daher ist ein Umdenken erforderlich. Langfristig fĂŒhrt kein Weg am Ausbau der erneuerbaren Energien vorbei. Weiteres Potenzial bietet grĂŒner Wasserstoff.


In separaten Ratgebern findest du bei uns zahlreiche Information zu Wasserstoff-ETFs und Wasserstoff-Aktien.

Außerdem haben wir fĂŒr dich vielversprechende Energie-Aktien und Erneuerbare-Energien-ETFs analysiert.

FĂŒr Anleger und Verbraucher könnte der Megatrend Energie möglicherweise als Absicherung gegen steigende Energiepreise fungieren. Mehr dazu erfĂ€hrst du hier.

6. HĂ€ufige Fragen zum Strompreis in Deutschland

In den vergangenen Jahren lag der Anteil der Steuern bei ĂŒber 50 %, inzwischen sind es ca. 29 %. Durch den Wegfall der EEG-Umlage ist der Anteil nochmal deutlich gesunken.

Deutschland hat inzwischen die teuersten Energiepreise weltweit. Das belastet die BĂŒrger und die Unternehmer. Hohe Energiepreise treiben auch die Produktionskosten in die Höhe.

Bis 2021 waren die Steuern und Abgaben der grĂ¶ĂŸte Kostenblock des Strompreises. Ihr Anteil  am Strompreis lag bei ĂŒber 50 %, mittlerweile sind es rund 29 %. Hinzu kommen noch die Netzentgelte mit etwa 21 %. Der Marktpreis ist inzwischen der Hauptposten und auch der Hauptgrund fĂŒr den starken Preisanstieg.

Im aktuellen Umfeld ist das Strommarktdesign ein erheblicher Nachteil, da das teuerste Kraftwerk den Strompreis vorgibt. Der hohe Gaspreis treibt den Strompreis in die Höhe. Deutschland hat bisher keinen Preisdeckel eingefĂŒhrt.

Einige europĂ€ische LĂ€nder haben im Zuge der hohen Energiepreise einen Preisdeckel eingefĂŒhrt, um die Bevölkerung zu entlasten.

Folgende LĂ€nder haben einen Preisdeckel eingefĂŒhrt:

  • Frankreich
  • Spanien
  • Portugal
  • Belgien
  • Estland
  • Griechenland
  • Ungarn
  • Kroatien
  • RumĂ€nien
  • Norwegen

Norwegen hat den Strompreis auf 6,8 Cent pro kWh gedeckelt, RumÀnien auf 14 Cent und Slowenien auf unter 10 Cent. Hierbei handelt es sich allerdings um Eingriffe in den Markt, die keine dauerhafte Lösung darstellen.

An der Börse bestimmen Angebot und Nachfrage den Strompreis. Die Großhandelspreise orientieren sich am Börsenpreis.

An der Börse gilt ein Einheitspreis, den alle Erzeuger erhalten, unabhĂ€ngig von den eigenen Produktionskosten. Als Basis fĂŒr diesen Einheitspreis dienen die Grenzkosten des teuersten Kraftwerks, das noch zur Deckung des Gesamtbedarfs an Energie benötigt wird.

Kurzum: Das teuerste Kraftwerk im Netz gibt den Strompreis vor. Die Merit-Order gibt die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke vor. Aktuell treiben die teuren Gaskraftwerke den Strompreis in die Höhe.

Hi! Ich bin
👋

Ich bin gelernter Bankkaufmann und leidenschaftlicher Privatinvestor. Meine ersten Aktien habe ich im Alter von 14 gekauft und dabei die Börse kennengelernt. Seitdem beschÀftige ich mich intensiv mit dem Geschehen an den FinanzmÀrkten und den unterschiedlichen Anlageklassen. Getreu dem Motto "man lernt nie aus" möchte ich mir stÀndig neues Wissen aneignen und so viel wie möglich an andere weitergeben.

Kommentare
  1. Ja, fĂŒr Investoren wie Sie sind Preisdeckel keine Lösung auf Dauer. In einer sozialen Marktwirtschaft macht die Deckelung des Strompreises Sinn. Aktuell wollen Investoren nur maximalen Gewinn. Deshalb sind Lösungen wie in Norwegen sehr sinnvoll.

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